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Thema: Schwangerschaftsabbruch wegen LGKS!?

  1. #61
    Avatar von Julia und Felix
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    @juli-elli: ich habe lediglich meine Meinung gesagt. Wie ich schon sagte, ist es keineswegs so, dass ich jemandem das Wort verbieten möchte.
    Auch richtig, ich muss das nicht lesen, da hast du auch recht. Es ist nur so, dass z.B. auch aus deiner Ecke nichts Neues dazu kommt, sondern sich wiederholt, was du in deinem ersten Beitrag schon gesagt hast. Wenn du meinen Beitrag zu diesem Thema gelesen hast, dann wirst du feststellen, dass ich nicht gegen die Meinung anderer "gewettert" habe oder nicht damit leben könnte. Außerdem ist ja noch gar nichts passiert- wie du siehst, kann man noch etwas zu dem Thema schreiben und es ist ja auch nicht meine Entscheidung, wann hier welche Threads geschlossen werden.

    LG.Julia

  2. #62

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    @Julia: Tut mir leid, dass du dich durch meine Worte angegriffen gefühlt hast. Ich habe nämlich keineswegs den Eindruck gehabt, als würdest du mir oder irgendwem sonst den Mund verbieten wollen. SO habe ich deinen Vorschlag, den Thread zu schließen, wirklich nicht aufgefasst. Meine Aussagen waren allgemein gemeint und nicht auf dich persönlich gemünzt.

    Ja, du hast recht, dass ich hier mehrfach meine Meinung kundgetan habe und mich so gesehen wiederholt habe. Das gilt für mich, und das gilt für viele andere, die sich in diesem Thread mehr als einmal zu Wort gemeldet haben. Ich empfinde das allerdings nicht als so furchtbar schlimm, sondern denke eher, das liegt auch ein wenig in der Natur der Sache.

    Was mich in der Tat generell ein wenig stört, und das habe ich sowohl in diesem Forum als auch in anderen Foren schon häufig beobachtet: solange in einem Thread, dessen Thema heikel ist, die Mehrheit eine bestimmte Meinung vertritt, ist die Welt in Ordnung. Niemand stört sich daran, dass sich im Grunde alle immer nur wiederholen. Sobald aber Gegenmeinungen auftreten, wird ganz schnell nach Schließung des Threads gerufen. Ich finde das, wie gesagt, schade. Ich kann verstehen, dass manch einer keine Lust hat, einen ausufernden Thread weiterzuverfolgen. Das muss doch aber auch keiner! Und solange sich die User nicht mit wüsten persönlichen Beleidigungen an die Gurgel gehen, sehe ich keinen Grund, einen Thread zu schließen. Das ist meine Meinung. Als einfacher Schreiberling habe ich darauf aber natürlich keinen Einfluss.

  3. #63
    Avatar von Kathrin mit Luca
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    Zitat Zitat von Doreen mit Elisei Beitrag anzeigen
    Wo ist der Unterschied zwischen Mensch und Mensch? Und kommt mir jetzt bitte nicht mit Zellklumpen oder sowas. Mittlerweile weiß wohl jeder, dass dieser Klumpen schon sehr zeitig alles hat, was ihn zum Menschen macht.
    Ich kann jetzt nur für mich schreiben. Ich bin Mutter eines Kindes, das vielleicht bei einigen zu dem "faulen Äpfeln" zählt (Isa, genau das trifft es.....Menschen kann man nicht wie schlechtes Obst aussortieren)...Mein Kind wird wohl nie eigenständig leben können, niemals so sprechen, wie man es sich wünscht....wenn es überhaupt zur Sprachentwicklung kommt. Ich werde meinem Kind wohl mein Leben lang den Hintern abwischen müssen und mich immer wieder dafür rechtfertigen, warum ich mir "mein Leben so schwer" mache. ICH bin stolz darauf, Luca zu haben. Eine zeitlang hätte fast niemand damit gerechnet, ihn jemal nach Hause zu bekommen oder seinen 5. Geburtstag zu feiern. Luca ist ein Wunder, der kleine Dinge unendlich wertvoll macht. Natürlich ist alles etwas eingeschränkter, als mit gesunden Kindern, aber auch ich muss auf nichts verzichten.
    Luca's liebevolle Art zeigt jedem, der sich au8f ihn einlassen kann, dass auch sein Leben keineswegs nicht lebenswert ist. Einige haben ihn hier schon kennen gelernt und ich bezweifel, dass von denen jemand sagen würde, "den schlechten Apfel hätte ich in den Müll geworfen...."
    Kevin *7.9.01 (Epilepsie)
    Luca *27.11.06 (links. LKGS, SGA, mehrfach behindert, Tetraparese, Reflux, Button, aber mein absolutes Glückskind)
    Louis *1.4.13 (Wahrnehmungsstörungen, Verhaltensauffällig)
    Lennox *29.12.14
    Laurin *6.6.17




