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Thema: Abtreibung des (behinderten) Kindes

  1. #21
    Anne mit Arthur
    Gast

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    hier der Link:
    http://www.ardmediathek.de/ard/servl...mentId=7317178

    Ich muss auch sagen, dass ich es total super finde wie emotional ehrlich und doch sachlich und wertschätzend hier über ein solches Thema diskutiert werden kann !!

    Für mich war damals die Spalte nicht mal die ersten 24h eine große Sache - wohl auch weil meine Familie sofort super reagiert hat. Angst hatte ich um wirklich "schlimme" Behinderungen. Aus heutiger Sicht bin ich auch froh, dass so manche Diagnose erst nach der Geburt gestellt (werden konnte) sonst hätte ich mich wahrscheinlich wirklich fertig gemacht.
    Ich hoffe nach wie vor, dass er sich trotz allem normal entwickeln kann und keine langfristigen Beeinträchtigungen behalten wird

  2. #22
    Julia
    Gast

    Standard

    Hallo zusammen,

    also als wir von der LKGS erfahren haben gingen uns wohl auch so einige Gedanken durch den Kopf, aber wirklich abtreiben das hätten wir nie getan und nie wirklich in Erwägung gezogen.
    Es ist ein Schönheitsfehler, den man zum Glück beheben kann, aber das es doch so viele Frauen gibt die ihre Kinder wegen einer Spalte abtreiben finde ich auch erschreckend.

    Wir haben keine FWU machen lassen, noch wissen wir auch nicht was auf uns zukommen wird, aber ich/ wir sehen positiv in die Zukunft und glauben fest dadran das er nur eine Spalte hat. Mein Mann und ich sind beide der Meinung das jedes Kind recht hat auf ein Leben, daher der entschluss gegen die FWU.
    Wir akzeptieren aber auch jede andere Meinung.

    LG

  3. #23

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    09.11.2007
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    Hi!
    Also ich wollte dazu auch etwas sagen. Ich denke dass viele Menschen verunsichert werden, wenn es generell um Behinderungen in der Gesellschaft geht und wenn dann auch noch die Ärzte unw. sich unwissend verhalten klar wird man dann als werdene Eltern verunsichert. Ich arbeite in einer Einrichtung für Menschen die schwerst mehrfachbehindert sind aber ich spüre dann einfach ihre Reaktion und ihr Verhalten zb. ein lächeln wie sie sich fühlen und dass gibt mir Mut meine Arbeit zu machen und gerade dann zu sagen, wenn ich ein Kind bekommen würde ich es so annehmen wie es ist. Ich meuchte euch jetzt auch keine Angst machen aber kann nach der Geburt nicht auch viel passieren, auch wenn dass Kind kerngesund scheint. Bekannte von mir haben ein Kind welches plötzlich schwer krank wurde, dann wird einem der Boden unter den Füssen weg gerissen, nur in diesem Punkt kann man dann nicht so einfach mal sagen och jetzt treiben wir mal ab, weil is ja zu anstergend ist sie zu pflegen. Auserdem Habe ich viele Freunde die unterschiedliche Behinderungen haben ich kann mir ein leben ohne diese nicht mehr vorstellen. Mein Abschließnder Gedanke ist einfach die Vielfalt der Menschen so zu akzeptieren wie sie ist
    Lg. Laura

  4. #24
    Avatar von Steffi und Dino
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    Neumünster
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    120

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    Liebe Anne,

    ich kann nur über die Fehlbildung LKGS mitreden. Ich hätte mein Kind nicht abgetrieben.
    Auch wenn ich es vorher gewusst hätte. Auf der Fahrt zum Krankenhaus am Montag
    hat mich meine Mutter gefragt, ob ich Dino abgetrieben hätte, wenn ich von der Spalte
    gewusst hätte. Ich muss Dir ehrlich sagen, ich bin immer noch schokiert über diese Frage.
    Von Dir finde ich das in Ordnung. Wir wollen uns ja hier austauschen. Aber von der eigenen
    Mutter fand ich das sehr taktlos. Keine Ahnung warum das so ist.

