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Thema: Fragen zur ersten Op/Lippenverschluss

  1. #1

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    Standard Fragen zur ersten Op/Lippenverschluss

    Hallo ,

    mein Sohn Lias wird im Januar zum ersten Mal operiert Lippenverschluss und evtl. Hartgaumenverschluss.
    Ich mache mich echt verrückt. Ich habe so Angst davor.
    Es kommen mir ständig irgendwelche Fragen in den Kopf, doch ich glaube ich mache mich da selbst verrückt.
    -Haben eure Kinder die Narkose gut vertragen?
    -Ist es sinnvoll geknöpfte Schlafanzüge, Wickelbodys u.ä. mitzunehmen, ich stelle mir vor, dass das über den Kopf ziehen der Kleidung unangenehm sein kann.
    -Habt ihr eure Milch/Brei mit in die Klinik genommen, falls euer Kind die Sonde nicht drin lässt?
    -Hatten eure Kleinen starke Schmerzen?
    -Mein Sohn schläft nur auf dem Bauch, darf er das nach der Op?
    -Darf man mit dem Kinderwagen einige Tage nach der Op etwas raus? Ist wahrscheinlich von Klinik zu Klinik unterschiedlich...
    -Bekommen die Kleinen vor der Op etwas zur Beruhigung?
    -Kriegen die Kleinen mit, wenn man sie vor dem Op abgeben muss, oder sind sie dann schon in einem Dämmerschlaf?

    Ihr sieht, viele Fragen. Ich kann oft nicht schlafen, da mir immer wieder diese Gedanken durch den Kopf gehen. Nun dachte ich, vielleicht bekomme ich hier ein paar Antworten und kann etwas ruhiger werden.
    Ich hoffe nur, dass sich meine Nervosität nicht auf Lias überträgt, ich muss da echt an mir arbeiten.
    Bin froh, wenn der termin endlich da ist. Dann haben wir es geschaftt. Diese warterei macht mich nur verrückt. Einfach zu viel Zeit zwischen Terminvergabe und Op um sich verrückt zu machen.

    Lg, Katja

  2. #2
    Avatar von Meryem
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    Standard

    Guten Morgen Katja,
    ich glaube jeder hier kann Deine Ängste und Gefühle nachvollziehen. Was soll ich sagen? Schön ist es wohl nie, sein Kind operieren zu lassen.
    Aber ich kann Dir sagen, dass die Kinder das meist besser wegstecken, als man denkt.

    Die Narkose hat unser Sohn gut vertragen, wie die meisten Kinder auch. Euer Kleiner wird ja vorher ordentlich durchgecheckt und da müssen wir eben auf die Kompetenz/Erfahrung der Ärzte hoffen.
    Geknöpfte Schlafanzüge und Wickelbodies sind auf jeden Fall sinvoll. Ich hätte es damals nicht geschafft, ihm etwas über den Kopf zu ziehen. Sicher geht das, aber ich hatte da Skrupel und war ganz froh, dass ich etwas zum Wickeln dabei hatte.
    Milch und Brei gibt es eigentlich in der Klinik, da hatte ich nichts dabei. Die versorgen einen gut. Es sei denn, euer Kleiner ist da ganz speziell und mag nur seine ihm bekannten Produkte, dann würde ich vorher einmal telefonisch abklären, was denn in der Klinik angeboten wird.
    Unser Sohn war 3 Monate alt, als er operiert wurde. Ich kann nur spekulieren und glaube, dass er schon Schmerzen hatte. Er hat viel geweint, war sehr unruhig die ersten Tage. Deshalb empfehle ich Dir, genau darauf zu achten, dass Schmerzmittel in den richtigen Abständen gegeben werden. Im Krankenhausalltag ist es für die Schwestern recht stressig, da kann auch mal etwas durchrutschen oder etwas verspätet verabreicht werden. Da würde ich an Deiner Stelle selbst drauf achten.
    Ob die Kinder auf dem Bauch schlafen dürfen, weiß ich leider nicht. Da hab ich mir damals keine Gedanken drüber gemacht weil unser Sohn das nie wollte.
    Ihr könnt und sollt auf jeden Fall mit dem Kinderwagen spazieren gehen, wenn der Zustand das zulässt. Gute, frische Luft ist in jeder Lebenslage hilfreich :-) Und der Alltag im Krankenhaus wird so auch etwas verschönert.

    Was Deine letzen beiden Fragen anbelangt, so muss ich sagen, dass mich das bis heute quält.
    Ich war damals recht labil und schwach aufgrund der Umstände, habe mich meiner Meinung nach nicht ausreichend durchgesetzt/informiert. Heute wäre das anders.
    Wir haben unseren Sohn ganz wach und klar weggegeben, ohne vorherige Beruhigungsmittel. Ich habe ihn noch gefühlt ewig lange weinen hören, vor dem OP-Saal, bevor er endlich eingeschlafen ist.
    Würde ich heute nochmal mein Kind in den OP geben müssen, würde ich darauf bestehen, dass er vorher schon schläft, etwas verabreicht bekommt oder ich eventuell bis zur Narkose dabei bleiben darf. Ich weíß, dass das nicht ohne Weiters möglich ist. Dennoch sagte ich ja bereits, dass es mir bis heute das Herz bricht, dass ich das Gefühl habe, ihn dort nicht bis zum "Schluss" begleitet zu haben. Mein Wunsch wäre es gewesen, dass er die Augen schließt wenn Mama da ist und sie auch wieder öffnet wenn seine Mama da ist.
    Ich möchte Dich mit diesen Aussagen nicht noch mehr verängstigen. Ich möchte damit erreichen, dass Du eventuell mehr nachhakst und Druck machst, als ich es damals getan habe.