  4. #64

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    @ ThomasT:
    Djo muss mit entsprechenden Reaktionen rechnen, wenn sie das Thema auf diese Weise aufbringt, ohne sich vorher weiter vorgestellt zu haben.
    Dass man mit einer bestimmten Reaktion rechnen muss, heißt noch lange nicht, dass sie richtig ist.
    Insofern kann auch keine Rede davon sein, dass hier moralischer Druck aufgebaut wird.
    Hier haben sehr viele geschrieben, dass djo ganz auf Fortpflanzung verzichten soll. Ihre Haltung wurde als "KRANK" bezeichnet, manche haben geschrieben, dass ihnen die Worte im Hals stecken bleiben. Ihr wird vorgeworfen, sie wolle Gott spielen und immer wieder wird betont: "eine LKGS D A R F kein Grund für eine Abtreibung sein". Wenn Du darin keine moralische Druckausübung siehst, wüsste ich gerne, wie das bei Dir aussieht.

    Es ist schon eine bemerkenswerte Logik, dass man behinderte Föten abtreiben darf, weil man doch auch gesunde Föten abtreiben dürfe. Wirklich bemerkenswert.
    Wieso? Gleiches Recht für alle. Aus welchem Grund soll das Abtreiben behinderter Kinder verwerflicher sein als Abtreiben gesunder Kinder?

    @Alle:
    Während er quasi dieses abgetriebene Baby entbindet und dann 24 Std sich selbst überlässt, bis es verstirbt, rettet er im Kreissaal nebenan einen Säugling, aus der 24. SSW und gibt ihm alles was es braucht, um zu überleben!
    1. So läuft das nicht. Bei einer späten Abtreibung wird der Fötus bereits im Mutterleib getötet und dann entfernt. Von einer Entbindung und einem anschließenden sterben lassen kann nicht die Rede sein.
    Bei extremen Frühgeburten wird meiner Auffassung nach nicht mehr rational gehandelt. Da wird enormer Aufwand betrieben, um Leben zu retten, die mit großer Wahrscheinlichkeit sabbernd in Rollstühlen verbracht werden. Wir als Gesellschaft haben verlernt, den Tod zu akzeptieren. Und anstatt hinzunehmen, dass ein Kind zu früh geboren wurde, um zu überleben, zwingen wir nicht nur die betroffenen Kinder dazu, ein unselbstständiges und unwürdiges Leben zu führen, wir zwingen im Zweifelsfall auch die Eltern dazu, sich den Rest ihres Lebens um einen schweren Pflegefall zu kümmern. Und das ohne Rücksicht darauf zu nehmen, ob sie überhaupt die Kraft dazu haben. Auch das ist Gott spielen und meiner Auffassung viel dramatischer und folgenreicher als bei einer Abtreibung. Aber das löst keine moralische Entrüstung aus. Im Gegenteil: Wenn Eltern sich bei einer extremen Frühgeburt entscheiden, das Kind lieber sterben zu lassen, wird ihnen vermutlich mangelnde Elternliebe vorgeworfen und sie müssen damit rechnen, dass ihnen das Akzeptieren des Todes als aktives Töten des eigenen Kindes ausgelegt wird. Da wird mit zwei Standards gemessen...

