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Thema: Geburtskliniken: Empfehlungen für SP/KA/MA/HD?

  1. #1

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    Standard Geburtskliniken: Empfehlungen für SP/KA/MA/HD?

    Hallo zusammen,

    Meine Frau und ich bekommen im August unser erstes Kind. Es wird ein Junge und er wird mit einer einseitigen LKG-Spalte zur Welt kommen (Lippe und Kiefer sind sicher, Gaumen kann man noch nicht sagen).
    Wir kommen aus der Nähe von Speyer/Heidelberg und haben natürlich eine ganze Menge an Fragen....

    Hier in dieser Rubrik würde mich interessieren, ob von euch schon irgendjemand Erfahrungen mit Geburtskliniken in Karlsruhe, Speyer, Heidelberg oder Umgebung gemacht hat?
    Kann jemand eine Klinik zur Entbindung eines LKGS-Kindes in dieser Region empfehlen? Habt ihr irgendwo positive oder negative Erfahrungen gemacht?
    Besonders interessieren würden mich hier das "Städtische Klinikum Karlsruhe" und das "Diakonissen-Krankenhaus Speyer".

    Ich hoffe mal, dass in diesem Forum auch jemand aus der Rhein-Neckar-Region ist....?

    Liebe Grüße,
    Ingo

  2. #2

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    Kann von den genannten Kliniken und in der Region nur KA empfehlen: Super Team, sehr erfahren, super Betreuung, prima Konzept, sehr gute Erfahrungen (auch von anderen). Allenfalls noch Frankfurt kann mit KA mithalten. Hinfahren und anschauen, auch auf Bauchgefühl hören, Atmosphäre für Betreuung danach beachten.
    Absolut abraten kann ich von HD (leider auch aus eigener Erfahrung), dort wird mit Konzepten von vor 20 Jahren operiert, Betreuung und fachliche Kompetenz unter aller Kritik.
    Näheres per PN.
    Alles Gute!

  3. #3
    Administrator Site Admin Avatar von Doreen mit Elisei
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    Sorry anne, es ging um Geburtskliniken. Vielleicht kannst du was zu schreiben?

    http://www.lkgs.net/showthread.php/1...sklinik-wissen

    Ich komme nicht aus eurer Ecke, aber evtl. helfen euch bei der Erkundung unsere gesammelten Fragen.
    Liebe Grüße von Doreen (Kontaktadresse der WRG) mit Elisei ( 11/03 beidseitige LKGS) und den 3 Geschwistern
    Steckbrief und Fotos



    Jeder sollte nur soviel Staub aufwirbeln, wie er bereit ist zu schlucken.

  4. #4

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    Die Betreuung eines Spaltkindes beginnt sehr schnell nach Geburt und verläuft je nach Klinik leider sehr unterschiedlich. In HD ist man schnell das Kind los, das mit einer Sonde "versorgt" wird, unter Narkose ein wenig nützliche Platte angepasst bekommt usw.
    In KA ist ein kompetentes Spaltteam vor Ort, die Klinik arbeitet integriert und kompetent, das Kind uns selbstverständlich auch die Mutter und Eltern werden optimal versorgt.
    Ich habe durchaus verstanden, was die Frage war. Bei der Gebirt eines Spaltkindes spielen mehr Faktoren eine entscheidende Rolle für ein gutes Gelingen als nur die Frage, wie sich der Kreissaal darstellt. Aber das weißt Du ja sicherlich ebenso gut.

  5. #5

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    Da muß ich jetzt doch sehr widersprechen. In Heidelberg ist in der MKG-Chirurgie seit ein 2-3 Jahren ein neuer Chef, der sich persönlich sehr um die Behandlung von Spaltkindern kümmert und auch selbst operiert.
    Wir haben dort nur gute Erfahrungen gemacht. Außerdem ist die Kinderklinik sehr modern, jetzt in einem Gebäude mit der Frauenklinik.
    Ich würde mich einfach schon mal in der Spaltsprechstunde in Heidelberg beraten lassen und dann entscheiden. Ein wenig Zeit ist ja noch...

