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Thema: DER PAUKENERGUSS

  1. #1
    Avatar von Nicole und Julia
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    Standard DER PAUKENERGUSS

    Paukenerguß

    Ein Paukenerguß ist eine Ansammlung von Flüssigkeit hinter dem Trommelfell, der durch eine Blockierung der Verbindung der Nase mit dem Mittelohr (Eustachische Röhre, "Tube") entsteht. Beim Erwachsenen ist dies selten, kann aber z.B. im Rahmen von Infekten der Nase oder der Nasennebenhöhlen gelegentlich auftreten (sog. Tubenkatarrh). Bei Kindern kommen Paukenergüsse häufig vor und sind hier meistens auf eine vergrößerte Rachenmandel zurückzuführen. Fast jedes Kind macht einmal einen Paukenerguß durch. Dies ist weiter nicht bedeutsam. Heilt ein Paukenerguß aber nicht ab oder treten immer wieder Paukenergüsse auf, ist das Hörvermögen des Kindes hierdurch stark beeinträchtigt. Ein Paukenerguß führt je nach Ausprägung zu einer Schwerhörigkeit von bis zu 30 dB, soviel ist durch das Tragen von Ohropax nicht zu erzielen. Besteht ein solcher Zustand längerfristig oder wiederholt, ist u.a. die Sprachentwicklung des Kindes gefährdet.



    Wesentliches Element der Behandlung von Paukenergüssen ist die Verbesserung und Sicherstellung der Belüftung des Mittelohres. Dazu gehört zum einen, daß mögliche verlegende Gewebe von dem Tuben im Nasenrachenraum erkannt und entfernt wird. Dies können insbesondere im Kindesalter "Polypen" genannte Adenoide sein, aber auch zu große Mandeln können hierzu beitragen. Darüberhinaus kann die Tubenfunktion auch durch das Einpressen von Luft durch das Pressen bei zugehaltener Nase bis zum "Knacken" im Ohr trainiert werden. Bei Kindern geschieht dies zweckmäßigerweise durch das Aufblasen eines Luftballons mit einem speziellen Aufsatzstück mit der Nase. Hierbei gelangt über die Tube Luft in das Mittelohr.


    Die Behandlung eines Paukenergusses besteht zunächst in der Gabe von abschwellenden Nasentropfen zur Erweiterung der Eustachischen Röhre und evtl. in der Gabe von Antibiotika. Verbessert werden kann die Funktion der Eustachischen Röhre auch durch wiederholte Durchführung eines Druckausgleiches (Zusammenpressen der Nasenflügel und Aufblasen der Backen, um Luft in das Mittelohr zu pressen, sog. "Valsalva-Manöver"). Dieser Druckausgleich kann bei Kindern auch spielerisch durch sog. Otovent-® oder Otobarsyteme® herbeigeführt werden. Hierbei bläst das Kind einen medizinischen Luftballon mit einem definierten Öffnungsdruck über einen Ansatzstutzen mit der Nase auf. Führen diese Maßnahmen aber nicht zu einem dauerhaften Erfolg, muß durch einen kleinen Schnitt in das Trommelfell und evtl. Einlegen eines sog. Paukenröhrchens in das Trommelfell gewährleistet werden, daß der Paukenerguß über den Gehörgang nach außen abfließen oder abgesaugt werden kann. Nur so können Spätschäden verhindert werden. Dieser Eingriff wird bei Kindern in Narkose durchgeführt, meist kombiniert mit der Entfernung der vergrößerten Rachenmandel. (Siehe auch Ambulante Operationen)

    Hier der Vergleich zwischen T Tubes und Tübinger Goldröhrchen



    Hier der Nasenballon der aufzupusten ist....
    Viele liebe Grüße von Nicole mit den 3 Kids:
    Cécile (2/98 ), Florian (12/01) und Julia (4/03) mit Lippen- Kiefer- Gaumen-Segelspalte (links)
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  2. #2
    Administrator Site Admin Avatar von Doreen mit Elisei
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    Hallo Nicole, habe mir den Beitrag ja schon während unseres letzten Chats angeschaut, aber wollte da extra nichts zu schreiben, weil er so wie er ist stehen bleiben sollte. Fand ich jedenfalls. Vielleicht verschiebst Du ihn doch zu den Dokumenten. Ich find ihn jedenfalls total Klasse. Da steht alles drin, was man darüber wissen sollte.
    Haste super gut gemacht.
    Liebe Grüße von Doreen (Kontaktadresse der WRG) mit Elisei ( 11/03 beidseitige LKGS) und den 3 Geschwistern
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    Jeder sollte nur soviel Staub aufwirbeln, wie er bereit ist zu schlucken.

  3. #3
    steven666
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    Ok: Für Kinder die es mit ein wenig Übung schaffen diesen Ballon erfolgreich zu betätigen ist diese Form wirklich gut - Doch für Kinder deren Harter-Gaumen noch nicht operiert wurde ist der Ballon mehr demotivierent als nützlich. - Zudem löst er das Problem nur sehr oberflächlich

    Doch....

    Die Paukenröhrchen sind nochmals schlimmer: Mein Sohn hatte nach der Röhrchen-OP" ein massiv (+ 20 DB) verbessertes Gehör - Doch leider liess dann die Erste von einer Reihe von Mittelohrentzündungen nicht lange auf sich warten. Die Paukenröhrchen verabschiedeten sich dann nach rund einem halben Jahr (Auch dies wieder schmerzhaft).

