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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie denkt ihr über den Einfluß von Gefühlen?



Andrea und Lukas
01.06.2005, 13:48
Hallo,

mache mir seit einger Zeit Gedanke darüber,warum Kinder eine OP besser oder schlechter überwinden. Was denkt ihr darüber? Mir wurde damals von userer Psychologin immer wieder gesagt, es wäre wichtig mit den Kinder egal wie klein sie sind zu sprechen und ihnen alles zu erklären was auf sie zu kommt! Aber ist es nicht so, dass wir den Kinder auch kleine Botschaften überbringen, wenn wir gestresst oder ängstlich sind und die sich auch auf die Kinder übertragen? z.B. Ich habe angst vor dem Eingriff, dann hat das Kind auch angst! Oder ich finde es schlimm, was passiert ist und das Kind natürlich auch!

Und kann sich die Situation durch Einfluß von Dritte auch verschlechtern ,oder verbessern? Wie z.B. ein Arzt, Schwester usw mit einem Kind umgeht?

Ich bin mir schon bewusst ,das es sich um tiefgreifende Fragen handelt, aber für mich wichtig,damit ich auch eine Möglickeit habe mein Handeln gegenüber meiner Kinder zu verbessern gerade was den Bereich OP und Ärzte angeht!

Gabi und Lukas
01.06.2005, 14:06
Boaaah, Andrea, das ist eine wirklich schwierige Frage!
Also grundsätzlich glaube ich schon, dass unsere Gefühle auch die Kinder beeinflussen. Ich bin z.B. auch überzeugt, dass eine Mutter, die übernervös ist, auch ein übernervöses Baby hat. Ich habe das bei mir zum Teil selber festgestellt: Als mein Ältester frisch auf der Welt war, war ich noch so unsicher im Umgang mit ihm, selbst beim Wickeln hatte ich Angst, ich könnte etwas falsch machen. Er hat in seinen ersten Wochen beim Wickeln nur gebrüllt.
Naja, selbst die blödeste Mutter merkt irgendwann, dass man gerade beim Wickeln nicht soooo viel falsch machen kann... meine anderen Söhne waren deshalb auch immer völlig entspannt dabei.
Ähnlich war es bei meinem ersten Sohn mit dem Stillen (der Ärmste musste halt als Versuchskaninchen herhalten).
Ich habe mit Lukas viel über die OP geredet vorher...
Als es dann soweit war, war ich fürchterlich aufgeregt, ängstlich und nervös. Aber irgendwie war mir auch klar, dass ich jetzt nicht schlapp machen darf und da durch muss...also ich habe versucht, mich zusammenzureißen. Ich kann nur sagen, dass Lukas am Tag, als wir in die Klinik mussten, super gut aufgelegt und ganz ruhig war. Er durfte morgens noch schnell baden, das hat er total genossen, und in KH hat er die Wartezeit verpennt. Scheinbar konnte ich meine Nervosität ganz gut verbergen.
Ich denke, wichtig ist, dass man das Kind nicht ständig bedauert, v.a. wenn es älter wird und schon versteht, was man sagt. Die OPs sind notwendig und im Grunde können wir froh sein, dass es sie gibt, das sollten wir auch versuchen, den Kiddies zu übermitteln. Und, ebenfalls wenn sie älter werden, ist es wichtig, sie auf mögliche Schmerzen vorzubereiten. Also nicht vorher alles verharmlosen, aber auch nicht alles in den schwärzesten Farben darstellen, wie immer ist da wohl die goldene Mitte der richtige Ansatz.
Liebe Grüße von Gabi

bene
01.06.2005, 14:31
ich geb einfach mal meine meinug dazu ab:
ich denke auch, dass gefühle eine rolle spielen.
die angst einer mutter (vor einer OP) bekommt das kind sicherlich auch zu spüren.
vorallem finde ich, ist das aufklären der eltern, aber auch des behandelnden arztes/des operateurs sehr wichtig, damit dem kind alles verständlich gemacht wird und das löst auch die anspannung des kindes und sicherlich auch die der eltern.

