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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : chronische Mittelohrentzündung auch der Knochen ist betroffen



Kruemel650
08.09.2007, 18:14
Hallo,

ich hoffe sehr das mir jemand einen Rat geben kann.

Mein Sohn hatte von Geburt an viele Mittelohrentzündungen zuerst mit sehr hohem Fieber (41,6) die letzten Male oft ohne oder nur mit Temperatur. Mitlerweile ist er 7 Jahre und hat 3 OP´s hinter sich. Das erste Mal wurden ihm mit 3 die Mandeln entfernt und er bekam beidseits einen Trommelfellschnitt. Das zweite Mal mit knapp 5 wieder ein Trommelfellschnitt mit Kontrolle der Mandelgröße. Die letzte OP ist gerade 3 Monate her. Es wurde wieder die nachgewachsenen Mandeln (polypen) entfernt, rechts ein Trommelfellschnitt gemacht und links ein Pauckenröhrchen eingelegt.
Wir sind also schon immer in ärztlicher Behandlung beim HNO-Arzt und auch ständig Gast in der HNO-Klinik gewesen.

Nun bin ich umgezogen und habe demzufolge auch den Arzt gewechselt.
Da das Ohr immer lief hab ich gleich wieder eine HNO-Ärztin aufgesucht. Sie ist die Erste gewesen, die einen Abstrich genommen hat, um zu sehen was für Erreger meinem Schatz zusetzen.
Dabei hat sich herrausgestellt, das diese Erreger bereits gegen alle gängigen Antibiotika resistent sind, die ich zu Hause geben darf bis auf ein einziges Medikament. Das hat er dann 10 Tage bekommen. Weil das Ohr danach (wie meistens) noch feucht war hat sie eine Schüllerröntgung veranlaßt, bei der das Ohr und der angrenzende Schädel genauer angeschaut werden. Dabei hat sich ihr Verdacht erhärtet, das nicht nur das Mittelohr entzündet war sondern auch links der Schädel dicht ist (was auch immer das genau heißt). Auf ihre Frage, warum ich nicht in Klinikbehandlung bin oder war, ist mir glaub ich die Farbe aus dem Gesicht gelaufen. Ich bin ständig beim Arzt gewesen sowie auch in der Klinik, die Ärzte dort haben mich immer weggeschickt, nachdem sie in die Ohren geguckt haben und meinten, es sei doch nur eine "normale Mittelohrentzündung" oder "was suchen sie denn hier, das Kind hat doch nichts außer eine Rötung".

Wenn die Antibiotika, die er nun nochmal 14 Tage mit Blutbildüberwachung nehmen muß, nicht den gewünscht Erfolg bringen, soll er ins Krankenhaus und Infusionen bekommen. Wenn die auch nicht helfen gibt als letzte Möglichkeit nochmal eine OP. Da wird dann hinter dem Ohr was aufgeschnitten.

Einer meiner Lehrer hatte mir als erster von der Mittelohrentzündung die den Knochen befällt erzählt und hat mir die Warnung gegeben "Der Schädelknochen ist nur ein paar Millimeter dick und Eiter zerstört den Knochen. Wenn es diese Ausmaße annimmt kann es schnell Lebensgefählich werden!"

Ich habe weder im Internet etwas zu diesem Thema gefunden...
Ist es wirklich so gefährlich, was die Ärztin nun festgestellt hat?
Ich müßte dann der Schule und dem Hort ja bestimmte Verhaltensweisen nahelegen. Wenn ja, welche?
Ich weiß nicht in wie weit ich den "Ruhe", die die Ärztin bei dem Thema ausgestrahlt hat, glauben kann, zumal sie meinte, das sie in ihrer Laufbahn erst einen solchen Fall hatte. Bei anderen Ärzten stoße ich auf Unverständnis mit meinen Sorgen.

Ich weiß das es schlimmere Krankheiten gibt, trotzdem möchte ich absolut kein Risiko eingehen und untätig herumsitzen bis dann mal wieder jemand was ungewönliches findet.

