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Thema: Verhaltensauffälligkeiten durch Sprachdefizite?

  1. #11
    Avatar von grazia m
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    Hallöchen ihr Lieben,

    es gibt Neuigkeiten! Leider aber keine wirklichen positiven.

    Wir haben mittlerweile einen Termin beim ZEUS gehabt. Die gute Nachtricht, Sophia ist überhaupt nicht verhaltensauffällig oder gar verhaltensgestört. Ganz im Gegenteil!

    Sophia ist ein kleiner Mensch mit ganz viel Freude und Spaß am Leben. Mit sehr viel Neugierde und ganz viel Geduld.

    Nach den Gesprächen sowohl mit der zuständigen Psychologin als auch einem Sozialdienstmitarbeiter, sind wir alle gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, dass es dennoch für Sophia von Vorteil wäre, wenn sie eine integrative Betreeungsgruppe besuchen würde, und zwar einzig und allein nur aus dem Grund um die bestmögliche Förderung für Sophia zu ermöglichen.

    Nun aber zum negativen Teil unserer Erfahrungen der letzten Tage.

    Am Dienstag hatten wir ein Gespräch mit der Einrichtigungsleiterin der KiTa wo Sophia zur Zeit betreut wird.

    Sie erklärte uns, dass in einer Dienstbesprechung mit allen Erzieherinnen der Einrichtung entschieden worden ist, dass Sophia dort nicht weiter betreut werden soll.

    Der Grund für diese Entscheidung ist, dass Sophias Sprachdefizite mittlerweile scheinbar so gravierend seien, dass sie es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren könnten Sophia in eine noch größere Gruppe zu betreuen. Sie gehen davon aus, dass Sophia dadurch noch mehr von den Kindern gemieden werden würde und sie sich vielleicht zurück entwickeln könnte. Sie wäre in der Gruppe dann die kleinste und jüngste und würde von den "großen" Kindern wahrscheinlich gar nicht beachtet werden. Auch im Hinblick auf die Schule finden sie es für Sophia unzumutbar, wenn sie solche Erfahrungen machen müsste.

    Sehr interessant fanden wir auch die Aussage, dass Sophia scheinbar seit einem halben Jahr von ihren Erzieherinnen wohl kaum bis garnicht mehr verstanden werden würde. Sie sagte uns, dass die sprachliche Entwicklung eher zurückgegangen sei, als dass sie sich verbessert haben könnte. Sodass eine weitere Betreuung gar nicht mehr infrage kommen würde.

    Die Erzieherinnen haben uns hierüber überhaupt nicht informiert. Sie haben, egal wann wir dort waren um Sophia hinzubringen oder abzuholen, mit keinem einzigen Wort jemals erwähnt, dass Sophias Aussprache so katastrophal geworden sei, dass sie gar nicht mehr von den Erzieherinnen verstanden würde. Ganz im Gegenteil! Als die Weihnachtsfeier im Dezember 2015 stattgefunden hat, hieß es sogar, Sophia sei sehr weit für ihr Alter und sie könne sogar grammatikalisch richtige Sätze bilden können.

    *PUHHH* das muss erstmal sacken !!!!

    Wir haben hierüber unter anderem auch mit unserer Logopädin gesprochen. Sie war sehr entsetzt darüber und sagte uns, dass das eine einzige Lüge sei und dass das einfach nur eine bessere Ausrede sei als geradeaus zu sagen "Wir fühlen uns überfordert und haben keine Lust darauf Sophia etwas intensiver und genauer zu zu hören". Alleine schon die Tatsache, dass Sophia mittlerweile ihre Geburtstagskerzen auspusten kann und aus Strohhalmen trinken kann, ist ein Zeichen dafür, dass dort definitiv eine Entwicklung nach vorne stattgefunden hat.

    Auch die Psychologin, der Sozialdienstmitarbeiter und unser Kinderarzt waren darüber sehr entsetzt wie intolerant man sein kann. Sie verstehen nicht, wieso man ein Kind was eigentlich überdurchschnittlich gut entwickelt ist sowohl vom motorischen als auch vom kognitiven Vermögen her, so behandelt und abgegrenzt werden muss.