    Und die Spalten lassen sich zum Glück in Deutschland ja sehr gut behandeln.

    Viele Grüße

    Steffi

  5. #25
    Anne mit Arthur
    Gast

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    Hi Steffi!
    da hast du mich falsch verstanden - ich hätte ihn wegen der spalte (die idee hatte ich nicht einmal abtreiben lassen)
    Wir bekamen den Befund, ich weinte sehr hab ich doch soo aufgepasst, ich rief mutti an (sek. ging ran - gab mir mutti) ich konnte nicht mehr sagen als "mit dem Baby stimmt etwas nicht" - hab das Handy meinem Mann gegeben er gab es dann nach paar Min. zu mir zurück mit den Worten meiner Mama und Tante: "wir sind hier nicht in indien, der kleine ist toll und sowas macht ihn nicht schlechter, hör auf dich zu ärgern, dass bekommt ihm nicht"
    Ich wäre nicht auf die Idee gekommen ihn deshalb abzutreiben - da hast mich falsch verstanden : ich bin generell gegen das abtreiben von GUT lebensfähigen kindern

  6. #26
    Administrator Site Admin Avatar von Doreen mit Elisei
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    Zitat Zitat von kasimir Beitrag anzeigen
    Kein Mensch auf der Welt kann nachempfinden, was in einem vor sich geht, wenn man solch eine Diagnose bekommt. Und wie man sich auch immer entscheidet. Mit dieses Entscheidung ist und bleibt man ganz allein.....für immer.
    Das ist genau richtig.

    Ich bin sehr froh, dass für mich diese Entscheidung nie ein Thema war und ist. Abtreibung kommt für mich nicht infrage. Aber ich kann mit denen empfinden, die da nicht so einen eindeutigen Standpunkt haben und total verunsichert werden durch diverse Diagnosen.
    Was ich mich dann frage ist, was ist leichter zu verarbeiten, ein behindertes Kind abzutreiben oder es zu bekommen und der "Natur" seinen Lauf zu lassen. Das muss jeder mit sich selbst abmachen. Aber mir persönlich wäre es lieber, es gäbe gar keine Möglichkeit abzutreiben, dann würden wir auch nicht in solche Konflikte gestürzt werden.
    Und Fakt ist auch, dass eine viel größere Zahl an Behinderungen nach oder bei der Geburt entstehen als davor.
    Liebe Grüße von Doreen (Kontaktadresse der WRG) mit Elisei ( 11/03 beidseitige LKGS) und den 3 Geschwistern
    Steckbrief und Fotos



    Jeder sollte nur soviel Staub aufwirbeln, wie er bereit ist zu schlucken.

  7. #27
    mia-julie
    Gast

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    Ich muß noch dazu sagen: Der 1. Ultraschall in einem großen Krankenhaus war sehr schrecklich, der Diagnostiker war ziemlich kühl und wenig einfühlsam.
    Es war wie im Film - noch standen Mann und Tochter mit im Raum, Stille, dann ein Räuspern und dann dieser Satz:"Es hat eine Fehlbildung im Gesicht".
    Zack! Mann mit Kind rückwärts raus, ich lag da, gelähmt und der Diagnostiker sagte Sachen wie:"Seien Sie froh, daß es ein Junge ist, der kann sich einen bart wachsen lassen"...usw
    ich selbst sah im inneren Auge genau diese Schreckensbilder an mir vorbeiziehen.
    Und dann der Termin beim MKG Arzt: Wer sitzt im Wartezimmer? Ein 17jähriger Junge mit UNBEHANDELTER, RIESIGER DOPPELSPALTE.
    Ich dachte dann natürlich, daß mein Kind auch für immer so aussehen wird. Ich erfuhr dann, daß es ein polnischer Junge war, der in seinem Land nicht behandelt wurde und dieses nun hier in Deutschland nachholen möchte.

