Och, ich denke Großeltern, Onkels und Tanten können das auch. Vorausgesetzt, der Kontakt ist rege genugWirklich entscheiden, ob es bei Jana so zutrifft können aber, wie du ja schreibst, nur die Eltern.
Jetzt aber wieder ernsthaft:
In diesem Punkt muss ich Isa widersprechen. Im deutschen Sprachgebrauch ist man sehr schnell mit dem Wort "Depression" bei der Hand. Aber nicht jede Niedergeschlagenheit ist gleich eine klinische Depression, aus der Betroffene ohne intensive Behandlung nicht mehr heraus finden. Aus diesem Grund wird diese Krankheit so massiv unterschätzt. Viele denken sich, "Depression, hatte ich auch mal", obwohl sie nie eine echte Depression hatten sondern nur mal niedergeschlagen waren. Aber so eine Niedergeschlagenheit gleich zur Depression hochzustilisieren, ist als würde man blaue Flecken mit Knochenbrüchen in einen Topf werfen.Aber auch aus einem solchen Minderwertigkeitsgefühl kann sich eine Depression bilden, bzw es ist Bestandteil einer Depression und muss zwangsläufig behandelt oder zumindest kontrolliert werden.
Isa, man kann diesen Satz so verstehen, dass aus Minderwertigkeitsgefühle mehr oder weniger zwangläufig eine klinische Depression entsteht, und dass deshalb schon eventuelle Minderwertigkeitsgefühle grundsätzlich von Profis behandelt werden müssten. Ich gehe mal davon aus, dass Du es nicht so gemeint hast und Dich ein bisschen missverständlich ausgedrückt hast, aber so entsteht ein irreführender Eindruck, der sich nicht festsetzen sollte. Denn das wäre so, als würde man einen blauen Fleck eingipsen.
Minderwertigkeitsgefühle können sich zwar unter gewissen Umständen tatsächlich zu einer klinischen Depression auswachsen, aber das muss nicht unbedingt passieren. Im Gegenteil: Die meisten Menschen können derartige Gefühle selbst überwinden, wenn das Umfeld passt. Und Eltern, die in diese Richtung sensiblisiert sind, können sehr effektiv verhindern, dass sich vorübergehende Niedergeschlagenheit in eine echte Depression auswächst. Und Andrea; ich denke, davon, dass Du jetzt sensibilisiert bist, können wir jetzt ausgehen.
Natürlich müsste Jana in entsprechende Behandlung, wenn sie tatsächlich eine klinische Depression haben sollte. Aber ich denke nicht, dass Jana die Grenze zwischen Niedergeschlagenheit und klinischer Depression schon überschritten hat. Begründung: Wenn sie eine echte klinische Depression hätte, würde sie auch den Umgang mit den Pferden nicht als Lichtblick empfinden. Eine echte Depression lässt sich nicht durch so etwas in Hintergrund drängen; auch nicht für ein paar Stunden. Allerdings muss ich natürlich dazu sagen, dass ich von meiner Warte aus natürlich nicht hundertprozentig ausschließen kann, dass Jana in eine klinische Depression hineingeschliddert ist; ich gebe keine Garantien, halte es aber dennoch für ziemlich unwahrscheinlich.
Gruß
Andy
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