    Ende vom Lied ist, wir werden einen Antrag bei der Stadt auf den sogenannten "Intergationsstatus" stellen und hoffen, dass Sophia dann in eine Einrichtung kommt die toleranter ihr und uns gegenüber sein wird.

    Ach so!!! Witzigerweise hat uns die Leiterin für unseren Sohn eine mündliche Zusage für den Krippenplatz gegeben und uns gesagt, dass die Einrichtung uns als Familie nicht verlieren möchte. Linus ist kerngesund und hat keine LKGS. Irgendwie lustig!!! Aber wir werden diesen Platz absagen, sobald wir eine Einrichtung gefunden haben, wo beide aufgenommen werden können, Linus dann in einer Krippengruppe und Sophia in einer Kindergartengruppe! Leider wird die Zeit sehr knapp, denn man kann sich nur noch bis zum 29.02.2016 auf die sehr knappen Plätze bewerben, aber wir hoffen das beste!

    So das wars dann zunächst....

    Ich bin auf eure Reaktionen sehr gespannt !!!!!!

    Liebe Grüße
    Grazia und Sophia

  2. #12

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    Liebe Grazia,

    tja, was soll man dazu sagen!?!

    Zuerst mal: es war auf jeden Fall gut, eine unabhängige Beratungsstelle zu suchen. Die Entscheidung, eine Kita mit intensiverer sprachlicher Betreuung zu suchen, war sicher richtig. Ich drück die Daumen, dass ihr das mit I-Status und Bewerbung für einen entsprechenden Platz noch rechtzeitig hinbekommt.

    Über die Informations-Praktiken in eurer Kita könnte ich mich jetzt unendlich aufregen. Mir ging es vor Jahren so ähnlich, und wenn ich jetzt deine Zeilen so lese, kommt gerade alles wieder hoch. Bei uns war die Sprache gar nicht das größte Problem. Die Kita war sogar total hilfsbereit, machte Logo-Übungen nach Anweisung unsere Logopädin mit meinem Sohn, weil er daheim nicht mitmachen wollte. (Das ging zeitlich, weil mein Sohn extra dafür einen I-Status hatte, so dass mehr Betreuerstunden für die Kita zur Verfügung waren). Es hieß täglich, es sei alles in bester Ordnung und wir hätten ja so ein super Kind. Erst als es um die Einschulung ging, rückten sie mit der Wahrheit raus. Kurzfassung: das Kind kann auf keinen Fall eingeschult werden, weil es nie etwas mitmacht, absolut unkooperativ ist und deshalb viele Fähigkeiten nicht gelernt hat, die es für die Schule braucht. Deshalb soll ich ihn von der Einschulung zurückstellen und noch ein weiteres Jahr in der Kita lassen. Super, so eine Info nach 4 Jahren Kita. Mein Vertrauen war jedenfalls dahin, ich habe eine unabhängige Beratungsstelle aufgesucht, für das Jahr Zurückstellung einen Platz im Förderkindergarten (nennt sich offiziell "schulvorbereitende Einrichtung") bekommen und anschließend konnte mein Sohn die Regelschule besuchen.

    Wir haben den Wechsel der Einrichtung nicht bereut, allerdings wäre ein früherer Wechsel sicher noch besser gewesen. Deshalb denke ich, ein Wechsel zum nächtsmöglichen Zeitpunkt wird Eurer Sophia gut tun.
    Liebe Grüße von
    Beate mit Valerian (04/05, rechtsseitige LKGS)

    Unser Steckbrief: http://www.lkgs.net/showthread.php?t=10892
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  3. #13
    Administrator Site Admin Avatar von Doreen mit Elisei
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    Hallo Grazia,
    ich kann mich da Beate nur anschließen. Eure Kita versucht das "Problem" Sophia elegant loszuwerden. Da ist es für eure Tochter auf jeden Fall besser, wenn sie dort nicht mehr hingehen muss. Ich hoffe, dass ihr die richtige Einrichtung findet, wo sich Sophia wohl fühlt und sie gut gefördert wird.
    Liebe Grüße von Doreen (Kontaktadresse der WRG) mit Elisei ( 11/03 beidseitige LKGS) und den 3 Geschwistern
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    Jeder sollte nur soviel Staub aufwirbeln, wie er bereit ist zu schlucken.