    Ich wünsche für die OP alles Gute!
    Mir hat es immer geholfen, mir vor Augen zu halten, dass es für ihn sein muss. Es ist das Beste, ohne Frage und es lohnt sich!
    Liebe Grüße
    Meryem mit M.
    Geb.: 04.11.2010 mit 3860 g und 54 cm
    rechtsseitige Lippen-Kiefer-Spalte


  3. #3
    Avatar von Judith
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    Hallo Katja,

    ich kann mich Meryem da nur anschließen. Für die Eltern ist es meist schlimmer als für die Kleinen.

    Zu Deinen Fragen:
    Lina hat die Narkose gut vertragen. Vor der eigentlichen Narkose hat sie schon einen "Schlaftrunk" bekommen und schlief davon ganz schnell ein. Sah ein bisschen aus als wäre sie beschwipst, wie sie da so wegdöste... Solange konnten wir auch noch bei ihr bleiben, also ich denke sie hat das von uns getrennt werden nicht mehr mitbekommen. Und im Aufwachraum waren wir recht schnell wieder bei ihr, da hat sie auch noch geschlafen.
    Bodys und Schlafanzüge zum Knöpfen hatte ich mir auch noch extra vorher ein paar besorgt. War auch gut so. Lina hatte ihren Zugang auf der Stirn, das wäre wahrscheinlich etwas schwierig geworden mit dem normalen Anziehen.
    Babynahrung gabs bei uns in der Klinik auch genug.
    Wir durften mit dem Kinderwagen raus, war eine willkommene Abwechslung und tat uns allen gut.
    Mit Schmerzmitteln wurde sie gut versorgt. Ich hatte nur einmal das Gefühl, das sie Schmerzen hatte. Da wollte sie trinken, ging an die Brust, aber gleich wieder jammernd weg. Da bekam sie dann auch gleich wieder Nachschub. Aber frag da ruhig nach bei den Schwestern, die haben genug Mittel dass die Kleinen nicht leiden müssen.
    Lina hat auf dem Bauch geschlafen. Vorher in den Sprechstunden meinten die Ärzte zwar immer, dass sie das nicht soll, aber die Schwestern, die das ja nachts gesehen haben, haben nie was gesagt. Und der Wunde hat es auch nicht geschadet. Ich weiß auch gar nicht, wie ich sie davon hätte abhalten sollen, dass sie sich im Schlaf dreht. Irgendwann schläft man ja dann doch auch selber mal.

    So, das waren meine Erfahrungen. Ruf doch wirklich mal vorher in der Klinik an, um z.B. so Fragen wie Milch/Brei, Kinderwagen usw. zu klären. Vielleicht nimmt Dir das ja ein bisschen von Deiner Nervosität.
    Ich weiß, das kannst Du im Moment wahrscheinlich nicht glauben, aber es ist alles halb so schlimm. Natürlich ist es ein operativer Eingriff, die Narkose ist nicht ohne und man möchte sein Kind einfach nicht leiden sehen. Aber die Hälfte der Sorgen, die ich mir gemacht habe, hätten auch gereicht.

    Alles Gute für Euch.
    Liebe Grüße, Judith
    Judith mit Lina *2012, einseitige Lippenspalte

    Lippenverschluss am 07.09.12, ZMK Würzburg, Dr. Böhm

  4. #4

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    Vielen Dank für eure Antworten.
    Ich bin wirklich etwas beruhigter, wenn ich lese dass es nicht so schlimm wird, wie man sich das im Vorraus vielleicht ausmalt.
    Das ging mir vor der Geburt ja auch so und jetzt, wo Lias da ist, denke ich oft, dass ich mir nur halb so viele Sorgen hätte machen müssenn.
    Der Tip, in der Klinik mal anzurufen ist gut, das werde ich auf jeden Fall mal machen.

    GLG, Katja

  5. #5
    Avatar von uhem
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    Hallo,

    Ja wie gut ich dich verstehe!! Das meiste ist schon gesagt, schließe mich da an. Zu dem punkt eigene nervosität übertragen: sicher ist es gut, wenns gelingt, ruhig zu werden, aber aus meiner Sicht ist es auch ok, deine Gefühle (bis zu einem gew. Ausmaß) deinem kind zuzumuten und zu erklären. Ganz wegmachen kannst du es ohnehin nicht und es ist aus meiner Sicht gut, wenn du erklärst, was los ist. Die kleinen verstehen zwar nicht Wort für Wort, aber mehr als oft zugetraut.

    Bei und war's übrigens möglich bis (fast) zum schlafen und ab dem
    aufwachen dabei zu sein, letzteres sogar als ganze Familie (papa u Schwester nur kurz, aber für uns wars so Ideal). Auch was den oberen Themenbereich angeht, finde ich, dass die kleinen viel von ihren Bindungen zu anderen profitieren können. Ich war sicher am nervösesten, Martin und Anja haben da ganz viel normalität und Alltag mit ins Spital gebracht!

    Teile ruhig weitere sorgen und Ängste, so kannst du sie besser bewältigen!!
    ulli

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