Lieber Andreas,
herzlichen Glückwunsch zum Christkindl!
Zu Deiner Frage wegen dem passenden Konzept: Wie Ihr schon selber festgestellt habt, hat jedes Konzept seine Vor- und Nachteile.
Deshalb meine Empfehlung: geht in die Klinik, wo Ihr Euch menschlich wohler fühlt. Ihr werdet in den nächsten Jahren immer wieder zu Kontrollen fahren und immer wieder zusammen mit dem Arzt Entscheidungen treffen müssen. Da ist es meiner Meinung nach am wichtigsten, dass man diesem Arzt vertraut und auch gern mit ihm zusammenarbeitet.
Mit Erlangen habe ich keine Erfahrung.
Mein Sohn ist seit gut 9 Jahren im Südklinikum Nürnberg in Behandlung. Allerdings hatten wir bisher noch kaum Kontakt mit Prof. Gosau. Mein Sohn wurde von dessen Vorgänger operiert und wird auch nach wie vor von diesem betreut. Auch hier sah das Konzept für die OP‘s im Kleinkindalter eigentlich drei Schritte vor. Da unser Kleiner aber im Ausland geboren wurde und erst mit 2 ¼ Jahren zu uns kam, passte er nicht in dieses Konzept, und so wurde die Vorgehensweise eben perfekt auf ihn und seine Situation abgestimmt. Die Lippe war mit 3 Monaten verschlossen worden, der Gaumen war noch komplett offen. Der Prof. erklärte uns, eigentlich würde er den Gaumen in 2 Schritten verschließen. Wegen der stark verzögerten Sprachentwicklung wäre es jedoch besser, den Gaumen so bald wie möglich komplett zu verschließen. Ob dies möglich sei, könne er aber erst während der OP entscheiden. Tatsächlich ist der komplette Verschluss in der einen OP im Alter von 2,5 Jahren auch gelungen. Ein kleines Restloch konnte später im Rahmen einer anderen OP verschlossen werden.
Die verzögerte Sprachentwicklung hat unser Sohn mit viel Logopädie und viel Geduld inzwischen völlig aufgeholt. Das Oberkiefer-Wachstum ist gut. Ob dies durch den späten Gaumenverschluss bedingt ist, kann man nur vermuten.
Im Nachhinein betrachtet, spielt es jedenfalls keine Rolle mehr, ob die ersten OP’s in 1 oder 2,5 Jahren durchgeführt wurden.
Wir fühlen uns in Nürnberg sehr gut betreut. Auch mein Sohn hat nur gute Erinnerungen, und so fahren wir alle 6 Monate gern zur Kontrolluntersuchung und zum Treffen mit „unserem Professor“. Demnächst wird mein Sohn 12, und kurz danach ist seine 4. OP in Nürnberg geplant (Freilegung des bleibenden Eckzahns und Begradigung der Nasenscheidewand). Er freut sich darauf! Wenn das kein gutes Zeichen ist, oder?
Wenn Ihr noch Fragen zu Nürnberg habt, versuche ich gerne, Euch zu helfen.
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