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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kinder ja oder nein



Konstanze
23.09.2005, 09:27
Hallo!
Ich bin Selbstbetroffene(32) und denke seit einiger Zeit immer wieder hin und her, ob ich eigene Kinder bekommen soll oder nicht.
Das Problem ist, dass ich eine LKGS habe und mein Schwiegervater mit einer Gaumenspalte geboren wurde.
Mein Kinderwunsch ist sehr ausgeprägt, aber ich habe wahnsinnige Angst, ein Kind mit LKGS zu bekommen, das dann alles durchmachen muss, was ich erleben musste.
Wie geht/ging es Euch?
Danke und Gruss,
Konstanze

Karina
23.09.2005, 10:09
Hallo Konstanze :) !

Ich selbst habe auch eine linksseitige LKGS und auch für mich ist der Umgang damit nicht immer einfach. Früher gab es es deswegen schon massive Probleme. Trotzdem möchte ich auf jeden Fall Kinder haben und es würde mir nichts ausmachen, wenn mein Kind auch eine LKGS haben würde schon gar nicht wegen des Aussehens. Ich weiß schließlich, dass man damit ein normales Leben führen kann und die Probleme überwindbar sind. Aus medizinischer Sicht sind die Voraussetzungen auch viel besser, als sie es waren als du oder ich zur Welt gekommen sind. Ich käme mir irgendwie bestraft vor, wenn ich wegen der Spalte keine Kinder bekommen soll. Ich wüsste ausserdem auch, dass ich sehr viel Unterstützung in der Familie hätte, wenn ich tatsächlich eine Kind mit LKGS bekommen sollte.

Es gab zu diesem Thema schon häufiger Diskussionen hier:

http://www.lkgs.net/viewtopic.php?t=1012&highlight=kinder+kriegen

http://www.lkgs.net/viewtopic.php?t=2183&highlight=vererbung

Christoph
23.09.2005, 12:00
Hi,

also ich würde mir da nicht so viele sorgen drüber machen.. ich bin auch selbstbetroffen und möchte eigentlich gerne mal eigene kinder haben (naja müsste natürlich erstmal eine nette frau dafür finden ;)) aber über die problematik ob das kind auch mit einer lkgs auf die welt kommen könnte oder nicht, würde ich mir keine grösseren sorgen machen, es kann alles mögliche passieren, meistens geht aber alles gut, also immer vom besten fall ausgehen und hoffen das alles gut wird.. und selbst wenn das kind mit lkgs zur welt kommt, würde das dann im nachhinnein etwas an der liebe zu dem kind ändern? weder das kind, noch die eltern können doch etwas dafür, dass ist numal, so trocken das jetzt auch klingt, schlichtweg zufall ob etwas dergleichen passiert oder nicht. ich werde, sollte es einmal zu der frage nach kinderwunsch bei mir kommen, jedenfalls diese frage unabhängig von irgendwelchen statistiken beantworten, nachdenen die wahrscheinlichkeit dass mein kind mit lkgs zur welt kommt um wenige prozente höher liegt als bei jeden anderen auch..

Konstanze
23.09.2005, 14:10
Hallo!
Vielen lieben Dank für Eure Antworten!
Ich denke, das hilft mir bei meinen Überlegungen sehr viel weiter.
Klar, heute ist die Medizin schon sehr viel weiter als damals.
Mein Schicksal war, dass ich 1974 zu einem Arzt kam, der 5 OPs durchgeführt hat, die alle umsonst waren, weil er "gepfuscht" hat.
Sei es durch Unwissen oder warum auch immer. Das hatte zur Folge, dass ich 10 Korrektur-OPs machen lassen musste.
Man kann nur hoffen, dass es sowas nicht mehr geben wird!
Mein lieber Mann ist ja auch dafür, dass wir Kinder bekommen, aber ich war immer am Zweifeln.
Bis bald
Konstanze

Andrea mit Sabrina
23.09.2005, 14:41
Ich würde in Deinem Fall besonders eine Schwangerschaft planen. Folsäure soll doch helfen das Risiko einer Spaltbildung zu verringern. Erkundige Dich doch diesbezüglich einfach mal beim Frauenarzt. Es ist wichtig, dass zu Beginn der Schwangerschaft das Depot bei Dir voll ist.

