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Thema: Schwangerschaftsabbruch wegen LGKS!?

  1. #81
    Avatar von ThomasT
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    Am Anfang stand die Überlegung einer Abtreibung wegen der Angst, dass das Kind gehänselt werden könnte. Weniger wegen der LKGS.

    Darauf dann einige Kommentare, dass es besser wäre komplett auf das Kind zu verzichten.
    Das ist aber weniger der Ort, um über Abtreibung zu diskutieren und das Thema Spätabtreibung ist dann nochmals schwieriger.

    Aber andere Meinungen einfach mal stehen zu lassen und die eigene Meinung einfach dazu zu setzen, müssen wir anscheinend alle noch etwas üben.

  2. #82

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    @Amakhala: Dass Spätabtreibungen große ethische Probleme mit sich bringen können, ist völlig unbestritten. Das gilt in vielen Bereichen der modernen Medizin: man stößt mitunter an moralisch schmerzhafte Grenzen, wo es kaum noch möglich ist, zu sagen, was richtig und was falsch ist. Ich habe zu vielen dieser Themen eine Meinung, sei es (Spät-)Abtreibung, sei es Sterbehilfe, sei es Organspende etc. Aber meine Meinung oder mein moralisches Empfinden ist doch nicht das Maß aller Dinge. Und schon gar nicht kommt mir in den Sinn, einen anderen Menschen von vornherein, d. h. ohne ihn wirklich zu kennen, zu verurteilen, weil er manches anders oder sogar gegensätzlich sieht. Genau diese moralische Vorverurteilung findet in diesem Thread aber von einigen Abtreibungsgegnern statt, nicht von andyb77 oder mir.

    Du hast vom "asozialen unbelehrbaren Pöbel" gesprochen, der es nicht schafft, seinen Kindern ein schönes Zuhause zu geben und sie statt dessen in welcher Form auch immer misshandelt. Auch hier sage ich: Vorsicht mit solch abwertenden Äußerungen! Im allgemeinen Sprachgebrauch wird "asozial" und "Pöbel" oftmals gern mit "bildungsfernen Hartz IV-Empfängern" gleichgesetzt. Ich weiß nicht, ob du das so gemeint hast?! Misshandelt und missbraucht wird aber in allen sozialen Schichten, bspw. auch von gutsituierten Akademikern. Und keinesfalls sind alle die, die schlagen und missbrauchen, so furchtbar das auch ist, durch und durch böse. Allerdings sieht der "Mob" das oft anders. Und wehe, jemand wagt es, einen Täter nicht als "Monster" oder "Bestie" zu bezeichnen, sondern nach wie vor als "Mensch, der sehr Böses getan hat" - ruckzuck wird unterstellt, man würde nur den Täter in Schutz nehmen und das Opfer verhöhnen. Was totaler Blödsinn ist! Leider wird oftmals auch von den Medien eine reine Hetzjagd betrieben, anstatt möglichst sachlich zu berichten.

    Den von dir angegebenen Link "Lebensgeschichten" habe ich angeklickt. Du magst diese Website als sehr sachlich empfinden. In meinen Augen geht das eher in Richtung Propaganda. Ich lehne diesen Fundamentalismus ab.

    Genau wie andyb77 interessiert auch mich eine Frage brennend: wenn eine Frau partout kein behindertes/fehlgebildetes Kind austragen und zur Welt brinden möchte, wie soll dann deiner Meinung nach verfahren werden? Entspricht es deiner Vorstellung von human, die Frau gegen ihren Willen zum Austragen und Gebären dieses Kindes zu zwingen? Und ja, für mich hat das bereits geborene Leben in der Tat immer Vorrang vor dem noch ungeborenen Leben. Ungeborenes Leben ist in meinen Augen keineswegs wertlos. Dass ungeborene Leben aber vor das Leben der Mutter bzw. der Eltern zu stellen, finde ich nicht nachvollziehbar.
    Geändert von juli-elli (02.04.2012 um 15:48 Uhr)

  3. #83
    Avatar von omaschlie
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    Mensch, Mensch , Mensch....
    Ich möchte mich gern Thomas anschließen. Hier gibt es unterschiedliche Meinungen aus unterschiedlichen Erfahrungen. Und das ist eigentlich auch gut so.
    Wenn man bedenkt wo diese Diskussion nun hingelangt ist, dass von Pöbel, Faschisten ....gesprochen wird...
    Man kann doch einfach seine Meinung sagen, Denkanstöße geben ohne den Anderen unbedingt überzeugen zu wollen. Am Ende wird jeder für sich eine Entscheidung treffen müssen und auch damit leben müssen. So oder so!

