@Annchen:Ich glaube, djo ist schon verloren gegangen, als man ihre Haltung "krank" genannt hat und ihr vielfach empfohlen wurde, ganz auf Kinder zu verzichten.Wie schon in Diskussionen zu anderen Themen wurde die Thread-Eröffnerin auf dem Weg wohl verloren. Schade!
anne,
langsam habe ich das Gefühl, es geht Dir gar nicht um die Sache, sondern einzig und allein darum, Streit zu provozieren.
Wieso wirfst Du mir vor, dass meine Haltung zu dem Thema auf meinen Empfindungen basiert? Wie soll es denn bitte sonst sein? Wenn sie auf irgendetwas anderem basieren würde, wäre es doch nicht mehr meine Haltung. Für Dich mag es einfach nur ein Beispiel sein. Für micht ist der hauptsächliche Grund, warum ich das Theme so sehe, wie ich es sehe. Dass persönlich ist, liegt in der Natur der Sache. Übrigens auch, dass damit Gefühle verbunden sind, die für Außenstehende vielleicht nicht ganz nachvollziehbar sind.
Du spekulierst zu viel. Für meine Großmutter ist zu spät. Falls mein Vater oder meiner Schwester in eine Situation geraten, in der ich von Ärzten, gefragt werde, was passieren soll, muss ich nicht spekulieren. Ich weiß was sie wollen. Und falls ich es im Gefühlschaos vergessen sollte, kann ich es nachlesen. Wir haben nämlich darüber geredet und einander wechselseitig als Entscheidungsträger in unsere Patientenverfügungen eingetragen. Daher weiß ganz genau, dass mein Vater und meine Schwester das weitgehend so sehen wie ich. Und wenn irgendwann eine Frau dauerhaft in mein Leben tritt, werde ich das Thema auch mit ihr bereden und auch sie in meine Patientenverfügung eintragen. Wenn sie die Dinge anders sieht als ich würde ich ihre Wünsche natürlich respektieren, auch wenn ich es für mich anders handhaben würde. Umgekehrt würde sie es hoffentlich auch tun. Aber das ist momentan natürlich Spekulation
Wenn Du für Dich etwas anderes willst, musst Du das mit Deinen Verwandten klären. Aber verschon mich bitte mit Deinen abstrakten Vorträgen. Du baust da ein Dilemma auf, für das in meinem bereits eine - vielleicht nicht perfekte - aber doch tragfähige Lösung gibt.
Und was spielt es denn bitte für eine Rolle, dass ich in vierzig Jahren vielleicht anders denke? Gut, wenn ich aufhöre mit meiner Familie zu reden und vergesse, ab und an meine Patientenverfügung zu aktualisieren, gucke im Falle eines Falles vielleicht etwas dumm aus der Wäsche, aber das ist doch mein höchst eigenes Problem und geht Dich einen feuchten Schmutz an. Außerdem: Wenn meine Meinung weniger wert sein soll, weil sie sich in vierzig Jahren vielleicht ändert gilt das für Deine mindestens genauso!
Wie zum Geier kommst Du dazu, mir in einer Klammer den Zustand meiner Großmutter zu erklären? Wie überheblich ist das denn? Du kanntest sie doch gar nicht!
Und das hier
ist eine gequirlte Scheiße, die mich richtig aufregt. Wie soll jemand, der gar nicht kapiert, dass er Grund zum Trauern hat, über seine fehlende Trauer unglücklich sein? Der entseelte Körper war vielleicht nicht traurig, aber die Frau, die mich mit Schokopudding verwöhnt hat, wäre wenn sie das mitgekriegt hätte, vor Scham das es mit so weit gekommen ist, im Boden versunken!Zitat von anne
Und mit welchem Recht gerierst Du Dich hier als Verteidigerin des Lebensrecht und der Würde meiner Großmutter? Das ist eine Dreistigkeit ohne Gleichen, denn DU KANNTEST SIE NICHT! Ich weiß nicht, was nach dem Schlaganfall in ihrem Kopf vorgegangen ist. Ich bin nicht einmal ob dort überhaupt noch etwas vorgegangen ist. Den Röntgenbildern nach nicht. Aber ich habe sie - auch wenn es Dich vielleicht überraschen mag - vor dem Schlaganfall recht gut gekannt. Und dieser Zeit hat sie hat ihre Art zu Denken und zu Fühlen und Denken zum Teil direkt und zum Teil mit einem Umweg über meine Mutter an mich weiter gegeben. Ich bin zwar keine Kopie von ihr aber ich kann trotzdem ganz gut einschätzen, wie sie die Sache gesehen hätte. Auf jeden Fall besser als Du!
Ich weiß, wie wichtig es ihr war selbstständig zu sein und niemandem zur Last zu fallen. Wäre sie geistig klar gewesen, und hätte aus körperlichen Gründen dermaßen intensive Pflege gebraucht, wäre ihr das peinlich gewesen und sie hätte sich geschämt. Sie hätte aus Liebe zu ihrem Mann am Leben festgehalten. Aber der ist kurz nachdem sie den Schlaganfall hatte gestorben. Zwei Wochen nachdem ihm klar geworden ist, dass es mit seinem "Mäusel" nichts mehr wird, war es mit ihm vorbei. Ich denke, umgekehrt wäre es ähnlich gewesen. Sein Tod hätte ihr wahrscheinlich das Herz gebrochen und den Lebenswillen geraubt.
Anstatt ständig destruktiv anderer Leute Haltung zu kritisieren und anzugreifen gib mal Butter bei die Fische und leiste einen konstruktiven Beitrag indem Du selbst mal Stellung beziehst: Würdest Du so leben wollen, wie ich es im Post von 17:35 geschildert habe? Würdest Du Deinen Verwandten zumuten wollen, Dich in diesem Zustand pflegen zu müssen? Und wie sähen Lebensumstände aus, in denen ein Leben mit so drastischen Einschränkungn würdevoll aussähe?
Klare Fragen, auf die jeder, der sich mit der Thematik befasst hast, leicht Antworten finden müsste!
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