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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wutanfälle



Carmen und Philipp
14.10.2006, 18:53
Hallo ihr Lieben
Ich muss mich mal wieder ausheulen:heul:
manchmal weiß ich mir nicht mehr zu helfen...Phil kriegt sehr oft richtige Anfälle voller Wut dann schlägt er sich und andere und kreischt dermaßen das er sich garnicht mehr einkriegt und man ihn auch kaum beruhigen kann...kennt das jemand?Das Kinder in eine Trotzphase kommen weiß ich ja aber so??Ich finde das schon ziemlich heftig...kann man sich da vielleicht irgendwo hilfe holen?Vielleicht durch einen Psychologen?Oder ist er dafür noch klein?Das muss man wenn bestimmt auch selber zahlen denke ich oder??Weiß echt nicht mehr weiter!!:heul::heul:

Andrea und Lukas
15.10.2006, 09:32
Hallo Carmen,

ja man kann sich Hilfe holen. Bei uns im Landkreis gibt es viele Stellen an die man sich wenden kann. Du könntest es erstmal bei deinem Kinderarzt versuchen, der sicher einige Adressen kennt.
Wir haben z. B. jetzt über den Kiga erfahren das wir sogar eine Stelle im Land-
ratsamt haben, die sich um Fraagen kümmert, wenn Eltern sich nicht mehr sicher sind, wie sie das Verhalten ihres Kindes einordnen sollen. Dann kann man das in einem Gespräch klären und dann weiter schritte planen wenn sie nötig sind. Häufig ist das Erstgespräch kostenlos, oder man kann sich für den Psychologen ein Rezept beim Kinderarzt holen.
Dann gibt es da die Caritas, oder den Kinderschutzbund oder wie du schon geschrieben hast, den Kinderpsychologen der sich mal deinen Philipp anschauen könnte.
Ich muß sagen, unsere Sohn ist ja auch ein absoluter Trotzer. Er übersteigt seine Schwester um vieles. Auf den Boden werfen und voller Wut herumtrampeln steht bei uns auf der Tagesordnung und manchmal denke ich mir die Trotzphasen gehen nur von einer Stufe zur anderen und hören nie auf. Ich wünsche dir viel Kraft.
Ich hoffe ich konnte dir einpaar Anregungen geben.

Carmen und Philipp
15.10.2006, 14:33
Ja danke dir für die Tips ich werde mal sehen wo ich mich hier hin wenden kann weil normal finde ich das nicht bei ihm...meist heißt es ja das die Kinder erst mit 2-2 1/2 mit ihren Trotzanfällen los legen aber er ist noch keine 1 1/2 aber es soll ja auch ausnahmen geben?!?

Gabi und Lukas
15.10.2006, 19:32
Ja, Carmen, es gibt Ausnahmen.
Mein Ältester hatte seine Trotzphase auch, bevor er 18 Monate alt war. Er konnte noch kein Wort sprechen, daher wusste ich manchmal gar nicht, worüber er sich jetzt schon wieder aufregt. Für mich war das eine schreckliche Zeit, weil ich dachte, ich hätte irgendetwas falsch gemacht. Mittlerweile habe ich gelesen, dass Kinder, die besonders früh besonders heftig trotzen, später umso ausgeglichener seien. Normalerweise halte ich nicht viel von solchen Verallgemeinerungen, aber was meinen Großen betrifft, stimmt es absolut! Als er in dieser schrecklichen Phase war, wurde ich von vielen anderen Müttern mit gleichaltrigen Kindern mitleidig und oft auch verständnislos angeschaut: "Schaut her, die hat ihr Kind absolut nicht im Griff, und ist auch noch hochschwanger...wie will die das mit zweien schaffen!" Als dann die Kinder dieser Mütter in ihre Trotzphase kamen, war bei meinem Sohn längst alles vorüber! Und inzwischen ist er neun Jahre alt und für sein Alter besonders vernünftig, ruhig und ausgeglichen.
Vielleicht tröstet Dich das etwas.