    Liebe Grüße Birgit
    Geht nicht, gibt`s nicht!

    Omi von Marlon , geb. 15.08.2009 und Zina, geb. am 08.02 2011, LKGS links LV: 10.05.2011,Weichgaumen, Paukis: 01.11.2011, Hartgaumen: 12.12.2012

  4. #84
    Avatar von Claudia mit David
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    Zitat Zitat von ThomasT Beitrag anzeigen
    Am Anfang stand die Überlegung einer Abtreibung wegen der Angst, dass das Kind gehänselt werden könnte. Weniger wegen der LKGS.

    Darauf dann einige Kommentare, dass es besser wäre komplett auf das Kind zu verzichten.
    Das ist aber weniger der Ort, um über Abtreibung zu diskutieren und das Thema Spätabtreibung ist dann nochmals schwieriger.

    Aber andere Meinungen einfach mal stehen zu lassen und die eigene Meinung einfach dazu zu setzen, müssen wir anscheinend alle noch etwas üben.
    Da kann ich ThomasT nur recht geben. Das eigentliche '"Problem" worüber sich die ersten hier echauffiert haben, war doch wirklich ein anderes als das, worüber hier jetzt Grundsatzdiskussionen geführt werden. Ich wäre dafür, diesen Thread jetz zu schließen, bevor sich wieder irgendjemand persönlich angegriffen fühlt.
    Claudia und Dirk (linkss. LKGS) mit David *06.08.2007 (beidseitige LKGS) und Philipp *17.02.2011 (Gaumensegelschwäche)

    "Ich wünsche Dir den Mut der Morgensonne, die über dem Elend dieser Welt dennoch Tag für Tag neu anfängt." Phil Bosmans

  5. #85
    Avatar von Isa mit Giuliana
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    Was mich hier im Allgemeinen entsetzt hat, was einfach die Tatsache, das schrieb ich auch schon mehrfach, dass jemand BEWUSST ein Leben PRODUZIERT mit dem Wissen, dass es abgetrieben wird, wenn es NICHT der EIGENEN VORSTELLUNG vom PERFEKTEM Kind entspricht.

    Jede Mutter will ein perfektes Baby, ist doch klar. Jede Mutter, will es so schön und so einfach für ihr Kind haben, wie es nur geht. Und ja, auch wir haben uns die Frage gestellt: "Was machen wir, wenn das Baby schwerbehindert ist UND es vorher erkennbar sein wird." Wenn man sich dann gegen ein Kind entscheidet, kann ich damit leben, was aber nicht heißt, dass ich es gut heiße.

    Trotzdem finde ich, wenn ich als Mutter mit Fehlbildung (egal welcher Art) ein Kind plane und mich darauf freue, aber weiß, dass ich es töte, wenn es eben die gleiche Fehlbildung hat und die Begründung dann darin liegt, dass man es "selbst im Leben so schwer hatte, durch Hänseleien" - dann ist es doch legitim, dass hier viele auf die Palme gehen.

    Denn JEDER hat in seinem Leben auf irgendeine Weise Kontakt mit Mobbing oder Hänseleien gemacht. Jeder kennt Situationen, in denen man sich verspottet fühlt (auch wenn es manchmal nicht so ist). Aber das ist kein Grund, einem Kind das Leben zu verwehren. Wieder: Das ist meine Meinung und niemand muss sie teilen!

    Das ein Thema dann ausufert und von der Abtreibung zur Spätabtreibung weiter läuft und von da zu den Überlegungen, Neugeborene der Tötung frei zu geben - ist denke ich menschlich, weil so viele Menschen immer wieder andere Aspekte einbringen.