Petra und Emelie
01.06.2005, 14:36
Hallo Andrea!
Ich denke auch, daß in gewissen Situationen die Stimmung der Eltern auf die Kinder überträgt. Ist die Mutter nervös und ängstlich, ist bei dem Kind meist ein ähnliches Verhalten zu beobachten.
Bei Emelies erste OP war ich vorher natürlich auch fürchterlich unruhig, aber Emelie war mit ihren 6 Mon. die Ruhe selbst.
Sicher kann man auch den kleinsten Kindern vorher alles erklären, aber ob es sie wirklich beruhigt?
Zu den Ärzten und Schwestern kann ich nur folgendes sagen: Emelie war direkt nach ihrer 2. OP in einem wirklich desulaten Zustand. Gerade die OP hinter sich, der Gaumen auf einmal geschlossen, Verbandsplatte drin und auch noch Probleme mit der Atmung, das hat sie wirklich verzweifelt. Sie hat ganz schrecklich getobt, geweint und um sich geschlagen. Sie ITS-Schwester rief mich um Emelie zu beruhigen. Leider war ich dazu nicht in der Lage. Ich war selbst völlig schockiert und hatte tierische Angst. Erst als ich weider raus ging, konnten die rotinierten Schwestern und die Kia sie beruhigen. Auch mein Mann hat in der Situation viel zur Ruhe beigetragen.
Für mich war es fast unerträglich, da ich ihr damals nicht helfen konnte. Heute denke ich, gut das ich das Feld anderen überlassen habe, die den manchmal nötigen Abstand hatten.
Ich weiß, das manchmal schwierig ist für uns Eltern, daß unsere Kinder das Basisvertrauen nicht verlieren. Dann ist es besser, eine kleine Auszeit zu nehmen, damit "fremde" mit Gelassenheit sich um das Wohlergehen unserer Kinder kümmern können.
Noch als Anmerkung: Nachdem ich dann wieder bei Emelie war, war sie ruhig und hat mich angelächelt.

Annika
01.06.2005, 14:40
Also, ich finde, dass die Mutter oderder vater ihre Gefühle vor einer OP schon sehr auf ihr Kind übertragen können, so war ich bei meiner letzten op total nervös und hatte Angst, weil mich meine Mutter morgens ein bisserl verrückt gemacht habe, aber auch, weil ich glaube ich zu viel über die Op nachgedacht habe, ich habe mir zu viele gedanken gemacht, was passiert..... und so weiter, nuja und so hat sich der Heilungsprozess dann ein bischen hingezogen.
Ich würde mein Kind deshalb vor einer Op beruhigen und einem kleinen Kind, das noch nicht so viel Ahnung hat, erklären ws der Doktor macht...

Nuja..... Annika

Anonymous
01.06.2005, 16:18
Mir wurde damals von userer Psychologin immer wieder gesagt, es wäre wichtig mit den Kinder egal wie klein sie sind zu sprechen und ihnen alles zu erklären was auf sie zu kommt!

Was ich meinen Eltern bzw. meiner Mutter "vorwerfen" (klingt jetzt sehr viel schlimmer als was gemeint :)) muss. Mir wurde nix erklärt bzw. wenn dann eher beiläufig um mich nicht noch weiter zu beunruhigen. Umgekehrt machte man es mir sehr einfach, etwaige Schritte zu verweigern - insgesamt war das alles natürlich sehr bequem für mich. Und: Meine Eltern waren sehr nervös vor den Arztbesuchen, aber eher wegen der Besuche in der Kinderkardiologie als bei der Spaltsprechstunde (beide Termine wurden regelmäßig zusammen wahrgenommen) und das übertrug sich auf mich. Folge: Ich habe mit der Zeit eine abnorme Weisskittelallergie entwickelt und war lange Zeit nicht fähig, auf Ärzte zuzugehen und mich auf notwendige Maßnahmen einzustellen, und das war noch bis vor wenigen Jahren so. Erst mit viel Geduld und sehr viel Glück mit meinen derzeitigen Ärzten habe ich es geschafft und bald bin ich vielleicht dabei, mich selber auf den Weg dorthin zu machen.

