Ergebnis 1 bis 3 von 3

Thema: Wie geht's weiter?

  1. #1

    Registriert seit
    25.06.2015
    Ort
    NRW
    Beiträge
    2

    Standard Wie geht's weiter?

    Hallo zusammen,

    unser Sohn, der eine beidseitige operierte LKGS hat, ist seit 11 Monaten bei uns (adoptiert) und wird bald 5 Jahre alt. Als er vor 11 Monaten zu uns kam, sprach er nur 6 Wörter in seiner Landessprache. Sein passives Sprachverständnis umfasst mittlerweile 99,5% unserer Alltagssprache. Er kann auch Polemik verstehen und ist an anderen Sprachen im Urlaub sehr interessiert. Sein aktives Sprechen umfasst seit ca. April 3-4 Wörter Sätze, die für Fremde oftmals nur schwer bis gar nicht zu verstehen sind. Unser kleiner Mann ist aber ein sehr kommunikativer Mensch, der sich vom reden nicht abhalten lässt und ständig ehrgeizig lernen will.

    Vor 11 Monaten war seine Motorik auf dem Stand eines 2,5 Jährigen. Mittlerweile fährt er Fahrrad, balanciert auf Balken, klettert auf 3 m Höhe usw. durch Kinderturnen und tägliche private Aktivitäten. Da er jetzt mit 100-Teile-Puzzle (ab 6+), rechnen und schreiben von sich aus anfängt, ständig irgendwelche Experimente macht, steht das Thema Schule im Raum. 1 Jahr länger im Kindergarten (Einschulung mit 7) oder das Jahr jetzt nutzen, um die Defizite aufzuholen, wenn möglich (Einschulung mit 6)?

    Die Erfahrung hat gezeigt, dass es kein Gesundheitsmanager gibt, der sagt: Ergo und Logo oder probieren Sie es mal mit einer Sprachkur! Wir überlegen jetzt, welche Möglichkeiten haben wir? Er geht seit 10 Monaten zur Logopädie, anfänglich 1x die Woche, seit 9 Monaten 2x die Woche mit Urlaubspausen, keine Ergo bisher. Sprachkur sinnvoll? Aber was kommt danach? Was können wir noch zusätzlich machen, um ihm das Sprechen zu erleichtern?

    LG Yanka

    P.S. Ich habe hier im Forum schon so einiges mitgelesen und kann nur sagen, unser Sohn musste leider aufgrund seiner LKGS viel zu lange in einem Kinderheim "versauern", weil andere Adoptionsbewerber LKGS oftmals ausschließen. Er ist ein sehr hübscher intelligenter Kämpfer, der die Welt entdecken, verstehen und verbessern will. Anderen eine Freude zu machen, ist sein größtes Glück. Und er ist unser größtes Glück.

  2. #2

    Registriert seit
    31.05.2009
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    402

    Standard

    Liebe Yanka,

    herzlich Willkommen hier im Forum!

    Ich kann Deine Überlegungen gut nachvollziehen, wir haben nämlich eine ähnliche Familiengeschichte. Wir durften durch zwei tolle Adoptivkinder zu einer glücklichen Familie werden. Beide Kinder hatten durch ihre angeborene Krankheit (grauer Star bzw. LKGS) und den Aufenthalt im Kinderheim erhebliche Entwicklungsverzögerungen. Nach ihrer Ankunft bei uns haben beide in einem unglaublichen Tempo aufgeholt, allerdings auch mit viel Unterstützung, z. B. durch Frühförderung, Logo und Ergo. Trotzdem muss ich jetzt im Nachhinein sagen, dass bei beiden die möglichst späte Einschulung die absolut richtige Entscheidung war. Ich schreib Dir dazu noch eine PN, wenn ich mehr Zeit habe.

    Wie viel und welche Sprachtherapie? Hm, das ist schwer zu sagen. Ihr macht ja schon ziemlich viel und Euer Sohn ist auf dem richtigen Weg. Meine Erfahrung: macht nicht mehr, als Eurer Familie und Beziehung gut tut. Die Förderung soll nicht zur Belastung werden. Laßt ihm alle Zeit, die er braucht. Er muss im Moment so viel mehr lernen als "nur" sprechen und eine neue Sprache. Auch wenn er sich das nicht unbedingt anmerken läßt, die Umstellung kostet den Kleinen auch jede Menge Energie!

    Noch ein Gedanke: Ist gesundheitlich alles gecheckt? Wenn ich das richtig verstanden habe, wurden die OP's im Ausland durchgeführt, bevor Euer Sohn zu Euch kam? Seid Ihr trotzdem zur Kontrolle und weiteren Behandlung in Deutschland schon in einem Spaltzentrum gewesen? Was sagt das Ärzteteam dort zum Erfolg der bisherigen OP's? Manchmal ist ja auch eine sprachverbessernde OP nötig, damit die Kinder deutlich sprechen können. Wenn zum Spaltteam auch eine Logopädin gehört, kann Euch die auch beraten, ob mehr oder weitere Therapien im Moment hilfreich wären.
    Sind die Ohren in Ordnung? Falls er durch die LKGS Paukenergüsse hat, braucht er vielleicht Paukenröhrchen, damit er deutlich hört.

    Übrigens: hier im Forum waren schon immer mal wieder Familien mit adoptieren Spaltkindern unterwegs. So selten kommt das gar nicht vor.
    Liebe Grüße von
    Beate mit Valerian (04/05, rechtsseitige LKGS)

    Unser Steckbrief: http://www.lkgs.net/showthread.php?t=10892
    Unsere Fotos: http://www.lkgs.net/member.php/3139-leri

  3. #3

    Registriert seit
    25.06.2015
    Ort
    NRW
    Beiträge
    2

    Standard

    Liebe Beate,
    vielen Dank für die vielen Gedanken. Wir haben andere Bewerber "überholt", weil diese LKGS ausgeschlossen haben. Das hier einige sind, ist klar, wir sind ja auch hier ;-)

    Ja wir sind in einem Spaltzentrum. Im September wurde auch schon operativ nachgebessert und gleichzeitig durchgescheckt. Alle 3 Monate sind wir dort, schon allein wegen den Entwicklungsschüben unseres Sohnes. Bisher war kein Logopäde dabei. Ohren alles ok.

    LG Yanka

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •