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Thema: Fehlbildungs-Statistik

  1. #31
    Administrator Site Admin Avatar von Doreen mit Elisei
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    Ja und diverse Talkshow-Auftritte der Pflegeeltern.

    Ich kenne die Eltern aus der Down-Syndrom-Liste. Das ist ein Email-Verteiler für Eltern mit Kindern mit DS mit z.Z. ca. 700 Eltern. Da wir ja selbst so ein Herzchen haben, kenne ich die Geschichte natürlich.

    Ohne diese Abtreibung wäre Tim ein körperlich gesundes Down-Kind geworden. Aber ich hege keinerlei Groll gegen seine Mama. Unsere Gesetzgebung ist zum großen Teil auch mit Schuld an ihrem Dilemma. Und Ärzte, die selber keinen festen Standpunkt zum Thema Pränataldiagnostik und der Frage was passiert, wenn was gefunden wird, haben.

    Den Film über Tim habe ich irgendwo hier rumliegen "Er sollte sterben, aber Tim Lebt" heißt er glaube ich. Wenn ich ihn finde und du Interesse hast, kann ich ihn dir brennen.
    Liebe Grüße von Doreen (Kontaktadresse der WRG) mit Elisei ( 11/03 beidseitige LKGS) und den 3 Geschwistern
    Steckbrief und Fotos



    Jeder sollte nur soviel Staub aufwirbeln, wie er bereit ist zu schlucken.

  2. #32
    Esther und Linus
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    Ich kenn den Film, aber Henning, kopierst Du ihn mir dann? Sowas braucht man im Archiv...


  3. #33
    Esther und Linus
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    Es gibt übrigens auch eine Internetseite über Tim:

    www.tim-lebt.de

    Viele Grüße

  4. #34
    Nic
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    Hallo Doreen!
    Ich teile Deine Einstellung, das letzten Endes viele werdende Mütter und Väter vor unglaubliche Entscheidungen gestellt werden und die Betreuung und Beratung durch Ärzte technisch gut und richtig, aber menschlich unzureichend bis unbeholfen ist.
    Mich haben die eben gelesenen Berichte über Tim schockiert.
    Wo soll das alles hinführen? Das ist doch alles schizophren! Mütter die immer älter ihre Kinder bekommen können, was ja bekannter Maßen mit einer erhöhten Warscheinlichkeit eines Gendefekts verbunden ist und auf der anderen Seite immer mehr Abtreibungen wegen Fehlbildungen und Gendefekten.
    Das schlimme ist das wir Menschen unsere Widersprüchlichen Entwicklungen und Handlungen kaum bemerken.

  5. #35
    Administrator Site Admin Avatar von Doreen mit Elisei
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    Da fällt mir doch gleich wieder ein, dass ich den Film mal raussuchen und b... wollte. Mach ich heute abend gleich.
    Liebe Grüße von Doreen (Kontaktadresse der WRG) mit Elisei ( 11/03 beidseitige LKGS) und den 3 Geschwistern
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  6. #36
    Tekla
    Gast

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    So, habe gerade dieses Thema entdeckt und muß mich nun dazu äußern.
    Wenn ihr es gelesen habt, könnt ihr mich verurteilen und steinigen!

    Ich bin generell gegen Abtreibungen. Aber man sollte zu unterscheiden wissen. Wer wann warum abtreibt.

    2002 kam Finn mit LKGS zur Welt. Bis zur Geburt wußte ich nichts davon. Ich war damals gerade 21 und Finn war nicht geplant. Die Ausbildung hatte ich einpaar Monate zuvor beendet.
    Zuächst konnte ich das erste halbe Jahr garnicht wieder arbeiten, da Finn nur bei mir getrunken hat.
    Die ersten Jahre waren anstrengend. Ich wollte für Finn die besten Förderungen und bekam von den Behörden immer wieder Steine in den Weg gelegt.
    2004 wurde ich wieder schwanger. Ein Mädchen! In der 22. SSW stellte mein Arzt Spina Bifida und Hydrocephalus fest. Unzwar eine der schwersten Formen. Das war 1 Woche vor Weihnachten....
    Wir gingen zum Spezialisten, mit der Hoffnung, es wäre vielleicht doch alles ok. Oder eine leichte Form der Erkrankung.
    Leider war dem nicht so.
    Wir bekamen ein paar tage Zeit, uns zu entscheiden.
    Das waren die schlimmsten Tage meines Lebens. Wir mußten über Leben und Tod unserer Tochter entscheiden!!!!
    Ich muß dazu sagen, sie hätte niemals laufen, spielen, denken können....
    Wir haben nur noch überlegt und überlegt: wer kümmert sich um Finn, wenn unsere Tochter ihre vielen vielen Krankenhausaufenthalte hat? Finn ist seit je her psychisch nicht der Stärkste und kann sich nur schwer von uns trennen. Wer kümmert sich um unsere Tochter, wenn Finn in der Klinik ist? Ab in die Kurzzeitpflege? So viel Urlaub wie Krankenhaustage im Jahr hatte mein Mann niemals! Oder sollte er sich gleich arbeitslos melden?
    Das sind nur ein ganz ganz kleiner Bruchteil der Überlegungen.
    Die größte Frage für mich war: ist ein Leben an Monitoren mit Schmerzen und zich Aufenthalten im KKH usw ein Leben? Ist es das was wir für unser Kind wollen? Oder ist der Tod Erlösung?
    Wir haben uns für ihren Tod entschieden, um ihre die ganzen Qualen ihres Lebens zu ersparren.
    Aber ich war nicht in der Lage noch 20 Wochen schwanger zu sein......die Kraft hatte ich einfach nicht.
    Am 31.12.2004 wurde unsere Tochter in der 22. SSW still geboren.
    Ich liebe meine Tochter Meve ganz genauso wie Finn und Lotta. Und ich spüre, dass sie oft bei mir ist.
    Mit ihrem Tod ist ganz gewiss ein Stück von meinem Herzen rausgebrochen.
    Kein Tag vergeht, an dem ich nicht an sie denke!
    Und man kann es nur nachfühlen, wenn man es erlebt hat.
    Ich wünsche es keinem.

