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Thema: Verspannungen und Anspannung beim Baby

  1. #1
    Avatar von Karina
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    Standard Verspannungen und Anspannung beim Baby

    Hallo ihr,

    mein Sohn hat zwar keine Spalte, aber in diesem Unterforum geht es ja nicht in erster Linie um Spaltprobleme. Also...mein Sohn Paul, bereits 7 Monate alt, hat im seit er etwa 6 Wochen alt ist Probleme mit seinem Muskeltonus. Er ist immer sehr angespannt und auch verspannt. Er liegt mit seinen 7 Monaten immer noch wie ein Zinnsoldat auf dem Rücken. Er macht sich immer stocksteif und seine Bewegungen sind für sein Alter noch sehr unkoordiniert.

    Der Kinderarzt meint, dass das nichts macht, so langer er zufrieden ist. Er ist der Meinung, dass Paul sich motorisch nur ein bischen spät entwickelt. Naja, wenn wir bei Arzt in der Praxis sind, ist er auch nicht so verspannt, denn da ist ja alles neu und spannend. Wir waren beim Osteopathen, der hat was an der Hüfte gemacht und im Nacken, ich weiß nicht genaus was. Der Chiropraktiker meinte sein Becken steht schief und hat es eingeränkt. Durch das schiefe Becken wäre Paul gezwungen eine Schonhaltung einzunehmen um keine Schmerzen beim Liegen zu haben und dazu müsste er die Muskeln unter Spannung halten. Letztlich war er aber nicht weniger angespannt nach dem Eingriff. Ich hab dann dem Arzt ein Rezept für die Physiotherapie aus dem Kreuz geleiert, weil unsere Hebamme meinte, dass Pauls Zustand nicht in Ordnung wäre. Da wir privat versichert sind hab ich das Rezept auch bekommen.

    Die Physiotherapeutin meinte auch, dass die Anspannungen nicht Ok sind. Ihre Diagnose "Geburtstrauma". Nunja, Paul hatte bei der Geburt eine Nabelschnurumschlingung und zwischnzeitlich abfallende Herztöne, aber er ist ganz natürlich ohne Hilfsmittel zur Welt gekommen. Ich solle mit Paul über die Geburt reden, war ihr therapeutischer Ansatz. Außerdem hatte er Craniosacraltherapie, Therapie nach Bobath und noch mal Osteopathie. Das hat auch immer für 1-2 Tage geholfen. Seit 4 Wochen ist unsere Rezept zu Ende und Paul ist immer noch stocksteif. Er dreht sich nicht ansatzweise auf den Bauch, die Arme und Beine sind weit ausgstreckt und heben vom Boden ab. Das ist natürlich sehr anstrengend den ganzen Tag. Er ist sehr schnell müde, schläft aber nicht ein ohne Stillen. Ohnehin entspannt er wenn nur, wenn ich ihn stille oder ich mit ihm in die Badewanne gehe. Das geht aber nicht den ganzen Tag und weiß echt nicht mehr weiter, wie ich ihm helfen kann.

    Wir haben ihn bis vor 3 Wochen Nachts gepuckt, damit er schlafen kann, aber das will er nicht mehr, außerdem versuche ich ihn tagsüber immer möglichst mit rundem Rücken zu lagern, in einer Art Nest, so hat es die Physiotherapeutin empfohlen, außerdem mach ich mit ihm Massage und Babyyoga.

    Kennt das vieleicht jemand von euch? Gibt es noch etwas was hilft? Ich hab von so kleinen Wassermatten gehört oder Babyhängematten. Kennt ihr sowas?

    Viele Grüße

    Karina
    Karina
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  2. #2
    Avatar von Annchen
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    Standard

    Hallo Du!

    Wenn ich so Deine Ausführungen lese, dann sieht man ja schon ganz gut, dass ihm Osteopathie (hier zähle ich auch Craniosacral dazu) und Physiotherapie geholfen haben. Ich würde es daher an Eurer Stelle weitermachen. Da Du Privatpatientin bist, dürfte es ja vielleicht nicht allzu schwer sein, ein neues Rezept zu erhalten.

