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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie gehen eure Männer mit der Diagnose um?!



Masimo
31.01.2009, 22:23
Hallo Zusammen!

Jetzt muss ich ein neues Thema anfangen in der Hoffnung, dass vielleicht jemand von euch ähnliche "Probleme" hat...
Ansich bin ich ja recht positiv der Spalte gegenüber eingestellt und denke, dass ich auch kein Problem mehr hab mit dem anderen Aussehen unserer kleinen.
Seit ein paar Tagen mache ich mir aber wieder immer mehr Gedanken wie wohl alles wird, ob ich/wir das schaffen, dass hoffentlich unser großer nicht zu kurz kommt,... aber vor allem, dass uns nicht noch eine schlimmere Überraschung trifft bei der Geburt...
Was mich aber mitunter auch sehr belastet ist, dass mir mein Mann irgendwie sehr teilnamslos vorkommt,... ich sitz da und heul mir die Augen aus und er sagt einfach garnix... würde sogern mal seine Ansichten und Gedanken kennen-- ist es so seltsam, dass ich Angst vor der Zukunft habe?!?! Machen sich Männer wirklich keine Gedanken?!?! Es ist mir jetzt echt gut gegangen in letzter Zeit und ich hab mich echt gefreut, aber im Moment hab ich nur Angst.:cry:
Tja... ich könnte wohl noch länger dahinsudern, aber aus Rücksicht auf euch lasse ich das lieber... DANKE gleich im Voraus fürs zuhören. DANKE:danke:

pooki mit kimi
31.01.2009, 23:10
huhu!

also meiner war genauso! ich hab geheult, mich informiert, gemacht und getan, er hat NICHTS gemacht! ich dachte es interessiert ihn nicht oder womöglich interessiert ihn das baby nicht...

inzwischen weiß ich dass das quatsch ist! er liebt den kleinen abgöttisch, männer scheinen einfach so zu sein! :nixweiss:

also, alles normal würde ich sagen ;-)

Steffi mit Tobias
31.01.2009, 23:35
Hmm, geheult haben wir Beide, aber nicht wegen der Spalte, sondern weil damals noch im Raum stand, dass Tobias evtl. einen schweren Chromosomenschaden haben könnte (der erste, extrem unsensible Feindiagnostiker hatte nämlich zusätzlich zur Spalte noch Auffälligkeiten an den Nieren und im Hirn entdeckt und mir vor den Latz geknallt, dass ich mich beeilen müsste, wenn ich noch abtreiben will...nebenbei, die Nierensache war tatsächlich vorhanden, aber absolut harmlos und ist auch wieder weg, und mit dem Hirn war/ist sowieso alles in bester Ordnung!).

Als wir dann fünf Tage später erfuhren, dass ausser der Spalte alles ok ist, waren wir eigentlich nur noch erleichtert und glücklich. Die Spalte fiel im Vergleich zu den vorherigen Sorgen überhaupt nicht mehr ins Gewicht.

Dennoch war ich diejenige, die sich Infos ohne Ende zusammengesucht hat, mit Kliniken Kontakt aufgenommen hatte usw. usw. Mein Mann hat sich zwar immer Alles berichten lassen und auch mit mir darüber gesprochen, aber von sich aus hat er sich nicht darum gekümmert.

Ist vielleicht wirklich typisch Mann...

Taz
01.02.2009, 08:36
Guten Morgen,

bei uns war es genauso. Ich habe nach der Diagnose geheult, geflucht und mir unendliche Vorwürfe gemacht. Nach einer sehr harten Woche, bin ich dann auf Informationssuche gegangen. Mein Mann hingegen, hat die Diagnose hingenommen, und nicht einmal eine Emotion gezeigt, geschweige denn, dass er sich mit dem Thema auseinandersetzen wollte. Als Janis dann geboren wurde, weinte er wie ein kleiner Junge, und ließ sich nicht beruhigen. Er meinte zu mir, er wäre so stolz. Vier Jahre später, unsere Ehe war fast am Ende, haben wir eine Eheberatung aufgesucht. Dort hat er mir zum ersten Mal erzählt, wie verletzt, verwirrt und traurig er damals war. Und das er einfach nicht in der Lage war darüber zu sprechen, er wollte das Thema totschweigen und verdrängen. Bei der Geburt, als er Janis dann zum ersten Mal sah, platzte die Gefühle aus ihm heraus, aber drüber sprechen konnte er damals eben noch nicht. Mittlerweile kann ich seine Art etwas zu verarbeiten akzeptieren und er eben meine, Frauen gehen offener mit "schlimmen" Themen um. Sie besprechen alles mit ihr besten Freundin und tragen es auch sonst jedem zu, der es hören will ;)