    Und doch Andy - ich habe anschließend dem Pränataldiagnostiker alle möglichen Fragen gestellt und er hat mir dann erzählt, man würde das Kind einleiten, dass es aber äußerst selten wäre, dass der Fötus dieses Prozedere in der Woche überlebt, aber es durchaus sein könnte und dann würde man es zur Seite legen und warten, dass es von selbst verstirbt. Mein Mann saß daneben und spätestens dann wussten wir, dass das nicht in Frage kommt. Aber für uns stand schon viel früher fest, dass wir ein Kind nehmen, so wie es ist. Eine Gesundheitsgarantie bekommt man mit der Zeugung nämlich leider nicht.

    Trotz allem finde ich, dass Abtreibungen nicht ok sind. Entscheiden muss das jeder für sich, für mich sind sie nicht ok, weil es sich um menschliches Leben handelt, ganz gleich, ob andere diese Sicht teilen.
    Isa mit Giuliana, 07.2007, LKGS links GS rechts
    1. OP - Siegen, Dr. Koch 30.11.2007 - Gaumenverschluss, PR
    2. OP - Siegen, Prof. Dr. Dr. Koch & Dr. Grzonka 16.04.2008 - Lippen-Nase-Bildung
    3. OP - Siegen, Dr. Koch 01.09.2010 - Mundvorhofkorrektur
    4.+ 7. OP - Hamm, Dr. Schulz 22.12.2011; 28.11.2012 - Paukenröhrchen
    5. OP - Hamm, Dr. Schulz 26.04.2012 - Polypenentfernung, Mandelverkleinerung
    6. OP - Siegen, Dr. Berginski 30.05.2012 - Zahnsanierung unter Vollnarkose

    und Joel, 02.2009

  6. #86
    Avatar von Isa mit Giuliana
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    Zitat Zitat von Isa mit Giuliana Beitrag anzeigen
    Ein Schwangerschaftsabbruch ist und bleibt immer die Entscheidung eines jeden selbst.

    Trotzdem möchte ich dir auch etwas dazu schreiben.

    Das du viele Hänseleien über dich ergehen lassen musstest, heißt ja nicht, dass es deinem Kind genauso gehen muss. Und wenn es gehänselt werden soll, dann findet man auch einen anderen Grund.
    Nehmen wir mal mich, z.B. ich habe keine LKGS. Aber ich näsel und ich habe abstehende Ohren. Das war für die Kids und Teens Grund genug, mich zu ärgern. Sie meinten es wahrscheinlich oft gar nicht böse, es machte halt eben Spaß - aber mir tat es weh, das war schrecklich und keiner konnte mir dabei helfen.

    Als ich dann mit Giuliana schwanger war, war die Diagnose trotzdem ein Schock und hat mich einige Wochen total fertig gemacht. Auch die OP´s waren schrecklich! Gar keine Frage. Aber wir versuchen ihr Selbstbewusstsein mitzugeben und sie hat trotz ihrer nasalen Aussprache viele Freunde, mit denen sie dann ja auch in die Schule gehen wird und warum sollten sie erst DANN anfangen, sie zu hänseln? Sie kennen sie doch so und mögen sie ja jetzt schon so sehr.

    Ich weiß, sie hat noch einen langen Weg vor sich und ich kann ihn ihr nicht abnehmen und ja, es tut mir leid. Aber es hätte viel schlimmer sein können. Es gibt so viele Krankheiten und gesundheitliche Probleme, dass ich die Spalte einfach akzeptieren kann.
    Hätte ich sie abgetrieben, würde ich ganz doll was vermissen. Sie ist so fröhlich und lebenslustig - trotz ihrer Spalte und auch deinem Kind kann es genauso gehen.

    Falls du doch an eine Abtreibung als Lösung denkst, dann würde ich dir gerne einen Link ans Herz legen (nicht denen, die schon mal abgetrieben haben!!!!), schau dir einfach mal die "andere" Seite an. Wenn du dann immer noch überzeugt bist, dass das der richtige Weg für euch ist, dann ist es auch so!
    http://www.pro-leben.de/

    Bedenke aber auch immer, dass man im US nicht unbedingt sehen kann, ob ein Kind nicht andersweitig "behindert" ist und dann ist meiner Meinung nach die Spalte wirklich nebensächlich! Dann wäre die Überlegung, eben erst gar keine Kinder zu zeugen vielleicht nicht unwichtig!