    Meine Kinder haben übrigens mit einem warmen Fön beim Wickeln immer mega entspannt, also vielleicht eine kleine Variante im Alltagsverlauf mehr :-).

    Die von Dir angesprochene Wassermatte kenne ich vielleicht. Ronja hatte eine solche. Sie war im Gegensatz zu Paul hypoton und bei ihr ging es um den Spannungsaufbau. In der Matte, die mit warmem Wasser gefüllt werden kann, sind ein paar Plastikfische etc. Legt man die Kinder mit dem Bauch auf die Matte, haben sie etwas zum Schauen etc. Falls Du diese meintest, erhälst Du sie vermutlich bei Sport Thieme. Ich denke allerdings nicht, dass eine solche Matte bei Eurem Problem hilfreich ist.

    Ich wundere mich bei Deiner Erzählung übrigens darüber, dass alle Therapeuten etc. inkl. Hebamme (Be-)Handlungsbedarf sehen und nur der Kinderarzt nicht (obwohl ihr Privatpatienten seid). Denk doch hier noch einmal nach, ob ihr bei dem Kinderarzt gut aufgehoben seid.

    Toi, toi, toi...
    Viele Grüße
    Anna
    (mit Ronja * 2002, doppelseitige LKGS-Spalte, DRK-Kinderklinik Siegen, Dr. Hubertus Koch)

    Wir sollten weniger den Weg für unsere Kinder bereiten - vielmehr unsere Kinder für ihren Weg.


    Meinen großartigen Katzenmädchen-Avatar habe ich von Nadja. Ihre Arbeiten findet Ihr hier: nadja-illustration.de

  3. #3
    Avatar von Sarah mit Klara
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    Hallo Karina,

    ich kenne diese überhöhte Muskelspannung auch von meiner Tochter. Sie ist heute noch so, hat oft die Fäustchen geballt und ist grobmotorisch eher ein Langsam-Entwickler. Langsam wird es aber immer besser. Wir haben die gleichen Dinge gemacht wie ihr und ich finde, dass die Osteopathie viel gebracht hat, würde ich also so wie auch Annchen meint weiter machen. Vielleicht beruhigt es dich auch, dass Klara mit sieben Monaten ähnlich war wie dein Kleiner, dann aber mit 10 Monaten endlich einen Sprung gemacht hat und viel beweglicher geworden ist (im Vergleich zu anderen zwar noch immer mit hoher Anspannung und noch nicht so weit, aber immerhin). Und ich hatte vorher echt Panik, dass sich da gar nichts mehr tut!

    Klara hat übrigens auch so eine Babyhängematte von meiner Mutter geschenkt bekommen. Anfangs wollte sie da nie rein. Aber seit sie so 6 Monate alt war hab ich sie nachmittags immer reingelegt und ihr Musik angemacht. Dann hat sie super entspannt, geschaukelt, gelauscht, an ihrem Stofftier geschnuffelt und ist dann eingschlafen. Da war ich total erstaunt, denn sie ist vorher auch nie ohne Flasche eingeschlafen. Die Hängematte ist also für uns unersetzlich geworden (das ist so eine, worin man die Kleinen auch anschnallen kann, dann kann man beruhigt rausgehen). Vielleicht kannst du es ja tatsächlich mal damit versuchen. Ich glaube Klara hat sie schließlich so gut akzeptiert, weil sie gar nicht gemerkt hat, dass sie hier schlafen sollte, sondern einfach nur ihre Musik gehört und geschaukelt hat und schwups war sie weg ;-)

    Wünsch dir weiter alles Gute für dich und den Kleinen, würd mich freuen, wenn du mal berichtest wie es weiter verläuft :-)
    Liebe Grüße
    Sarah

