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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen zur OP Lippenspalte



Familie Gümoes
20.02.2006, 21:07
Hallo liebes Forum,

wir haben gerade neu unseren Weg in diese Runde gefunden und sind froh und beeindruckt über eine Gemeinschaft, in der man sich so fundiert und liebevoll mit dem Thema LKGS auseinander setzt.

Unser wundervoller Nilas ist mit einer Lippenspalte geboren..."nur " sagen viele, aber für uns hat das natürlich auch schon viele Fragen aufgeworfen.

Nächste Woche ist nun der Termin für die OP und obwohl wir uns sehr gut beraten fühlen, haben wir da eine Sache (u.a.) die uns gerade sehr beschäftigt und wir hoffen, jemand von Euch kann uns da kurz weiterhelfen.

Der Termin für die OP ist morgens um 8 und auf der Station hat man uns vor einigen Tagen gesagt, dass Nilas Nachts um 2 das letzte mal gestillt werden soll. Jetzt wacht er aber meist um 5 mit einem riesen Hunger auf und die Erfahrung zeigt, wenn er nicht gleich an die Brust darf, schreit er so ziemlich wehement das ganze Haus wach.

Wie sollen wir das im Krankenhaus bloss machen? Wir können uns nicht vorstellen wie wir 3 Stunden überbrücken sollen, ohne das er völlig fertig sein wird. (und wir natürlich auch)

Wird den Kindern, wie Erwachsenen auch vor dem Einschlafen etwas zur Beruhigung gegeben? Da wir Nilas auch hauptsächlich mit Homöopathie behandeln, sind wir auch unsicher, was ihm in so einem Fall gegeben werden kann.

Würde uns freuen, wenn uns jemand mit seiner Erfahrung weiterhelfen kann.

Peter Ecker
20.02.2006, 21:57
Hallo!
soweit ich weiß, müsste es ausreichen, wenn das Kind zwei Stunden vor der OP nichts mehr trinkt. Vielleicht lässt der Narkosearzt da noch mit sich reden.
Normalerweise gibt es direkt vor der OP ein Zäpfchen (oder bei Älteren: Tabletten) mit einem Beruhigungsmittel. Ich weiß nicht, was Babys bekommen. Ich kenne Dormicum (Midazolam) als Standard.
Noch ein Wort zur Homöopathie: Es ist bewiesen, dass es sich dabei um esoterischen Hokuspokus handelt. Dabei gibt es höchstens einen Placebo-Effekt. Den allerdings auch nur bei Erwachsenen, die daran glauben. Also lieber Finger weg.
Viele Grüße,
Peter

Gigi und Leon
20.02.2006, 21:58
Hallo :hallo: und herzlich Willkommen hier bei uns im Forum!!!!!

Der Abstand 2 bis 8 Uhr erscheint mir sehr lang. Bei unseren Baby-op´s war die letzte Fütterung (des Raubtieres *ggggg*) auf 4 Uhr angesetzt. Dieser Abstand ging eigentlich ganz gut. Fragt vielleicht nochmal nach und schildert euer Problem.
Die Kurzen bekommen meist dann gegen 7 Uhr einen Schlaf- und Beruhigungstrunk oder Zäpfchen, der sie ziemlich einlullen läßt. Leon kam uns vor wie angetrunken *ggggg*.
Ob er homöopathisch eingestellt werden kann zur Beruhigung weiß ich nicht - sprecht das besser auchmit einem Homöopathen ab, müsst eigentlich möglich sein, wenn die Zeitspanne nicht schon zu kurz ist.

Sollte er wirklich nur brüllen, dann geht mit ihm spazieren, lenkt ihn ab, vielleicht lasst ihr ihn abends was länger auf, dann schläft er länger morgens. leider kann man nicht schon auf den Tag blicken, denn jedes Kind reagiert ja anders und ist auch anders.

Ach ja , noch etwas, niemand hier wird denken, dass ihr mit "nur" einer Lippenspalte nicht auch euch Sorgen dürft.