    Ich neige dazu, Dinge in historischen Kontexten zu sehen. Das muss man natürlich nicht. Aber wenn man wie ich weiß, dass es bis in zwanzigste Jahrhundert hinein durchaus üblich war, unerwünschten Nachwuchs nach der Geburt zu töten (sei es, indem man sie in der Wildnis aussetzt, sei es, indem man ihnen das Genick bricht und sie als "Totgeburt" deklariert, um der Strafverfolgung zu entgehen), wirkt eine Abtreibung plötzlich ziemlich human.
    Ich finde, wer schwangeren Frauen das Recht auf Abtreibung abspricht, ohne dabei Rücksicht auf ihre konkrete Lebenssituation und die Gründe für ihren Wunsch auf Abtreibung in Erwägung zu ziehen, reduziert sie zu einer Gebärmaschine, die mit dem Moment der Befruchtung das Recht am eigenen Körper verwirkt. Sie gegen ihren Willen wird zur Sklavin dieses ungeborenen Lebens. Natürlich ist es besser und humaner, unerwünschten Nachwuchs per Pille, Kondom und Co. gar nicht erst entstehen zu lassen. Aber solange die Welt von fehlbaren Menschen bevölkert wird, die fehlbare Methoden anwenden müssen, um unerwünschten Nachwuchs zu verhindern, wird das nicht immer funktionieren. Frauen sollten nicht nur das Recht am eigenen Körper haben, sondern auch ein Recht darauf ihre Zukunft zu gestalten. Ihn bin bereit, ihnen diese Rechte mit dem Beginn einer Schwangerschaft pauschal abzusprechen. Ich finde es schon merkwürdig. Ich sitze hier als Mann verteidige Grundrechte von Frauen, während hier jede Menge Frauen genau diese weibliche Rechte negieren. Verrückte Welt...

    Vor einer Weile gab es hier einen Thread, in dem es um einen Fahndungsaufruf nach einem Kinderschänder ging. Da war die Meinung recht einhellig: Eier abschneiden, Kugel in den Kopf. Wo waren da die Stimmen, die sich aufregen, dass der Mensch sich nicht zum Richter über Leben und Tod machen darf? Oder hat ein Straftäter etwa weniger Rechte als ein allenfalls mit Mühe als Mensch zu erkennender Zellhaufen?

  5. #65

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    @Kathrin: Ich finde es ganz toll, wie rührend du dich um deinen kranken Sohn kümmerst! Und du darfst mit recht stolz sowohl auf dich als auch auf deinen kleinen Strahlemann sein! Ich habe im Laufe der Zeit schon viele Luca-Beiträge gelesen und bin -auch wenn ich euch überhaupt nicht kenne- immer wieder berührt, wenn da von Fortschritten die Rede ist. Und wenn du dich andern gegenüber rechtfertigen musst, ein behindertes Kind auf die Welt gebracht zu haben, dann finde ich das wirklich schlimm!

    Genauso schlimm finde ich es aber, und da wiederhole ich mich sehr gern, wenn Frauen, die ein behindertes/fehlgebildetes Kind abtreiben möchten, von vornherein die bösesten Absichten unterstellt werden. Es ist mir unbegreiflich, wie leichtfertig hier über andere Menschen geurteilt wird.

    Noch eines möchte ich erneut betonen: weder andyb77 noch ich haben hier jemals von "schlechtem Obst, das aussortiert und auf den Müll geworfen gehört" gesprochen. Derlei Formulierungen werden merkwürdigerweise gerade von den entschiedenen Abtreibungsgegnern benutzt und fälschlicherweise denen in den Mund gelegt, die eine etwas differenziertere oder liberalere Betrachtungsweise haben, sich jedoch nie und nimmer so menschenverachtend geäußert haben. Das gibt mir zu denken. Diejenigen, die über andere den Stab brechen, ohne deren Lebensumstände zu kennen, ohne deren Hintergründe zu kennen, ohne oftmals überhaupt Einzelheiten über deren konkrete Situation wissen zu wollen, mögen sich selbst sehr gut in ihrer Rolle fühlen. Ich dagegen finde es erschreckend, welch "hässliche Fratze" und welche Unerbittlichkeit da bei manch einem zum Vorschein kommt. Etwas, das mir übrigens schon sehr oft aufgefallen ist, sei es in Foren oder im realen Leben.

