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Thema: Essen im Kindergarten

  1. #1
    Avatar von Daniela mit Jakob
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    Standard Essen im Kindergarten

    Hallo zusammen,

    tja, wie fange ich am besten an ... seitdem Jakob in der Krippe ist bin ich auch im Elternbeirat vertreten und da ist in der letzten Sitzung eine heisse Diskussion entbrannt.

    Ein Elternteil hatte beim Kinderarzt folgendes gelesen:

    http://www.fitkid-aktion.de/qualitae...senplaene.html

    Unser derzeitiger Lieferant / Caterer ist der ortsansässige Metzger. Es steht nicht nur Fleisch auf dem Speiseplan, sondern durchaus mal ne Süssspeise und auch Fisch.
    Klar ist es wahrscheinlich wie eine Grossküche, aber der Metzger ist nebenan, hat einen sehr guten Ruf, es kann nachgeordert werden, wenn was "ausgeht".

    Nun "geilen" sich ein paar Eltern und auch Beiratsmitglieder an diesem Artikel auf. Und ich hab so das Gefühl, dass die Einrichtung nun irgendwie aufs Essen "reduziert" wird.

    Aufgrund ein paar persönlicher Erfahrungen im privaten Bereich kann ich bei dieser Diskussion leider kaum sachlich bleiben. Grundtenor dazu: Mir geht die Hutschnur hoch, wenn Eltern ihr Kind vielmehr nach "Plan und Ratgeber" erziehen, als nach Bauch und Herz. (versteht ihr was ich meine ?)

    Freue mich auf ein paar Anregungen / Meinungen.

    LG
    Daniela mit Jakob (*21.04.2009, 32.SSW - Lippen-Kieferspalte links) und Benedikt (*24.10.2013, 36. SSW)

    Man kann die Kinder nicht nach unserem Sinne formen,
    so wie Gott sie uns gab,
    so muss man sie haben und lieben.
    (Goethe)




  2. #2
    Avatar von Carmen und Fabian
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    Standard

    Hallo Daniela!

    Ja, das ist ein heikles Thema, denn man muss es von mehreren Standpunkten aus betrachten. An oberster Stelle steht natürlich der Faktor Geld. Es muss bezahlbar und machbar sein (Transport: bringen, nachbestellen, ...). Auf der anderen Seite sollen die Kinder natürlich nicht irgendetwas bekommen, sondern etwas "Gesundes" und abwechslungsreich soll es sein. Aber das scheint es ja auch zu sein.

    Wenn der Metzger die Sachen herstellt, wäre das für meinen Standpunkt völlig in Ordnung. Er sollte schon den einen oder anderen Tag mal das Fleisch weglassen, aber das kann man ja mit ihm besprechen. Was mich an so Diskussionen immer aufregt ist, dass sich meistens DIE Eltern aufregen, die zu Hause am wenigsten auf die Ernährung ihrer Kinder achten. Man sollte, wie Du auch schon schreibst, seine Kinder völlig "normal" und nach dem eigenen Ermessen verköstigen und nicht nach wieder so einer neuer Studie. Jeden Tag ein wenig Obst, möglichst Gemüse und dann passt das schon.

    Mich würde mal interessieren, wie die Kinder das Essen denn so annehmen. Schmeckt es ihnen und wird ordentlich verputzt oder haben die Erzieher auch das Gefühl, dass es nicht so das richtige ist?

    Sonst mal doch mal den Vorschlag, dass sich die Eltern, die so einen "Terror" machen zukünftig um die Verköstigung der Kinder kümmern sollen, zwar nach dem neuen Plan aber für das gleiche Geld. Da wird dann Ruhe einkehren!!!
    Liebe Grüsse von Carmen und Fabian (*01.02.05) LKGS rechts.



    STARK ZU SEIN BEDEUTET NICHT, NIEMALS UMZUFALLEN, SONDERN, IMMER WIEDER AUFZUSTEHEN.

  3. #3
    Avatar von Isa mit Giuliana
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    Standard

    Ja, die Idee von Carmen ist gut.

    Keiner ist bereit, mehr Geld für das Mittagsessen im Kiga zu zahlen (bei uns sind das momentan 3 € pro Kopf und für mich dann 30 € pro Woche NUR fürs Mittagessen). Das sieht man ja auch an anderen Gegebenheiten - wenn für Weihnachtsgeschenke gesammelt wird oder wenn helfende Hände gebraucht werden. Dann ist nie einer da oder hat was über. Und meistens haben die die größte Klappe, die nicht bereit sind sich ernsthaft einzubringen.

    Schlag Ihnen vor, dass sich z.B. 2-3 Eltern zusammentun sollen und eine Woche lang fürs gleiche Geld die Ernährung übernehmen sollen. Wenn das gut hinhaut, kann man ja weiter sehen, wenn nicht, ist die Diskussion beendet.