Ich hoffe das jemand in dieser Hinsicht Erfahrungen hat und mir einen Rat geben kann.

Danke
Lieben Gruß
Nicole

Vronileine
09.09.2007, 08:14
Hallo!


Das ist ja wirklich dumm gelaufen. Aber nun dürftet ihr ja eine kompetente Ärztin gefunden haben.
Ich würd in eine gute Klinik fahren und das noch mal abchecken lassen mit Schädelröntgen und dgl.
Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll aber laß >Dich auf jeden Fall :knuddel: drücken.

Gigi und Leon
09.09.2007, 10:02
Hallo Nicole! :hallo:

Lass dich mal drücken, oder besser euch. Da habt ihr ja schon einiges durchgemacht.

Hat eure Ärztin etwas von Cholesteatom erwähnt? Das hört sich nämlich ganz danach an .

Seufz, ich kann leider nur wieder feststellen, dass es offensichtlich sehr schwer ist für die HNOs diese Diagnose zu erkennen und zu behandeln.

Umso besser, dass ihr jetzt eine kompetente HNO gefunden habt. ich glaube, wenn die Diagnose einmal endlich gestellt ist und die Behandlung (leider meist mit OP) anläuft, dann ist aber auch bald Schluß mit dem Spuk.
Google dich vielleicht mal ein wenig durch. Ich hab hier vor Kurzem auch schon mal kurz was dazu geschrieben, einfach über die Suchoption Cholesteatom eingeben.

Liebe Grüße von Gigi

Kruemel650
10.09.2007, 17:28
Hallo Ihr Lieben,

danke für Eure Antworten.
Ich habe vorgestern auch etwas gegoogelt und leider nur einen Beitrag bei Wikipedia gefunden aber unter Cholesteatom hatte ich auch nicht gesucht, das werde ich gleich nachhole.

Was mich immer wieder erstaunt ist wie gelassen die Kleinen bleiben obwohl sie ja die sind die behandelt werden müssen.
Mein glück isz nur das mein Kleinster vonn all diesem verschont geblieben ist und in Ruhe groß werden darf.

:knuddel:

Liebe Grüße Nicole, Alex und Franky

Julia und Felix
10.09.2007, 19:20
hallo,

auch wir haben gerade diese sache durch und ich kann dir so gut nachfühlen, wie es dir damit geht.
zwar sieht es im moment so aus, dass es bei uns, durch den röhrchenwechsel endlich ein ende genommen hat, aber sicher ist es leider auch nicht und die sache mit dem betroffenen knochen, ist noch nicht so ganz vom tisch, aber wir hoffen drauf:-)!
ich kann dir nun nur erzählen, was sie mir in der klinik zu einer solchen op gesagt haben.
es wird hinter dem ohr geöffnet und quasi der mist ausgeschält.
das ist allerdings die letzte option und auch ein größerer eingriff, wie man mir sagte.
danach, habe ich von den betroffenen gehört, dass es aber damit auch wirklich gut sein soll.
es stellt ja immer eine gefahr dar, wenn eiter im körper kreist und nicht raus kann. durch die nähe zum gehirn, ist es wohl so, dass man, wenn nichts anderes greift, den weg zur op machen muss.
das ist das, was ich darüber weiss. nicht viel, aber vielleicht hilft es dir ein wenig, bei der entscheidungsfindung!
ich drücke auf jeden fall die daumen, dass das ab anschlägt und es bald besser wird!

