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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sprachtherapie und Einschulung



Anna und Jan
24.03.2006, 12:49
Hallo zusammen,

ich sehe zwar, ihr habt alle doch noch kleinere Kinder (bzw. hier sind schon erwachsene Selbstbetroffene), aber vielleicht habt ihr trotzdem einen Rat.

Es geht um Folgendes: Jan wird im nächsten Jahr schulpflichtig.

Eigentlich ist er ein kann-Kind (wird jetzt im Sommer 6, und könnte auch schon dieses Jahr in die Schule).
Und obwohl ich Bedenken habe, dass er sich dann noch ein Jahr später in der Schule langweilt (er kann jetzt lesen und schreiben, und auch einfaches rechnen - hat eben die große Schwester als Lehrerin J), bleibt er noch ein Jahr im Sprachheilkindergarten.
Und nicht nur wegen der Problemen mit der Aussprache, sondern weil er auch körperlich nicht gerade ein Riese ist, und die Grundschule, zu der wir gehören, ist die größte in der Stadt, mit sehr vielen Kindern.
Meine ältere Tochter ist gerade in der 1. Klasse. Angefangen haben die mit 29!!! Kindern in der Klasse, pro Jahrgang sind das 3-4 Klassen. Und natürlich mache ich mir Sorgen, dass Jan nach dem Kindergarten (wo nur 4 Gruppen mit 10 bzw. 6 Kindern sind) da einfach untergeht…

Nun hatte ich ein Gespräch mit den Erzieherinnen im Kindergarten, und erfahren, dass es auch noch die Möglichkeit gibt, dass er dann in so eine Sprachheil-Klasse kommt (hängt natürlich auch noch von dem Gutachten ab!) Und so wie ich es verstanden habe, wird es da noch zusätzlich Logopädie geben, und die Klassen sind auch recht klein. Jetzt gibt es die noch, wie es allerdings im nächsten Jahr aussieht, weiß man noch nicht, denn die Regierung will ja alle Kinder in die normale Klassen integrieren, was ich einerseits auch begrüße, aber schlecht vorstellen kann bei der Kinderzahl in der Klasse und einer Lehrerin…:gruebel:
Tja, für mich ist jedenfalls wichtig, dass Jan anschließend alle Möglichkeiten offen hat, auf jede weiterführende Schule zu gehen.
Und ja spätestens dann kommt er ja richtig „unter die Leute“, wobei ich doch hoffe, dass es mit dem Sprechen in der Zeit wesentlich besser wird!
Dieses halbe Jahr im Sprachheilkindergarten hat ja auch schon sehr viel gebracht, im Gegensatz zu den ambulanten Logopädiestunden.:gut:

Und jetzt meine Frage: hat jemand schon Gedanken über die Einschulung des eigenen Kindes gemacht? Wie würdet ihr euch denn entscheiden?
Oder hat jemand schon Erfahrungen mit den Sprachtherapeutischen Schulen (bzw. Klassen)?

LG, Anna
P.S.: ups, wohl sehr lang geworden.... :rolleyes:

Gigi und Leon
24.03.2006, 13:41
Hallo Anna!
Wie du aus meinem Anhang ersehen kannst, hab ich unseren Leon schon in der Schule ;) , er ist nämlich schon fast 9 Jahre alt.
So, wie du das schreibst, hab ich das Gefühl, dass es für deinen Sohn die richtige Lösung wäre, ihm die Zeit noch im Kiga zu geben und dann auch in eine solche Schule zu geben. Dies mal vorneweg.
Ich denke, dass es eine Typfrage ist, wieviel man wann seinem Kind zumuten kann (und will - da kenn ich auch einige Kandidaten, wobei ich aber sagen muss, dass du dich nicht so anhörst *lach* )
Dein Sohn scheint eher von der ruhigeren Sorte zu sein, auch hat er ja wohl mit der Sprache noch ziemlich viel zu tun. da halte ich euren Weg für sinvoller. Es macht keinen Sinn ein Kind, dass noch nicht reif ist zu "Zwingen".
Mit unserem Leon lief es von Anfang an anders . Er war und ist ein Rabauke wie er im Buche steht :lach: . Hat sich nie schwer getan im Kiga und in der Spielgruppe, hatte keine probleme mit seinem Umfeld, sprich Erzieherinnen und andere Kinder, geht/ging offen auf alle zu. Wenn er nicht verstanden wurde, wiederholte er es einfach ohne sich da große gedanken drüber zu machen.
Unsere Meinung war und ist, dass es für ihn das Beste ist, dass er wie alle anderen behandelt wird. Sprich, normaler Kiga ohne Sprachheilförderung etc. sondern ganz normaler RegelKiga und so haben wir es auch mit der Schule gahändelt. Als wir vor der Entscheidung standen, haben wir uns gesagt, dass wir erst mal die "normale" Schiene ausprobieren. Wenn er nicht klargekommen wäre, hätte er immer noch wechseln können. Hier wäre es schwieriger gewesen ihn aus der "behinderten"Schiene wieder rauszubekommen. Einmal in der Schiene, immer diese Schiene und das wäre für Leon nichts gewesen, verstehst du was ich sagen will?
Wie gesagt, für unseren Sohn ist es so gut, aber er hatte auch keine Schwierigkeiten in dem Sinne.
Ich hör jetzt mal auf *lach*. Sonst wird es auch zu lang. Kannst dich aber gerne melden, wenn du Genaueres wissen willst, ja?
Gruß Gigi

Nicole und Julia
24.03.2006, 14:03
Mit unserem Leon lief es von Anfang an anders . Er war und ist ein Rabauke wie er im Buche steht :lach: . Hat sich nie schwer getan im Kiga und in der Spielgruppe, hatte keine probleme mit seinem Umfeld, sprich Erzieherinnen und andere Kinder, geht/ging offen auf alle zu. Wenn er nicht verstanden wurde, wiederholte er es einfach ohne sich da große gedanken drüber zu machen.
Gruß Gigi

Meine Jule kommt nun in den Kiga... aber sie ist da ähnlich wie Leon... sie wird sich durchboxen, allerdings haben wir noch viel Zeit für die kleinen Zungensprachfehler und ich hoffe das sie dann auch ganz normal hier in die Grundschule gehen kann was einem dann doch entgegenkommt, da sie mit dem etwas älteren Bruder gemeinsam den Schulweg gehen kann und nicht ne Extrawurst bekommen würde. Wäre dies aber nötig würde ich es ohne zu zögern machen, keine Frage... aber wenns anders geht, warum also nicht.

Denke du kennst dein Kind am besten und kannst es einschätzen, ob es sich durchboxen kann, oder eher der Stille im Hintergrund sein wird! Danach würde ich dann entscheiden... damit die Mißerfolge vielleicht gar nicht erst passieren und ihm die Freude an der Schule trüben könnten!

Anna und Jan
24.03.2006, 15:24
Tja, es ist ja alles nicht so einfach...

Ich selber z.B. war in einer normalen Schule. Aber leicht war das nicht, was die soziale Kontakte angeht. So richtig "aufgetaut" bin ich erst in der 6.-7.Klasse. Nicht dass ich davor gar keine Freundin hätte, aber es gab auch einige sehr miese Kinder dabei, und sehr unangenehme Geschichten...
Im Nachhinein bin ich aber froh, dass ich diese Chance hatte - wäre ich in eine Schule für Sprachbehinderte gekommen, hätte ich keine weitere Chancen mehr im Leben. Denn so eine Schule für Sprachbehinderte war eigentlich der Sonderschule gleich zu setzen. Dazu muss ich aber sagen, ich bin nicht in Deutschland aufgewachsen, hier ist das, denke ich mal, wieder was anderes!

