Ich habe mir lange Zeit Vorwürfe gemacht, weil ich in der Schwangerschaft Röntgenstrahlen ausgesetzt war. Simon hatte sich den Ellbogen ausgekugelt, hatte tierische Schmerzen und musste geröngt werden. Er war damals gerade zwei Jahre alt, niemals wäre er allein im Röntgenraum geblieben. Ich habe der Arzt darauf hingewiesen, dass ich schwanger bin, er meinte, mit Bleischurz könne nichts passieren, wollte wohl auch schnell mit dem schreienden Simon fertig werden.
Als ich es abends meinem Mann erzählte, meinte er: Bist Du wahnsinnig? Warum hast Du mich nicht im Geschäft angerufen, dann wäre ich gekommen.
Naja, daran hatte ich einfach nicht gedacht, in der Panikstimmung, in der ich war (ich hatte Simon ja - wenn auch ausversehen - den Arm ausgekugelt).
Inzwischen weiß ich, dass Lukas seine Spalte damals schon hatte. Aber anfangs habe ich mich deswegen nieder gemacht.
Mir war es in den ersten Monaten so abartig schlecht, dass es kein Wunder ist, wenn der Kleine ab und zu unterversorgt war.
Außerdem habe ich inzwischen erfahren, dass die Spaltbildung in unserer Familie liegt, weil unser Großer ein gespaltenes Zäpfchen hat.
Es ändert alles nichts, und da kein Arzt wirklich sicher sagen kann, woran es liegt, sollten wir uns selber nicht das Leben so schwer machen mit unseren Selbstvorwürfen.
Grüße von Gabi
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