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Thema: Vorgezogene Einschulungsuntersuchung (mit 4 Jahren!) / PRS-Kinder und Schule

  1. #1

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    Standard Vorgezogene Einschulungsuntersuchung (mit 4 Jahren!) / PRS-Kinder und Schule

    Hallo, wie ich erst kürzlich erfahren habe, werden in Baden-Württemberg Kinder mit 4 Jahren zur sog. "vorgezogenen Einschulungsuntersuchung" geladen. Es geht dabei hauptsächlich um den sprachlichen Entwicklungsstand und Förderbedarf.

    Unser Sohn ( 4 Jahre ) erhielt erst kürzlich den Gaumenverschluß. Wir "fördern" quasi schon ab Geburt mit Logo. Aber natürlich ist seine Aussprache auffällig. Ich befürchte, wir werden nun bei der Untersuchung des Gesundheitsamtes schön in eine Schublade gesteckt. Ihr wisst ja sicher schon genau, die meisten Ärzte kennen sich leider keinen Meter mit PRS aus.

    Unser Sohn ist aber ansonsten überduchschnittlich fit. Er liest, er rechnet, er kann sich unglaublich lange auf eine Aufgabe konzentrieren und er steckt manches Schulkind in die Tasche.

    Hat jemand Erfahrung damit, wenn es sprachlich hapert (in seinem Fall die Aussprache), welche Maßnahmen und zusätzlichen Förderungen jetzt noch auf ihn zukommen, um ihn schulfit zu machen?

    Eine Ärztin im SPZ sagte einmal, wenn ein Kind kognitiv fit ist, wird es trotz Sprachproblemen ganz normal eingeschult. Was wir uns ja auch wünschen würden.

    Was sind eure Erfahrungen mit PRS-Kindern und Schule?

    Vielen Dank schon mal für eure Beiträge.

  2. #2
    Avatar von Annchen
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    Hallo SiRa,

    bei uns in NRW gab es in dem Alter eine vermutlich ähnliche Untersuchung, zu der die Schulärztin in die KiTa kam. Ich war sehr aufgeregt und habe mich aber für die Strategie entschieden, selbst erst einmal die Spalte nicht zu thematisieren. Ronja hatte zu der Zeit noch eine deutlich nasale Aussprache und konnte nicht alle Laute gut bilden. Ronja hat außerdem nicht sonderlich gut mitgearbeitet, da sie zu der Zeit Fremden gegenüber scheu war.

    Die Schulärztin hat den Spalt nicht thematisiert und auch bei der letztendlichen Schuluntersuchung im Gesundheitsamt waren der Spalt und die Aussprache kein Thema und sie wurde in eine Regelschule eingeschult.

    Also, Kopf hoch und erst einmal optimistisch an die Sache heran gehen!!!! Ich drücke Euch beide Daumen!
    Viele Grüße
    Anna
    (mit Ronja * 2002, doppelseitige LKGS-Spalte, DRK-Kinderklinik Siegen, Dr. Hubertus Koch)

    Wir sollten weniger den Weg für unsere Kinder bereiten - vielmehr unsere Kinder für ihren Weg.


    Meinen großartigen Katzenmädchen-Avatar habe ich von Nadja. Ihre Arbeiten findet Ihr hier: nadja-illustration.de

  3. #3
    Avatar von Nina mit Leonie
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    Hallo SiRa!

    Bei uns in Hamburg wird diese Untersuchung auch seit einigen Jahren durchgeführt und dort geht es hauptsächlich darum, herauszufinden, ob das Kind die deutsche Sprache verstehen und sprechen kann und auch ansonsten in der Lage ist, am Schulalltag teilzunehmen. "Durchfallen" würden also nur Kinder aus, sagen wir mal, Familien mit massiven Problemen...
    Grüße aus Hamburg
    Nina mit Leonie (1. Juli 2005 subcutane Lippenspalte, Kieferspalte, verdeckte Weichgaumenspalte), z.Zt. Feinschliff durch feste Zahnspange

    mit 2 großen Schwestern (Nov. 96 und Dez. 00) und 1 kleinen Bruder (Sept. 16), alle ohne Spalte