Wie schon in anderen Threads geschrieben bin ich sehr dafür das Kind so früh wie möglich mit einzubeziehen und es dem Alter entsprechend erklären, worum es geht (natürlich nicht mit Fachbegriffen um sich werfen). Vorallem ab einem entsprechenden Alter (spätestens ab 4-5) es ermutigen, selber auf den Arzt zuzugehen. Das Kind soll ja schliesslich auch ein Vertrauensverhältnis zum Doc aufbauen (je früher desto besser) und nicht nur die Eltern. Das hilft nicht nur dem Kind, das hilft auch einem selber, mit der eigenen Nervosität umzugehen und damit verringert sich auch das Problem der Übertragbarkeit etwas, denke ich.

Katja
01.06.2005, 16:28
Ich denke auch, dass es eine "Gefühlsübertragung" gibt.

Mir hat es damals immer geholfen zu wissen, dass meine Mutter anschließend, wenn ich aufwache, wieder da sein wird. Sie hat mich dann auch gleich oben am OP-Trakt mit der Stationsschwester abgeholt. Egal wie fertig ich war, es war doch beruhigend zu wissen, sie ist da.

Vielleicht kann man mit den Kindern auch mal einen "Tag der offenen Tür" im OP-Bereich besuchen? Hier in Hannover gibt es das in der Kinderklinik. Dann ist die Umgebung evtl. nicht mehr ganz so fremd. Ist schon blöd, man bekommt ein Beruhigungsmittel, dämmert nur halb weg, aber da alles fremd ist, fühlt man sich unwohl.

Es hilft auch, meine ich, wenn Schwestern oder Ärzte von vorherigen OP's da sind, so dass bekannte Gesichter auch im OP auftauchen.

Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass gerade bei den Kleinsten einfach nur die Stimme der Mutter ausreicht, um sie zu beruhigen - vorher meine ich. Aber je älter die Kids werden, desto eher sollte man ihnen auch erklären, was gemacht wird, vielleicht auch anhand von Bildern?
Das Aufwachen ist manchmal eine Qual, und ich fürchte, da muss man einfach durch. Bei mir hing es auch immer mit meiner Stimmung zusammen, wie es mir persönlich ging. Wenn ich also eigentlich zufrieden war, dann war es ok, wenn mich aber etwas bedrückte, dann ging die Spuckerei los ;-)

Liebe Grüße
Katja

Nicole und Julia
01.06.2005, 22:15
Hi Andrea... sehe das auch wie die "Vorschreiber"... und glaub es ist sogar bewiesen, das die Ängste und Sorgen auch in der SS sich auf das Ungeborene übertragen, ....

warum sollte es dann bei geborenen Kindern anders sein, denke je älter sie werden um so eher können sie Stimmungen richtig ablesen und deuten. Was anfangs vielleicht noch mehr Instikt ist... wird später ausgereifte Technik. Von daher können wir ihnen auch immer weniger "vormachen".....(sehe das ja gut an Cecile)

Denke das drüber reden könnte Ängste auf beiden Seiten nehmen und dem Kind einen Halt geben, da es weiß was mit ihm passieren wird. Aber dafür müßten die Kinder schon ein gewisses Sprachverständnis haben.

Ich werde Jule immer sagen was ansteht und versuchen das sie mitmacht und es aus freien Stücken macht, weiß ja bei meiner Hexe das ich anders eh kaum weiter komme *ggg* :evil:

Ob und wie weit nun Ärtze da noch eine Rolle spielen kann ich nicht sagen, aber ich denke wie bei meiner KiA ... wenn das Kind die Ärzte gut kennt und ihnen vertraut, sie dem Kind schon oft geholfen haben und von Schmerzen befreit, wird es anders mit der Situation umgehen als wenn es zu einem völlig fremden Arzt kommt! (Denke ich nur mal so...)