  4. #14

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    Hallo Grazia, das bestärkt leider nur das Bild, dass einige ErzieherInnen ihren Beruf wohl falsch ergriffen haben, wenn sie ein Kind nicht fördern wollen. Da ja scheinbar eure Logopädin und euer Kinderarzt eine andere Auffassung haben, solltest du auf das Wort der KiTa nichts geben. Ich drücke die Daumen, dass das mit dem I-Status schnell und unkompliziert klappt und die Logo weiter erfolgreich verläuft.

  5. #15
    Avatar von grazia m
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    Guten Morgen,

    wir sind mittlerweile sowas von entäuscht von der KiTa und wie es die letzten Wochen und Monate dort ablief, dass wir darüber mittlerweile froh sind, dass Sophia anderswo betreut werden wird.

    Das Vertrauen in die Erzieherinnen ist selbstverständlich nach dieser Aktion nicht mehr vorhanden und selbst wenn die KiTa-Leitung am Ende doch noch einlenken würde, würden wir Sophia dort definitiv nicht mehr betreuen lassen. Und auch obwohl uns die Leiterin eine mündliche Zusage für den Krippenplatz unseres Sohnes gegeben hat, werden wir Linus dort auch nicht betreuen lassen, wenn wir einen anderen Platz für ihn bekommen werden. Es wäre von uns sinnfrei beide Kinder in 2 verschiedene KiTas zu bringen.

    Es ist sooooo traurig, dass diese KiTa scheinbar keine Lust hat Kindern mit kleinen Einschränkungen trotzdem so normal wie möglich zu behandeln bzw. zu betreuen. Auch ist es wirklich erschreckend zu sehen, wie dreist man täglich angelogen wird. Wir fragen täglich bei den Erzieherinnen nach, ob irgendwas auffällig war oder so ähnlich und täglich bekommen wir zu hören, dass alles super sei. Gleichzeitig jedoch erzählte uns die Leiterin, dass doch nicht alles so super sei und dass die zuständigen Erzieherinnen doch ein größeres Problem damit hätten täglich mit Sophia zu "arbeiten".

    Ganz am Anfang hieß es seitens der KiTa, sie würden sich darüber freuen Sophia betreuen zu dürfen und würden diese Herausforderung gerne annehmen so gut es ihnen möglich ist. Und dann kommt eine angebliche Fachberaterin und alle guten Vorsätze werden über Bord geschmiessen und man springt auf einen Zug auf der geradewegs gegen eine Wand läuft.

    Wir sind wirklich fassungslos und auch unser ganzes Umfeld kann diese Entscheidung überhaupt nicht nachvollziehen.

    Ich frage meine Freunde und teilwese auch fremde Menschen, mit denen Sophia in Kontakt tritt wenn wir zb Bus fahren oder einfach nur spazieren sind, ob diese wirklich verstanden haben was Sophia gesagt hat und ich bekomme immer und immer wieder die gleichen Antworten, "Ja, wir verstehen sie, aber ein paar Wörter müssen wir nochmal erfragen." Genauso geht es uns Eltern aber auch.

    Im großen und Ganzen verstehen wir alles was sie uns sagt, aber wenn sie dann sehr aufgeregt und dadurch sehr schnell spricht, dann müssen auch wir nochmals fragen. Für uns aber eine völlig normale Art und Weise und für ihr alter denke ich auch altergerechte Art zu sprechen.

    Aber gut, wir haben uns jetzt damit abgefunden und wir ziehen daraus unsere positiven Schlüsse!

    Ich habe am Donnerstag nach dem Gespräch beim ZEUS sofort neue Betreuungsanfragen an verschiedene KiTas geschickt die alle eine I-Gruppe zur Verfügung stellen. Am Freitag war ich dann auch im Rathaus unserer Stadt, weil die I-Plätze von der Stadt vergeben werden und dafür ein Antrag gestellt werden muss, und nun müssen wir auf einen Termin beim Gesundheitsamt warten und hoffen, dass Sophia den I-Status bekommt und dadurch dann auch einen Platz in einer I-Gruppe.