Jan war schon 1 Jahr lang in dem Regelkindergarten, zusammen mit der älteren Schwester. Und, erstens, es dauert bei ihm, bis er sich in einer Gruppe wohl fühlen kann, dann auch noch die Tatsache, dass er nicht so gut hören konnte (seitdem er die Paukenröhrchen hat, hat sich das wieder geändert!), dann der Einfluß der Schwester, die ihn sehr bemuttert und bevormundet... Das war übrigens ein Integrationskindergarten, die waren aber beide als "normale" Kinder in der Gruppe, nur eben der KiGa ist keine 100 m von unserem Haus entfernt, deswegen! Und trotz nur 16 Kinder in der Gruppe hatte er da keine Freunde gefunden, hat ausschließlich mit der Schwester gespielt, oder eben alleine, das kann er auch ganz gut. :)
Seit Augutst geht er in den Sprachheilkindergarten, und ich finde, er hat sich in dieser Hinsicht gut entwickelt, hat endlich Freunde, ist offener geworden.

Also nach meinem Gefühl wäre vielleicht so eine Sprachheilklasse richtig, da hätte er noch Zeit sich sprachlich besser zu entwickeln, ohne sich sehr viel "anders" zu fühlen. Ein Schulwechsel steht ja sowieso bevor, spätestens nach der 4. Klasse, und das wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt für den Übergang?

Nur eben wollte ich wissen, ob an so einer Schule auch das Bildungsniveau gleich dem einer "normalen" Grundschule ist, so dass alle Möglichkeiten offen bleiben? Denn eine Sprachbehinderung hat ja mit geisiger Behinderung nichts zu tun, aber das wisst ihr ja doch selber :)

LG, Anna

Gigi und Leon
24.03.2006, 16:42
Hallo Anna!
ich versteh dich da vollkommen. Das meinte ich mit der "Schiene"!. Hier wäre es sehr schwierig wieder in die andere Schiene rüberzuwechseln."Wieso jetzt wieder normale Schule?" - " Sind Sie sicher, dass ihr Kind das an UNSERER Schule schaffen wird?" - bis hin zu " Nein, an unsere Schule nehmen wir gar nicht erst "solche" Kinder auf. Die können das ja gar nicht schaffen!"
Leider gibt es so was immer wieder, auch wenn sich alle als soooo tolerant hinstellen.
(Übrigens wird bei den Gymnasien hier sogar schon nach Grundschule zu Grundschule sortiert - sprich wenn du auf der "falschen" Grundschule warst, hast du keine Chance auf dieses Gymnasium zu kommen, weil die keine Kinder aus DER Grundschule nehmen, da die Ausbildung nicht gut genug wäre (gibt es keinen kotzenden Smileys???) Da könnt ich an die Decke gehen. :mad: )
Klar ist nach 4 Jahren wieder Wechsel, aber mitunter ein schon vorprogrammierter.
ich wünsche dir, dass es bei euch besser laufen wird.
Ich hab da vielleicht auch schon zu negative Sachen gehört.
Und ich bin heilfroh, dass wir da nicht langer diskutieren mussten.
Wenn er jetzt endlich Freunde gefunden hat , ist das doch eine gute Entwicklung für deinen Sohn. Vielleicht können die Freunde auch zusammen weiter in die Grundschule gehen?
So, ich rede mich in Rage und höre deshalb auf.
Gruß Gigi

Mary/Kiko
24.03.2006, 20:10
Hallo Anna!