Andrea und Lukas
01.06.2005, 22:49
Hallo,

muß da nochmal was ergänzen. Ich habe ein Buch gelesen, in dem es darum ging,das ein kleines Kind sich nach einer Blindarm OP nicht recht erholen wollte und es sogar den anschein machte sterben zu wollen. In dieser Klinik war eine Psychologien anwesend, sie fragte bei den Schwestern und Ärtzen nach, was den besonders vorgefallen sei,das sich das Kind nicht erholen wollte? Es kam heraus, das vor dem Kind eine schwere OP statt gefunden hatte bei dem es mit dem Patienten sehr kritsch aussah. Die operierenden Ärzte hatten sich bei der OP des Kindes ,darüber unterhalten wie schlecht es dem anderen Patienten ging. Das Kind muß dies im "Halbschlaf" mitbekommen haben und war der Meinung es handelte sich um ihn!
Die Psychologien bat das Ärtzeteam das Kind noch einmal in den OP- Saal zu fahren und positives über die OP des Kindes zu berichten.
Man glaubt es kaum, das Kind hatte sich in wenigen Tagen von der OP erholt!
Das ist doch echt schlimm?! Ich komme darauf,weil es meinem Sohn auch nach der 1. OP so schlecht ging. Es wurden 3 Kinder an dem Tag operiert und Lukas war der Letzte. Meiner Meinung nach, nach dem Lukas so lang warten mußte und auch nichts zu essen bekam,hat er sicher geglaubt er
müsste verhungern. Er hatte fast 2 Stunden länger warten müssen,weil die OP`s davor sich einfach immer weiter verschoben hatten. Ich durfte ihm dann auch kein Wasser oder etwas zu trinken geben und ich glaube das war das schlimmste für ihn!

Gigi und Leon
01.06.2005, 23:23
Hallo Andrea!
hatte bis jetzt noch nichts dazugeschrieben, weil ich so denke wie die anderen. Ich mach immer wieder bei meinen Kindern die Erfahrung, dass ich, wenn ich ihnen alles erkläre, ihrem Alter entsprechend klar, sie alles viel besser wegstecken.
Letztes Beispiel: vorletzte Woche: Impftermin bei beiden Mädels. Da ich weiß, dass Madita einen Hang zum Theatralischen :wink: manchmal hat, hab ich ganz locker mit ihr darüber gesprochen, ihr erklärt, warum Tetanus usw. und das es , wenn überhaupt, nur kurz piekt und dann ist die Sache erledigt und ich hatte ihr erlaubt *ggggg* den KIA gaaaaaanz böse anzuschauen. Den Blick hätte ich fotografieren müssen *grins*
Naja, jedenfalls hat sie nicht einen Muck gemacht und war dementsprechend stolz. Als dann Rebecca dran war, stand Madita dabei und zeigte auf ihr Pflaster: SChau Becky, so eins bekommst du gleich auch!!!! Keinen Mucks gab es !!! Aber derselbe Blick :D
Leon weiß auch immer was los ist und fragt solange bis er genau bescheid weiß. Ich glaub Ronaldo hatte beschrieben, dass man die Kinder mit den Ärzten schon früh selbst sprechen lassen sollte. Also das macht unser Chirurg eh schon seit Jahren und die beiden unterhalten sich wie zwei Alte *grins*
Aber jetzt zu dem was du gerade geschrieben hast.
Ich bin mit 13 Jahren das erste mals an meinem doofen Knie operiert worden. Ich wurde zur Nachkontrolle alleine ins Zimmer vom Prof geführt und der diktierte da was rum. Mit wurde ganz schlecht, weil ich nur hörte : nicht operabel, lebenslange Steifheit des Kniegelenks, ev. Amputation etc.Es hat ungefähr ein halbes Jahr gedauert bis ich begriffen hatte, dass das gar nicht mir galt!!!!!
Kinder sind da glaub ich sehr empfänglich für, ich kann das also gut nachvollziehen bei dem Jungen mit dem Blinddarm. Mich hatte das damals so runtergezogen, dass ich schon nicht mehr leben wollte.