Auch heute ist es noch so, dass er die Spalte am liebsten "übersehen" würde. Es fällt ihm schwer zu sehen, dass sein Sohn eben doch etwas anders ist, als andere Kinder. Aber ich weiß, wenn Janis wirklich mal Probleme wegen der Spalte bekommen würde in der Schule oder so, hätte mein Mann immer ein offenes Ohr für ihn und würde auch alles daran setzen das es unserem Kleinen gut geht und auch zu Arzttermin usw. kommt er in der Regel mit.

Liebe Grüße
Felicitas

Ricarda mit Louis
01.02.2009, 10:13
Also bei uns war es genauso.

Nach der Diagnose war ich diejenige die alle Informationen eingeholt hat und er hat alles einfach so " hingenommen ". :motz: Er fand das alles gar nicht sooooo schlimm während ich total am Ende war. Er hat mir zwar immer zugehört und wollte auch immer alles wissen aber darüber geredet wie es ihm dabei geht, haben wir nieeeee.

Das sind halt Männer. Sie können ihre Gefühle einfach nicht nach außen hin zeigen geschweige denn darüber reden.

Du siehst also dass es in anderen Familien genauso abläuft

Juliane mit Jonas
01.02.2009, 10:40
Hallo,

also auch bei uns war es ähnlich. Ich habe nach 2 Wochen Trauer angefangen, mich zu informieren und mit Leuten drüber zu sprechen und gemacht und getan, und mein Mann sagte, das sei alles gar nicht schlimm und machte auf mich den Eindruck, als würde es ihn nicht wirklich groß interessieren:gruebel:. Er hat auch überhaupt keine Probleme gesehen (und sieht alles jetzt auch noch viel positiver).

Aber als der kleine Mann geboren war, war die Bedrohlichkeit der Spalte aber auch für mich kleiner geworden, auch wenn ich mich jetzt natürlich immer mal wieder frage, ob der Kleine nicht deswegen mal Probleme haben wird. Mein Mann sieht auch jetzt noch alles eher unproblematisch, und manchmal ist das auch ganz gut so...

Alles Liebe, Juliane

Pamela mit Tim
01.02.2009, 11:08
Guten Morgen,

melde mich auch mal kurz dazu. Das beide sich Sorgen machen, ist ganz normal, ist ja auch ein Zeichen dafür, dass man nur das beste für sein Kind will. Ich denke, Männer können es einfach "sachlicher" sehen und die Gefühlsebene besser ausblenden als Frauen. Ich habe mehr nach außen getrauert, mit meinem Schicksal gehardert, geweint etc. Meinem Mann ging es auch schlecht, aber er hat es einfach nicht so rausgelassen wie ich und konnte sich früher sagen: "Es ist einfach so, wir können es nicht ändern". Ich habe da sehr viel länger zu gebraucht. Ich denke mal auch, dass Männer einfach für Ihre Frauen stark sein wollen/müssen. Hätte er auch wochenlang mit mir mitgeflennt und gejammert, wäre ich nie aus dem Tal rausgekommen. So war es viel leichter, weil ich wußte (bzw. er mir zumindest das Gefühl gegeben hat), dass er stark ist und wir es gemeinsam schaffen!

Liebe Grüße und schönen Sonntag, :hallo:
Pamela

Rena
01.02.2009, 12:39
Hallo,
ich denke was bei uns Frauen erschwerend hinzu kommt ist, dass wir die Kleinen direkt unter unserem Herzen tragen und dardurch immer mitbekommen, wenn sie sich bewegen etc. Wir sind nun mal viel näher am Geschehen, als unsere Männer. Dadurch fällt die Abgrenzung für einen Mann warscheinlich auch leichter. Mein Mann war schon sehr traurig über die Diagnose, konnte sich aber auch schnell wieder fangen, und mit dem Gedanken anfreunden. Wir reden sehr viel über die Spalte und was da so auf uns zukommt. Er ist bei jeder Untersuchung dabei und unterstützt mich, soweit er kann. Die Infos und Bücher über LKGS lese allerdings ich und berichte ihm dann davon. Das war aber auch in anderen Dingen schon so. Ich bin halt im Gegensatz zu meinem Mann jemand, der immer genau alles versthen und wissen muss und nichts gerne dem Zufall überlässt. Von daher war die gesamte Situation für mich nicht verwunderlich.