Mein Sohn Christoph ist damals nach dem Kindergarten auf eine Grundschule für Sprachbehinderte gegangen. Ich kann Dir nur aus meinen Erfahrungen berichten, das sie dort nur so lange die Kinder auf dieser Schule behalten, wie es der Förderbedarf notwendig macht.
Christoph kam damals in einer Klasse mit 11 anderen Mitschülern, das natürlich für das Lernen gut ist. Es wurde dort mit allen Sinnen gelernt - ein spezielles Auditiva - Lernprogramm durchgeführt.
Die 1. Klasse dauerte dort 2 Schuljahre - also eine Eingangsklasse, 1. Klasse, 2. Klasse - 4. Klasse. Nach Beendigung des 2. Schuljahres wechselte mein Sohn auf die normale Grundschule über, die er nun im Sommer mit Klasse 4 beendet.
Ich stand damals so wie Du, vor das selbe Problem. Reguläre Grundschulklasse so groß - fast 30 Kinder - da war mir die Grundschule für Sprachbehinderte viel lieber.
Natürlich mußte ich nun in der regulären Grundschule mit Abstriche rechnen, da die Lernförderung nicht so toll abläuft, wie in der anderen Grundschule.
Doch Christoph kommt soweit gut klar in seiner Klassengemeinschaft - seine Leistungen sind zufriedenstellend.
Nach den Sommerferien wechselt er auf die Hauoptschule über, da dort kleine Klassen sind - in der Gesamtschule sind leider auch Klassenstärke mit 30 Kindern üblich. Also nehmen wir diesen Weg und er kann später auch über die Hauptschule noch seine Mittleren Reife machen.

LG

Mathias
24.03.2006, 20:15
Hallo Anna und Jan,
ob man ein Kind in eine Sprachheilschule schicken soll, das ist so eine Sache!
Ich bin Sélbstbetroffener und war auf einer solchen Schule.

Der Erfahrung mit solchen Schulen zeigt jedoch, sind Schüler erst auf einer solchen Schule, kriegt man von der Lehrern oft den Rat, dass der Betroffene dort verbrleiben soll. Es ist so, dass auf solchen Schulen nicht nur Kinder mit Spalte sind, nein Spaltkinder sind eher die Minderheit. Dein Vorhaben Dein Sohn erst auf eine normale Schule zu geben, ist eigentlich eine gute Sache - doch je nach Persönlichkeit u. Entwicklungsstand ist eben eine Spachheilschule zu empfehlen, jedoch nur in Verbindung mit der Option zum Wechseln auf eine Regelschule.
Die Schule, die ich besuchte, ist heute sogar eine Ganztagsschule, man überlege sich, dass man einem sechs bis siebenjährigen Kind einen Vollzeittag mit bis zu ach Stunden zumutet (sind wir Erwachsene nicht auch mit einem Vollzeit-Arbeitstag sehr belastet?), die Kinder essen an der Schule, aber werden meiner Meinung durch dieses eben irgendwie isoliert.ZU Deiner Entscheidung möchte ich Dir einen kleinen Rat mit auf den Weg geben: Der Weg in eine normale Schule sollte immer offen sein!

@Mary/Kiko

Ich kann nur für die Schule sprechen auf der ich war. Das sie dort die Kinder nur solange behalten wie es notwendig ist, dieser Überzeugung bin ich nicht. Würde man alle gehen lassen, die gehen könnten, dann hätte irgendwann einen Lehrerüberhang an diesen Schulen, d. h. der Personalbedarf würde sehr stark schwanken. Soll man eine Sprachheilschule erst verlassen, wenn man "geheitlt" ist? - mit Spalte ist man nie richtig "geheilt"! Es auch immer entscheidend, ob es was bringt weiterhin auf eine solche Schule zu gehen.
mathias

Nicole und Julia
24.03.2006, 23:47
Jan war schon 1 Jahr lang in dem Regelkindergarten, zusammen mit der älteren Schwester. Und, erstens, es dauert bei ihm, bis er sich in einer Gruppe wohl fühlen kann, dann auch noch die Tatsache, dass er nicht so gut hören konnte (seitdem er die Paukenröhrchen hat, hat sich das wieder geändert!), dann der Einfluß der Schwester, die ihn sehr bemuttert und bevormundet... Das war übrigens ein Integrationskindergarten, die waren aber beide als "normale" Kinder in der Gruppe, nur eben der KiGa ist keine 100 m von unserem Haus entfernt, deswegen! Und trotz nur 16 Kinder in der Gruppe hatte er da keine Freunde gefunden, hat ausschließlich mit der Schwester gespielt, oder eben alleine, das kann er auch ganz gut. :)
Seit Augutst geht er in den Sprachheilkindergarten, und ich finde, er hat sich in dieser Hinsicht gut entwickelt, hat endlich Freunde, ist offener geworden.