    LG Isa
    Isa mit Giuliana, 07.2007, LKGS links GS rechts
    1. OP - Siegen, Dr. Koch 30.11.2007 - Gaumenverschluss, PR
    2. OP - Siegen, Prof. Dr. Dr. Koch & Dr. Grzonka 16.04.2008 - Lippen-Nase-Bildung
    3. OP - Siegen, Dr. Koch 01.09.2010 - Mundvorhofkorrektur
    4.+ 7. OP - Hamm, Dr. Schulz 22.12.2011; 28.11.2012 - Paukenröhrchen
    5. OP - Hamm, Dr. Schulz 26.04.2012 - Polypenentfernung, Mandelverkleinerung
    6. OP - Siegen, Dr. Berginski 30.05.2012 - Zahnsanierung unter Vollnarkose

    und Joel, 02.2009

  4. #4
    Avatar von Julia und Felix
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    Standard

    Hallo,
    jau, das ist echt ne gute Idee:-)! leider wird es diese Leute immer geben und ich finde es, ehrlich gesagt, auch sauschwierig, da allem und jedem gerecht zu werden.
    Sicher, wenn einseitige Ernährung da ist, es bald jeden Tag Pommes gibt, dann bin ich da auch gegen, aber es gibt bei uns Eltern, die schon Sturm laufen, wenn es MAL so etwas gibt, die am lautesten krähen, wenn sie etwas nicht in Ordnung finden- aber ganz schnell das Weite suchen, wenn sie selbst mal ne Aufgabe übernehmen sollen.
    Wir haben eine ganz tolle Küchenfee im Kiga, die gerne für die Kinder kochen würde. Leider ist die Küche nicht groß genug, um dort auch eine Truhe oder dergleichen unterzubringen, so dass die Kühlkette dann nicht gewährleistet ist und man das, wie ich hörte, auch beim Gesundheitsamt anmelden muss (?). Dies wäre die Variante, wo der Großteil der Eltern auch mit einverstanden wäre- allerdings wäre das auch etwas, was sich zeigen müsste- ich persönlich glaube, dass es da dann auch wieder Eltern gibt, die was zu meckern hätten.
    Das zieht sich aber auch durch den ganzen Kiga- ob es so ist, dass gemeckert wird, dass das Turnen ausfällt (die Kinder müssen dafür in die Turnhalle, die etwas entfernt im Ort liegt), weil das Wetter schlecht ist- diese Elten aber weder ne Regenkombi noch sonst irgendwas an schützender Kleidung im Kiga lassen und sich hinterher beschweren, dass ihr Kind krank ist, weil es durch den Regen laufen musste.
    Geplante Ausflüge bemault werden- es soll in den Zoo nach Hannover gehen (wo die Hinfahrt ca. 1,5 Stunden dauert), aber die Kinder sollen um zwölf dann wieder im Kiga sein, die Fahrt kann aber erst ab neun los gehen, weil sie es nicht schaffen, ihr Kind um acht zum Kiga zu bringen. Das haut natürlich nicht hin, also wird ein Ziel in der Nähe ausgesucht und das ist ja dann sooooo langweilig!
    Ganz ehrlich, ich möchte den Job nicht machen müssen- ein ständiger Drahtseilakt!

    LG.Julia

  5. #5
    Administrator Site Admin Avatar von Doreen mit Elisei
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    Hallo Daniela,
    ich habe ja 3 Jahre in der Schulküche (Ausgabe) gearbeitet und wenn ich mir so die Pläne anschaue, dann mag das alles ja sehr gesund sein. aber erstens hätten die meisten unserer Kinder das nicht gegessen, weil sie zu Hause ganz was anderes bekommen und das Gesunde gar nicht so gewöhnt sind. Es gibt reichlich Kinder, die fragen bei Salat, was das ist und kennen keinerlei Gemüsesorten. Jogurt essen die nur, wenn da ein Deckel dran war am Becher. Selbst eingerührten ließen sie regelmäßig stehen.
    Zweitens ist vieles durchgemischt, Aufläufe und Co, Gemüsereis.... Sowas mögen besonders die Kleinen nicht. Sie haben es gern sehr geordnet auf dem Teller.
    Drittens wäre das bei uns wahrscheinlich nicht finanzierbar, da nur 1,90€ pro Kind zur Verfügung stehen.

    Wenn bei euch der Metzger nebenan für die Kinder kocht, ist das doch ne gute Sache. Und wichtig ist, zu schauen, wie das Essen von den Kindern angenommen wird. Um es ausgewogener zu bekommen, kann man sicher auch mit dem Metzger reden. Ihm die Pläne zeigen und schauen, dass er ein paar Ideen davon probiert und schaut, wie es bei den Kindern ankommt. Funktioniert das, kann man einen Schritt weiter gehen.