    P.S. Mir fällt grad noch was ein: wir hatten wegen der Spalte von Klara auch ein Rezept für die Castillo Morales Therapie. Dazu sind wir zu einer Ergotherapeutin gegangen. Die hat aber nicht allzu viel von dieser Therapie gemacht, weil Klara da eigentlich wenig Probleme hat, sondern sich mehr um ihre Körperspannung und die motorische Entwicklung gekümmert. Vielleicht wäre Ergotherapie auch noch eine Idee.
    Und Klara hat ihren großen Sprung mit 10 Monaten gemacht, nachdem ich mehrmals hintereinander mit ihr im Schwimmbad war, da hat sie sich ganz anders bewegt als "an Land" und sich dann auch zu hause mehr getraut. Genauso vorteilhaft war es glaube ich für sie, dass wir seit einigen Wochen in eine Krabbelgruppe gehen, wo sie sich viel von den anderen abguckt.
    Sarah mit Klara Helene *15.12.2010 (Segel-Gaumen-Vomer-Fehlbildung)
    OP: 26.08.2011, Siegen




  4. #4
    Avatar von Karina
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    Viele Dank für eure Antworten!

    Ich habe auch überlegt ein neues Rezept für die Physiotherapie zu besorgen. Ich hab mit dem Kinderarzt vor zwei Wochen darüber gesprochen. Er meinte zu mir, dass ich zu viel erwarte und dass es daher käme, dass ich Paul zu sehr mit anderen Kindern vergleiche. Er hätte sein eigenes Tempo was seine Entwicklung angeht.

    Ich fühl mich so ein bisschen wie in der Zwickmühle. Habe ich einfach zu wenig Geduld, verlange ich zu viel? Ich will mein Kind auch nicht übertherapieren. Andererseits habe ich Angst, dass Paul später auch noch körperliche Nachteile hat, wenn wir jetzt nichts unternehmen.

    Natürlich vergleiche ich ihn mit anderen Babys, wer macht das denn nicht? Ich gehe mit ihm zum DELFI, das ist sowas wie PeKiP nur von der Kirche und wir treffen und ab und zu mit den Muttis und Kindern aus dem Geburtsvorbereitungskurs. Trotzdem ist mir völlig klar, dass jeder Kind sein eigens Tempo bei der Entwicklung hat bzw. andere Stärken hat. Meiner ist eher ein Denker. Er kann sich richtig lange mit einem Spielzeug beschäftigen und Alles wird genau untersucht. Ich glaube aber, dass seine Muskelspannung ihn daran hindert sich zu entwickeln. Wenn ich ihm ein Spielzeug zeige, ist er so aufgeregt, dass er in totale Starre verfällt und das Spielzeug nicht greifen kann. Bei unseren bisherigen Besuchen beim Kinderarzt hat Paul diese Spannungen nicht so gezeigt.

    Beim Babyschwimmen waren wir auch schon. Mich stört daran, dass da soviel festes Programm abgespult wird. Das ist für Paul zu viel Wechsel und auch zu viele Kinder. Er ist noch angespannter bei so viel Aktion. Ich würde gerne außerhalb der Kurszeiten ins Schwimmbad gehen, aber die warmen Becken sind in den normalen Besuchszeiten nur zur Entspannung der Thermengäste gedacht (absolute Ruhe).

    Ich hoffe auch, dass Paul sich was bei seinen Spielkameraden abguckt. Er liegt bisher immer nur auf dem Rücken und alle anderen robben und krabbeln um ihn und auf ihm herum. Er macht einfach nichts weiter außer gucken.

    Ich habe mich schon bei Ebay Kleinanzeigen nach so einer Hängematte umgesehen. Vieleicht hätte ich sowas schon früher kaufen sollen. Unsere Hebamme hatte uns eine Federwiege schon empfohlen, als Paul 6 Wochen alt war, aber wir haben so dünne Holzdecken, dass wir da nichts befestigen können. Aber es gibt auch Hängematten mit Ständer, die hab ich vorher irgendwie nicht gesehen.

    Ich war mit Paul in einer Kindertherapiepraxis, wo alle möglichen Therapien angeboten werden, wenn wir noch ein Rezept bekommen frage ich dort auch mal nach Ergotherapie.

    Das mit dem Fön, machen wir auch immer nach dem Baden, da entpannt Paul immer so sehr, dass wir aufpassen müssen, dass er nicht direkt in den Fön pinkelt.