Ich kenne eine selbstbetroffenene Mutter, die 6 Kinder hat. Von denen ist keines betroffen. Es muss also nicht sein. Bei uns in der Familie ist Sabrina die einzige Betroffene.

Und ansonsten wünsche ich Dir eine glückliche Schwangerschaft.

Gerda mit Luca
23.09.2005, 22:32
Hallo Konstanze,

mach Dir nicht ZU viele Gedanken dazu. Es muß ja nicht mehr so laufen wie bei Dir "damals"

Wenn Du Kinder willst. . . .nur zu. Mama sein ist soooo schön :-) Selbst wenn es "Spaltkinder" werden, glaube mir, Du wirst sie liebhaben und sie auch bei den Behandlungen begleiten. Deine Kinder werden den Vorteil haben daß Du bereits "im Thema" bist.

Viele Grüße
Gerda

Nicole und Julia
23.09.2005, 23:08
kann Gerda nur zustimmen, habe auch nicht mit einem Spaltkind gerechnet (ich selber habe keine Spalte und auch in der Familie kam so was nicht in nächster Generation vor)

Aber meine Julia ist was besonderes... sie sticht so heraus, meine anderen 2 Kids hab ich auch sehr lieb, aber Jule ist in allem nen Deut vorraus und durch ihr offenens und strahlendes Wesen, durch ihre Power, durch ihre Persönlichkeit ganz ganz anders und ich bin froh das ich dieses Persönchen kennenlernen darf und sie begleiten darf. Sie wird ihren Weg gehen und vieles schaffen was ich nicht geschafft habe, dessen bin ich mir sicher.

Ich liebe sie sooooo sehr, daran hat die Spalte noch nie was geändert!

Konstanze
24.09.2005, 10:49
Hallo!
Danke für all Eure aufmunternden Worte.
Ich denke, Ihr habt recht!
Man muss es versuchen und vielleicht geht ja sogar "alles" gut.
Liebe Grüße,
Konstanze

Leo
12.10.2005, 00:23
Hallo Konstanze,

ich kann deine Zweifel verstehen. Eine Alternative wäre vielleicht, dass du ein Kind adoptierst.

morgenstern
18.11.2005, 09:56
hallo !!
ich habe einen 7jährigen jungen und er hat keine spalte bekommen.
ich habe vorher und wärend der schwangerschaft offt drüber nachgedacht was wäre wenn mein kind doch mit einer spalte auf die welt kommt.
aber ich habe mir immer mut gemacht denn ich glaube ich sehe es einfacher als nee mutter die keine spalte hat. ich hab es alles schon durch gemacht. und sehe da keine pro mit.
denn es ist nur ein geburstfehler denn mann beheben kann.
gruss sternchen

Ben
19.11.2005, 11:12
Wenn du einen so stark ausgeprägten Kinderwunsch hast, dann würde ich mir ihn an deiner Stelle aber auf alle Fälle erfüllen!

Ich denke mal man macht sich als Selbstbetroffene(r) automatisch Gedanken drüber, ob das Kind dann auch eine Spalte hat (ich auch)! Aber deswegen auf so was schönes zu verzichten, wäre für mich nicht nachvollziehbar!

Alternative Adoption:

Das wäre für mich keine Alternative! Das wäre einfach nur feige und eine Ablehnung gegen alle "Spaltenmenschen"!

süsser-lockenkopf19
19.11.2005, 20:49
Ich kann nur sagen, dass ich Ben Recht gebe...

Deine Angst kann ich natürlich vollkommen nachvollziehen, die hatte ich auch als ich mit Bryan schwanger war, aber am Ende der SS hab ich mir einfach nur gesagt "Jenny, und wenn?? Du kannst doch eh nichts dagegen tun, dann soll es nunmal so sein"...

Ich finde es nur einbischen Krass von Dir, dass Du den ganzen Kinderwunsch wegen der Spalte hin und her überlegst, Ängste verstehe ich voll und ganz aber einfach deswegen kein Kind bekommen?...Nee..das verstehe ich leider nicht.