Ich wünsch euch für die Op alles Gute und viel Kraft, den Stress gut durchzustehen.
Lieben Gruß Gigi

Andrea und Lukas
20.02.2006, 22:05
Hallo Familie Gümoes,

das mit dem warten auf die OP ist leider die " harte Arbeit" für uns Eltern. Soviel ich weiß dürft ihr sicher 4 Stunden vor der OP eurem Sohn noch etwas Tee geben. Das wäre so die letzte Mahlzeit. Und dann wird es sehr hart für euch! Bei der ersten OP meines Sohnes war der Termin um 10 Uhr angesetzt, dran kamen wir damals erst gegen 13 Uhr. Seine Milch bekam er gegen 2 Uhr das letzte mal. Ich kenne viele Kinderlieder und mein Sohn war sehr geduldig mit mir an diesem Tag, aber irgendwann waren die Nerven bei Beiden durch!
Hoffe das ihr einen pünktlichen Beginn bei der OP habt.

Alles Gute

Familie Gümoes
20.02.2006, 22:27
Vielen Dank für Eure schnellen und unterstützenden Antworten!

@Peter...das mit der Homöopathie sehen wir natürlich anders und so pauschal wie du es darstellst ist es nun wahrlich nicht. Das es bewiesen sein soll, dass es sich bei der Homöopathie um "esoterischen Hokuspokus" handeln soll, hört sich für mich eher wie eine Bild-Mitteilung an. Ich habe einige Mediziner im Freundeskreis, die die Behandlung nach dieser Methode durchaus befürworten.

@Kirsten...vielen Dank für den Hinweis mit der Verdauung der Muttermilch. Es wäre sehr nett wenn Du uns diese Studie weiterleiten könntest. Wir müssen nächste Woche am Dienstag in's Krankenhaus und Mittwoch früh ist dann die OP.

@Gigi...ich blättere gerade ein wenig durch die Seiten dieses Forums und wenn ich mir die ganzen Berichte und Fragen ansehe, bin ich auch schon selber fast versucht "nur" von einer reinen Lippenspalte zu sprechen. Viele der Probleme die hier beschrieben werden, fallen bei uns natürlich nicht an...Trotzdem ist es aber natürlich schön, mit den Sorgen die wir haben auch ernst genommen zu werden.

Liebe Grüsse an Euch
Henrik (Einer von 3 aus der Kleinfamilie :) )

Peter Ecker
20.02.2006, 23:18
zur Homöopathie:
Eine ganze Menge steht bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Hom%C3%B6opathie. Sicher gibt es Mediziner, die gerne damit Geld verdienen. Ich persönlich gehe zu keinem Arzt, der sowas im Programm hat. Die Anwendung bei Kindern halte ich für gemein, da womöglich auch noch der Placebo-Effekt wegfällt. Außerdem kann es regelrecht gefährlich sein, wenn dringend eine schulmedizinische Behandlung angesagt ist. (z.B. bei einer Ohrenentzündung).
Viele Grüße,
Peter

kleinrechner
21.02.2006, 09:11
Eine ganze Menge steht bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Hom%C3%B6opathie
meine eigene Meinung zur Homoeopathie ganz aussen vor gelassen und unter der Tatsache, dass ich wirklich gerne in Wikipedia schmoeckere und mich informiere und Nachlese, stellt es dennoch nicht wirklich eine objektive wissenschaftliche Arbeit da, oder?