blondi
02.06.2005, 08:19
Ich finde das ist ganz und gar nicht "offtopic" und sollte verschoben werden :)

Ich kann mich im wesentlichen meinen "vorrednern" nur anschließen.
Ja,ich glaube auch,dass sich die Gefühle auf das Kind übertragen.
Wobei ich für meinen Teil sagen muss, dass meine Eltern immer versucht haben mich zu beruhigen etc,sprich ich hab eigentlich so richtig nie mitbekommen, dass sie auch furchtbar aufgeregt waren, obwohl sie das natürlich jedes mal waren.. :)

Aber was ich echt immer super wichtig fand, dass sie immer(!) mit runter in den OP-Saal sind und als ich aufgewacht bin auch wieder da waren und meine Hand gehalten haben, auch wenn ich es durch die Narkose natürlich nicht immer mitbekommen habe. Aber das hat mir dann doch ein Gefühl von Sicherheit gegeben.

Als kleines Kind bzw. Baby waren sie auch mit im Zimmer,obwohl sich damals die Ärzte, Schwestern noch ziemlich dagegen gesträubt haben. War meinen Eltern aber egal :razz:

Ja, das wär mal so das erste was mir dazu einfällt...

Liebe Grüße

Gabi und Lukas
02.06.2005, 09:19
Hallo Kirsten!
Ich wollte nur nochmal schreiben, dass ich es genauso sehe wie Du, auch wenn mein Statement am Anfang vielleicht anders rüberkommt. Ich habe ja beschrieben, dass ich sehr aufgeregt war vor Lukis Op, mich aber zusammengerissen habe. Damit meinte ich nicht, dass ich meine Aufregung komplett vor ihm verborgen habe und die Coole gespielt habe. Aber ich habe z.B. nicht meinen Tränen freien Lauf gelassen, obwohl mir schon zum Heulen zumute war.
Bei uns im Zimmer war ja in der Klinik ein Kind mit einer schweren angeborenen Darmfehlbildung. Es hatte eine OP, bei der ein künstlicher Darmausgang verlegt werden musste, eine sehr unangenehme und schmerzhafte Sache. Das Kind war drei Jahre alt. Ich war schockiert, wie die Mutter das Kind behandelte. Sie hatte ihm vorher erzählt, sie würden zusammen für ein paar Tage in den Urlaub fahren. Die Kleine durfte zwei Tage vor der OP schon nichts mehr essen. Als sie Hunger bekam, sagte ihre Mutter: "Ich weiß auch nicht, warum Du nichts bekommst. Ich hab schon mehrmals in der Küche nachgefragt, aber die sind so böse und bringen Dir nichts." Sie hat dem Kind mit keinem Wort von der OP erzählt. Nach der Operation, als es dem Kind wirklich schlecht ging, erfolgten auch keine Erklärungen. Wenn die Schwestern kamen, um nach dem Verband zu schauen, was manchmal weh tat, hieß es hinterher: "Die bösen Schwestern haben Dich mal wieder nicht in Ruhe gelassen!" Ich war total fassungslos. Und dieses arme Kind sollte vier Wochen später nochmal in der gleichen Klinik operiert werden! Trotzdem hat sich die Mutter sehr liebevoll um die Kleine gekümmert, und ich glaube, sie hat es nur gut gemeint. (Zu Lukas hat sie auch Sachen gesagt wie: "Haben die bösen Ärzte Dir immer noch die Hände gefesselt!", weil er ja die Armstulpen trug. Ich war froh, dass er das mit seinen 6 Monaten noch nicht verstand, er fuhr nur total auf ihren Pfälzer Dialekt ab und freute sich immer, wenn die mit ihm sprach.)
Der langen Story großer Sinn: Diese Mutter, die es nur gut meinte, war für mich ein sehr abschreckendes Beispiel, und ich nahm mir vor, immer ehrlich zu meinen Kindern zu sein, und die Ärzte und Schwestern nicht als böse hinzustellen, wenn sie notwendige Dinge tun.
Liebe Grüße von Gabi