Kirstin
21.11.2005, 19:12
Hallo Konstanze,

ich kann mich meiner Vorrednerin nur bedingt anschließen. Ich finde es super verantwortungsbewußt von Dir über diese Frage nachzudenken. - Für mich wäre es kein Hindernis, aber ich denke eine Überlegung ist: " Hat man die Kraft, alles nochmals durchzumachen?" - Und ich glaube aus den Berichten hier, als Mutter ist es noch schlimmer als als Kind selbst. Wenn man da zu dem Entschluß kommt, nein die Kraft habe ich nicht, ist die Antwort eigentlich klar. Und ich könnte mir vorstellen, daß man schlechte Erfahrungen unbewußt auch aufs Kind überträgt, und die Sorge größer wird. - Meine Erfahrungen waren zum überwiegenden Teil positiv, so daß ich schon eigene Kinder haben wollte - aber die Frage stellt sich bei mir gerade nicht....

Ben
22.11.2005, 17:44
Ich weiß ja nicht wie es bei anderen war/ist!

Aber nachdem ich sehe, wie glücklich meine Mutter mit meiner Entwicklung ist und dass sie sieht, dass sich die ganze Zeit, die sie investiert hat, sich wirklich bezahlt gemacht hat, dann kann ich nur sagen, dass ich für mein Kind auch soviel machen würde!

Ich finde dadurch entwickelt sich ein viel intensiveres Verhältnis zwischen Kind und Eltern!

Anonymous
22.11.2005, 17:55
Hallo an Alle.

Es macht mich alles hier etwas traurig und bestürzt, was hier so gesagt wird.

Ich kann natürlich nur für mich sprechen und muss daher sagen, dass meine Mutter es leider nicht so leicht verkraftet hat und immer noch damit kämpfen muss, dass ich 16 Mal operiert werden musste. Ich kenne keine anderen Eltern persönlich und muss mich daher an das Verhalten und Gefühl meiner Mutter halten.

Natürlich bin ich anders als meine Mutter und natürlich habe ich Vorerfahrungen etc. aber es war alles für mich sehr schlimm. (OPs und das Verhalten meiner Mutter, die ganzen Hänseleien und anderen Schwierigkeiten)

Ein Grund mehr, über alles ganz genau nachzudenken.

@jenny: das Ganze ist ne sehr persönliche Sache für mich und es macht mich traurig, dass Du mich dabei so angreifst. Freu Dich lieber, dass es alles bei Dir so super läuft bzw. gelaufen ist (bei Dir und Deinem Sohn)
Ich möchte einfach für mich 100% sicher sein...

Grüße von einer sehr nachdenklichen und etwas verletzten Konstanze.

süsser-lockenkopf19
22.11.2005, 19:23
:) Yuppi! Und schon wieder fühlt sich jemand von mir angegriffen :oops:

Sorry, aber das wird mich nicht davon abhalten, meine Meinung im Forum zu schreiben, wie ich es denke.

Wenn man einen Thread eröffnet, kann man nicht immer nur mit positiven Reaktionen rechnen, das habe ich gelernt.
Auch wenn Du selbstbetroffen bist...

Du brauchst nicht verletzt sein, das sind Meinungen und nichts mehr. Vielleicht habe ich es einbischen zu schroff ausgedrückt, dann tut es mir Leid.

Naja...bye bye

Andrea mit Sabrina
23.11.2005, 11:18
Ich bin zwar nur Mutter und nicht selbstbetroffen.

Ich würde Sabrina sofort wieder haben wollen. Ich würde allerdings (mit dem Wissen von heute) gleich zu anderen Ärzten gehen. Sprich: Operateur der Spalte und der erste HNO kämen nicht mehr in Frage.

Selbst jetzt in der Pubertät ist sie eigentlich noch erträglich. Teilweise gibt es Zoff (was normal ist), aber wir kriegen uns auch wieder schnell ein. Die Beziehung ist zwar verändert (logisch), aber noch im Rahmen gut (sie wird im Mai 15).

Es waren teilweise schwierige Jahre (vor allem die Winter und die ständigen MOEs, sie neigt auch zu Nasennebenhöhlenentzündungen), aber deswegen auf sie verzichten? Nein.

dark_sweety
23.11.2005, 19:17
Hi Konstanze

Also ich bin zwar erst 21 hab aber a schon darüber nachgedacht.

Wegen denn hänselleien und Operationen, kann ich gut nachempfinden.
Ich für meinen Teil denke da a net an wieviel Geld ich aufwenden müsste sondern wirklich dann an das was ev. mein baby/Kind durchmachen müsste.

