Hallo Alina,
mache es so, wie DU es möchtest und wie DU dich wohlfühlst!!
Wir haben Julius überall mithin genommen, und ich glaube, ein offener Umgang mit der Spalte ist gut und wichtig, weil es Menschen, die mit dem Thema nicht vertraut sind, damit konfrontiert und eine LKGS damit "normaler" macht. Außerdem habe ich mir nach der Geburt von Julius fest vorgenommen, ihn in keiner Weise anders zu behandeln als hätte er keine Spalte (ausgenommen dort, wo es nicht anders geht). Ihn da irgendwohin nicht mitzunehmen, wäre genau so ein Punkt des "Anders-Behandelns".
Aber: ich gebe auch zu, dass es mir nicht immer leicht gefallen ist, mit den Reaktionen umzugehen, gerade am Anfang, wo ich selber nocht nicht "drüber" stand. Ich habe nie eine offen ausgesprochene schlimme Bemerkung gehört, aber natürlich bemerkt, dass andere über das Aussehen erschraken, Blicke gespürt, Unsicherheit erlebt. Das hat mich schon geschmerzt! Und ich habe irgendwann beschlossen, ich muss nicht um jeden Preis tapfer sein, wenn ich mich eigentlich nicht wohl dabei fühle.
Deine Mutter ist bestimmt sehr besorgt und die Geburt eines Enkelkindes mit LKGS muss auch sie erstmal verarbeiten. So war es zumindest bei meiner Mutter (die ihren Enkel über alles liebt und eine tolle Oma ist, aber immer eine bisschen zu viel Mitleid hat
). Vielleicht hat deine Mutter selber Angst vor dem Gerede, weil SIE noch nicht so weit ist, dass sie normal mit der Situation umgehen kann.
Meine Meinung ist, dass es besser wäre, deine Kleine zu den Familienfeiern mitzunehmen, wenn es für dich ok ist. Deine Verwandten, Freunde und sonstige Menschen sehen, dass ihr ganz normal mit der Spalte umgeht, dass es nichts "Schlimmes" ist, das nimmt auch ihnen die Unsicherheit. Und deiner Tochter gibst du Gelegenheit, dabeizusein, Spalte hin oder her (auch wenn sie bewusst noch nichts mitkriegt). Sie gehört ja immerhin auch zur Familie! Ich glaube nämlich nicht, dass sie arm wäre! Aber wenn dir eventuelle Reaktionen oder Blicke sehr unangenehm sind, dann lass es lieber.
Lesezeichen