l.g.julia

Katja
11.09.2007, 12:09
Hallo Nicole!
Auch ich musste bei Deinem Bericht gleich ans Cholesteatom denken. Ich hatte es beidseitig, es wurde ebenfalls von meinem HNO damals nicht erkannt, erst in der Klinik. Bei mir sind dann beide Ohren operiert worden (der betroffene Bereich wurde entfernt), und nach einem halben Jahr war jeweils noch eine Kontroll-OP nötig. Beide Ohren mussten dann nochmals operiert werden, da jedesmal noch ein Rest da war, aber seitdem habe ich Ruhe, also seit 13 Jahren. Nun gehe ich bei jedem kleinsten Anzeichen zum Arzt, hatte aber höchstens "nur" eine normale MOE.
Sei froh, dass es überhaupt entdeckt wurde, und ich denke, dass Ihr das schon in den Griff bekommt.
Ach ja, mir wurde damals gesagt, der Ausfluss habe einen typischen Geruch, anders, als bei einer normalen MOE...

Grüße
Katja

Kruemel650
05.11.2007, 13:00
Hallo,

Danke für Eure aufmunternden Worte, Ich bin mit Alex wieder bzw immer noch in Behandlung, wie eigentlich schon immer.
Diesmal waren wir in 2 Kliniken, mit Überweisung von der HNO-Ärztin. Schwerin hat uns weggeschickt mit der Begründung es sei nicht akkut und ich könne am nächsten morgen wieder kommen (was ich natürlich nicht gemacht habe). Meine Ärztin hat mir die Klinik in Lübeck empfolen, weil sie mit der die besten Erfahrungen gemacht hat(die ist leider auch weiter von uns weg), dort sind wir dann auch hin und mußten wieder heim, weil sie momentan nichts tun können: "Hoffen sie, das es sich bessert wenn ihr Sohn größer wird. Momentan ist es nicht so akkut das wir eine Op in betracht ziehen würden."
Nun bin ich täglich bei meiner HNO-Ärztin, die Eiter und teilweise Blut aus dem Ohr absaugt. Wieder 20 Tage Antibiotika haben wir gerade Samstag hinter uns und heute fängt alles wieder von vorne an. :nixweiss: Wieder hat Alex Ohrenschmerzen und das Ohr läuft erneut.
Ich befürchte das gegen das letzte Antibiotika auch einen Reseistens vorliegt ansonsten würde es wenigstens ein paar Tage anhalten bis wieder eine MOE kommt.

Nun überlege ich zu einem Heilpraktiker zu fahren, da die Allgmeinen und fachärzte anscheinend keine Handlungsmöglichkeiten haben. Ich hoffe sehr das das entlich mal ein Ende hat.

Euch allen vielen Dank. Es ist schön zu wissen das man nicht alleine da ist und das es Leute gibt die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. :bussi:

Sandra280
14.11.2007, 20:30
Hallo,

also was Du da beschriebst kling eher nach einer Mastoiditis als nach einem Cholesteatom. Das Mastoid ist der knochen hinter dem Ohr, den jeder selber an sich tasten kann. Der ist normalerweise voller lauter kleiner "Luftblasen". Bei einer Mittelohrentzündung ist dieser Knochen oft "Verschattet", wenn sich die Entzündung dorthin ausdehnt. Manchmal kann das aber auch ein Erregerreservoir sein: die Keime bleinen da sitzen und entzünden immer wieder da Mittelohr, wiel sie im Mastoid vom Antibiotikum schlechter erreicht werden.

Diese Entzündung kann, aber gottseidank sehr selten, auch gefährlich werden und im schlimmsten Fall eine Hirnhautentzündung verursachen.

Dann ist manchmal die OP unumgänglich. Dabei wird hinter dem Ohr ein Schnitt gemacht (der ist dann gar nicht zu sehen), und der Knochen wird aufgebohrt um einen Abfluß für die Entzündung zu schaffen. Ist alles nicht so dramatisch, wie es sich vielleicht anhört. Und wenn die OP dem ganzen Ärger dauerhaft Abhilfe schafft. Würde in der Klinik noch mal nachfragen, denn auch wenn die OP keine Notfallindikation hat, kann man meist doch einen kurzfristigen Termin vereinbaren.

Drück Dir und dem Kleinen auf jeden Fall alle Daumen.