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pooki mit kimi
13.03.2008, 20:31
kimi ist einfach seit der OP nicht mehr der alte. keine ahnung ob das normal ist, er ein trauma hat oder was auch immer, aber ich kenne mein kind nicht mehr.

drei kleine dinge die nun anders sind, aber dafür sorgen dass ich mit meinen nerven (fast) am ende bin.

1. er isst nicht mehr. vor der OP haben wir mit beikost begonnen, er hat von jetzt auf gleich mittags 1 gläschen und abends brei gegessen. nun isst er mit viel glück abends 5 löffel - mittags nichts mehr - ist halt doof, weil ich ja nun arbeiten gehe und es so viel schwieriger ist. aber ok, nicht sooo das problem.

2. er kreischt wenn ich ihn baden will. bis zur OP hat er es geliebt im wasser zu sein - das macht mich einfach traurig, weil ich es auch gar nicht verstehe.

3. er schläft nicht mehr - weder tags noch nachts. sobald ich ihn ablegen will wimmert er, nach dem 3. versuch klappt es meist. dann schläft er nachts max. ne stunde am stück, fängt an zu weinen, schlägt um sich und wenn ich ihn dann nicht schnell hochnehme steigert es sich bis er richtig wach wird. dann dauert es ca. ne stunde bis ich ihn wieder zum schlafen kriege. mittlerweile schläft er in unserem bett, weil es manchmal reicht, wenn ich ihn dann kraule. trotzdem habe ich seit der OP keine nacht mehr als 3 stunden schlaf (wohlgemerkt NICHT am stück) bekommen. und das wo er seit der geburt durchschlief, fast immer seine 10 stunden am stück (egal wie krank er war oder wieviel bauchweh er tagsüber hatte...) tagsüber schläft er so 15 minuten, dann zuckt und strampelt er und wird wach...

andere nebenwirkungen sind, dass er nicht mehr als 5 minuten allein spielen kann. spätestens dann ist irgendein spielzeug gegen seine lippe gestoßen und er kreischt wie am spieß. genau das gebrüll, dass wir nach dem unfall mit meiner schulter hatten. das hat er sich wohl gemerkt. selbst wenn es nur ein weicher ball war und unmöglich weh getan haben kann, wird er fast blau vor gebrüll. noch schlimmer wenn er an meine schulter kommt - obwohl ich natürlich aufpasse. trotzdem berührt er sie manchmal ganz leicht wenn ich ihn trage und zack, gehts los.

ans beim spielen alleine einschlafen brauchen wir nicht mal mehr denken und auch ansonsten ist er sehr weinerlich und braucht immerzu körperkontakt.

es ist echt ein trauerspiel. mein kinderarzt meinte das gibt sich irgendwann. ich bin mir da nicht so sicher. ich bin eher der meinung, dass er sein urvertrauen verloren hat und deshalb so drauf ist. leider hab ich keine idee, wie ich ihm das zurückgeben kann. menno! wir haben bei beiden kindern so darauf geachtet, dass sie dieses vertrauen kriegen, immer wissen, dass wir für sie da sind. dazu gehört sie in den ersten lebensmonaten nicht weinen zu lassen, etc. bei maya war es nie ein problem mal wegzugehen weil sie wusste wir kommen wieder. sie kann gut warten, weil sie weiß dass wir unsere versprechen immer einhalten... ich befürchte kimi wird dieses vertrauen nicht wieder bekommen.

er tut mir so leid und ich hasse mich echt dafür, dass ich nicht besser für ihn da sein konnte. ich bin sicher die schmerzmedikation war zu gering und er hat zu viel mitbekommen. und nun ist es zu spät.

:cry:

kennt jemand von euch so ein verhalten?

wir werden nun mal zu nem osteopathen gehen. vielleicht kann er was ausrichten, bei einigen freundinnen haben die sitzungen wunder gewirkt... ansonsten hab ich von meinem kinderarzt ne kinderberatungsstellen-adresse bekommen und den tipp zu nem kinderspychologen zu gehen...

hätte nicht gedacht, dass die OP solch heftige veränderungen bei nem baby verursachen kann! ich bin einfach nur heilfroh, dass er nun nicht nochmal unters messer muss!