  6. #6

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    Hallo,

    vielen Dank zunächst einmal allen hier für das Feedback!

    Vergangene Woche, am 8.8. um 12:12 Uhr war es soweit und unser Sohn Marius kam zur Welt! Er hat eine durchgehende, vollständige, einseitige LKG-Spalte. Betroffen sind neben Lippe und Kiefer auch Hart- und Weichgaumen, Segel, Zäpfchen und Nasenboden. Also volles Programm. Zudem ist die Spalte sehr groß.

    Nun aber zu der ursprünglichen Fragestellung von mir und dazu, wie wir uns letztendlich entschieden haben.

    Wir hatten Gespräche mit Ärzten der Geburtsstationen in KA und in SP. Zudem hatten wir vor der Geburt bereits eine Spaltsprechstunde in KA bei Frau Dr. Lohrer und bei Frau Malchow. Des Weiteren hatten wir in KA eine Kreissaal-Besichtigung und in SP einen Termin in der Hebammensprechstunde. Wie ihr seht, hatten wir uns also vor der Geburt umfassend informiert und uns die Entscheidung wo die Geburt stattfinden soll nicht leicht gemacht.

    Im Endeffekt haben wir uns zur Behandlung der Spalte (Platte, OP, etc...) für Karlsruhe entschieden. Für die Geburt haben wir uns allerdings für Speyer entschieden.

    Warum die Geburt nicht auch gleich in Karlsruhe?

    Für eine Geburt in KA sprach zunächst natürlich die Erfahrung der dortigen Geburtsstation mit Spaltkindern und das Vorhandensein eines Spaltzentrums direkt vor Ort. Das Diakonissen-Krankenhaus in Speyer hat kein Spaltzentrum und auch keine Möglichkeit Gaumenplatten anzupassen. Hierzu arbeitet Speyer mit der Klinik in Ludwigshafen zusammen. Normalerweise kommt aus LU jemand nach SP in die Klinik, um vor Ort eine Platte anzupassen. Da wir die Behandlung der Spalte jedoch in Karlsruhe vornehmen lassen möchten, hätte dies wenig Sinn gemacht.

    Man könnte also argumentieren, dass es am sichersten, am unkompliziertesten und vielleicht auch das Beste für das Kind wäre, wenn man gleich zur Geburt nach Karlsruhe gehen würde.

    Für uns gab es aber neben den genannten Argumenten vor allen Dingen einen Punkt, der uns sehr wichtig war: unser Sohn sollte nach der Geburt bei der Mutter bleiben!

    In Karlsruhe ist das nur bedingt möglich. In Karlsruhe wird das bei der Geburt folgendermaßen gehandhabt: wenn das Kind mit einer Gaumenspalte auf die Welt kommt, wird es spätestens am Tag nach der Geburt auf die Kinderklinik verlegt und ist dann Patient der Kinderklinik. Die Mutter kann sich dann - falls medizinisch möglich und falls sie in der entsprechenden körperlichen Verfassung ist - auf der Geburtsstation entlassen lassen und als Begleitperson auf der Kinderstation einchecken. Uns wurde jedoch mitgeteilt, dass dies nur bei einer Minderheit der Mütter nach einem Tag bereits möglich ist. Soll heißen: in Karlsruhe werden Mutter und Kind im Falle einer Gaumenspalte nach der Geburt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit voneinander getrennt! Sowohl die Ärzte der Gynäkologie als auch die Mitarbeiter/Ärzte des Spaltzentrums sehen keine medizinische Notwendigkeit in dieser Verlegung des Kindes! Sie befürworten auch, dass Mutter und Kind nicht getrennt werden! Aber: dies ist leider eine Vorgabe der Geschäftsleitung des Klinikums! Da hat man keine Chance, dies zu verhindern!