Sab
01.02.2009, 17:08
Hallöchen,
wir hatten ja ein Ü- Baby, mein Mann hat sich noch in der selben Nacht vorm Rechner gesetzt und sich informiert und mir dann am nächsten Tag im KH alles darüber erzählt was er gefunden hat. Geweint oder so hat er vor mir auch nicht, das er bei Freunden getan. Wir haben aber auch sehr viel miteinander geredet und auch viel mit Freunden. Er macht sich auch seine Gedanken, glaub mir, gib ihm ein bisschen Zeit, er wird schon reden wenn er will.

Masimo
01.02.2009, 21:02
Danke für eure vielen Antworten!!!:danke:
Es tut echt gut zu hören, dass das nicht nur bei uns so ist- finde mich in vielen von euch wieder.Ich weiß ja, er will für mich und auch Maxi stark sein und er hat auch interesse, aber genau wie ihr sagt- er nimmt es an und kann auch die Tatsache annehmen, dass wir vorerst sowieso abwarten müssen und es uns nichts hilft wenn wir uns Pläne zurecht legen, weil es sowieso kommt wies kommt...
Ich möchte aber zu euch allen DANKE sagen für eure Antworten, es ist echt gut, dass man hier nicht allein ist! :knuddel:

Sab
02.02.2009, 09:39
Dafür sind wir da, wir alle haben das durchgemacht :alleswirdgut:

Isa mit Giuliana
02.02.2009, 09:55
Ja, bei uns war es nicht anders: Aber kleiner Trost, ER war der Vorzeigepapa auf der Station, als sie geboren wurde. Die Hebammen haben ihn sooooo gelobt. Er hatte überhaupt keine Berührungsängste und hat sie stolz über den Flur getragen! Das muss manch Papa ohne Fehlbildung bei seinem Kind erstmal nachmachen!

Und bis heute ist sie seine süße Maus und verwöhnt sie wo er kann, im gesunden Maße natürlich.

Damals habe ich mich häufig allein gelassen gefühlt, hatte das Gefühl, er will mich nicht verstehen, ihm wäre das egal, etc. Auch als es um die OPs ging (er war in Siegen dabei), hatte ich lange das Gefühl, dass es ihm so leicht fällt. Aber als sie dann weg war und ich aus der Dusche kam, konnte ich sehen, dass er zittert und sehr mit sich kämpft. Er wollte bestimmt für mich stark sein, aber mir hätte es mehr geholfen, wenn er auch mal mit mir geweint hätte.....

Ja, ich gestehe, ich schreibe hier wieder und heule. Ich muss akzeptieren, dass er mit den Dingen eben so umgeht, aber deswegen wird es für mich nicht unbedingt einfacher.....

Masimo
02.02.2009, 23:28
Genauso geht es mir auch- manchmal wäre es einfach gut wenn er auch zeigte dass er irgendwie angst hat...es ist ja auch ganz normal. ich bin sicher, dass er ähnlich umgehen wird mit unserer Kleinen wie dein Mann es getan hat- auch für Maximilian wird er da sein und ihm alles perfekt erklären, ich weiß, dass wir beide das schaffen und stark sind und unsere Prinzessin lieben werden... Je näher aber der April rückt desto mehr Ängste kommen aber in mir (wieder) hoch... Nicht sowas wie "Selbstmittleid" was ich ja auch hatte, sondern eher die Gedanken WAS unsere kleine Maus vor sich hat.
Eine Freundin hat mal zu mir gesagt: "jedes Kind sucht sich ihre Eltern aus und die kleine Maus wusste genau, dass es ihr bei euch richtig gut gehen, sie geliebt und umsorgt wird (u.a. von einer Großfamilie- Meine Eltern und meine Schwester mitsamt Kindern wohnen in sehr engem Umkreis) und deshalb haben wir das privileg diesen "besonderen" kleinen Menschen zu begleiten"-Ich finde das ist ein sehr schöner Gedanke und seither kann ich alles noch viel positiver sehen...
Sie wird ganz bestimmt (wie es bei jedem eigenen Kind ist) trotz der Fehlbildung das schönste der Welt sein :-)