Genau aus dem Grund werd ich Julia nicht zu Floh in die Gruppe geben... jetzt im Kiga, bei uns ist Florian der schüchterne der kaum Freunde hat, obwohl keine Spalte und sonst ganz normal*gg* aber er würde auch nur mit seine Schwester rumspielen und ich finde sie sollen beide ihre Beziehungen/Freundschaften aufbauenlernen und dann auch pflegen und genießen und nicht im Schatten des anderen sich entwickeln dürfen.

Vielleicht wäre es anders gelaufen, wäre er dort schon auf sich gestellt, ohne die Schwester, die ihn dort bemuttern wollte...(war ja bestimmt nicht bös von ihr gemeint)

Wenn du meinst es tut ihm gut, dann würde ich es auch so machen.... wenn dann der Wechsel kommt, muß er wohl leider doch ins "kalte Wasser" und ist dann vielleicht schon gut vorbereitet und hat keine "Rückstände" mehr was Sprache und Selbstbewußtsein angeht!

Heidi und Dominik
25.03.2006, 16:31
Hallo Anna!

Mein Sohn besucht seit letzten Sommer die Sprachheilschule und fühlt sich dort sehr wohl. Ich bin davon total begeistert und würde ihn immer wieder dort hinschicken. In der Klasse sind 12 Schüler ( starker Jahrgang, normal sind 6 - 10 ). Bei Dominik ist es auch so, dass er in einer Regelklasse mit 30 und mehr Kindern untergehen würde.

Ihr lebt ja auch in Nds., also wird es bei euch vom Ablauf her genauso sein wie bei uns. In der Sprachheilschule wird nach dem Lehrplan der Regelgrundschule unterrichtet, nur halt langsamer. Für den Stoff, der in der RGS in zwei Schuljahren vermittelt wird, bekommen die Sprachheilkinder drei Schuljahre Zeit. Haben die Kids nach diesen drei Jahren das Klassenziel erreicht, werden sie automatisch!!! in die 3. Klasse der Regelgrundschule umgeschult. Fallls die Kinder sich schulisch supergut entwickeln und keine besondere Förderung mehr nötig ist, besteht auch vorher schon die Möglichkeit des Wechsels in die Regelschule. Und nachdem die ehemaligen Sprachheilschüler die 4. Klasse der Regelgrundschule abgeschlosssen haben, stehen ihnen bei entsprechender Leistung auch alle Türen offen, ob nun aufs Gymnasium oder die Haupt- / Realschule, ebenso wie allen anderen Kindern.

Es muss halt jeder für sich selbst entscheiden und ich weiß genau, wie schwierig das ist. Wir haben auch lange überlegt. Für mich war wichtig, dass Domiik in einer kleinen Klasse unterrichtet wird, mehr Zeit hat zum Lernen, intensiv gefördert wird, aber später trotzdem noch die Möglichkeit hat, theorethisch jede Regelschulform zu besuchen.

Seit einiger Zeit wird für die Kids an drei Tagen die Woche Ganztagsschule auf freiwilliger Basis angeboten. Es ist zwar ein langer Tag, aber andererseits gibt es dabei einen großen Vorteil, der mich dazu bewogen hat, Dominik daran teilnehmen zu lassen. Da Dominik, genau wie dein Jan, vorher noch keinen Freundeskreis hier im Ort aufgebaut hatte und die Schule unseren gesamten Landkreis als Einzugsgebiet hat, kann nachmittags in der Schule wenigstens noch gemeinsam gespielt werden, was ansonsten durch private Verabredungen bei den Entfernungen nicht zu bewerkstelligen wäre und die Kids sind begeistert und bleiben gerne länger, zumal Hausaufgaben in der Gruppe auch mehr Spaß machen als alleine.