    Jetzt könnt ihr weiter urteilen.......

  7. #37
    Avatar von Dani & Corvin
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    Hallo Tekla,

    ich hab dir eine PN geschrieben!

    @Kirsten ich sehe das genauso! Statistiken geben halt nur Zahlen wieder, erzählen aber nie die Geschichten dahinter!
    Dani & Philip mit Corvin * 20.07.06 (doppels. LKGS)



  8. #38
    Tekla
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    Hi!

    .
    Der Ausgangspunkt war einen Statistik, die zeigt, dass sehr viele Kinder aufgrund einer sehr unsicheren Untersuchungsmethode "einfach" abgetrieben werden. Es ging um das statistische Verhältnis der Diagnose eines eventuellen (!) Down-Syndrom zu den dann erfolgten Abtreibgungen - und die Rate war erschreckend hoch
    Mein Post gallt auch eher den Meinungen, die danach kamen. So aus dem Bauch heraus.
    Ich persönlich würde auch nicht "einfach so" abtreiben. Menschen mit Down-Syndrom finde ich, sind doch sehr liebenswerte Persönlichkeiten, von denen sich mancher "Gesunde" was abgucken kann.
    Wichtig bei der Entscheidung abzutreiben, ist doch auch, was für ein Leben würde dem kleinen Menschen erwarten? Ist es ein Leben oder nur Schmerzen und Qual?

    Was mir persönlich doch sehr wichtig ist: wenn man erfährt, dass jemand abgetrieben hat, dann sollte man erst nach den Gründen fragen und niemals vorher seine Meinung bilden. (bezieht sich nicht auf ein post sondern allgemein)

    Und ja, die Ärzte machen es wirklich vielen Müttern viiiiel zu leicht. Da bedarf es doch noch sehr an Aufklärungsarbeit.


  9. #39
    Andrea mit Ludwig
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    Hallo zusammen,

    erst mal muss ich sagen das ich sehr schockiert war über den "Fall" Tim. Man kann kaum glauben was in unserer "zivilisierten" Welt alles passiert.

    Und zum anderen möchte ich auch gleich klar stellen, das ich immer ohne Ausnahme gegen Abtreibung war und daher auch gegen eine FU! Bis der Frauenarzt plötzlich nicht mehr sagte es ist alles OK und wir dasaßen mit 3 Fehlbildungen und man uns auch auf Trisomie 13 und 18 aufmerksam machte.
    In den Tagen wo wir auf das Ergebnis der FU warteten ging es mir sehr schlecht und ich danke Gott das der Verdacht auf eine schwerwiegende Behinderung sich nicht bestätigt hat und ich die Entscheidung nicht treffen musste ob ich will das unser Kind lebt oder stirbt!
    Seitdem sehe ich das anders!
    Ich arbeite in einer Behinderteneinrichtung und ich weiß wieviele Ehen und Beziehungen an einem behinderten Kind zerbrechen können und ich weiß auch wieviele Menschen die geistig und körperlich behindert sind ein wirklich tolles Leben führen können, ebenso gibt es genug Kinder die seit der Geburt nur im Bett liegen und künstlich am Leben erhalten werden und ob das ein gutes Leben ist, darüber kann man sich wieder streiten. Ich erlaube mir darüber an dieser Stelle kein Urteil, da mein Kind bei mir zu Hause sein kann und ich es nur als Außenstehende beurteilen könnte!

    Man sollte also meiner Meinung nach das Thema Abteibung wirklich sehr vorsichtig angehen und einfach froh und dankbar sein, wenn man selbst nicht diese Entscheidung treffen muss.

    LG Andrea

  10. #40
    Avatar von Karina
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    Als ich gelesen habe, dass 2 Kinder mit LKGS und sogar Kinder nur mit Gaumenspalte abgetrieben wurden hab ich mich zunächst auch erschrocken. Wenn man genau liest waren bei den Spaltkindern aber auch welche mit zusätzlichen/multiplen Behinderungen dabei. Wäre interessant zu wissen ob bei den Abbrüchen zusätzliche Behinderungen als Abbruchgrund vorlagen.

    Ich bin grundsätzlich auch gegen Abtreibungen. Grade von Kindern die grade nicht in die Lebens- und Karriereplanung der Eltern passen. Bei Behinderungen kann ich die Entscheidung für eine Abtreibung schon Verständnis aufbringen. Es kommt dabei auch auf die individuelle familiäre Situation an und die schwere der Behinderung. Ich bewundere Menschen die selbst totkranke Kinder zur Welt bringen oder Kinder die ihr lebenlang schwerst pflegebedürftig sind. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Grade wenn der familiäre Rückhalt fehlt. (Das ist bei mir Gottseidank nicht der Fall) Ich hoffe nie so eine schwere Entscheidung treffen zu müssen.
    Karina
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