    In Speyer wiederum wurde uns in Vorgesprächen mitgeteilt, dass das Kind bei der Mutter bleiben kann! Seitens der Frauenärzte und der Hebammen absolut kein Problem, seitens der Kinderärzte in der Kinderklinik zwar nicht so gern gesehen, der Wunsch wurde aber (scheinbar) akzeptiert.

    Nachdem uns vom Spaltzentrum Karlsruhe mitgeteilt wurde, dass wir in Speyer in guten Händen wären und dass eine Geburt in Speyer keine Nachteile für das Kind oder die spätere Behandlung mit sich bringen würde, haben wir uns für die Geburt für Speyer entschieden. Die Mitarbeiter des Spaltzentrums in Karlsruhe hatten vollstes Verständnis für unsere Entscheidung! Es wurde uns gesagt, dass es bei der Anpassung der Gaumenplatte nicht auf 1-2 Tage ankommen würde. Ob das Kind nun schon am 2. Tag oder erst am 3. oder 4. Tag eine Gaumenplatte bekäme, wäre nicht ausschlaggebend. In den ersten Tagen würden Babys nur so wenig trinken, dass hier zur Not problemlos auch ein Füttern mit einer Spritze möglich wäre.
    Also haben wir uns für die Geburt für Speyer entschieden.

    Die Entbindung erfolgte am Freitag, den 8.8. um 12:12 Uhr. Es war eine schwere Geburt, aber das ist eine andere Geschichte und hat nichts mit der Spalte zu tun...
    Nach der Entbindung kam es natürlich, wie es kommen musste: die Kinderärzte wollten unseren Sohn auf die Kinderstation verlegen und mit Magensonde ernähren! Die Kinderärzte argumentierten dies damit, da ja quasi alles betroffen sei und die Spalte so groß wäre. Sie hatten Angst, das Kind könnte sich verschlucken und nicht ausreichend ernährt werden. Und wenn es sich verschlucken würde, könne es eine Lungenentzündung bekommen und so weiter.... Es folgte eine Diskussion mit einem Oberarzt und anderen Ärzten der Kinderklinik noch im Kreissaal... Am Ende konnten wir uns aber durchsetzen und etwas widerwillig stimmten die Ärzte zu, dass unser Sohn zusammen mit uns auf der Entbindungsstation bleiben darf. Wir bekamen zum Glück sogar ein Familienzimmer. Die Hebammen waren wirklich alle super nett und hilfsbereit und man hatte das Gefühl, dass sie einen persönlichen Ehrgeiz entwickelten, das Kind auf "normale" Weise zu ernähren. Auch die Ärztin (Gynäkologin) aus dem Vorgespräch kam, um sich für die Diskussion mit den Kinderärzten zu entschuldigen! Die Bedenken kamen ausschließlich von Seiten der Kinderklinik!
    Und was soll ich sagen: die Ernährung klappte von Beginn an zum Glück ohne Probleme! Zunächst mal mit Spritze, mal mit Flasche, ab dem 2./3. Tag dann nur noch mit Flasche (NUK-Weithals mit Latex-Sauger). Unser Sohn hatte sich nie verschluckt und bereits nach knapp 1 Woche hatte er wieder sein Geburtsgewicht!
    Insgesamt muss man sagen, dass die Kinderärzte etwas "unentspannt" mit der Situation umgegangen sind... Ich vermute, dass sie es uns etwas verübelten, dass wir auf ihren "Rat" nicht gehört hatten und dass wir ihnen einen Patienten vorenthalten hatten.
    Von einer Hebamme erfuhren wir, dass in den Wochen vor unserer Entbindung auch ein Kind mit Spalte in der Klinik geboren wurde. Es war ein "Überraschungsfall" - die Eltern wussten bis zur Geburt nichts davon. Und dieses Kind kam direkt in die Kinderklinik! Aber wie soll man als Eltern im Kreissaal nach dem ersten "Schock" und völlig unvorbereitet auch mit Kinderärzten rumdiskutieren?! Da hat man ja keine Chance - auch, weil man es selbst nicht besser weiß! Die Hebammen wunderten sich daher, dass wir es geschafft hatten, die Verlegung des Kindes zu verhindern.
    Nach 3 Tagen wurden wir ganz normal entlassen. Einen Tag später fuhren wir nach Karlsruhe, um einen Abdruck für die Gaumenplatte machen zu lassen. Bereits am folgenden Tag wurde die Platte eingesetzt (am 5. Tag nach der Geburt)! Bezüglich der Gaumenplatte erfolgte alles ambulant und ohne irgendwelche Narkosen. Super Team in Karlsruhe!