Jetzt warte ich halt ab, wie er sich dort entwickelt. Ob er dann das Klassenziel am Ende der 3. Klasse erreicht, weiß ich nicht. Ggf. muss dann eben eine LH Schule in Betracht gezogen werden. Aber wer kann schon sagen, was in ein paar Jahren ist. Bis jetzt sieht es jedenfalls sehr positiv aus und wenn er die entsprechenden Zensuren hat, stehen ihm sämtliche Möglichkeiten offen, genau so, wie allen Schulkindern.

Sorry, ist ein bißchen lang geworden, aber ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen. Falls Du noch Fragen hast, melde Dich einfach.

Liebe Grüße
Heidi

Mary/Kiko
25.03.2006, 20:19
Hi Mathias,
schrieb nicht von Heilung - sondern vom Ende des Förderbedarfes - das ist ein Unterschied.
Denn wenn Schüler solche speziellen Schulen besuchen, ist ein erhöhter Förderbedarf vorhanden und darum bekommt man ja auch den Platz - nach einem ganztätigen Testverfahren in Zusammenarbeit mit Gesundheitsamt, Regelgrundschule und Sprachbehindertengrundschule (so war es zumindestens bei uns ).
Und letzendlich ist es ja das Ziel dieser Schulen diesen Kindern, das Rüstzeug mitzugeben, das sie später dann in der Regelschule mitkommen können, sei es nun schon in der Grundschulzeit und erst auf die weiterführende Schule.
Sicher gibt es immer wieder Kinder, die ihren erhöhten Förderbedarf bis zum Ende ihrer Schullaufbahn brauchen, das ist auch gut und richtig so. Im Endeffekt lernen Alle das Gleiche nur es wird in diesen " Sonderschulen " mit einer Vielzahl von Erarbeitunsmöglichkeiten gearbeitet - die leider nicht so in der Regelschule vorhanden ist und diese bedauere ich ( bin alleinerziehende Mutter von 3 schulpflichtigen Kindern).
LG

Mathias
26.03.2006, 00:34
@Mary/Kiko

Ja, der Unterschied ist schon klar.
Bei mir war es so (so sehe ich jetzt als Erwachsener), entstanden durch den langen Besuch dieser erst viele Defizite, die ich zum heute noch ausbügle.
Selbstbewußtsein, das wurde mir durch diese Schule auch nicht vermittelt, eher das Gegenteil.
In Sport war ich nicht gut - die Koordination.
Das war wohl mein erhöhter Förderbedarf - ansonsten war ich schulisch sehr gut, und sonst auch den anderen voraus (die hatten keine Spalte).
Komisches Aussehen durch die Kieferrücklage, na man wird halt dort deswegen nicht verspottet - man wird es halt dann später.
Wenn man bedenkt, dass heute Kinder mit Lese-/Rechtschreibschwäche gar eine Realschule besuchen, und diese Schwäche dann berücksichtigt wird.
Meine Schwäche in Sachen Sport wurde später an der weiterführenden Schule auch berücksichtigt - also!
Die Schule, auf der ich war , hat in der Stadt den Ruf: Wenn man sein Kind dort hin gibt, kriegt man es nicht mehr raus.
Vielleicht íst diese Schule ein Spezialfall.
mathias