  4. #4
    Avatar von Claudia mit Jenny
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    Kenne mich mit PRS nicht aus, kann aber etwas zu der Untersuchung in Niedersachsen sagen.
    Wir mussten damals auch zu der SChulärztin zwecks Sprachförderung. Die Kinder die zur Schulärztin sollten wurden vom KiGa empfohlen. War damals auch total Baff, da man Jennifer auch gut verstehen konnte (besser als manch anderes Kind).
    Nun ja, jedenfalls sollte Jennifer dann auch zur Sprachförderung. Diese hat 1x die Woche für etwas 45 Minuten im KiGa stattgefunden. War echt am überlegen ob ich dagegen rebellieren soll, habe aber erstmal abgewartet.
    Die Sprachförderung hat eine Lehrerin aus der Grundschule gemacht, und Jennifer fand es total Klasse ! Sie hatte wirklich Spaß daran. Und da es nur 3 Kinder waren konnte die Lehrerin sich auch wirklich toll mit Ihnen beschäftigen.

  5. #5
    Avatar von Carmen und Fabian
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    In NRW gibt es den sog. "Delfin"-Test. Der wird mit 4 Jahren durchgeführt. Egal, ob das Kind in einer Kita ist oder nicht. Es geht darum, ob die Kinder gängige Begriffe kennen, vernünftige Sätze im Sprachgebrauch bilden können und einfache Fragestellungen begreifen. Fabian hat zu diesem Zeitpunkt auch noch sehr nasal gesprochen, aber die Spalte war nicht im Vordergrund. Er hat den Test gut bestanden und der Kiga konnte den Prüfern sagen, dass Fabian logopädisch betreut wird. Somit waren wir damit durch.
    Liebe Grüsse von Carmen und Fabian (*01.02.05) LKGS rechts.



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  6. #6
    Avatar von Birger mit Theo
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    Meine Frau hat als Lehrerin ein Jahr die Kinder im Kindergarten betreut, die sprachlich auffällig waren. Meist Kinder mit Migrationshintergrund. Sie hat mit einer Logopädin im Hintergrund speziell zugeschnittene Spiele ( Kaufmannsladen, Memory, etc ) mit den Kindern gemacht. Das ist für Kinder wichtig, dass beim Schulstart möglichst unnötige sprachliche Defizite vermieden werden. Die haben beim Schulanfang genug mit anderen Sachen zu tun und im Kindergarten können solche Spiele helfen, solche Probleme vorzubeugen.
    Das hat meines erachtens nichts mit Schubladen zu tun, sondern diese Untersuchung soll helfen.

    LG

    Birger

    P.S. Unser Theo spricht leider immer noch kein einziges Wort mit 4,5 Jahren. Mal sehen, ob wir überhaupt eine Förderung bekommen. 2 mal Logo pro Woche reicht eigentlich bei den meisten Kindern, nur Theo scheint ein anderen Weg gehen zu wollen.
    Theo ist am 10.05.2008 geboren ( Pierre Robin Sequenz und zentrale Koordinationsstörungen)


  7. #7

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    Erst mal herzlichen Dank für Eure Informationen.

    Die vorgezogene Einschulungsuntersuchung wird im Dezember bei einer Schulärztin erfolgen. Man wird bei der Einladung schriftlich darüber informiert, dass es generell darum gehe, mögliche Defizite (Hören, Sehen, Sprache, etc.) rechtzeitig vor Schulbeginn zu fördern. Macht ja auch Sinn, aber wir sind ja bereits seit über 4 Jahren "gefördert" mit allem, was man eben "fördern" kann. Der Schularzt sieht ein Kind aber leider nur 10 Minuten, macht sich ein Bild und ordnet ein (daher meinte ich ja SCHUBLADE). Schnell lande man da in Richtung Förderschule, wie uns seitens Tübingen jetzt gesagt wurde. Diese Aussage macht mir eben Angst, denn er entwickelt sich jetzt gerade so unglaublich schnell in allen Bereichen weiter, seitdem die Gaumensplte verschlossen wurde.