Sandra mit Pascal
03.02.2009, 14:24
Auch bei uns war es so, dass mein Mann recht unbeteiligt schien. Wir wußten ja vorher nichts von der Spalte und mein Mann kam ohne Vorwarnung nach der Entbindung- ich war zu schnell für ihn- in den Kreissaal.
Er war total geschockt uns spach die ersten Wochen kaum darüber. Allerdings kümmerte er sich rührend um Pascal und alles was zu tun war.
Er ist aber auch sonst so, dass er ungern über Gefühle und Probleme spricht, verarbeitet vieles mit sich allein oder sitzt Dinge aus.
Es war für mich auch zwischendurch schwer, aber er ist halt so und man muß sich damit abfinden oder daran arbeiten. Wir sind als Paar daran gewachsen, auch wenn es seine Zeit gebraucht hat.
Aber manchmal sind Männer eben doch anders...

Michaela mit Kevin
03.02.2009, 14:52
hallo bei uns war es genau so. Mein mann redete nicht viel darüber er sagt er nimmt es so wie es ist. Er hatte auch viel angst auch wenn er es nie zugeben würde. Er hat sich auch viel schneller damit abgefunden als ich. Ich knabbere immer noch wobei bei uns ja auch noch mehr drum rum ist. Du sag mal seid ihr Braunau am Inn?? Das wär ja gleich um die ecke!

Melanie24
10.02.2009, 09:39
Hi zusammen, :hallo:

also wir erlebten die Überraschung ja auch erst bei der Geburt und im Nachhinein bin ich manchmal gar nicht traurig darüber.... Da ist uns wenigstens diese Aufregung in der Schwangerschaft erspart geblieben. Mein Mann war während der Schwangerschaft auch so nicht unbedingt der große Sensible, dabei war es damals eher seine Idee, ein Kind. Ich hätte noch warten können, aber es hätte damals nicht sein müssen. Jedenfalls hat er auch nie von sich aus mal seine Hand auf meinen Bauch gelegt oder so. Dafür 15mal am Tag angerufen und mich ausgehorcht, ob ich vielleicht wieder irgendetwas anstrengendes getrieben habe. Als ich kurz vor Beginn des Mutterschutzes noch auf eine zweitätige Dienstreise musste, ist er schier ausgeflippt..... Ich hätte sie ja wohl nicht mehr alle, dass sei ja jetzt wohl nicht mehr so wichtig, kurz vor der Babypause.... War halt sein Art "Vater zu werden"....

So, dann war die Kleine also da, der werdende Vater hat mich durch die Geburt begleitet, mir Schnittchen gereicht und war ganz empört als die Ärztin rausgeschmissen hat, als ich doch eine PDA wollte.

Er hat sie dann zuerst gesehen, ich hab nur das Gemurmel im Hintergrund gehört, LKGS und sofort Kinderklinik informieren etc.

Er hat mir später mal erzählt, dass er in dem Moment, als sie ihn auf dem Untersuchungstisch gleich mal angepieselt hat, wusste dass mit der Maus sonst alles ok ist. Er hatte nie Zweifel, dass alles gut wird.

Schwierig waren die stationären Aufenthalte, er war immer viel beruflich unterwegs und konnte meist nur nachmittags für ein, zwei Stunden vorbeikommen, manchmal einen Tag oder zwei auch gar nicht. Er hätte es teilweise sogar doch noch gemacht, aber ich hab ihn dann ausruhen lassen. Einer muss ja den Alltag zuhause am Laufen halten.

Derzeit möchte ich ihn dazu bewegen, dass er mal die Therapie-Termine (Logo und Psychomotorik) ab und an mal wahrnimmt und die entsprechenden Gespräche mit den Therapeuten führt, damit er mal wieder näher ans Geschehen rückt. Die sind halt beide Donnerstag vormittags, d.h. da schneidet sich halt auch wieder meist etwas mit dem beruflichen Terminkalender. Aber er hat mir versprochen, dass er es diesen Monat zumindest einmal noch einrichten wird.

Nun denn, immer vorwärts schauen :alleswirdgut:

LG

Melli

Katrin und Tim
10.02.2009, 12:54
Hallo zusammen,

da schein ich wohl einen Ausnahmefall zu Hause zu haben. :DTim war auch ein Ü-Kind. Klar haben alle erstmal 1-2 Tage gebraucht um es zu verarbeiten. Außer mir er war und ist einfach der perfekteste Sohn den man sich wünschen kann. Jedenfalls hat sich mein Mann den Abend noch vor den Rechner gesetzt und alles nachgelesen, genauso die Großeltern. Alle haben mich dann informiert was jetzt als nächstes ansteht und wie es weitergeht. Ich habe lange gebraucht um mich genaustens zu informieren. Habe alles erstmal so hingenommen und den Ärzten da vertraut. Mein Mann hat sich hier auch als erstes im Forum angemeldet. Jetzt bin ich aber diejenige die hier schreibt usw. Wir haben bei den OPs auch zusammen geweint. Sei es beim ersten Mal wo wir Tim abgeben mussten oder als wir ihn nach dem LV wiederbekommen haben. Geredet haben wir auch total viel. Ich kann mich in der Hinsicht also wirklich nicht beschweren.