    Mein Tipp:

    1. Nasenballon
    2. Paukenröhrchen
    3. gibt's nicht: Lasst Euch um Gottes Willen nicht zu einer Mandeloperation VOR dem 9. Lebensjahr überreden - Auch wenn die Tonsilien am Ganzen schuld sein sollten!

  4. #4
    Avatar von Nicole und Julia
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    Hallo Steven...

    mir ging es nach der erneuten Pauki OP von Jule ebenso. Die ersten Goldröhrchen lagen ein Jahr super und in der Zeit nur einmal Erguß und einmal leichte Rötung. Nun mit den Neuen hatte sie innerhalb von 2 Monaten einmal eine MOE ohne Ausfluß mit Fieber... und einmal einen Erguß der dann auch rauskam... ohne schwere Entzündung... aber so kurz hintereinander... wir haben nun die Dauerröhrchen und sie sind auch beide noch drin, ich hoffe das wir nun erst mal was Ruhe haben und da Jules Gaumen dicht ist... sie aber Paukis hat, kann ich den Ballon eh nicht nutzen oder sehe ich das falsch!?
    Viele liebe Grüße von Nicole mit den 3 Kids:
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  5. #5
    Bassmeister
    Gast

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    Dank auch von mir für die fundierten Informationen, die für mich gerade wieder aktuell sind. Gerade hatte ich so einen Erguß. Es gleicht nahezu einem Hörsturz und das wäre für mich als Musiker und Tontechniker und sich akustisch in der Welt orientierenden Menschen fatal.

    Wie kann ich denn im Nachhinein feststellen, ob ich so Röhrchen drinn hatte?

    Die Übungen mit dem Druckausgleich kenne ich und praktiziere sie auch alle, aber sie helfen dem Gehör immer nur kurzfristig. Kennt jemadn was, was wirklich langfristig zu besserem Hören führt?

  6. #6
    Administrator Site Admin Avatar von Doreen mit Elisei
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    Carsten, hattest Du den Erguß innerhalb einer fetten Erkältung? denn das kann schon mal vorkommen und nicht nur bei Leuten, die eine Spalte haben/hatten. Wenn das bei Dir öfter vorkommt und auch ohne Infekt, wäre das echt fatal. Wie hast Du den Erguß wieder wegbekommen? Normal klappt das ja bei einer guten Ohrbelüftung fast von allein. Meist reicht es dan mit Nasentropfen nachzuhelfen.
    Gute Besserung für Dich.
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  7. #7
    Avatar von Andrea und Lukas
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    Hallo Bassmeister,

    leider ist mir jetzt dein richtiger Name entfallen! Normal müßte dein Trommelfell vernarbt sein, könnte aber auch darauf deuten, dass das Trommelfell auch mal geplatz ist.
    Wenn es eine Narbe am unteren Rand des Trommelfell´s gibt könnte es wiederum ein Hinweis für ein Paukenröhrchen sein, weil diese ja dort unten ihren Platz haben.
    Was anderes fällt mir nicht dazu ein.

    Für dein Ohrenproblem, könnte es vielleicht auch von Vorteil sein, sich Paukenröhrchen einsetzen zulassen. Da kann dich aber sicher der HNO besser beraten. Was mir noch auf Anhieb einfällt ist, das es Ohrenkerzen gibt, diese versuchen das eingezogenen Trommelfell nach aussen zu ziehen und sollte dadurch auch Linderung bringen, ob das für dein Problem hielft , weiß ich nicht!
    Die Ohrenkerzen gibt es von der Firma Hobi und bekommt man voraussichtlich in der Apotheke.

    Alles Gute für dich
    Liebe Grüße von Andrea und Lukas


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  8. #8
    Administrator Site Admin Avatar von maria
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    Hallo!

    Und was ist mit einem Nasenballon(otobar) ? Den gibts ja auch für Erwachsene, wenn man den öfter nimmt, beugt das sicher einen Erguss vor!
    Alles Liebe

    Maria und Florian
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  9. #9
    Bassmeister
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    @Doreen, ich vermute eine Infektion, da mein kleiner Sohn eine "fette" Erkältung hatte. Sonst hatte ich aber nur sehr geringe Erkältungssymptome.
    Heute war ich beim Ohrenarzt, der hat das mit Druckluft wieder hingekriegt. nicht gewaltfrei, aber zweckmäßig. Meine Frage war grundsätzlicher Natur, weil ich bei jedem Gähnen diesen Knacks im Ohr habe und dann plötzlich besser höre. Nun wollte ich wissen, was das "normale" hören ist - das vor oder das nach dem Gähnen. Wie überhaupt der Druckausgleich funktioniert. Leider hatte der Arzt keine Zeit dazu, mir das detaillliert zu erklären.
    Ohrenkerzen haben wir auch da, meine Liebste hat mir mal welche geschenkt. Die sind bestimmt sanfter als das heute.
    Die Symptome habe ich in der Tat ab und zu schon gehabt, im Zusammenhang mit Erkältungen. Diesmal war es aber so kraß, daß ich Angst bekommen habe.

  10. #10
    Avatar von Resa
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    Hallo ihr Lieben,

    ich habe eine Frage: Seit einer Woche bin ich erkältet und jetzt läuft mein Ohr auch (eine gelbe Flüssigkeit). Auf diesem Ohr höre ich auch etwas dumpf. Ist das ein Paukenerguss und was kann man dann noch dagegen tun?
    Danke im Voraus!

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