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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : muttermilch für den abfluss



ute mit sebastian
24.05.2007, 03:58
manchmal denke ich, dass die ddr zeiten etwas besser waren. ich traure ihnen nicht hiterher aber wenn man sich überlegt dass ich die abgepumpte muttemilch jetzt in den ausguss schütte? bei meiner großen konnte man die noch abgebeb und hat sich damit etwas nebenbei verdienen können. inzwischen hab ich dir extra neu angeschaffte kühltruhe 220 l voller muttermilch. das depot dürfte für meinen kleinen ne weile reichen. die milchbeutel sind auch teuer, also weg damit was zuviel ist. eighentlich schade wenn man sich überlegt dass manche kinder nie muttermilch bekommen. :motz:

Gigi und Leon
24.05.2007, 08:24
Hallo Ute!
Das Gefühl hatte ich damals auch *seufz*.
Ich hab auch Literweise weggeschüttet und mir hat es irgendwie fast das Herz zerrissen, aber sie lässt sich ja nun mal nicht ewig aufheben :Zwinker:und Kuchen backen wollte ich auch nicht damit (winkewinke an.. sie weiß es schon ).
Wir hattenja auch zahlreich Verwandte damals in der DDR und viele Freunde in der CSSR. Ich erinnere mich noch gut daran, dass eine Freundin meiner Eltern wirklich ihre 7 köpfige Familie miternährt hat dadurch, dass sie die Muttermilch in der Nachbarschaft , ein Betonbau, verkauft hat. Sie hatte 5 Kinder, jedes Kind wurde 2 Jahre gestillt und die Milch auch über 2 Jahre verkauft. Sie hat damit immer 2-3 Babys mitversorgt. Ich fand das damals als Kind schon unglaublich. Jetzt als Mutter noch viel mehr :eek:. Aber das Geld und das Essen waren damals da so knapp, da wurde aus allem was gemacht, um die Kinder durchzufüttern.
Ich fand und finde das auch überhaupt nicht verwerflich. Sie hat sich was dazuverdient, ihre Kinder hatten eh genug:Zwinker: und sie hat den anderen Babys noch eine optimale Ernährung ermöglicht. Damals gabs ja noch keine Prenahrung etc. schon gar nicht im "Ostblock".

Trotzdem, ich hab immer gedacht, ich schütte einen Teil von mir in den Ausguss. So hart nachts um vier abgepumpte Milch....
Fühl dich gedrückt...:knuddel:

Gigi

Doreen mit Elisei
24.05.2007, 08:33
Gigi, sowas habe ich ja noch nie gehört. Kenne es nur, dass man abgepumpte Milch in den Kliniken abgeben konnte für die Kleinen auf Station, Frühchen z.B. Dafür gab es Geld. Und eine Milchküche gibt es heute imme rnoch in Cottbus. Und wenn ich recht informiert bin, nehmen die auch heute noch gern Muttermilch an.
Was mich ja interessiert, von welchen Jahren schreibst Du hier eigentlich? Weil, genug zu Essen hatten wir immer. Meine Mutter ist 1950 geboren und auch da hatten sie zumindest immer was zu futtern. Und ich bin 70er Jahrgang und habe 2 Monate nach der Geburt schon Babymilchnahrung bekommen. Genauso mein Bruder (68). Denn Stillen war zu der Zeit nicht gerade "in".

Gigi und Leon
24.05.2007, 09:40
@ Kirsten: das ist ja irre, dass es sowas gibt. Genial. Hast du nur die in der Nähe reinkopiert, oder alle, die es gibt? Denn dann wäre es ja sehr interessant, dass die ja ausschließlich (oder hab ich da was überlesen:gruebel:) , in den neuen Bundesländern liegen. Da macht die "alte" Tradition doch noch weiter...

@ Doreen: Also von meiner Verwandtschaft "drüben" *hihihi*, weiß ich, dass die sich auf dem Land so geholfen haben und in "Naturalien" bezahlt wurden. Ende der 60er, Anfang der 70er.
Die Familie, von der ich geschrieben habe lebt in Brünn in der Tschechei. Ich hab immer noch Kontakt zu denen.
Mir hat das die Mama selber noch einmal erzählt, da war Leon schon geboren. Sie ist eine unheimlich praktisch denkende Frau . Die Kinder sind alle im Abstand von 3 Jahren geboren worden (61-73). Sie hat die Kinder 2 Jahre gestillt, dann abgestillt und wurde praktisch immer sofort danach mit dem nächsten schwanger. Sie wohnten damals im 7. Stock in einer Plattenbausiedlung und hat da die Kinder mitversorgt . Sie erzählte auch von anderen Müttern, die das so machten, deshalb hab ich mir gedacht, dass das wohl normal wäre, zumindest in der CSSR.

Gigi

Doreen mit Elisei
24.05.2007, 10:46
Ah, alles klar. Finde die Geschichte nicht unglaubwürdig, Gigi, nur total außergewöhnlich. Was die Ernährungslage in der damaligen CSSR angeht, kenne ich mich natürlich nicht aus.

Ich kenne auch ein paar Mütter, die allerdings schon vor einigen (vielen)Jahren, ihre Milch im cottbuser Klinikum abgegeben haben. Und der Chef der Intensiv-Babystation, wo ja viele Frühchen lange liegen, war davon immer ganz begeistert.

Dani & Corvin
24.05.2007, 11:02
_Ich wurde hier in Hannover nur belächelt als damals nachgefragt habe ob sie auch die überschüssige MuMi annehmen! Sie meinten das ginge ja schon wegen der Hygiene nicht :gruebel:

Dani & Corvin
24.05.2007, 13:06
Tja das hab ich mir auch gedacht aber im Endeffekt ist der Überschuss ja Corvin noch zu Gute gekommen als ich abgestillt habe! Von daher wars nicht soo schlimm! Aber ich fand das auch echt lächerlich, ich kannte das auch noch von KH bei uns im Harz, meine Ma hat gemeint ich könnte mal nachfragen!

ute mit sebastian
24.05.2007, 13:10
tja, es hat leider nichts genützt also produziere ich weiter für den ausguss. die nächste sammelstelle holt bloß das stadtgebiet dresden ab. leider pech gehabt.

maria
24.05.2007, 21:45
Hy miteinander,

ich war ja auch ein Frühchen und meine Mutter hat damals mit ihrer MuMi 4 Kinder auf der Frühchenstation druchgefüttert. Die Schwestern waren damals auch heilfroh das sie die bekamen. Da wir aber damals keine Gefriertruhe hatten, brach sie mein Vater direkt nach dem Abpumpen immer gleich in die Klinik. Ich wusste nicht, das es so etwas noch immer gibt!

Kathrin und Jonas
04.06.2007, 11:06
ja, das ist sehr ärgerlich mit der überschüssigen Muttermilch, da sie zum Verzehr ja auch nur ca. 6 Monate hält.
Jonas ist mittlerweile schon 3x am Tag Brei und den Grießbrei am Abend mache ich ihm nun auch mit Mumi an. Der ist dann allerdings so flüssig, dass ich ihm den mit der Flasche gebe.
Viele Grüße,