Doreen mit Elisei
13.03.2008, 20:49
Hallo Birgit:du armer:,
Elisei ging es nach den ersten OP´s auch so ähnlich. Er war völlig aus dem Rhythmus und konnte schlecht ein- und durchschlafen. Oft ist er nachts wach geworden und hat gebrüllt aus Leibeskräften. Beruhigt habe ich ihn nur schlecht bekommen. Aber nach ein paar Wochen (6-8) wurde es jeweils besser.

Mach dir mal keine Vorwürfe. Du hast alles für ihn getan was möglich war und tust es auch jetzt. Mehr kannst du nicht machen. Gib ihm weiterhin ganz viel Wärme und Nähe, auch wenn er brüllt und geh zum Osteopathen. Vielleicht kann der wirklich was machen. Versuch ist es wert.

ute mit sebastian
13.03.2008, 20:54
liebe birgit,
irgendwie kommen mir deine probleme bekannt vor. nicht haargenauso aber ähnlich haben wir es bei sebastian erlebt. er hat keine nacht mehr durchgeschlafen und hat urplötzlich geschrien wie mit schlimmsten albträumen.
das hatten wir auch wenn neue abdrücke gemacht werden mussten. wir haben ihm dann eine weile ein pflanzliches beruhigungsmittel geben müssen damit er überhaupt zum schlafen kam. es hat aber geholfen. dann kam auch die zeit in der wir ihn mit ins bett genommen haben. ein großer fehler wie ich heute weiß. zwischen uns beiden kam er kaum zur ruhe und 3 stunden am stück schlafen wäre ein traum gewesen. wir waren dann ehrlich gesagt etwas brutal weil wir mit den nerven am ende waren. also das heißt am anfang ca. 3 mim brüllen lassen, dann hingehen und gucken ob allles o.k. ist in so ca. 1-2 min. beruhigen und leise mit ihm reden und dann die brüllzeit steigen auf 5 min./7.mim/10.min. zwischendurch aber wieder hingehen und ihm ruhig und bestimmt sagen das geschlafen wird und man ganz in der nähe ist. das gab 2 stressige nächte und danach hat er kapiert was wir von ihm wollen. noch ein vorteil davon. früher mussten wir an seinem bett sitzen bis er eingeschlafen ist. jetzt kann man ihn hinlegen , noch etwas streicheln und mit ihm reden und dann rausgehen selbst wenn er noch wach ist. ich weiß das ist heftig und mein mann musste mich oft festhalten aber es hat geholfen. jetzt wacht er noch so 2 mal die nacht auf und ich geh hin geb ihm seinen nuckel streichle ihn und kann mich wieder hinlegen.

pooki mit kimi
13.03.2008, 21:12
danke für eure antworten! hatte bisher hier sowas noch nicht gelesen, aber zu wissen, dass es nicht nur bei uns so ist, hilft schon mal.

das schlafprogramm kenne ich, mit meiner tochter habe ich das nach dem ersten geburtstag gemacht. gott-sei-dank hat sie aber nie richtig gebrüllt, es ging sehr gut und nach 2 nächten hat sie dann durchgeschlafen. mit kimi werde ich das sicher auch irgendwann machen, aber eben nicht jetzt. der kleine soll erst mal die OP verpacken bevor ich ihm irgendwas neues zumute. zumal er wirklich nicht aus lust so rumschreit, er scheint wirklich was nicht verabeiten zu können.

ich hoffe der osteopath findet was. ich könnte mir gut vorstellen, dass kimi durch die schienen und seine versuche trotzdem auf dem bauch zu schlafen, sich irgendwas verklemmt hat o.ä.
eine freundin hat nen kleinen sohn, der jetzt mit 9 monaten immer noch nichts anderes als mumi will. da sie sich aber borreliose zugezogen hat, musste sie dringend abstillen. inzwischen sollte er sogar ins KKH um ernährt zu werden - er behielt nichts drin wenn er denn dann mal nen löffel oder die flasche nahm. nachts meldete er sich bis zu 8 (!!) mal.
nach 2 sitzungen waren die blockaden gelöst und seitdem schläft er durch bis auf eine pause in der nacht und endlich isst er. nicht viel und nicht soooo gut, aber er nimmt wieder zu! ich hoffe so einen ähnlichen erfolg wird es bei uns auch geben...

dario und jasmin
13.03.2008, 22:07
erst mal :knuddel::du armer:

oh mann, es lief doch alles so prima bei euch... was ein mist.

zum urvertrauen sach ich mal- es gibt eltern die ihre kinder misshandeln, und selbst die lieben ihre eltern bedingungslos- wie kinder das so tun.
da hab also nicht so eine angst vor.

ansonsten schließ ich mich kirsten an, und wie immer schwöre ich auf osteopathie!

ich drück euch die daumen, dass es bald besser wird. ihr schafft das und bald ist der spuk rum.