    @andyb77: Ich danke dir für deinen Beitrag!! Du sprichst mir aus der Seele.
    Geändert von juli-elli (01.04.2012 um 14:34 Uhr)

  6. #66
    Avatar von Isa mit Giuliana
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    Das ist ein Thema, bei dem man NIE einen Nenner bekommen wird. Es wird immer Menschen geben, die für und die gegen Abtreibung sind. Während ich mindestens 3 Familien kenne, die nicht genügend verhütet haben und anschließend eine Abtreibung vorgenommen haben, kennt der andere solche Fälle nicht.

    Vielleicht werden heute Föten vorher schon im Mutterleib getötet - vor 5 Jahren war dies aber so nicht der Fall, nicht in dem KH, in dem ich von Giuliana´s Fehlbildung erfahren habe.

    Es hat auch niemand geschrieben, dass andy oder du juli-elli die Metapher mit dem Apfel genutzt habt. Das war ich und auch Kathrin. Und doch, ich kann mich sehr gut in die SCHWANGERE hineinversetzen, ich stand mal nämlich vor so einer Entscheidung. Und nicht mein innerer Drang war es, Giuliana nicht zu bekommen, sondern die des Krankenhauspersonals mit den Worten "Wenn sie kein Kind mit Schönheitsfehler wollen, dann können sie, auch wenn sie schon in der 26. Woche sind, eine Abtreibung vornehmen lassen".

    Schnell war mir klar, dass es sich nicht um einen Schönheitsfehler handelt. Schnell war mir klar, dass das erste Jahr alles andere als einfach wird. Noch vor der 30. Woche habe ich mit den Krankenkassen die ersten Kämpfe geführt und wertvolle Energie in Bürokratie verloren. Aber ich habe durch die Fehlbildung meiner Tochter, so schrecklich ich sie auch finde, sehr viel gelernt. Ich habe gelernt, offener und unvoreingenommener mit Menschen "anderen Aussehens" umzugehen. Mir ist bewusst geworden, wie Blicke anderer wirken, wenn man nicht der "Norm" entspricht und mein Verhalten entsprechend verändert. Ich habe sehr viele nette und liebenswerte Menschen kennengelernt, mit denen wir Kontakt pflegen und die wir sonst niemals kennengelernt hätten. Ich habe Luca als meinen Verehrer gewonnen. Meine Tochter genießt ihr Leben und wenn ich eben an diese schlimmen Tage nach der Diagnose im KH denke, dann wird mir ganz schlecht, wie wenig ihr Leben in den Augen des Personals wert war!

    Ja, wir müssen mehrere Termine die Woche wuppen, ja, wir müssen viele Übungen zuhause machen. Ja, wir müssen durch OP´s gehen, die nicht angenehm sind und ja, mir graut es davor, wenn sie mal weinend nach Hause kommt, weil sie gehänselt wurde. Aber das könnte auch mit abstehenden Ohren, einer Brille oder was auch immer der Fall sein.

    Ich habe so ein Kind zuhause und wenn ich mir vorstelle, dass andere dieses als "nicht oder weniger lebenswert" ansehen - dann werde ich als Mutter zur Löwin. Vielleicht können das Nicht-Mütter und Väter nicht verstehen, obwohl sie selbst betroffen sind und ähnliches durchmachen mussten. Vielleicht, weil sie da durch mussten und vielleicht wird Giuliana mal ähnlich denken.

    Ich weiß, dass djo mich und meine Tochter nicht angreift. Aber dieses ungeborene und noch nicht entstandene Kind ist doch nicht weniger wert, als das meine. Genau wie jedes andere Kind auch!