Aber egal wie oft ich drüber nachdenke, ich will Kinder, zumindest zwei und jetzt hab ich ne Nichte die is scho 3 und seit sie auf der welt ist, will ich umso mehr a Kind, zwar net jetzt aber wenn ich vielleicht 5 od. 6 Jahre älter bin.

Und wie alle anderen schreiben, von med. Seiten ist einiges weitergegangen.

Also wenn ein Kinderwunsch besteht erfülle in dir!
Man sollte sich nicht aus Angst davon abbringen lassen Mutter zu werden.

Lg birgitt

Bassmeister
23.11.2005, 19:57
Ich denke nicht, daß man einen Kinderwunsch von der Spalte abhängig machen sollte. Denn dann dürfte man gar keine Kinder kriegen, was die nämlich noch so alles kriegen könnten, da kann man laange Grusel-Listen schreiben. Wer´s nicht glaubt, schaue in eine beliebige Illustrierte.
Ich habe gerade vor einem knappen Jahr ein kleines Baby bekommen.

http://www.streichbass.com/niclas/10t.JPG

Fit und spaltfrei. Ich denke auch, so etwas wird meist nicht sofort direkt vererbt, das kommt dann irgendwann, irgendwo mal wieder durch. Außerdem glaube ich, dazu müssen viele komplexe Faktoren ungünstig zusammentreffen.

Ich selbst habe mich vorm Kinderkriegen wegen gaanz anderer Dinge gefürchtet. (auch wenn ich es selber gar nicht kriegen mußte :) )

Katja
24.11.2005, 18:24
Gedanken machen wir Selbstbetroffenen uns vermutlich alle, und das ist auch ok so.

Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft ist leider die Ursache nicht eindeutig geklärt, und daher ist es auch schwierig vorauszuahnen, ob ein eigenes Kind selbst betroffen wäre.

Vermutlich ist es in der heutigen Zeit für Eltern insofern einfacher, als dass sie viel mehr Informationsmöglichkeiten haben (was auch negativ sein könnte...), so dass sie vielmehr versuchen können, dem Kind das Beste an Betreuung zu ermöglichen als früher.

Ich denke aber auch, dass man als Selbstbetroffener dem Kind - sollte es denn auch betroffen sein - viel eher beistehen kann in Form von "erlebten". Ich meine, dass dem Kind eher erklärt werden kann, was auf es zukommt, da man selber es ja auch erlebt hat. Und man könnte Dinge vermeiden, die einen selbst früher störten.

Letzendlich musst Du für dich selber entscheiden, ob Du Dir das - gegebenenfalls - zutraust, aber meine Vorredner haben Recht: es können so viele andere Dinge geschehen...Ich glaube schon, dass Du die Kraft aufbringen würdest! Und letzendlich ist nicht einmal gesagt, ob Deine Kinder betroffen wären...

Aber auch ein Partner, der einen unterstützt, ist wichtig. Nur gemeinsam können manche Hindernisse überwunden werden!

Liebe Grüße
Katja

Grummel
29.11.2005, 10:19
Ich bin Mutter eines Betroffenen.
Und ich weiß ganz sicher... sollte mein Sohn mal Kinder wollen.. und die Spalte vererben.. ich werde ihm so gut ich kann helfen.
Durch seine Erfahrungen und auch meine als Mutter - und auch, weil die Forschung in der Medizin immer weiter voran schreitet.. denke ich, wird es für alle nachkommenden Kinder leichter sein als für meinen Sohn.
Klar - die OPs kann ich niemandem nehmen.. aber ich hab immer meine Erlebnisse aufgeschrieben.. meine Gefühle.. meine Gedanken.. meine Ängste... und ich glaube, das kann den nachfolgenden Generationen Mut machen und zeigen.. man kann das schaffen.
Ich weiß, wie es mir mit ihm ging.. und ich kann mit einem Spaltkind umzugehen.. schon allein das kann ihm bzw. seiner Frau mal helfen.
Ich hatte viele Jahre niemanden, der mich informierte.. niemanden, der mir half, niemanden, der bescheid wusste... fühlte mich lange mit unserem "Problem" allein gelassen..
und DAS wird meinen Enkeln (sollte ich denn mal welche haben) sicher nicht so gehen.