    Erst der erneute Ultraschall eines Chefarztes in einem christlichen Krankenhaus (über Kontakte) - Wochen später - hat die Wende gebracht.
    Er zeigte mir einfühlsam, in einer sehr ruhigen und privaten Athmosphäre, mein Baby von FUSS bis KOPF ;-)
    Ganz zum Schluß sagte er:"Sind Sie bereit für das Gesichtchen?" - Ja, ich war es.
    Und dann erklärte und zeigte er mir alles und die letzten Worte waren:"Freuen Sie sich auf ein ganz wundervolles Kind. Einen vitalen Jungen. Er freut sich auch auf Sie."

    Ich ging aus dem Krankenhaus und war zum ersten Mal beschwingt und voller Vorfreude.

    Ob es eigentlich Fügung ist, daß wir im familiären Umfeld diverse Ärzte und eine Hebamme haben?

    ;-)

    Übrigens wurde ich vor allem beim ersten Kind ziemlich kritisiert, daß ich keine Fruchtwasseruntersuchung oder Screening oä gemacht habe, es gab Sprüche wie "Willst Du ein behindertes Kind oder was?"...Ich habe alles invasive abgelehnt, es war mir zu gefährlich...

    Übrigens: Ich habe neue Fotos hochgeladen :-)

    LG mia

  8. #28
    kc2009
    Gast

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    @Mia
    Dein Kleiner ist ja soooo süss und ganz zart der kleine Mann :)
    LG

  9. #29
    Avatar von Kathrin mit Luca
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    1.903

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    Zitat Zitat von Doreen mit Elisei Beitrag anzeigen
    Und Fakt ist auch, dass eine viel größere Zahl an Behinderungen nach oder bei der Geburt entstehen als davor.
    Grins, deswegen mag ich FU überhaupt nicht. Hätte ich eine bei Luca machen lassen, wäre mir gesagt worden:" Herzlichen Glückwunsch, Sie bekommen einen gesunden Jungen"
    Kevin *7.9.01 (Epilepsie)
    Luca *27.11.06 (links. LKGS, SGA, mehrfach behindert, Tetraparese, Reflux, Button, aber mein absolutes Glückskind)
    Louis *1.4.13 (Wahrnehmungsstörungen, Verhaltensauffällig)
    Lennox *29.12.14
    Laurin *6.6.17




  10. #30
    Avatar von Birger mit Theo
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    324

    Standard von behinderten Kindern lernen

    Hallo!

    Ich erinnere mich sehr ungerne an eine Unterhaltung vor 5 Jahren, über behinderte Kinder. Ich darf mich aus meiner heutigen Sicht als Vollpfosten, Ars.. und Idioten bezeichnen, was ich da abgelassen habe. Ich möchte nicht den Dialog wiedergeben, da ich mich echt schäme. Nun habe ich ein Kind mit einem SBA von 100%, unklarer Zukunft und bin aber trotzdem so glücklich, dass Theo mein Sohn ist, dass ich es oft selbst nicht glauben kann, dass ich damals so schlecht geredet habe über behinderte Kinder.
    Ich weiß seit es Theo gibt, dass ich einer Abtreibung wegen irgendwelchen möglichen Defekten, sehr skeptisch und auch Ablehnend gegenüber stehe. Mich hat Theo zu mehr Toleranz und auch Freude an den kleinen Dingen gelehrt und ich denke dass ich noch viele viele tolle Tage mit Ihm gemeinsam verbringen werde. Natürlich hoffen wir, dass er sein Traumata aus dem ersten Lebensjahr überwinden wird und zumindest anfängt zu sprechen, aber trotz allendem wird er immer der tollste Junge des Universums für mich sein.

    LG

    Birger
    Theo ist am 10.05.2008 geboren ( Pierre Robin Sequenz und zentrale Koordinationsstörungen)


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