:alleswirdgut:
LG Katrin

engelchen2001w
10.02.2009, 14:04
Unsere Maus war auch ein Ü Kind allerdings hat sie ja "nur" die Hart und Weichgaumenspalte.Während ich total fix und alle war und am Rande des Nervenzusammenbruchs,ist mein Mann locker und vernünftig geblieben.Wegen dem Notkaiserschnitt konnte ich auch nicht mitfahren zum Gaumenplatte anfertigen,so hat er alles gemeistert.Er ist bei uns im Krankenhaus im Familienzimmer geblieben und hat sich die ganze Zeit rührend um uns beide gekümmert.Auch heute merkt man ihm nichts an.Er empfindet alles als nicht schlimm und versucht mich immer wieder aufzumuntern.Ich habe ihn auch noch kein einziges mal deswegen weinen sehen.Er sagt es gibt viel schlimmeres.Mir geht immer sehr viel durch den Kopf,sei es die anstehenden Op´s oder ,hat sie heute genug getrunken oder oder.Ich bin froh das er alles so positiv sieht sonst würde ich wahrscheinlich verrückt werden.

Wowanus
10.02.2009, 23:40
Hallo Simone!

Sicher ist es für Männer nicht einfach damit umzugehen. Nicht nur, weil wir das Kind nicht heranwachsen spüren, sondern weil wir oft nicht fähig sind über unseren Schatten, sprich unserem anerzogenem "Mann-sein" zu springen.
Ich war auch erst mal geschockt, habe mir aber nicht viel anmerken lassen, weil noch unsere großen Kinder beim Ultraschall dabei waren. Hab es dann aber irgendwann aufgegeben mich zusammen zu reißen. Meine Frau kam auf mich zu und hat mich in den Arm genommen und getröstet. Hat mich mich ausheulen lassen und mich verstanden. Vielleicht solltest du nicht auf deinen Mann warten sondern selbst den ersten Schritt tun, auf deinen Mann zu. Sammle Kraft und mach ihm Mut. Das könnte ihn stark genug machen um schließlich dich aufzufangen. Und bezieht euer großes Kind mit ein, egal wie klein er ist.
Wir jedenfalls haben uns mit diesem Wissen um die LKGS vor der Geburt intensiv mit dem Thema beschäftigt. Ich habe mir im Internet viele Bilder angeschaut, wir haben viel darüber gesprochen, auch mit unseren großen Kindern, 11 und 15 Jahre, aus vorangegangenen Beziehungen. Und wir haben trotzdem unserem Wunsch entsprochen und eine Hausgeburt durchgezogen bei der auch unsere großen Kinder dabei sein konnten.
Eines, Simone, solltest du aber nicht tun, deinen Mann bedrängen. Manch einer braucht eben seine Zeit. Und je weniger du von ihm erwartest um so besser wird es dir gehen, wendet er sich dir wieder zu.
Unsere Geschichte ist eh eine andere. Deshalb kann ich leider kein Allheilmittel empfehlen. Allerdings habe ich in den letzten 43 Jahren sehr viele Erfahrungen sammeln müssen, manche auch auf die ich gern verzichtet hätte, die mich aber soweit sensibilisiert haben, dass ich aus diesem großen Pool herausfischen kann was ich will, es gründet immer auf Verständnis.