Gabi und Lukas
21.02.2006, 09:54
Liebe Familie Gümoes!
erzlich willkommen im Forum! Mein Sohn hat übrigens "nur" eine Gaumenspalte.
Bei ihm war es so, dass er 4 Stunden vor OP-Beginn Milch trinken durfte (keine Muttermilch), zwei Stunden vorher hätte ich ihm Tee geben dürfen, den wollte er aber nicht.
Ich hatte mir damals vor der Op auch große Sorgen gemacht, wie ich ihn würde trösten können, wenn er Hunger bekäme. Aber für Lukas war das überhaupt kein Problem. Er war ja in einer völlig neuen Umgebung, fand das in erster Linie hochinteressant, und da halten die kinder schonmal etwas länger durch. Wenn sich der OP-Beginn allerdings dann noch um Stunden verzögert wie bei Andrea und Lukas, ist es natürlich übel. Aber bei unserem Lukas hatte ich das gefühl, er hätte locker noch etwas länger durchgehalten.
Was das Dormicum betrifft: Ich glaube, es hätte bei Lukas auch ohne geklappt. Er war ja erst 6 Monate alt, und er war kein bisschen aufgeregt oder unruhig vor der OP.(Ich hätte das Dormicum eher gebraucht als er!!!)
Aber geschadet hat es ihm vermutlich auch nicht.

Homöopathie ja oder nein...wollen wir hier wirklich eine solche Diskussion starten?
Ich denke, dass manche Homöopathen nichts anderes als Scharlatane sind, aber deswegen alle zu verurteilen, halte ich für falsch. Allerdings muss ich Peter in sofern recht geben, dass es sicherlich Fälle gibt, in denen man mit Schulmedizin behandeln muss...MOE oder Scharlach z.B. nur homöopathisch zu behandeln, halte ich für verantwortungslos.

Grüße von Gabi

Familie Gümoes
21.02.2006, 11:33
Nochmals Dank für Euer Feedback zu unserer Frage...Nilas ist ja erst 4 Monate alt und wir werden sehen wie es mit seinem Hunger sein wird...bin auf jeden Fall für Eure Tips dankbar...

Auch ich will kurz nochmals was zur Homöopathie sagen: klar ist für mich auch, dass wir bei stärkeren Krankheiten auf schulmedizinische Methoden zugreifen werden und natürlich gibt es, wie bei "normalen" Ärtzten auch, einige schwarze Schafe unter den Homöopathen, aber die Homöopathie ist schon fundierter als hier dargestellt wird. Die Ärtzte in meinem Freundeskreis verdienen auch kein Geld damit, sondern gehen mit ihren Kindern auch in vielen Fällen erst mal zu einem Homöopathen.

Wikipedia halte ich wie schon von jemanden erwähnt auch nicht für eine zuverlässige und fundierte Quelle, was dieses Thema betrifft.

Es ist alles eine Frage des Masses. Ärtze die immer gleich Zäpfchen und Antibiothika verschreiben sind mir ein Gräuel, aber andere, die bei ernsthafteren Fällen immer noch mit neuen Kügelchen kommen wollen eben auch....da gibt es einen goldenen Mittelweg...denke ich...

Liebe Grüsse
Henrik

Gabi und Lukas
21.02.2006, 11:36
Es ist alles eine Frage des Masses. Ärtze die immer gleich Zäpfchen und Antibiothika verschreiben sind mir ein Gräuel, aber andere, die bei ernsthafteren Fällen immer noch mit neuen Kügelchen kommen wollen eben auch....da gibt es einen goldenen Mittelweg...denke ich...

Liebe Grüsse
Henrik

Das hast Du sehr treffend zusammengefasst!
Genauso sehe ich es auch!
Grüße von Gabi

Kirstin
21.02.2006, 12:23
Hallo,

obwohl ich keine Kinder habe, ist mir so spontan eine Idee gekommen, Euren Sohn vielleicht in der verbleibenden Zeit ein wenig "umzustellen", also nachts etwas später die Milch zu geben, um so nächste Woche ein anderes Timing zu haben. Habe keine Ahnung ob sich das realisieren läßt, oder nicht!
Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich Homöopathie durchaus befürworte, obwohl ich doch auch sehr "schulmedizinisch" angehaucht bin. Da ja Gottseidank nicht ständig eine OP ansteht, würde ich da glaube ich den "einfachsten" Weg gehen, und auch Medikamente der Schulmedizin verabreichen, wenn dadurch Euer Kleiner ruhiger in die OP geht, oder eben nicht die ganze Nacht weinen muß. Ist ja nicht für immer, sondern ein Ausnahmefall.
Auf jeden Fall wünsche ich Euch viel Glück, starke Nerven, und ich glaube es wird einfach kommen wie es kommen soll, und dann habt ihr es ganz schnell auch schon hinter Euch gebracht!