    Bei unserem letzten Kiga wurde auch selbst gekocht, was ne feine Sache war, weil das Essen nicht zu lange warm gehalten werden musste, wie z.B. bei mir in der Schule. Aber auch da stand nicht so viel Geld zur Verfügung. Mit den Erzieherinnen zusammen haben sie aber einen Plan aufgestellt, um auch mal was neues zu probieren, mehr Gemüse und weniger Fleisch und vor allem Fett im Plan zu haben.

    Eltern, die sich aufregen, gibt es immer. Wir hatten mal ne Mutter, die meinte, dass ihr Sohn von Reis brechen muss. Milchreis hat er aber komischerweise vertragen. Gemüse hat das Mäkelchen nie gegessen, immer nur Fleisch oder Süßes. Sie hat ihren Sohn abgemeldet, weil ja alles soooo ungesund war und von da an hatte das Kerlchen fast jeden Tag ne 5-Minuten-Terrine mit. Weil, die ist ja viel gesünder und ausgewogener.
    Liebe Grüße von Doreen (Kontaktadresse der WRG) mit Elisei ( 11/03 beidseitige LKGS) und den 3 Geschwistern
    Steckbrief und Fotos



    Jeder sollte nur soviel Staub aufwirbeln, wie er bereit ist zu schlucken.

  6. #6
    Avatar von Isa mit Giuliana
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    Zitat Zitat von Doreen mit Elisei Beitrag anzeigen
    Sie hat ihren Sohn abgemeldet, weil ja alles soooo ungesund war und von da an hatte das Kerlchen fast jeden Tag ne 5-Minuten-Terrine mit. Weil, die ist ja viel gesünder und ausgewogener.
    Das war wahrscheinlich zu teuer. Ne 5-Minuten-Terrine kann man im Angebot doch bestimmt günstiger schießen oder? Kaufe sowas nicht, aber mehr als 80-90 cent dürfte das doch nicht kosten, oder bin ich da ganz verplant?

    Hammer!
    Isa mit Giuliana, 07.2007, LKGS links GS rechts
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    und Joel, 02.2009

  7. #7
    Avatar von Chrissy
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    Zitat Zitat von Doreen mit Elisei Beitrag anzeigen
    Sie hat ihren Sohn abgemeldet, weil ja alles soooo ungesund war und von da an hatte das Kerlchen fast jeden Tag ne 5-Minuten-Terrine mit. Weil, die ist ja viel gesünder und ausgewogener.
    Gehört nicht zum Thema, ich weiß, Entschuldigung, aber ich musste grad sooo sehr an die Erdbeerkäsefrau von Frauentausch denken: http://www.youtube.com/watch?v=AyXlAbaBqug. Über die wird sich hier immer noch gerne lustig gemacht
    "Du hasst dein Spiegelbild und willst dich davon befreien,
    doch du kannst nicht davor fliehen, es holt dich immer wieder ein.
    Du bist tief in dir gefangen und das Urteil ist gefällt.
    Ohne Aussicht auf Bewährung, denn der Richter bist du selbst."

    Verlorene Jungs - Im Spiegel

    rebel without a cause

  8. #8
    Administrator Site Admin Avatar von Doreen mit Elisei
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    Chrissy, hab mir grad deinen Link gegönnt. Die ist ja voll krass, die Frau Erdbeerkäse.
    Liebe Grüße von Doreen (Kontaktadresse der WRG) mit Elisei ( 11/03 beidseitige LKGS) und den 3 Geschwistern
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  9. #9
    Avatar von Isa mit Giuliana
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    Ich hab das schon mal gesehen, aber das ist echt krass! Wir amüsieren uns auch noch öfter darüber - hätte da noch einen, aber das wäre ganz , wollt ihrs trotzdem sehen?
    Isa mit Giuliana, 07.2007, LKGS links GS rechts
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    und Joel, 02.2009

  10. #10

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    Standard

    Hallo Daniela,

    ich versuche mal, zum Thema zurück zu finden.

    Ich kann verstehen, dass es nervt, wenn die Ernährung plötzlich zum alles bestimmenden Thema wird. Es gibt eine Menge Menschen, die fast schon krankhaft davon besessen sind, sich "richtig" zu ernähren. Wenn es nur eine allgemeine Vorstellung davon gäbe, was richtige Ernährung ist. Wenn ich aus meinem Bekanntenkreis fünf Leute zum Essen einladen würde, müsste ich mindestens acht verschiedene Hauptgerichte servieren, damit alle ihre Ernährungsphilosophien umsetzen können.

