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Thema: Trauma nach OP? Weiß nicht mehr weiter!

  1. #1
    Jacky
    Gast

    Standard Trauma nach OP? Weiß nicht mehr weiter!

    Hallo ihr Lieben!

    Wie ihr ja wisst hat bei Silas am 3.12. der Lippenverschluss in Freiburg statt gefunden.

    Mir war klar das diese OP Veränderungen im Alltag danach mnit sich bringt, aber das es so "krass" ist hätt ich nicht gedacht. Deshalb wollt ich fragen ob das bei euch auch so war und was ihr gemacht habt, bzw. wie ihr damit umgegangen seit.

    Vorweg muss ich dazu sagen das ich leider niemanden habe der mir meinen Sohn mal stundenweise betreuen kann. Das fällt also schonmal weg...

    1. Er hat extreme Ängste einzuschlafen, sowohl nachts als auch tagsüber. Ich habe ihn seit der OP bei mir im Bett, tagsüber schläft er bei mir auf der Brust.
    Ich will ihm das wirklich nicht verwehren aber es macht uns beide irgendwie fertig. Ich hab's mittlerweile tierisch im Kreuz weil er tagsüber auf mir schon aufwacht wenn ich nur mal tief Luft holen will und weint dann ganz jämmerlich und lässt sich kaum beruhigen. Nachts ist es genau so. Er will seit OP alle 1,5 Stunden trinken (vorher hat er durchgeschlafen) und findet dann kaum in den Schlaf. An Schlaf für mich ist dabei natürlich nicht zu denken.

    2. Er hat das Wickeln vor der OP total geliebt, immer gelacht beim an-/ausziehen, eincremen usw. Seit der OP brüllt er wie am Spieß sobald ich ihn auf den Wickeltisch (oder irgendwo anders) hinlege. Das Wechseln der Windel, das Waschen und Cremen ist eine Tortur für uns beide. Ich habe versucht alles ganz vorsichtig und mit ganz viel kuscheln zu erledigen, jedoch alles ohne Erfolg.

    3. er wirkt im allgemeinen den ganzen Tag recht unzufrieden. Möchte kaum spielen, klammert extrem an mir (was ich ja verstehen kann).

    Ich habe bereits in der Spaltsprechstunde angerufen und war auch beim Kinderarzt, fühlte mich jedoch mit meinem Problem recht alleine gelassen. Es hieß nur "Schmerzen kann er keine mehr haben, ist doch alles in Ordnung"

    Mir zerreisst es aber das Herz in so zu sehen. Ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll und habe das Gefühl gerade auf ganzer Linie zu versagen.
    Ich denke mein Sohn vertraut mir nicht mehr. Vorher hatten wir eine ganz innige Beziehung und er wusste immer wenn Mama da ist kann ihm nichts passieren. Das ist jetzt nicht mehr so.



    Grüße von der traurigen Jacky

  2. #2
    Avatar von pooki mit kimi
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    Standard

    bei uns war es ganz genauso! vor der OP war kimi das glücklichste baby und schlief durch - danach alle 1,5 stunden um sich schlagen und schreien, nur auf dem arm hat er sich beruhigt. mein kinderarzt meinte dazu nur, dass sich das von allein wieder gibt...

    nach 5 monaten ohne schlaf war ich ein wrack und völlig am ende. hier hat man mir geraten zur osteopathin zu gehen. ich hab mir dann eine gesucht die auf babys spezialisiert ist und auch wenn mein kinderarzt es abtut und sagt, dass das zufall war - am tag der behandlung schlief der kleine mann 6 stunden am stück! wir waren dann noch zwei mal da und seitdem war alles wieder ok. er schläft bis heute zwar nicht so gut wie die große, aber das hat, denke ich, nichts damit zu tun. diese unruhe, etc. war in jedem fall weg!!!

    ich kann das nur empfehlen!

    meine O. meinte übrigens, dass sie maximal 3 situngen macht. wenn sich innerhalb dieser zeit keine besserung einstellt, wäre das problem ein anderes. ich bin froh, dass es bei uns anders war! wir haben übrigens 60 euro pro sitzung bezahlt - jeder cent war es wert! und zu wissen, dass ich mich nicht dumm und doof zahle und im endeffekt es gar nichts bringt, war auch angenehm!