Sandra mit Pierre
13.03.2008, 22:43
Das tut mir sehr leid für Euch, fühl Dich gedrückt!!! :du armer:
Pierre blieb derartiges zum Glück erspart, aber ich kenne 3 Kinder, welche die ersten Wochen nach íhrer jeweiligen OP (2x Mandeln, 1x Herz) nicht mehr die "Alten" waren.

Die Zeit hat die Wunde heilen lassen, aber es kann sicherlich nicht schaden, wenn Du Dir Hilfe vom Kinderpsychologen holst.

Die Flächen, rund um operierte Stellen, sind längerer Zeit nach einer OP sehr empfindlich. Das liegt an durchtrennten Nerven, die erst wieder zusammen wachsen müssen.

Seit Pierres OP sind Nase und Lippe tabu, Nase putzen ein Krampf, an Nasentropfen ist gar nicht zu denken. Es hat sich mit der Zeit schon gebessert, heut waren wir das erste Mal beim Logopäden, dort wird er nach Castillo Moralis behandelt, dabei fiel wieder ganz extrem auf, wie empfindlich er rund um den Mund ist. Nicht das es ihm weh tut, aber die Kinder erklären solche Stellen, wo sie opteriert wurden, für "tabu". Bei Franzi, die im Juni 12 wird, wurden im Alter von 6 Jahren die Ohren angelegt, an die Ohren kann ich ihr bis heute nicht kommen. Aber es ist schon besser als zu Anfang.

Ich drücke Euch, speziell Dir die Daumen, daß schnell Besserung eintritt. Damit, daß Ihr ihn zwischen Euch schlafen lasst, macht Ihr auf keinen Fall einen Fehler. Er braucht jetzt die Nähe und Geborgenheit. Er wird sich mit der Zeit wieder beruhigen, gib ihm die Zeit :Zwinker: Hast Du bei Google mal OP-Trauma eingegeben? Da findet man einiges interessantes, man kann es auch mit pflanzlichen Mitteln behandeln.

Liebe Grüße
Sandra

Hanna&Emma
14.03.2008, 09:09
Hi,
Emma war nach ihrer Op auch verändert. Zwar das krasse Gegenteil von Kimi (also sie hat plötzlich nur noch rumgelegen ohne zu spielen, ist alleine eingeschlafen, hat gar nichts mehr gegessen oder getrunken und war total ruhig- sonst war sie ein Wirbelwind, hat viel geweint, ist nur mit der Flasche eingeschlafen...
Ich halte auch viel von Ostheopathen, aber ich glaube dass bei Kimi auch was mit Homöopathie zu machen ist. Wir waren bei einer Kinderärzten (die Medizin studiert hat) aber nur Homöopathisch behandelt. (Sie selber ist auch mit einer LKGS geboren-haben wir später erfahren). Wir haben bei Emma eine Entgiftung vom Körper durchgeführt und auch ein Mittel gegeben, dass ihr geholfen hat das Trauma zu verarbeiten...
Vorher habe ich nicht wirklich geglaubt, dass so was wirklich auch in so harten Fällen helfen kann... doch es war so. Emma hat innerhalb kürzester Zeit darauf reagiert. Und war ganz schnell wieder die Alte. (das mit dem Essen hat zwar gedauert und brauchte noch psychologische Unterstützung) aber jetzt ist alles ok und noch viel viel besser als vorher. Sie ist total zufrieden, ruht in sich... als hätte ihr vor der OP etwas Lebenswichtiges gefehlt, was sie jetzt hat... (das haben wir schon in Ansätzen gemerkt, als sie aus der Narkose wach wurde), doch verarbeiten müssen sie alle erst mal das Erlebte und die Umstellung im Mundbereich (und evtl. die neuen Höreindrücke durch die Röhrchen... )
und so teuer wie ich gedacht habe war die ganze Sache auch nicht.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen! Es wird wieder- auch wenn du das im Moment nicht glaubst...