    Ich rufe den Kinderarzt nächste Woche wegen eines Rezeptes an und werde mal gucken wo ich so eine Hängematte günstig herbekomme.

    Liebe Grüße
    Karina
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  5. #5
    Avatar von Julia und Felix
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    Hallo Karina,

    hoffentlich verstehst du das jetzt nicht falsch, aber ich finde, es ist schon ein ganz schönes Programm, was ihr da absolviert habt.
    Natürlich stehe ich auch auf dem Standpunkt, dass man nichts verpassen sollte und so ein Hypertonus nicht so gut ist.
    Nun muss ich mich auch korrigieren, weil ich nciht weiß, in welchen Zeitabständen ihr Osteopath, Chiropraktiker und KG gemacht habt.
    Ich finde, dass es auf jeden Fall ne gute Sache ist, zum Osteopathen zu gehen und auch die KG macht ja Sinn, allerdings gibt sich manches ja tatsächlich nicht so schnell und Paul hat vielleicht schon den Muskeltonus "abgespeichert" und muss nun auch erst mal ein Gefühl dafür entwickeln, dass das Liegen jetzt vielleicht auch einfacher wird, wenn er regelmäßig die KG erhält. Wenn ich recht verstanden habe, macht ihr die KG ja auch noch nicht so lange, oder?
    Unser Felix hat damals nicht gekrabbelt, war total von der WS her verschoben und wurde dann auch von einem Osteopathen so dreimal behandelt und erst nach so zwei Monaten sah man, dass er anfangen wollte, zu krabbeln, aber gedauert hat es dann doch noch ne Weile und die KG hat dies unterstützt.
    Ich kann total gut verstehen, dass du alles tun möchtest, damit dein Sohn keine Schwierigkeiten hat oder Probleme länger bestehen, als nötig, aber Zeit braucht es halt trotz allem und was sich aufgebaut hat, muss sich eben auch abbauen und verschwindet meist nicht so ohne weiteres.
    Wünsche euch auf alle Fälle alles Gute und einen bald entspannten Paul!
    LG.Julia

  6. #6
    Avatar von Arischa & Liam
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    HallO! Also ich würde auch sagen das alles seine Zeit braucht, Kg hatten wir auch wegen "Zerrung beim Kaiserschnitt" meinte die THerapeutin, hatte auch den Eindruck das es LIAm immer danach besser ging und er sein KOpf gut in alle Richtung gedreht hat. Aber nach einem TAg war alles wieder vorbei! NAchdem unser Kg Rezept abgelaufen war und die Kg meinte er hat sich so gut entwickelt er brauch keine Therapie mehr , war ich verunsichert. Aber naja es kam dann alles ganz von selbst.... Liam hat angefangen zu robben und jetzt ist er 10 1/2 Monate alt und stellt sich hin und robbt manchmal krabbelt er auch und macht sein ganz eigenes Ding. Vor 4 Wochen konnte er sich nur im Kreis robben und vom Rücken auf den BAuch drehen ...also ich denke ob Hypertonus oder nicht es ist ganz wichtig das man sich nicht so einen Druck macht , die kleinen merken das .....
    Wünsche euch alles GUte !!!