Ich hoffe, dir damit etwas geholfen zu haben.
Liebe Grüße
Frank

Masimo
11.02.2009, 17:18
Hallo Frank!
Danke das hast du!
Es ist gut mal einen Mann zu diesem Thema zu hören.
Wir machen das sehr ähnlich schauen uns bilder an und zeigen diese auch Maximilian, für ihn ist das aussehen seiner Schwester anscheinend kein Problem er reagiert auf jedes Bild mit "macht ja nix- das wird schonwieder gut" . Bestimmt wird es zwar nicht so einfach wenn man auf die Krankenhausaufenthalte denkt aber das müssen wir sowieso auf uns zukommen lassen.
Mein Mann ist einer der bestimmt nachdenkt, aber sich halt keinen Horror macht weil man ja nicht weiß wie es wirklich wird. Ich wieß wir sind beide stark und wenn sie da ist wird mein Mann bestimmt derjenige sein der mir den Kopf wäscht wenn es nötig ist und mich auch in den Arm nimmt und so wird es auch umgekehrt sein. vielleicht kann er dann auch seine gefühle in worte fassen. es ist einfach so, dass er davon überzeugt ist, dass es zwar besser wäre diese Spalte wäre nicht da, aber dass es etwas ist was reparabel ist und es viel schlimmeres gäbe- da hat er auch recht und ich beneide ihn um sein "Gottvertrauen" dass unsere Prinzessin ansonsten ganz gesund ist. Mir gehen halt (zu)viele Sachen durch den Kopf schließlich rückt ja der Geburtstermin rasend näher.
Danke jedenfalls für deine Ratschläge, ich bin froh darüber!
VLG

Julia und Felix
13.02.2009, 09:53
hallo simone,

die diagnose lkgs, kam bei uns in der ss. ich hatte zuerst furchtbare sorge, wie mein mann darauf reagieren würde, denn für ihn war ein "behindertes" kind undenkbar.
bis dahin ist er nie zu einer vorsorge mitgegangen.
wir haben im anschluss daran, noch ein paar diagnosen bekommen, wo wir nicht wussten, ob felix überhaupt lebensfähig sein würde, wenn er zur welt kommt.
ich gehe davon aus, dass bei eurer diagnosestellung für die lkgs auch genau geschaut wurde, ob sich noch etwas anderes dahinter verbergen könnte und dies auch bereits ausgeschlossen wurde.
selbst bei denen, die einen extremen verdacht hatten, ist es nicht unbedingt so geworden und vieles hat sich hinterher als "nicht so wild" herausgestellt und es blieb bei der lkgs (damit will ich das nicht als kleinigkeit herunterspielen).
schon damals, als die diagnosen kamen, hat sich unser verhältnis zueinder ein wenig gewandelt- er kam mit zu den untersuchungen, hat anteil genommen, aber eben auf seine weise.
ich denke auch, dass es für männer etwas anderes ist, sie zwar auch wissen, dass dort ein teil von ihnen heranwächst, aber das nicht so realisieren können, wie wir, die die tritte spüren.
da die meisten unserer männer, nach der geburt auch wieder arbeiten gehen müssen, ist auch klar, dass ein großteil der termine auf uns fällt und wir uns in das geschehen ganz anders einfuchsen.
ich kann nur sagen, dass es gut war, dass ich meinem mann immer gesagt habe, wie ich mich fühle, mit der situation, mit ihm, mit allem.
uns hat diese erfahrung auch als paar sehr viel enger zusammenkommen lassen.
natürlich gab/gibt es momente, wo ich mich allein gelassen fühle und denke, der idiot weiß ja gar nicht, wie das alles ist, was dran hängt etc.
dann überlege ich mir aber auch, wie es für ihn ist.
morgens um fünf geht es los zur arbeit, eine stunde fahren, manchmal erst um sieben wieder zuhause, dann aber sofort mit dem kleinen noch zeit verbringen.
zu den wirklich wichtigen terminen, versucht er sich immer zeit zu nehmen und mitzukommen.
hat im ersten jahr, seinen ganzen jahresurlaub darauf verwendet, dass er nach der herz-op da sein konnte.
ich denke, dass man gegenseitig respekt für das aufbringen sollte, was der andere tut.
ich weiß heute, dass er völlig aufgeschmissen wäre, würde ich ihn einen ganzen tag mit felix alleine lassen.ggf. noch termine mit ihm wahrnehmen müssen und er weiß das inzwischen auch.
allerdings bin ich auch froh und dankbar dafür, einen mann an meiner seite zu haben, der nicht der meinung ist, weil er arbeiten geht, dass der ganze rest bei mir zu liegen hat, sondern dann auch mit anfasst, wo er kann.
man muß dieser lebenssituation auch die chance geben, sich zu entwickeln und zusammenwachsen zu können.
ich bin ganz fest überzeugt, dass ihr das gemeinsam meistern werdet und wenn eure maus erstmal da ist, du einen ganz stolzen papa an deiner seite hast!

liebe grüße, julia