    Und auch wenn es nicht um LKGS geht, sondern allgemein um Abtreibung - ich habe damit grundsätzlich ein Problem, weil es wie ich schon mehrfach schrieb, sich immer um Menschen handelt, die, wenn sie auch erst in 6 Monaten zur Welt kommen, trotzdem Menschen sind und nicht faule Äpfel, die man aussortieren kann.

    Ich denke, an dieser Stelle habe ich mich oft genug geäußert und werde versuchen, mich nun hier raus zu halten.
    Isa mit Giuliana, 07.2007, LKGS links GS rechts
    1. OP - Siegen, Dr. Koch 30.11.2007 - Gaumenverschluss, PR
    2. OP - Siegen, Prof. Dr. Dr. Koch & Dr. Grzonka 16.04.2008 - Lippen-Nase-Bildung
    3. OP - Siegen, Dr. Koch 01.09.2010 - Mundvorhofkorrektur
    4.+ 7. OP - Hamm, Dr. Schulz 22.12.2011; 28.11.2012 - Paukenröhrchen
    5. OP - Hamm, Dr. Schulz 26.04.2012 - Polypenentfernung, Mandelverkleinerung
    6. OP - Siegen, Dr. Berginski 30.05.2012 - Zahnsanierung unter Vollnarkose

    und Joel, 02.2009

  7. #67
    traumfrau
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    Hallo,

    ich persönlich kann deine Beweggründe verstehen, allerdings nicht die Endhandlung. Bin jetzt selbst schwanger mit einem Spaltbaby, ich spür wie es tritt und freue mich unglaublich auf unser Kind.
    Um einem Kind psychisches Leid zu ersparen hilft nur ihm en gesundes Ich-Gefühl zu verleihen. Heutzutage ist Mobbing keine Seltenheit, da muss einem Mitschüler nur die Haarfarbe nicht gefallen. Oder wenn zwei in die gleiche Person verliebt sind, dann geht es los. Oder es liegt am Namen den du deinem Kind gibst. Cypermobbing ist die neuste Methode einem Menschen das Leben zur "Hölle" zu machen. Sowas ist nicht zu vermeiden, aber man kann seinem Kind zeigen wie man mit solchen Sachen umgeht. Ich wurde auch gehänselt, bis ich mich nicht mehr auf die Straße traute und habe keine Spalte und hatte eine schwere Zeit. Mein Mann hat eine doppelte LKGS und hat keine negativen Erfahrungen gemacht. Wenn du vor so etwas Angst hast, dann musst du sie immer haben, auch wenn dein Kind gesund ist, denn das ist keine Garantie für ein glückliches Leben ohne Hänseleien.
    Wenn du ein Kind willst, dann bekomme eins, und gib ihm die Chance zu leben. Eine Spalte ist absolut kein Grund für einen Abbruch.

  8. #68

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    Daumen hoch

    @Isa: Ich gehe davon aus, dass das Klinikpersonal schlichtweg die rein sachliche Pflicht hat, eine Schwangere über die Möglichkeit eines verspäteten Schwangerschaftsabbruchs aufzuklären, wenn beim Ungeborenen Behinderungen/Fehlbildungen entdeckt werden. Eine solche Aussage generell dahingehend zu deuten, dass das Klinikpersonal ein ungeborenes Kind, in diesem Fall mit einer LKGS, für weniger oder gar nicht lebenswert hält, halte ich für falsch. Es ist absolut richtig und wichtig, die Schwangere von ihren Möglichkeiten zu unterrichten. Falsch ist es jedoch, die Frau unter Druck zu setzen, indem man sie regelrecht zu einem Abbruch drängen will. Ob das bei dir der Fall war, kann ich nicht beurteilen. Aus deinen Zeilen geht das für mich jedoch nicht hervor.

    Ja, bei einer Abtreibung wird etwas Lebendes getötet. Inwieweit das moralisch verwerflich ist oder nicht, daran scheiden sich -wie man hier sieht- gewaltig die Geister. Ich finde es völlig in Ordnung, wenn jemand Abtreibung für sich selbst ausschließt. Diese Meinung aber allen anderen mit Gewalt aufzwängen zu wollen und sie moralisch zu verurteilen, weil sie anderer Meinung sind und im Falle des Falles auch tatsächlich entsprechend handeln - das ist doch das große Problem!