  7. #7
    Avatar von Sarah mit Klara
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    Ich melde mich auch nochmal kurz...
    ich kann dich sehr gut verstehen, ich bin so wie du und will auf keinen Fall was verpassen und bloß nix auslassen was hinterher vielleicht wichtig für die Kleinen gewesen wäre. Du machst wirklich viel und brauchst deshalb ganz sicher keine Angst zu haben, dass du irgendwas falsch oder zu wenig machst.
    Meine Erfahrung war auch, dass nach Ergotherapie, Osteopathie usw es einfach auch ganz wichtig für Klara war Entspannung in der Familie zu spüren und eine Therapiepause zu haben. Wir waren dann eben einfach schwimmen wann wir Lust hatten (kein Kurs), gehen in die Krabbelgruppe (die locker ist und wo die Kinder sehr frei sind in dem was sie tun oder nicht) und wir (vor allem ich ;-) ) haben versucht ihr mal gar keinen Druck zu machen, nicht aus jedem Spiel eine Übung zu machen usw. und schwups mit der Zeit gings dann viel besser. Das wird bei deinem Paul auch so werden, du wirst sehen! Entspann dich, dann kann er auch entspannen (und glaub mir ich weiß wie schwer das ist als Mama mit Kind das nur "rumliegt" während alle anderen krabbeln, stehen, laufen...!! :-) ).
    Die Hängematte kannst du ja vielleicht wirklich mal ausrpobieren, das bringt auch Entlastung und Entspannung für dich, wenn du ihn tagsüber dort mal "parken" kannst. Und gib nicht direkt auf, wenn er nicht sofort darein will, manchmal haben die Mäuse erst etwas Angst davor. Aber wenn man es immer wieder spielerisch versucht denke ich wird auch Paul begeistert sein :-)
    Nochmal alles Gute und bin gespannt auf deinen weiteren Bericht :-)
    Liebe Grüße, Sarah
    und schon wieder ein P.S. :-) Dass Paul sich so lange mit einem einzelnen Spielzeug beschäftigen kann ist doch ein gutes Zeichen! Er hat seine Energie eben jetzt erstmal genutzt um sich in diesem Bereich zu entwickeln, alles auf einmal geht ja nicht. Bei Klara war/ist das auch so. Mit ihren 11 Monaten kann sie immernoch nicht stehen (*heul*, da gehts mir wie dir) und erst seit kurzem vorwärts rutschen (nichtmal krabbeln), dafür guckt sie eeeewig lang Bücher und erzählt dabei und kann schon ganz viele feinmotorische Dinge... Es gibt eben solche und solche....
    Sarah mit Klara Helene *15.12.2010 (Segel-Gaumen-Vomer-Fehlbildung)
    OP: 26.08.2011, Siegen




  8. #8
    Avatar von Karina
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    Hallo,

    ich wollte berichten, wie Paul sich in der Zwischenzeit so entwickelt hat. Leider ist bisher nicht viel passiert. Paul ist jetzt 9 Monate und eine Woche alt, dreht sich nicht, krabbelt und robbt also auch nicht und hält sich nur sehr mühervoll auf dem Bauch. Er sitzt aber frei, natürlich ohne sich selbst hinzusetzen. Deshalb gab es vom Kinderarzt vor vier Wochen ein neues Physiotherapierezept. Ich war schon an dem Punkt zu sagen, dass ich Paul seine Zeit lasse und nichts unternehme, aber im Gegensatz zu letzten Mal, wo ich um Rezept betteln musste hat uns der Kinderazt gradezu zu einer Therpie gedrängt. Wir waren eigentlich wegen Pauls Erkältung beim Arzt und er hat von selbst erkannt, dass Pauls motorische Entwicklung nicht in Ordnung ist. Was mich nur wundert, dass er das problem nicht in seiner überhöhten Körperspannung sieht. Am Freitag hatten wir, mal wieder wegen einer Erkältung, Hausbesuch von einer anderen Kinderärztin und die sagte sofort, dass Paul unbeweglich und steif wirkt.

    Bei der Physiotherapie war die eine Therapeutin der Meinung Paul wäre nur zu faul und motivationslos. Ich sollte ihn nicht so oft hinsetzten. Das versuche ich sowieso zu vermeiden und setzte ihn nur hin wenn ich mal ne kurze Auszeit brauche. Er spielt halt nur im Sitzen und ist auch nur dann zufrieden. Wenn er ein Spielzeug nicht erreichen kann versucht er gar nicht erst dran zu kommen, sondern interessiert sich einfach nicht dafür. Die zweite Therapeutin meinte, er hat zu schwache Bauchmuskeln und hat ihn die letzten Übungsstunden ganz schön hart rangenommen. Den Tag drauf wollte Paul nicht mal, dass ich seinen Hintern zum Saubermachen anhebe.