Mary/Kiko
26.03.2006, 15:55
Hi Mathias!
Tut mir leid, das Du in deiner Schülerlaufbahn solche unguten Erfahrungen gemacht hast.
Hier in Bielefeld gehört es zum alltäglichen Bild verschiedene " Sonderschulen zu haben, gerade aufgrund des Vohandensein der " von Bodelschwingschen Anstalten" wo zahlreiche Menschen mit einer Vielzahl von Behinderungen leben. Ich selber bin dort schon jahrelang tätig, habe also meine Erfahrungen, die natürlich positiv und auch negativ sind. Nur diese Einstellungen prägen und beeinflussen auch das Leben meiner Kinder.
Ich weiß wie schwer es ist Selbstbewußtsein zu erlangen - doch Jeder hat seine Stärken, doch es dauert manchmal arg lang, bis man sie und auch Andere zu schätzen weiß.
Mein Sohn hat neben seiner Spalte noch mit seinem Asthma zu kämpfen - das bedeutet er kann längst nicht so schnell ausdauernd laufen - wie Gleichaltrige.
Trotzdem ist er in seiner Handballmannschaft geschätzt und wird wohl langfristig ein Torwart werden, so wie seine älteste Schwester.
Er fährt mit auf Freizeiten, obwohl er aufgrund seiner Ohrproblematik nicht mit Schwimmen kann, weil Mindestvoraussetzung Schwimmabzeichen " Bronze " ist und er nur das Seepferdchen hat, weil er nicht tauchen darf. Bis jetzt kann er noch gut mit seinen Grenzen umgehen, inwieweit das so auf der weiterführenden Schule klappt - mal sehen.
Trotz all deiner gemachten Erfahrungen hoffe ich doch sehr, das Du als Erwachsener auch positive Seiten erlebst.
LG

Anna und Jan
27.03.2006, 08:05
Hallo!

Erstmal bedanke ich mich für Euere Antworten!

:) Die Entscheidung ist dadurch nicht viel einfacher geworden, aber jetzt habe ich wenigstens so eine Vorstellung bekommen...

Im Mai muss Jan sowieso zum Test zur Feststellung der deutschen Sprachkenntnisse, weil ja die sogenannte Sprachfördermaßnahmen vor der Einschulung auf ein Jahr ausgeweitet werden soll. (Zumindest in Niedersachsen ist das so). Mal sehen, was der Test so ergibt...
Und sonst werde ich mich noch ausreichend über verschiedene Schulen hier informieren... 1 Jahr Zeit haben wir ja noch! Und weil die Tendenz ja ganz positiv ist, kann es ja ein Jahr später wieder ganz anders aussehen...

Liebe Grüße, Anna

Kirstin
27.03.2006, 19:14
Hallo Anna,

was sagen denn die "Fachleute" wie z.B. seine jetzige Erzieherin und der Kinderarzt dazu?
Als ich deinen Bericht gelesen habe, dachte ich spontan, na da wäre doch die Sprachheilschule was. Jan wäre es nicht langweilig und er würde gefördert werden. Und ich denke, Du bist jetzt so sensibilisiert, dass Du sicher ein gutes Auge darauf haben wirst, wann ein Schulwechsel Sinn macht. Vom Lehrplan her siehst Du ja bei Deiner Tochter auch, was vermittelt wird. Es sollte eben keine Förderschule sein, weil ja vermutlich keine Lernbehinderung sondern eben einzig die Sprachbehinderung vorliegt.
Ich wünsche Dir, daß Du die richtige Entscheidung treffen kannst!

Mathias
27.03.2006, 20:23
Hier ein interessanter Link, ist vom Jahr 2003 und aus Berlin :
www.berlin.de/sengessozv/lfbehi/doku/refer-schoeler.php
mathias

sandra dirscherl
28.03.2006, 08:35
Hallo Anna,

Annabell geht auch seit letzten Sommer in die Sprachheilklasse. Die ist allerdings hier bei uns im Ort der normalen GS angegliedert. Dort kann sie 2 Jahre lang die 1. Klasse machen. Sollte es nicht ausreichen, kann sie noch ein drittes Jahr in einem anderen Ort machen (Schulbus fährt dann). Danach werden die Kinder bei uns auf die normale GS eingeschult. Die kennen die Kinder dann ja schon. Auch die Mathe, Kunst und Religionslehrer sind von der GS. Nur die Klassenlehrerin hat eine Zusatzausbildung und macht die Sprachliche Förderung.
Für Annabell war die Sprachheilklasse die richtige Entscheidung. Sie sind da mit 11 Kindern.

LG
Sandra