Hallo Christine,
ich kann Dich mit Deiner Unsicherheit gut verstehen! DEN richtigen Weg gibt es hier vermutlich nicht. Ich kann Dir aber gerne berichten, wie es bei uns war.
Ronja durfte nach der Gaumen-OP zunächst keine Flasche und ich hatte sie dann so gut an den Brei gewöhnt, dass es mir gemein vorkam, ihr wieder die Flasche zu geben, sie ihr dann zur Lippen-OP aber erneut wieder weg zu nehmen. Letztlich haben wir die Flasche dann ganz gelassen. Heraus kam allerdings, dass ich bis zu ihrem zweiten Geburtstag nachts in der Regel zwei Schüsseln Brei gefüttert habe. Ich habe versucht, die Mengen zu reduzieren und tagsüber zu erhöhen, allerdings mit mäßigem Erfolg. In der Nacht vor ihrem zweiten Geburtstag hat sie "aus Versehen" nachts nicht gegessen und dies habe ich als Impuls aufgenommen und ihr danach nachts nichts mehr gegeben. Es gab ein paar wenige Nächte Schwierigkeiten, diese waren jedoch überschaubar und dann war dieses Thema durch.
Sie hat bis etwa 4 1/2 Jahre immer einen Teil der Nacht bei mir / uns im Bett verbracht. Ungünstigerweise war unser Schlafzimmer vom Kinderzimmer nur über eine steile Wendeltreppe erreichbar, so dass ich sie lange geholt und hoch getragen habe, wenn sie geschrieen und später gerufen hat. Irgendwann habe ich es dann umgestellt und sie zwar geholt, aber an der Hand selbst laufen lassen - das fand sie seeeeehr unbequem und war der erste Schritt in Richtung Erfolg. Irgendwann hörte sie dann von selbst auf, nachts Nähe zu suchen.
Im Nachhinein denke ich, dass ich die Breischüsseln vermutlich besser frühzeitig eingestellt hätte, aber ehrlich gesagt, hätte ich damals nicht gewusst wie. Ich versuche immer, Veränderungen nur dann zu initiieren, wenn ich mir zutraue, diese auch durchzuhalten. Bei dem schwierigen Thema Essen und auch bei Nähe hätte ich das damals wohl nicht geschafft. Mein Resümee jedoch ist, auch aus den Folgejahren, dass ich dem Kind keine Nähe und vermutlich auch keine Nahrung verweigern könnte, aber dass ich heute altersgerecht "unbequemer" wäre. Hierzu ein Beispiel:
Als Ronja schon sehr viel älter war, hat sie mal einen Film gesehen, der sie überfordert hat und prompt wollte sie, verständlicherweise, die Folgenächte keinesfalls in ihrem, sondern unbedingt in meinem Bett verbringen. Das durfte sie auch. Aber ab Nacht 3 habe ich die Regel geändert und sie musste in der Mitte schlafen und nicht mehr ich. Mein Gedanke war, wenn sie Angst hat, alleine zu sein, wird sie diese Möglichkeit gerne nutzen, wenn es denn nun doch nicht so schlimm ist, wird sie abwägen, was ihr wichtiger ist, der Platz oder die Nähe. Siehe da, nach einer Stunde ging sie dann doch lieber in ihr Bett :-) und ward seitdem nachts nicht mehr gesehen. Mir ist bewusst, dass dieses Beispiel für ein 16 Monate altes Kind hinkt, aber vielleicht ist es trotzdem ein möglicher Gedankenimpuls für Dich.
Die Frage, ob nächtliche/r Brei/Fläschchen und nächtliche Wanderungen und viele andere Verhaltsweisen mit den OPs zusammen hängen, werden wir wohl nie erfahren. Letztlich ist es für die aktuelle Situation aus meiner Sicht nicht wirklich bedeutsam, weil wir so oder so mit dem Verhalten der Kinder umgehen müssen. Das ist leider nicht immer leicht :-), aber zum Glück regeln sich viele Fragen im Laufe der Zeit von selbst :-).
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