    Ich versuche jeden Tag so viel wie möglich mit ihm im Liegen und auf dem Bauch zu spielen. Ich bin der Meinung, dass das Sitzen auch ein bischen bewirkt hat, dass er nicht mehr ganz so steif ist. Außerdem stille ich seit fast drei Wochen nicht mehr. Stattdessen kuscheln wir ganz viel und Paul liegt viel auf mir auf dem Bauch und ist dann total entspannt. Wenn man nicht so einen hibbeligen Springinsfeld hat, kann man viel besser kuscheln, das ist natürlich auch schön. Das können meine Frundinnen mit ihren Kleinen nicht, die bleiben keine 10 Sekunden still liegen.

    Was Paul aber gut kann sind feinmotorische Dinge und er kann sogar schon Dinge in Sortierboxen schmeißen und wieder heraus holen. Es hört sich auch an, als könnte er bald schon das erste richtige Wort sprechen.

    Viele Grüße

    Karina
    Karina
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    mit Söhnchen Paul und Oskar und Töchterchen Annika - alle ohne Spalte

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  9. #9
    Avatar von Isa mit Giuliana
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    Hallo Karina!

    Hab dieses Thema erst jetzt gesehen. Habt ihr euch dann mal eine zweite Meinung eingeholt?

    Der Sohn einer Freundin war fast genauso. Sie hat den Kinderarzt immer wieder darauf hingewiesen, dass er total verspannt ist und es "Spastisch" genannt. Er hat sie immer belächelt und ihr erzählt, sie sollte mal endlich etwas Geduld aufbringen. Da es ihr drittes Kind ist und sie Heilerzieherin ist, konnte sie das natürlich nicht.

    Heute ist der Kleine 2,5 Jahre alt, kann nicht laufen. Er krabbelt zwar, aber total verspannt auf Fäusten. Man sieht ihm schlichtweg an, dass er sich nicht "normal" entwickelt. Sie sagte mal zu mir, dass die sie ja an der Entwicklung selbst nicht soooo viel machen kann, aber das Gefühl, als dreifache Mutter nicht ernstgenommen zu werden, wenn man Erfahrungen aus dem Alltag beim Kinderarzt berichtet - das ginge gar nicht.

    Sie hat nun einen anderen Kinderarzt, fährt dafür extra 50 km in eine Richtung. Aber sie fühlt sich ernstgenommen und nicht als "dumm" verkauft. Denn nur weil sie "nur" Mutter ist, ist sie ja trotzdem in der Lage, ihr Kind einzuschätzen. Natürlich vergleicht man dann auch mal mit den anderen Kindern - denn die geben ja die Norm vor.

    Ich hoffe sehr, dass Paul es bei Paul nicht ähnlich sein wird in der Entwicklung. Aber den Hinweis, vielleicht noch mal einen anderen Arzt aufzusuchen, wollte ich mir nicht verkneifen.

    Alles Gute!
    Isa mit Giuliana, 07.2007, LKGS links GS rechts
    1. OP - Siegen, Dr. Koch 30.11.2007 - Gaumenverschluss, PR
    2. OP - Siegen, Prof. Dr. Dr. Koch & Dr. Grzonka 16.04.2008 - Lippen-Nase-Bildung
    3. OP - Siegen, Dr. Koch 01.09.2010 - Mundvorhofkorrektur
    4.+ 7. OP - Hamm, Dr. Schulz 22.12.2011; 28.11.2012 - Paukenröhrchen
    5. OP - Hamm, Dr. Schulz 26.04.2012 - Polypenentfernung, Mandelverkleinerung
    6. OP - Siegen, Dr. Berginski 30.05.2012 - Zahnsanierung unter Vollnarkose

    und Joel, 02.2009

  10. #10
    nette
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    Hallo Karina,

    ich bin Nette. Habe deinen Beitrag gelesen. Ich kann dir nur von meiner Tochter Julia berichten. Sie hatte war auch motorisch den "anderen" Kindern zurück. Sitzen konnte sie erst nach 10 Monaten und gelaufen ohne Hilfe ist sie erst mit ca. 17 Monaten. Ich dachte damals auch hin und wieder, dass sie das nicht aufholt, aber Julia belehrte mich eines Besseren. Heute ist Julia 3 Jahre. Treppensteigen im Wechselschritt kann sie auch noch nicht, aber man muss halt viel Geduld mitbringen.

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