Was ich jetzt, nach vier Jungs, die alle ihre Trotzphasen in unterschiedlicher Ausprägung und zu unterschiedlichen Zeitpunkten hatten (und teilweise noch haben), noch als Rat dazusagen kann: Je weniger man selbst sich aufregt, umso schneller gehen die Wutanfälle vorbei. Ich weiß noch, dass ich völlig schockiert war, wenn mein Großer mich während solchen Anfällen auch mal geschlagen hat. Heute weiß ich, dass er seine Wut einfach nicht anders loswerden konnte, weil er ja noch nicht sprechen konnte. Wenn Lukas jetzt solche Anwandlungen hat, gelingt es mir (meist), ganz ruhig zu bleiben, ihn festzuhalten, manchmal zu umarmen und nochmal ruhig zu erklären, warum ich z.B. etwas verbiete. Wenn er dann weitertobt, lasse ich ihn einfach ein bisschen in Ruhe. Er weiß inzwischen, dass es nichts nützt, zu kreischen und brüllen...und gibt schnell auf.
Ich weiß, dass das leicht gesagt ist, aber mach Dir einfach bei jedem Wutanfall klar, dass das zu einer normalen Entwicklung dazu gehört, dass Dein Kind lernen muss, einen eigenen Willen zu entwickeln, und dass Du nichts falsch gemacht hast! Dann atme tief durch und bleibe äußerlich gaaaanz ruhig, auch wenn Du vielleicht innerlich kochst. Das ist v.a. vor Publikum schwierig, aber es hilft!
Liebe Grüße von Gabi

Carmen und Philipp
16.10.2006, 07:54
Danke schön für deine ausführliche antwort...ich bin auch eher ein Mensch der viel Geduld mit Kindern hat...andere Freundinnen von mir wären da schon tausendmal ausgeflippt...na gut ich hoffe mal auf deine Worte das er später dafür um so ausgeglichener ist!!Danke

Kerstin und Alex
16.10.2006, 14:38
Hallo Carmen,

ich kann Gabi nur voll und ganz Recht geben. Die Wutanfälle bei Alex waren am heftigsten als er noch nicht reden konnte. Er war einfach nur umso wütender weil er nicht ausdrücken konnte was ihn stört. Bei ihm hilft auch am besten ruhig bleiben und im Moment garnicht reagieren wenn er geschlagen hat, auch mich da möchte ich nichts beschönigen, habe ich mich einfach zurückgezogen.
Unser KiA und alle sonstigen Therapeuten meinen übrigens auch, je heftiger die Trotzphase als Kleinkind umso einfacher wirds dann zur 2. Trotzphase (ich glaub so zum Schuleintritt oder so). Und KiA meinte auch die Kinder habens später einfacher weil sie prinzipiell mal alles anzweifeln und in Frage stellen. Schwierig aber ich wünsche Dir viel Geduld und Konsequenz.

Corinna mit Pascal
16.10.2006, 21:01
Hallo Carmen,
ich kann mich nur meinen Vorrednerinnen anschließen. Pascal hatte auch so eine Phase, wenn irgend etwas nicht so funktionierte wie er wollte, dann flogen die ganzen Sachen vom Tisch. Er schmiß seine Autos durch die Gegend, ich habe mich ganz ruhig verhalten und alles Autos die flogen in einen großen Sack gesteckt. Dann habe ich gesagt die werden alle in den Müll geschmissen, habe Sie natürlich heimlich auf dem Balkon versteckt. Jetzt ist alles wieder vorbei. Frage doch erst mal bei Deinem KIA nach, vielleicht kann er ja schon helfen.

Kathleen & Sebastian
17.10.2006, 20:06
Wir kennen dieses Problem auch sehr gut. Als wir nach der 3. OP nach Hause gekommen sind, fing alles an. Da die Nasenplatik gemacht wurde, hatte er noch die Stöpsel drin. Und jedes mal, wenn er einen Wutanfall hatte, hat er sich auch die Nase gehauen und dann geschrien, da es ja weh tat. Wenn er bockig ist, haut er sich selbst und schmeißt den Kopf nach hinten. Er ist jetzt zwar ruhiger geworden und ich wollte ihn auch im SPZ (Sozialpädagogisches Zentrum) anmelden, aber momentan liegt die Anmeldung noch auf dem Tisch. Was ich aber auch gemerkt habe ist, wenn ich unruhig werde, putscht ihn das noch mehr auf. Letztens habe ich ihn einfach ausbocken lassen und bin aus dem Zimmer gegangen, da war ruckzuck Ruhe.

Carmen und Philipp
18.10.2006, 07:27
Naja gut ich werde denke ich doch erstmal abwarten wie er sich weiter entwickelt wenn mir das doch zu heftig erscheinen sollte kann ich mich ja immer noch erkundigen...danke für eure antworten!!