    Aber wird das ein Amtsarzt in der Kürze der Zeit überhaupt erkennen? Aufgrund seiner Vorgeschichte solle man ohnehin den Schulstart hinausszögern, also zurückstellen, sagten schon einige. Damit haben wir als Eltern auch gar kein Problem. Das Problem ist nur, er kann bereits Dinge, die Vorschulkinder beherrschen seit er 2 Jahre alt ist, nur aber leider noch nicht ordentlich sprechen. Somit müssen wir und der Kindergarten mit seinem unglaublichen Wissensdurst und seiner Experimentierfreude ständig hinterher sein, ihm Input zu geben. Das bedeutet aber auch, er wird ein Jahr länger im Kindergarten bleiben müssen und was macht man dann in der Zeit mit ihm?

    Vielleicht lesen dies hier auch Eltern, die ein Spaltenkind haben, welches bereits zur Schue geht. War bei Euch denn die Einschulung in eine normale Grundschule problemlos? So wie ich jetzt hier immer gelesen habe, geht die Logo ja teilweise auch weit über die Grundschulzeit hinaus.

  8. #8
    Avatar von Carmen und Fabian
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    Zitat Zitat von SiRa Beitrag anzeigen
    Vielleicht lesen dies hier auch Eltern, die ein Spaltenkind haben, welches bereits zur Schue geht. War bei Euch denn die Einschulung in eine normale Grundschule problemlos? So wie ich jetzt hier immer gelesen habe, geht die Logo ja teilweise auch weit über die Grundschulzeit hinaus.
    Bei Fabian war sowohl im Kiga als auch bei der Einschulung in die Grundschule alles problemlos. Sein Sprachschatz war schon im Kiga sehr gut und es haperte noch sehr an seiner Aussprache (sehr nasal). Dieses Problem wurde kurz vor seinem 5. Geburtstag durch eine OP (Velo) behoben und wir haben regelmäßig Logo gemacht. Seit fast zwei Jahren braucht er auch nicht mehr zur Logo. Sicherlich gehen auch manche Kinder über die Grundschulzeit hinaus zur Logopädie, aber das tun "Nicht-Spaltkinder" auch.

    Woran hapert es denn bei Deinem Sohn bei der Aussprache? Kann er Laute nicht bilden oder spricht er auch sehr nasal?
    Liebe Grüsse von Carmen und Fabian (*01.02.05) LKGS rechts.



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  9. #9

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    Er hatte erst im Septembe den Verschluß der Gaumenspalte. Es hapert daher noch an der Technik, also er experimentiert noch mit seinem neuen Mundgefühl und bildet aber plötzlich neue Laute wie z, h, t, .. was bisher gar nicht möglich war. Andere Laute wie k,g, sch... übt er gerade mit der Logopädin und er spricht generell besser. Er spricht auch nasal und seine Stimme ist an sich ein bißchen "dünn".

    Wie haben denn die Lehrer und davor die Erzieher bei Fabian reagiet? Sind sie ganz normal mit ihm umgegangen oder hat man Euch als Eltern dann auch mal auf das "Sprachproblem" angesprochen? Habt Ihr evtl. im Vorfeld mit der Klassenlehrerin der 1. Klasse gesprochen und sie vorbereitet oder empfiehlt es sich eher, nicht so alles überzubewerten?

  10. #10
    Avatar von Carmen und Fabian
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    Im Kindergarten habe ich schon bei der Anmeldung gesagt, dass Fabian eine LKGS hat, wir in Behandlung sind und das war's. Der Kiga hat das so hingenommen und da er sonst auch immer recht weit und fit war, gab es keine Probleme. Als ich Fabian an der Grundschule angemeldet habe, habe ich nur auf dem Sekretariat - wie im Kiga auch - den Sachverhalt angegeben. Es läuft alles, wie bei allen anderen Kindern auch.
    Liebe Grüsse von Carmen und Fabian (*01.02.05) LKGS rechts.



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