Liebe Grazia,
tja, was soll man dazu sagen!?!
Zuerst mal: es war auf jeden Fall gut, eine unabhängige Beratungsstelle zu suchen. Die Entscheidung, eine Kita mit intensiverer sprachlicher Betreuung zu suchen, war sicher richtig. Ich drück die Daumen, dass ihr das mit I-Status und Bewerbung für einen entsprechenden Platz noch rechtzeitig hinbekommt.
Über die Informations-Praktiken in eurer Kita könnte ich mich jetzt unendlich aufregen. Mir ging es vor Jahren so ähnlich, und wenn ich jetzt deine Zeilen so lese, kommt gerade alles wieder hoch. Bei uns war die Sprache gar nicht das größte Problem. Die Kita war sogar total hilfsbereit, machte Logo-Übungen nach Anweisung unsere Logopädin mit meinem Sohn, weil er daheim nicht mitmachen wollte. (Das ging zeitlich, weil mein Sohn extra dafür einen I-Status hatte, so dass mehr Betreuerstunden für die Kita zur Verfügung waren). Es hieß täglich, es sei alles in bester Ordnung und wir hätten ja so ein super Kind. Erst als es um die Einschulung ging, rückten sie mit der Wahrheit raus. Kurzfassung: das Kind kann auf keinen Fall eingeschult werden, weil es nie etwas mitmacht, absolut unkooperativ ist und deshalb viele Fähigkeiten nicht gelernt hat, die es für die Schule braucht. Deshalb soll ich ihn von der Einschulung zurückstellen und noch ein weiteres Jahr in der Kita lassen. Super, so eine Info nach 4 Jahren Kita. Mein Vertrauen war jedenfalls dahin, ich habe eine unabhängige Beratungsstelle aufgesucht, für das Jahr Zurückstellung einen Platz im Förderkindergarten (nennt sich offiziell "schulvorbereitende Einrichtung") bekommen und anschließend konnte mein Sohn die Regelschule besuchen.
Wir haben den Wechsel der Einrichtung nicht bereut, allerdings wäre ein früherer Wechsel sicher noch besser gewesen. Deshalb denke ich, ein Wechsel zum nächtsmöglichen Zeitpunkt wird Eurer Sophia gut tun.
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