    Andererseits kann ich auch verstehen, dass Eltern skeptisch werden, wenn sie spitz kriegen, dass ihre Kinder von einer Metzgerei verpflegt werden. Soweit ich das überblicken kann, servieren die meisten Metzgereien sogenannte "Hausmacherküche". Und die für meine Begriffe recht salzig, recht massig und kann schwer im Magen liegen. Ab und an kann das ganz lecker sein, aber jeden Tag würde ich das nicht runter kriegen. Aber ich kennen den bei Euch ansässigen Metzger natürlich nicht und tue ihm möglicherweise Unrecht.

    Ich finde, es kann nicht schaden, ab und an mal zu überprüfen, was den Kindern so vorgesetzt wird und zu schauen, ob man nicht vielleicht bessere Alternativen auftun kann. Vorausgesetzt, das Ganze bleibt sachlich, nimmt Rücksicht auf begrenzte Budgets und örtliche Gegebenheiten. Mit Leuten, die im Kindergarten partout für nicht vorhandenes Geld eine Küche einrichten und einen Biokoch einstellen wollen, kann man natürlich nicht sinnvoll über das Thema diskutieren. Aber Maßnahmen wie, sich die Speisepläne mal anschauen und - wenn es sich denn einrichten lässt - als Elternbeirat mal kurzfristig ein paar Teller extra bestellen und im Kindergarten zu essen, um sich ein Bild von der Qualität des Essens zu machen, können meiner Ansicht nach nicht schaden.
    Doreens Idee, sich mal mit dem Metzger zusammenzusetzen und über die Speisepläne zu reden (wenn da denn tatsächlich Defizite sein sollten), finde ich gut. Man kann erstaunlich viel erreichen, wenn man vernünftig mit den Leuten redet.
    Und ich hab so das Gefühl, dass die Einrichtung nun irgendwie aufs Essen "reduziert" wird.
    Wenn das Thema akut auf der Tagesordnung steht, rückt es natürlich sehr in den Vordergrund. Aber irgendwann wird die Diskussion auch wieder beendet sein, so dass andere Themen wieder wichtiger werden. Man kann sich halt nur mit einer begrenzten Anzahl Themen gleichzeitig befassen.
    Mir geht die Hutschnur hoch, wenn Eltern ihr Kind vielmehr nach "Plan und Ratgeber" erziehen, als nach Bauch und Herz. (versteht ihr was ich meine ?)
    Ich könnte mir denken, dass da ein falscher Eindruck entsteht. Wenn ich ein Bauchgefühl habe, aber nicht alleine entscheiden kann, trete ich nicht mit dem Bauchgefühl vor die Gruppe sondern ich mache mich schlau, bereite mich vor und suche nach Autoritäten, die mein Bauchgefühl bestätigen. Ich würde niemals in eine Elternbeiratssitzung gehen und sagen: "Ich habe das Gefühl, der Speiseplan ist zu fleischlastig." Wenn man sein Anliegen so präsentiert, wird es schnell mal beiläufig weggewischt und abgehakt, ohne richtig behandelt zu werden. Um das zu vermeiden würde ich sagen: "Ich habe mir den Speiseplan mal angeschaut und ihn mit den Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für Ernährung verglichen. Dabei habe ich festgestellt, er ist zu fleischlastig. Ich habe ein paar Unterlagen und Musterspeisepläne mitgebracht, wenn Sie sich die bis zur nächsten Sitzung anschauen würde, würde ich das Thema dann gerne detaillierter besprechen." So kann man sicherstellen, dass das Thema wirklich auf die Tagesordnung kommt und gleichzeitig Grundlagen für eine qualifizierte Diskussion legen.
    Von außen sieht dieses Vorgehen - vor allem für Leute, die mit Gremienarbeit nicht so viel Erfahrung haben - schnell so aus, als würde man dogmatisch nach Plan und Ratgeber handeln, obwohl man eigentlich nur einem Bauchgefühl nachgegangen ist, und sich ein bisschen auf die Sitzung vorbereitet hat. Von daher würde ich an Deiner Stelle die Hutschnur erst mal lassen wo sie ist und versuchen, das Thema sachlich zu diskutieren. Wenn sich dabei heraus stellen sollte, dass das nicht geht, weil man es doch mit Dogmatikern zu tun hat, die nur nach Plan und Ratgeber vorgehen, ist immer noch genug Zeit, die Hutschnur hochgehen zu lassen ;-)

    Gruß

    Andy

    P.S.: Vielleicht könnte man in der Plauderecke einen Sammelthread für Webfundstücke wie die Erdbeerkäsefrau aufmachen. So wie es das für Kochrezpte und Buchtipps gibt. Ich finde, diese Dame zwar nicht amüsant, eher wie einen Verkehrsunfall - schrecklich anzusehen, aber weggucken kann man trotzdem nicht - aber das heißt ja nicht, dass man sich über so etwas nicht austauschen kann.

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