Das Argument, dass "man sich nach all den OPs eine dickere Haut zulegt" finde ich auch problematisch, weil es beinhaltet, dass die Sensibilität für die wirklichen Bedürfnisse des Kindes bei dieser Sichtweise zwangsläufig nachlässt. Wichtig finde ich es sher zu schauen, wie diese Sensibilität
trotz all dieser grenzüberschreitenden Ereignisse und der getroffenen Entscheidungen möglichst weit erhalten oder auch wieder neu gewonnen werden kann. Ein Weg hierzu ist zum Beispiel, nicht nur den Kindern Cranio-Sitzungen zugute kommen zu lassen, sondern sich selbst auch einmal etwas in dieser Richtung als innere Unterstützung zu gönnen. Wie in einem anderen Thread eine Mutter schrieb: Alle Beteiligten sind auf eine Art traumatisiert von der Erlebnissen bei den OPs. Das bezieht sich eben mit Recht auch auf die Eltern. Nur sollten die Eltern ihre Wege der Verarbeitung, ihre "dicker gewordene Haut", meiner Meinung nach nach Möglichkeit nicht auf die Kinder übertragen. Es ist allerdings nachvollziehbar, dass bei der Strategie "sich eine dicke Haut zuzulegen", es zunehmend schwieriger wird, für das Thema sensibel zu bleiben - das liegt schlicht in der Sache begründet, ganz klar.
Deshalb plädiere ich dafür, diese Strategie kritisch zu betrachten, nicht auf andere zu verallgemeinern und keine helfenden Vergleiche mit "schlimmeren" Situationen zu bemühen.
Bitte versteh mich nicht falsch Petra, das soll keine persönlicher Angriff sein, man sieht auf den Fotos, dass zu glückliche Kinder hast, es ist mir aber wichtig die Probleme dieser Sichtweise zu benennen, da sie schnell zu einer starken Distanzierung von den Empfindungen und Bedürfnissen von Kindern führen kann. Denn nicht wir sind das Kriterium, sondern die Bedürfnisse unserer Kinder, das gerät leider sehr schnell in den Hintergrund!
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