    Ich wusste ja von Anfang an was auf uns zukommen würde, allerdings dachte ich, dass es eher mit den Ärzten irgendwie ein wenig komplizierter werden würde aufgrund dessen, dass es in Wolfsburg kein Spaltzentrum gibt und wir dadurch einfach viele Fahrwege haben. Niemals hätte ich aber damit gerechent, dass wir so viele Steine in den Weg gestellt bekommen seitens der KiTa. Schade!!!!

    Liebe Grüße

    Grazia und Sophia

  6. #16
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    Hallo Garzia, ich verstehe deine Enttäuschung. Ähnliches habe ich mit dem Kindergarten meiner Tochter durch. Was habe ich gekämpft, dass sie in den Montessori-Kiga gehen kann als I-Kind (Sie hat das Down Syndrom). und sie wollten sie auch sehr gern aufnehmen. Aber nach einem Jahr ging nichts mher. Naima saß nur abseits der anderen Kinder und keiner kümmerte sich um sie, förderete sie. Es war sehr enttäuschend für mich. Aber letztendlich heilsam. Ich habe einen anderen Kiga gefunden, der wirklich gut war. Meine Tochter hat sich wohl gefühlt und wurde akzeptiert und gefördert. Besser noch mal einen Schritt zurück, als weiter viele Schritte in die falsche Richtung.

    Ich hoffe, ihr findet den richtigen Platz für eure beiden Kinder und das Gesundheitsamt macht ein bisschen hin.
    Liebe Grüße von Doreen (Kontaktadresse der WRG) mit Elisei ( 11/03 beidseitige LKGS) und den 3 Geschwistern
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  7. #17
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    Hallo Doreen und hallo auch an die anderen tollen Muttis

    es ist wirklich traurig zu lesen, wie Erzieher sich so verhalten können!!! Sie sollen doch unsere Kinder betreuen und sie unter anderem auch zu toleranten und offenen Menschen gegenüber anderen Menschen egal ob schwarz weiß oder grün oder eben gar mit gewissen Einschränkungen in gewisser weise auch miterziehen. Es ist schlimm, dass es auch in diesem Berich so viele "schwarze Schafe" gibt. Ich bin wirklich entsetzt!!!!!

    Aber zum Glück gibt es auch tolle ErzieherInnen und Einrichtungen. Wir haben heute erfreuliche Nachrichten erhalten!!!!

    Ich habe heute die telefonische Zusage für einen I-Platz für Sophia erhalten Ich kenne diese KiTa nur aus Erzählungen und die waren durchweg positiv, insofern denke ich, wird das der richtige Platz für Sophia sein.

    Die Leiterin hat mir auch gesagt, dass sie versuchen wird auch für unseren Sohn in der Krippe einen Platz frei zu machen.

    Das sind für uns seit langer Zeit super tolle positive Nachrichten, allerdings werde ich die ganze Sache nicht so euphorisch angehen wie ich es damals bei Sophia getan habe. Ich werde sehr kritisch sein und viel mehr nachhaken und von Anfang an klar machen, dass man uns bitte alles sagen soll und nicht das ganze schönreden soll.

    Ich danke euch allen rechtherzlich, dass ihr mich unter anderem darin bestärkt habt, alles auch aus einer anderen Sicht zu sehen und nicht darauf versteift zu sein, sie in der KiTa zu lassen auf Teufel komm raus.

    Ganz ganz liebe Grüße und ein dicken Knutscher von uns an euch alle !!!!

    Grazia und Sophia

  8. #18
    Administrator Site Admin Avatar von Doreen mit Elisei
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    Das sind ja wirklich sehr gute Nachrichten. Ich freue mich für euch.
    Liebe Grüße von Doreen (Kontaktadresse der WRG) mit Elisei ( 11/03 beidseitige LKGS) und den 3 Geschwistern
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  9. #19

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    Super, das freut mich sehr!
    Liebe Grüße von
    Beate mit Valerian (04/05, rechtsseitige LKGS)

    Unser Steckbrief: http://www.lkgs.net/showthread.php?t=10892
    Unsere Fotos: http://www.lkgs.net/member.php/3139-leri

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