    Es werden sich unendlich viele Gedanken um das arme ungeborene Geschöpf gemacht, dem das Leben genommen wird. Was ist aber mit der schwangeren Frau, die aus welchen Gründen auch immer dieses Kind nicht haben will? Ist deren Leben und deren seelische Gesundheit nichts wert? Letztlich kann man's drehen und wenden, wie man will: wer abtreiben will, treibt ab. Und wie sollte auch die Alternative aussehen? Etwa die Frau dazu zwingen, ein Kind, das sie komplett ablehnt, auszutragen und zur Welt zu bringen? Furchtbare Vorstellung ...

    @traumfrau: Doch, eine Spalte kann für den einen oder anderen sehr wohl ein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch sein! Ob's dir nun gefällt oder nicht, das ändert nichts an der Tatsache, dass es so ist.

  9. #69
    Administrator Site Admin Avatar von Doreen mit Elisei
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    Zitat Zitat von juli-elli Beitrag anzeigen
    @Isa: Ich gehe davon aus, dass das Klinikpersonal schlichtweg die rein sachliche Pflicht hat, eine Schwangere über die Möglichkeit eines verspäteten Schwangerschaftsabbruchs aufzuklären, wenn beim Ungeborenen Behinderungen/Fehlbildungen entdeckt werden.
    Nein, sie haben nicht die Pflicht auf die Möglichkeit der Spätabtreigung hinzuweisen, denn wie schon oben geschrieben sind Spätabtreibungen gesetzeswidrig. Es ist schlichtweg verboten ein Kind aufgrund seiner Behinderung nach der 12. Woche abtreiben zu lassen. Es ist aber sehr wohl erlaubt eine Abtreibung noch bis kurz vor den Geburtstermin vornehmen zu lassen, wenn die physische oder psychische Gesundheit der Mutter auf dem Spiel steht.
    Ich kenne viele Eltern behinderter Kinder, die sich das auch nie zugetraut hätten, dieses Kind zu versorgen, zu lieben, zu fördern. Und doch kommen sie sehr gut mit ihren Kindern klar und würden sie nie wieder eintauschen. Das sind hauptsächlich Eltern, die es erst nach der Geburt erfahren haben, dass ihr Kind eine Behinderung hat. Viele sagen, dass sie evtl. auch abgetrieben hätten, wenn sie es vorher gewußt hätten. Die Prenataldiagnostik ist also nicht nur ein Segen, sondern auch ein Fluch, weil er Eltern vor eine Wahl stellt, deren Tragweite sie in dem Moment gar nicht überblicken können. Außerdem haben sie keine Zeit ihren Schock erst mal zu verarbeiten, sondern müssen sehr schnell entscheiden und oft drängen die Familien und Ärzte noch zusätzlich zum Abbruch. Wenn man sich da nicht schon im Vorfeld Gedanken zu gemacht hat, dann wird es sehr schwer, eine Entscheidung zu treffen, die man dann auch in ein paar Jahren noch gut vertreten kann.



    Auch mir wurde aktiv ein Abbruch in der 22. Woche angeboten und gefragt ob ich mir DAS wirklich antun will.
    Liebe Grüße von Doreen (Kontaktadresse der WRG) mit Elisei ( 11/03 beidseitige LKGS) und den 3 Geschwistern
    Steckbrief und Fotos



    Jeder sollte nur soviel Staub aufwirbeln, wie er bereit ist zu schlucken.

  10. #70
    Avatar von patatuff
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    Ich denke es macht einen Unterschied, ob erst während der Schwangerschaft ein "Abbruchgrund" diagnostiziert wird, oder ob man ein Kind zeugt, obwohl man sehr gut weiß, dass ein signifikantes Risiko für eine bestimmte Fehlbildung besteht, die gut behandelbar ist.

    Bewusst für den "Mülleimer" zeugen finde ich einfach widerlich...

    Dirk

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