Doreen mit Elisei
21.02.2006, 13:04
Hallo auch von uns.:hallo:

Wir hatten, bis auf bei der letzten OP, nie Probleme mit den Essenszeiten. $ Stunden vor geplantem OP-Beginn gab es die letzte Milch, 2 Stunden davor Tee, aber Elisei mag Tee nicht besonders und hat immer verzichtet.
Ich denke, dass die Kinder merken, egal wie alt sie sind (Elisei war 6 Wochen bei seiner ersten Vollnarkose), dass es sich um eine besondere Situation handelt. Und dementsprechend verhalten sie sich auch meistens.
Wenn Ihr früh die ersten seid, was ich mal bei einem OP-Beginn von 8 Uhr vermute, habt ihr ja auch keine Wartezeit zu überbrücken, so wie Andrea und Lukas. Elisei ist oft sogar noch mal eingeschlafen, trotz leerem Magen. Nur Mut, das wird schon...

Wo wird der kleine Nilas denn operiert? *neugierigbin*

Familie Gümoes
21.02.2006, 14:44
Wo wird der kleine Nilas denn operiert? *neugierigbin*

Wir wohnen in Hamburg und uns wurde sowohl von unserer Hebamme, als auch von vielen anderen das Heidberg Klinikum empfohlen.

Der Leitende Arzt ist ein Prof. Dr. Kreusch der auf uns einen unglaublich guten Eindruck macht. Er nimmt sich in der Beratung immer viel Zeit und scheint hier im Norden eine richtige Koriphäe auf dem Gebiet zu sein.

Zudem kommt das er unsere Sympatien zusätzlich dadurch gewonnen hat, dass er regelmässig nach Indien reist, wo er umsonst OP's an betroffenen Kindern und Jugendlichen durchführt.

Dazu hat er auch einen Förderverein gegründet, über den wir gerne hier noch informieren wollen...würde ich jetzt auch tun, aber ich sitze gerade im Büro und habe die Unterlagen dazu zu Hause.

Übrigens wurde unser Termin gerade von Mittwoch auf Freitag verschoben, was uns aber etwas entgegen kommt, da Nilas so eine kleine Bronchitis noch ein wenig auskurieren kann :gut:

Doreen mit Elisei
21.02.2006, 20:12
Das ist gut, wenn Ihr mit dem Arzt gut könnt. Habt Ihr schon mal Ergebnisse von ihm gesehen? Ist auch immer sehr interessant.
Nach Indien oder auch in andere Länder scheinen ja fast alle MKG-Chirurgen zu fahren:D , aber ist auch wirklich ne gute Sache.

Carmen und Fabian
21.02.2006, 20:24
Liebe Familie Gümoes!

Zuerst einmal recht herzlich willkommen!

Unser Sohn hat eine rechtsseitige LKGS und ich hatte vor der ersten OP eigentlich nur Angst, dass er sich vor Hunger in Rage schreien würde. Vor der eigentlichen OP hatte ich keine Angst. Aber es war überhaupt nicht schlimm. Er durfte bis 4 Stunden vor der OP (also bei Euch 4 Uhr) trinken. Also hatte ich ihn wachgemacht, ihm etwas zu trinken gegeben und dann hat er auch locker die vier Stunden ausgehalten. Das waren auch bei uns die schlimmsten Befürchtungen, die sich aber nicht bestätigt hatten. Bei der zweiten OP war es etwas anderes, da sich der Termin mächtig nach hinten verschoben hatte.

Also, sprecht nochmal mit dem Narkosearzt und ich wünsche Euch, dass alles gut geht!!!!!