Alles Liebe Hanna

Vronileine
14.03.2008, 09:15
Ich kenne das. Die 1. OP (Lippe) hat er gut weggesteckt und er blieb der Alte. Seit der Gaumen-OP ist er anders.er schreit beim Kinderarzt wie verrückt (tat er vorher NIE) und ist extrem anhänglich und kann sich nicht mehr allein bschäftigen. Er ist - gelinde gesagt - furchtbar anstrengend, weil er dauernd an meinem Rockzipfel hängt und unfähig ist, normal zu spielen.
Ich hatte echt schon den verdacht, daß er während der OP aufgewacht ist, weil er so traumatisiert ist. Ist natürlich Blödsinn...

Osteopath hat viel geholfen, aber sein CHarakter ist anders geworden.

Dani & Corvin
14.03.2008, 09:32
Hi Birgit,

ich glaube das schlimmste was du im Moment machen kannst, wäre dieses Schlafprogramm durchzuziehen! Mal abgesehen davon das ich davon gar nichts halte, Corvin hat das Schlafen auch so gelernt mit viel Geduld und
einiges an Nerven aber es kklappt mittlerweile!

Das Problem ist ja nicht das Kimi einfach nur nicht schlafen will, sondern durch die Op und auch durch den Vorfall danach, Ängste aufgebaut hat die man nur mit viel Liebe und Aufmerksamkeit wieder in den Griff bekommt! Er muss jetzt wissen das immer jemand für ihn da ist! Wir hatten mit Corvin zwar andere Probleme aber auch das wird immer besser! Weil er einfach weiß das wir für ihn da sind.

Du darfst dir aber auf keinen Fall die Schuld daran geben! Die Operation war notwendig und der Unfall hinterher, der war eben ein Unfall, wie schon geschrieben ist uns sowas auch passiert!
Corvin´s Lippe können wir nun aber Problemlos eincremen und auch Naseputzen macht er mittlerweile sogar allein! Also verlier nicht dein Vertrauen in dich, ihr werdet das wieder hinbekommen! :knuddel:

pooki mit kimi
14.03.2008, 13:05
keine sorge, das letzte was ich momentan tun würde, wäre irgendwas mit "gewalt" versuchen zu ändern. dauerkuscheln ist grad eher angesagt...

Silke mit David
14.03.2008, 13:14
Hallo Birgit!:hallo:

Ich finde das Schlafprogramm schon nicht schlecht, so haben wir David auch zum alleine einschlafen gekriegt in 2 Nächten, aber nach einer OP würde ich sowas auch nicht machen. David hat nach beiden OP´s die ersten Wochen bei uns im Bett geschlafen bzw. ist bei uns eingeschlafen. Solange, bis wir gemerkt haben, er will in sein Bett ( hat dann einfach irgendwann sehr unruhig geschlafen bei uns, in seinem Bett aber tief und fest ).

Wir waren nach beiden OPs mit David bei einer Physiotherapeutin, die bei ihm Cranio-sacrale Therapie gemacht hat ( bestimmte Griffe am Kopf )...ich hatte den Eindruck, daß er dadurch viel ruhiger und auch wieder ausgeglichener geworden ist und es ihm beim Verarbeiten geholfen hat. Ich weiß nicht genau, was ein Osteopath macht, aber ich würd´s mal versuchen.
Mach dir keine Vorwürfe, du tust was du kannst. Ich bin mir sicher, daß das wieder wird!
Fühl dich gedrückt!:Drück:

Silke, Theo und David (*27.10.05 mit LKGS links, nächste OP am 14.4.08 )

Jessica mit Maximilian
14.04.2008, 17:21
Hallo
Bei Maximilian war es etwas anders. Tagsüber war er meist ausgeglichen, aber nachts schlief er nicht mehr durch, weinte im Traum. Maximilian konnte nach der 2. OP plötzlich nicht mehr alleine Spielen und sich auf eine Sache konzentrieren.
Gruß Jessica und Maximilian