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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Osteoplastik-OP ambulant- wer hat Erfahrungen?



runninghorse1973
17.10.2005, 09:17
Hallo zusammen,

hab ja schon mal zum Thema gepostet.

http://www.lkgs.net/viewtopic.php?t=2058

Inzwischen hat der Kieferchirurg mir angeboten, die Osteoplastik-OP ambulant in seiner Praxis durchzuführen. Da ich eine ausgeprägte Krankenhausphobie habe, erscheint mir dieses Angebot sehr verlockend.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit einer ambulanten Osteoplastik-OP beim Erwachsenen?

LG,
Daniela

Karina
17.10.2005, 18:49
Hallo!
Erfahrungen mit ambulanten Osteo habe ich nicht, hab da auch noch nie was von gehört, aber ich möchte dir gerne sagen, was mir so dazu einfällt.

Nach meinen beiden Osteoplatiken ging es mir hinterher verdammt bescheiden. Ich persönlich fühle mich in einem Krankenhaus besser aufgehoben, weil ich weiß, dass im Notfall immer jemand zur Stelle ist. Bei der letzten Osteo wurde ein 1 mal zwei Zentimeter großes Knochenstück aus meinem Unterkiefer gesägt und verpflanzt. Mein Chirurg hat sich schwer getan, mich nach über einer Woche nach Hause zu lassen. Bei meiner ersten Osteo konnte ich eine ganze Zeit wegen der Beckenwunde nicht gehen und habe sehr viel Blut gespuckt nach dem Aufwachen. Ich war immer froh, wenn ich jemaden hatte der auf mich aufpasste und mir die Nierenschale hielt.

Das kommt aber auch drauf an, wie man mit dem Personal zurecht kommt und mit dem Ärzteteam. Bei dir hört es sich so an, als wär dein Chirurg Belegarzt und nicht in einem Spaltteam. So etwas hatte ich auch schon einmal und da muss ich zugeben, dass man da genau so gut nach der OP nach Hause kann, weil sich die anderen Krankenhausärzte herzlich wenig für einen zuständig fühlen und der eigene Arzt wegen seiner Praxistätigkeit nur selten vorbeischaut. Für den Fall, dass du die OP ambulant durchführen willst, besogt dir mindestens 4 gute Ice-Packs zum kühlen. Im Krankenhaus bekam ich die immer ans bett gebracht, aber der Service fällt dann weg. Vielleicht solltest du auch über einen Kurzzeitaufenthalt im Krankenhaus nachdenken. Zwei Tage nach der OP sicherheitshalber im Krankenhaus bleiben. In den Tagen bist du eh so müde, dass du davon kaum was mitbekommst und die Zeit schnell vergeht. Das Schlimme im Krankenhaus finde ich, ist die Langeweile und das Essen und die Probleme kriegt man frühestens am 3. Tag.

:)

Kirstin
17.10.2005, 20:18
Hallo,

ich persönlich habe auch keine Erfahrung mit einer ambulanten Osteoplastik, habe aber mit meinen Kieferchirurg drüber gesprochen, und es gibt wohl inzwischen manche Ärzte die das anbieten, scheint auch nicht unseriös oder so zu sein, aber eine frühere Kollegin hat es ambulant machen lassen und hat nun große Probleme, wobei ich nicht weiß ob dies auf die ambulante OP zurückzuführen sind.
Ich kann nur sagen, obwohl ich echt fit war, sofort aufstehen konnte und nie Schmerzen hatte, würde ich es nie ambulant machen lassen, da ich ein extremes Sicherheitsbedürfnis habe, und mich in der Klinik besser aufgehoben fühle.

runninghorse1973
19.10.2005, 19:22
Hallo Ihr Beiden!

...danke für eure Antworten.

@@Karina: Meine OP ist für einen Zeitrahmen von 2 Stunden geplant. Ja, der Kieferchirurg ist "nur" Belegarzt im Krankenhaus. Was den Schweregrad des Eingriffes angeht, so geht es primär darum den Spaltraum im Oberkiefer mit knöcherner Substanz zu füllen. Die Collpacks werd ich mir besorgen :lol: . Ebenso werd ich die Sache Anfang nächsten Jahres hinter mich bringen, also eher in der kalten Jahreszeit.

@@Kristin: Mein Sicherheitsbedürfnis ist dahingehend ausgeprägt, dass ich mich zu Hause am wohlsten fühle und dort auch am besten regenerieren kann. Ich werd mir genug Schmerzmittel mitgeben lassen und falls doch was sein sollte, ist das nächste KKH 2 Minuten Fussweg entfernt.
Vorwiegend werden Osteo-OP's wohl in Verbindung mit KKH-Aufenthalt durchgeführt, aber grundsätzlich gehts wohl auch ambulant.
Ich denke, ich werd's wagen.

Berichte euch dann Anfang nächsten Jahres, wie es gelaufen ist.