    Das war mein aller erster Beitrag, dass ich jemandem meine eigene Einstellung aufzwingen will ist auch eine Unterstellung, die ja so nicht stimmt. Ich finde, es ufert hier extrem aus und es beginnt sich unterhalb der Gürtellinie zu bewegen. Schade eigentlich.
    Isa mit Giuliana, 07.2007, LKGS links GS rechts
    1. OP - Siegen, Dr. Koch 30.11.2007 - Gaumenverschluss, PR
    2. OP - Siegen, Prof. Dr. Dr. Koch & Dr. Grzonka 16.04.2008 - Lippen-Nase-Bildung
    3. OP - Siegen, Dr. Koch 01.09.2010 - Mundvorhofkorrektur
    4.+ 7. OP - Hamm, Dr. Schulz 22.12.2011; 28.11.2012 - Paukenröhrchen
    5. OP - Hamm, Dr. Schulz 26.04.2012 - Polypenentfernung, Mandelverkleinerung
    6. OP - Siegen, Dr. Berginski 30.05.2012 - Zahnsanierung unter Vollnarkose

    und Joel, 02.2009

  7. #87

  8. #88

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    Anstatt die Frage als eine Entscheidung zwischen dem glücklichen Leben der Mutter und dem Existenzrecht des Kindes endlos im Kreis herum auszufechten wäre es doch sinnvoller zu fragen, welche Unterstützung Mütter und Eltern mit Kindern mit Fehlbildungen und Behinderungen und generell in schwierigen Lebenslagen brauchen. Diese zu identifizieren und dann konsequent einzufordern wäre doch die bessere Lösung als städnig zwischen unverantwortlichen Müttern und überverantwortlichen Moralverteidigern den Ball hin- und herzuspielen. Kinder mit Fehlbildungen, die in intakten Familien unter menschenwürdigen Bedingungen aufwachsen werden nicht mehr und nicht weniger gehänselt werden als andere Kinder.
    Meine Meinung, wie mit dem ganzen Thema produktiver umgegangen werden könnte.

  9. #89

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    Mich amüsieren Beiträge, in denen die Argumente anderer dreimal im Kreis gequirlt werden, die Quirler sich dann aber beschweren, falsch oder verkürzt interpretiert worden zu sein. Wer eine klare Meinung klar, prägnant (das heißt auch in lesbarer Länge) und ohne polemische Angriffe formuliert, wird kaum Gefahr laufen, absichtlich oder unabsichtlich falsch verstanden zu werden. Wer ständig Nebenprobleme akademisch bis ins Detail erläutert und die eigentliche Argumentation in polemische und abstrakt weltfremde Vergleiche verpackt, darf sich nicht wundern, wenn andere das "falsch" verstehen: was an sich nicht mehr zu verstehen ist, nicht zu verstehen war und zum weiteren Verständnis nicht beiträgt, KANN nur "falsch" verstanden werden.
    Gleichzeitig ist bei einem solchen Thema klar, dass viel Herzblut in den Positionen steckt und es damit auch schnell zu verletzend empfundenen Situationen kommt. Man muss dies aber nicht extra provozieren durch pseudoneutrale Erörterungen, die nur rechthaberisch und bevormundend verstanden und empfunden werden können.
    Ich meine hiermit natürlich niemanden und tue nur meine eigene, persönliche, ganz falsch verstehbare Meinung kund.

  10. #90
    Avatar von Amakhala
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    es ist alles gesagt.....zum Thema Pöbel, ich habe extra nicht die Hartz 4 Familie genannt...das ist was ganz anderes, für mich gehört zum Pöbel dass was ich geschrieben habe....Menschen zu misshandeln, egal wie hoch der akademische Grad ist.....aber es wird gerne so dargestellt, als wenn ich sozial schwache Familie damit angreife...was soll man denn noch schreiben um nicht falsch verstanden zu werden....
    andy, ich habe es nicht nötig mich zu rechtfertigen wo ich wie gearbeitet habe. Es wird Dich nur anregen weiterhin zu diskutieren und das tut hier niemanden was Gutes....Es geht um Anregungen....und wenn es Dich beruhigt...mein letzter Job war eine Beratungstätigkeit von z.b. Schwangeren mit dem Verdacht auf Behinderung ihres ungeborenen Lebens....und weiter werde ich mich dazu nicht äußern, das gehört hier nicht hin!

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