    ich hab mich übrigens auch schlecht gefühlt, weil ich ihm das angetan habe. und hatte auch angst dass er jegliches vertrauen verliert. aber dem ist nicht so. wenn ich sehe wie er sich fallen lässte (von einer 3m hohen leiter, etc...!!!) und darauf vertraut dass ich ihn fange, dann sehe ich, dass es ihm gut geht und er uns nichts nachträgt. er ist nach wie vor wieder ein kleiner strahlemann! neulich hat er das erste mal ein foto von sich mit spalte gesehen und was sagt er: oooooooooh!!!! baby aua mund!!!!! und hat dabei ganz traurig geschaut. dann hab ich ihm gesagt, dass er das ist und dass wir das aua heile gemacht haben. und da hat er gestrahlt und gerufen: aua weg!!!! und weg war er....
    Geändert von pooki mit kimi (18.12.2009 um 16:39 Uhr)
    Liebe Grüße,
    Birgit mit Kimi

    Maya Chenoa, *05.04.05 & Kimi Joel, *25.08.07, links. LK-Spalte, OP am 07.02.08, Prof. Feifel/Aachen



  3. #3
    Avatar von Daniela mit Jakob
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    Hallo und willkommen im Club,

    Jakob hatte seine Lippen-OP am 03. November und ist leider bis heute so, wie du deinen Kleinen beschreibst.
    Alles in Allem brauchten die auch noch 10 Versuche bei Jakob bis die Infusion sass.

    Auch ich hab die Aussage der Ärzte bekommen "von der OP / Narkose kann das nicht sein" ....

    Wir waren auch bei der Osteopathin, aber das hat bei uns nix gebracht - leider.

    OK, zwischenzeitlich lässt er sich mal wieder ablegen und schreckt beim einschlafen nicht mehr schreiend hoch, aber die Nächte sind nachwievor eine grosse Katastrophe.
    Tagsüber schläft er wenn, dann nur im KiWa.

    Halte weiter durch ...

    LG
    Daniela mit Jakob (*21.04.2009, 32.SSW - Lippen-Kieferspalte links) und Benedikt (*24.10.2013, 36. SSW)

    Man kann die Kinder nicht nach unserem Sinne formen,
    so wie Gott sie uns gab,
    so muss man sie haben und lieben.
    (Goethe)




  4. #4
    Avatar von astrid&dana
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    200

    Standard

    Hallo!

    Ich kann mitfühlen, bei uns war es leider auch so. Ganz schlimm war es nach der 1. Gaumen OP. Dana hatte die volle Panik vom Einschlafen, angeblich hat das was mit dem "Wegsacken" bei der Narkose zu tun, sie hatte die vollen Ängste, die Kontrolle zu verlieren. Diese Gefühl hatte ich zumindest, weil sie immer krampfhaft versucht hat, wach zu bleibne. Wir sind dann stundenlang mit ihr spazieren gegangen (auch am Abend), sie hat nur im Wagerl eingeschlafen.
    Diesen Vertrauensbruch hatte sie mit meinem Mann. Er hat sie monatelang in der Nacht oer beim Einschlafen nicht angreifen dürfen. Wahrscheinlich, weil er sie bei der OP übergeben hat, das hat sie ihm anscheinend richtig übel genommen.
    Es hat bei uns recht lange gedauert (fast ein Jahr), bis sie wieder "normal" eingeschlafen hat und in der Nacht nicht schreiend aufgewacht ist. Wir waren auch bei der Craneo, das hat uns in diesem Fall aber auch nicht weiter gebracht.
    Bei der 2. Gaumen OP haben wir dann eine andere Alternative ausprobiert und da hatten wir dann keines der oben beschriebenen Probleme.

    Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft, um diese schwierige Zeit durchzustehen. Auch wenn man gerade glaubt, das hört nie auf, es hört auf!!
    lG
    Astrid
    Dana (06/2007) rechtsseitige LKGS, Ida (02/2004) und Lena (03/2002)


  5. #5
    Philippa&Co
    Gast

    Standard

    Hallo Astrid,

    meine Tochter ist zwar erst 3 Wochen alt und unsere OP wird erst im 9. Lebensmonat sein. Sie hat eine breite Spalte im weichen Gaumen. Was ich da allerdings so über Trauma nach der OP lese, macht mich jetzt schon Angst. Du schreibst aber, dass Ihr bei der zweiten OP eine andere Alternaive ausprobiert habt und es danach besser ging. Darf ich wissen, was ihr das anders gemacht habt?

    lg Karin

  6. #6
    Avatar von Julia und Felix
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    744

    Standard

    Hallo Jacky,

    ich kann mir gut vorstellen, dass ihr beide auf dem Zahnfleisch geht, kennen das ebenfalls gut!
    Darf ich fragen, ob du einen Partner hast, der dir zumindest in den Abendstunden ein wenig Hilfe geben kann?
    Wenn man rund um die Uhr ganz alleine damit zu tun hat, dann liegen die Nerven natürlich irgendwann völlig blank und so blöd das klingt, die Kinder haben dafür natürlich auch einen Draht und merken, wenn Mama völlig verunsichert und fertig ist.
    Ich war immer ziemlich angefressen, wenn man mir das gesagt hat, weil es eben in der Situation sehr schwer ist, gelassen und und ruhig zu bleiben, wenn man keine Minute Raum hat und nicht wirklich zum Schlafen kommt.
    Zum einen würde ich die Idee mit dem Osteopathen aufgreifen, denn manchmal kann es auch sein, dass die Kinder bei der OP "falsch" gelagert wurden, sich Wirbel verschieben, was natürlich auch weh tut und man damit schon einiges erreichen kann.
    Wenn du nun niemanden hast, der dich unterstützt, dann gibt es den Verein "Wellcome"(einfach mal googlen). Dort sind ehrenamtliche (meist) Frauen, die in die Familien kommen und die Mütter ein wenig unterstützen, indem sie mal mit den Kindern rausgehen oder sich anderweitig beschäftigen und du z.b. ein wenig Schlaf nachholen könntest. Ich habe nun ehrenamtlich gesagt, so ganz ohne finanziert sich dieser Verein aber doch nicht, jedoch ist das nochmal anders, als wenn man sich ne Nanny ins Haus holen würde.
    So würdest du auch sicher etwas für euch beide tun, denn, wie gesagt, ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass man einfach kein Mensch mehr ist, wenn man über Monate nicht schläft und ist noch fertiger, weil man das Gefühl hat, seinem Kind nicht mehr gerecht werden zu können!
    Ich drücke feste die Daumen, dass du etwas findest, was hilft!!

    L.G.Julia

  7. #7
    Dina123
    Gast

    Lächeln

    Hallo Jacky,

    wir hatten genau das gleiche Problem.
    David hatte am 01.09.09 den Lippenverschluss. Danach hatten wir ca. 6 Horrorwochen.
    David hat Nachts sehr schlecht geschlafen, hat oft aufgeschrien.
    Er hat kaum noch gelacht (war für mich das schlimmste, da er immer ein Sonnenschein und Strahlemann war)
    Mit Beikost wollte er nichts zu tun haben. (musste er ja auch eigentlich nicht)
    Er war sehr anhänglich, musste viel getragen werden.

    Ich selbst hab die ersten Wochen viel geheult und wollte mein "altes" Baby zurück. Mein Baby das so schön lacht.
    Ich kann dir aber auch sagen, dass es vobei geht. Wie gesagt, hat es bei uns ca. 6 Wochen gedauert und danach war alles wieder gut.

    Ich habe mit dann immer wieder gesagt, dass es doch eigentlich ganz normal so ist. Stell dir vor, dich nehmen welche mit, operieren dich, danach schaust du ganz anders aus und hast schmerzen. Jeder braucht seine Zeit zum regenerieren.

    Ich wünsche dir viel Geduld und Kraft.

    GLG Christina mit David

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