LG,
Daniela

runninghorse1973
20.02.2006, 18:03
Hallo,

habe heute die o.g. Osteoplastik auf ambulantem Wege machen lassen. Der Eingriff selbst dauerte 2 Stunden, verlief nach Aussage des Chrirurgen absolut plangemäß und ich konnte mich zwei Stunden später wieder auf dem heimischen Sofa erholen.
Die Schmerzen halten sich bislang prima in Grenzen, wobei die Beckenwunde weitaus schmerzhafter als der operierte Bereich im Mund ist.

Mal schauen, wie's morgen aussieht. Werde morgen Mittag nochmal zu Nachsorge fahren.

Karina
20.02.2006, 19:12
Erhol dich gut!

Für mich war die Wunde am Becken auch am schlimmsten.

Kirstin
21.02.2006, 12:10
Na da wünsche ich Dir auch alles alles Gute und vorallem schnell und schmerzfrei "gute Besserung".
Wenn Du nicht gerade mit dem Auto unterwegs sein mußt wäre ich auch mit Schmerzmitteln nicht zimperlich! Besser als leiden!
Wo hast Du die OP denn nun machen lassen?

runninghorse1973
22.02.2006, 06:58
Hallo ihr Zwei,

nett, dass ihr euch noch an mich erinnert und so rege Anteil nehmt. Ich bin ja nicht allzu oft hier (vielleicht sollte ich das in Zukunft ändern :-)).

Dafür, dass die OP erst zwei Tage her ist, gehts mir blendend. Schmerzmittel habe ich nur am OP-Tag selbst gebraucht. Hatte ja einen absoluten Horror vor dem Tag X und hab die Aktion trotz zwingender Notwendigkeit jahrelang vor mir hergeschoben.
Der Eingriff selbst wurde am Montag morgen in der Praxis des Kieferchirurgen Dr. Grunenberg in Köln durchgeführt und dauerte circa zwei Stunden. Dr. Grunenberg verfügt über jahrelange Erfahrungen in der Primär- und Sekundärversorgung von LKGS - sonst hätte ich mich ihm wohl nicht anvetraut. Eine Stunde nach Aufwachen durfte ich schon nach Hause. Dort verbrachte ich den Rest des Tages auf dem Sofa, konnte mich aber selbstständig ins Bad bewegen. Selbst das Liegen auf der Beckenwunde machte keine Probleme (habe allerdings eine superweiche Matratze und auch keinen Bluterguss) - habe mich da nachts unbewusst einfach drauf gelegt und wurde morgens so wach.
Mit dem Essen klappt es ebenfalls gut. Habe am 1.Tag mit zwei Hipp-Gläschen von Sohnemann begonnen und nach einigen Stunden wieder auf weiche Normalkost umgestellt.
Die Zähne putze ich vorsichtig mit einer Babyzahnbürste und trage hinterher etwas Chlorhxidinpaste zum Desinfizieren auf.

Nächsten Mittwoch werden die Fäden gezogen. Ist zwar resorbierbares Garn, aber es soll trotzdem so weit möglich entfernt werden.

Ich bin so froh, dass alles vorbei ist. Bislang scheine ich von Folgekomplikationen verschont zu sein - drückt mir die Daumen, dass es so bleibt!

Kirstin
22.02.2006, 12:26
Na da drücke ich Dir doch gerne die Daumen für, aber bin auch ganz zuversichtlich, dass es gut klappen wird! Da Du den Doc ja nicht irgendwie unseriös schilderst und er ja Erfahrung hat, wird das bestimmt super toll und Du wirst Dich irgendwann ärgern, dass Du es nicht schon früher hinter dich gebracht hast (kleiner Scherz, nicht böse sein!)
Hast Du jemanden der Dir gerade hilft, oder versorgst Du ausser Dir auch noch Deinen Sohnemann?
Also. alles Liebe und laß von Dir hören wie die Genesung verläuft!

maria
23.02.2006, 21:54
Hallo Daniela,

wow, suuuper das du die Op ambulant machen konntest, ich hätte nie gedacht, das das auch schon geht!
Gute Besserung wünsch ich dir!

runninghorse1973
24.02.2006, 20:30
Hallo zusammen,

nun ist die OP 4 Tage her und mir geht es blendend. Fahre seit 2 Tagen wieder selbst Auto, versorge mein Kind und habe mir mit einem Spezialpflaster auf der Beckenwunde ein warmes Bad gegönnt. Die Hipp-Gläschen, die ich mir vorsorglich besorgt habe, wären gar nicht nötig gewesen. Mit weicher Normalkost klappte es vom ersten Tag an prima. Hätte vorher nie gedacht, dass das alles so "easy" abgehen würde. Im Gegenteil: Allein die Vorstellung, dass da irgendein Chirurg in 30 Jahre altem vernarbten Gewebe rumschnippelt, ließ es mir kalt den Rücken runter rieseln.
Inzwischen bin ich super froh, diese Entscheidung gefällt zu haben und hoffe, dass das implantierte Knochenmaterial optimal einheilt, damit der Zahnimplantation im Frühsommer nichts mehr im Wege steht.

Vielleicht ist mein Fall für den Einen oder Anderen ein "Ansporn", sich an das Wagnis "Osteoplastik jenseits der 30" noch ranzutrauen. Wie auch immer, es geht auch ohne Krankenhaus!

LG,
Daniela