Ich gehörte auch zu denen, die den Abschied von der Spalte bedauert haben. Ich hatte vor der OP auch noch ganz viele Fotos gemacht und mir Alles genau angesehen und angefasst und hab mich auch mehr als einmal gefragt, ob die OP wirklich sein muss (ja, natürlich muss sie sein! Im Nachhinein gar keine Frage!).
Und ich habe sie auch in den ersten Wochen nach der OP noch vermisst. Dieses "endlich sieht mein Kind normal aus!"-Gefühl, wie Carmen es beschreibt, hatte ich nicht.
Für mich war es auch so, dass ich mich an das "neue Gesicht" gewöhnen musste. Geholfen hat mir dann letztlich ein Fernsehbeitrag aus einem Entwicklungsland, bei dem ein Mädchen vorgestellt wurde, dessen Spalt im Kindergarten- bzw. frühen Schulalter noch nicht operativ verschlossen war. Zum ersten Mal ist es mir da gelungen, mir die Konsequenzen (Ernährung, Sprache, Umweltreaktionen etc.) nicht nur rational vor Augen zu führen, sondern sie "zu spüren" und ein Kind mit Spaltbildung mal in einer Fremdwahrnehmung zu sehen. Das hat mir geholfen.
Heute ist Ronja 8 Jahre alt und es ist für mich unvorstellbar, dass sie noch mit doppelseitigem Spalt, offenem Gaumen etc. rumliefe.
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