    Unser Fazit daher:
    Wir sind nach wie vor sehr froh, dass wir bereits vor der Geburt von der Spalte wussten! Das half uns, uns in jeglicher Hinsicht intensiv darauf vorzubereiten. Und ohne die entsprechenden Vorgespräche und ohne unser Wissen hätten wir auch keine Chance gehabt, die Verlegung unseres Sohnes in die Kinderklinik zu verhindern! Wir können nur allen werdenden Eltern empfehlen, dass sie darauf bestehen, dass nach der Geburt Mutter und Kind nicht voneinander getrennt werden! Man sollte immer zuerst eine "normale" Ernährung wenigstens probieren, bevor man gleich zur Magensonde übergeht. Dies könnte man im Notfall nach 2-3 Tagen immer noch tun. Das Kind wird nicht verhungern - Babys haben ja entsprechende Reserven.
    Wir sind sehr froh und bereuen es nicht, uns für die Geburt für Speyer entschieden zu haben! Gynäkologen und Hebammen dort sind einfach super! "Unentspannte" Kinderärzte wird es in jeder Klinik geben. Ums Diskutieren wird man leider nie völlig herum kommen...
    Bislang sind wir auch sehr zufrieden mit dem Team des Spaltzentrums in Karlsruhe! Seit kurzem arbeitet dort auch ein wirklich sehr netter Oberarzt, der vorher in Heidelberg tätig war.

    Falls jemand (aus der Rhein-Neckar-Region) fragen bezüglich Speyer/Karlsruhe haben sollte, kann er sich gerne bei mir melden!

    Viele Grüße,
    Ingo

  7. #7

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    Herzlichen Glückwunsch zur Geburt eures Sohnes Marius und ich wünsche euch eine entspannte Kennenlernzeit :-)

    Ich finde es gut das ihr euch im Vorfeld so gut informiert habt.
    Die Situation und Diskussion mit Ärzten der Kinderklinik kenne ich auch und das kann sehr anstrengend sein.
    Es zeigt aber immer wieder das die Ärzte noch viel von Spalteneltern lernen können!

    Viele Grüße Mausi

  8. #8
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    Hallo Ingo, ganz herzliche Glückwünsche zur Geburt eures kleinen Mannes.

    Super, dass ihr es gewagt habt, euch den Kinderärzten zu widersetzen. Zum Glück wart ihr gut vorbereitet.

    Ich empfand es auch als Vorteil, schon vor der Geburt von der Spalte erfahren zu haben. Ich konnte mich informieren und alles organisieren. Mein Jüngster ist dann auch in einer anderen Klinik zur Welt gekommen als die 3 Geschwister und glücklicherweise brauchten wir gar nicht diskutieren. Der Kleine blieb wie selbstverständlch bei mir.

    Gut auch, dass ihr in Karlsruhe gut betreut werdet. Alles Gute für euch und den kleinen Marius.
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  9. #9

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    Das kann ich auch nur bestätigen. Der neue Chef der MKG-Chirurgie operiert alle Spaltkinder selbst und kommt von einem großen Spaltzentrum, hat also viel Erfahrung und kümmert sich sehr um die Kleinen.
    Auch die Kieferorthopäden sind sehr gut. Die neue Kinderklinik ist schön eingerichtet.
    Ich würde einfach mal einen Termin in Heidelberg ausmachen.

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