bettina u paul
02.06.2005, 11:35
ups, also Andrea du hast ein sehr interessantes Thema angeschnitten, das viel Diskussion hervorgerufen hat. ich hab mich bis jetzt noch zurückgehalten, bin jetzt aber durch die Erzählung von Gabi leicht schokiert.
Ja, diese Mutter meinte es vielleicht gut dem Kind eine Geschichte zu erzählen und hat sich damit selbst geholfen??? Aber ich würde so etwas nie tun.
Kinder bekommen von Anfang an eigentlich alles mit. Nur wie sie es aufnemen/verarbeiten ist wieder eine andere Sache. Es gibt sogar eine ältere Studie, die mir aus meinem Studium noch in sehr guter Erinnerung ist.
Dabei stellte sich heraus, dass Kinder schon im Mutterleib spüren, ob sie erwünscht oder nicht sind. Das hat sich später auch in ihrem Verhalten bzw. in dem der Mutter wiedergespiegelt.
Ich kann nur raten, von Anfang an mit dem Kind darüber reden, was mit ihm geschehen wird, auch über eigene Ängste offen reden. Fast alles wurde ja auch schon von meinen Vorschreiber/innen gesagt.
Ja, und die Zusammenarbeit- die Empathie zwischen Arzt und Patient sollte auch immer stimmen. Ich sehe das jetzt gut an Paul.

larissa
02.06.2005, 17:25
Also...mhhhh...ich habe auf jeden fall nix von den ops mit bekommen!Und ich kann mich auch nicht mehr dran erinnern.Ich glaube nicht,dass dein kleiner das mitbekommt.er begreift das auch noch nicht.Wenn du angst vor einer op hast,dann bekommt dein sohn da bestimmt nix mit.wie gesagt,er begreift das ganze noch nicht. :!: Und sei nicht so aufgeregt(versuch es) vor ops.irgend wann wird das normal sein!Auch für deinen sohn! Larissa :balloon:

dark_sweety
04.06.2005, 17:43
Hi

Also ich denke schon, das egal in welchen Altern ein Kind ist, es immer mit bekommt wie es den Eltern bzw. vorallem der mutter geht.
Daher ist es wirklich wichtig den Kindern alles zu erklären!
Jedoch war genauso zb meine Mutter fertig, wenn ich immer angefangen habe zu weinen, dann hat sie auch geweint, also ich denk a des beruht auf gegenseitigkeit

Bei kleinen Kindern sollte man überhaupt acht geben, man meistens die bekommen eh nix mit, aber ich glaub gerade diese denkweise ist falsch.

Was das Pflegepersonal angeht sprich Ärzte/schwester
Die sollten eigentlich immer soviel kompetenz besitzen das sie eher ruhig und entspannt wirken auf ihre Pat. egal ob groß oder klein, wenn dies nicht so wäre, dann wäre das eher ein Punkt um eine beschwerde einzulegen :-)

lg birgitt

Anonymous
04.06.2005, 22:59
Hallo miteinander,

sorry, bin etwas spät dran, aber ich kam erst jetzt dazu, mir diese tolle Frage druchzulesen.
Sagtmal ist euch nicht schon aufgefallen, das eure Kinder unruhig und schlecht gelaunt sind, wenn ihr es auch seid? Wenn mich irgendetwas nervt oder mir gelingt etwas nicht, bekommt das Florian sofort mit. Nicht weil ich einen bösen Blick zu ihm werfe, sondern auch ohne Mimik und ohne Worte!
Ich bin mir ganz ganz sicher, so gelassen und entspannt wie man selbst vor der OP ist, so sind auch unsere Kinder. Auch die Zeit nach der OP. Bei der ersten OP wusste ich einfach nicht, wie ich Florian bei den schlimmen Bauchschmerzen und Blähungen helfen konnte, er hat den ganzen Tag geweint. Und ich habe mit ihm geweint. Bis dann eine Schwester kam und ihm ein Dammröhrchen setzte. Florian erkannte schon vor dem Röhrchen, das ist gelassener werde und das mir jemand hilft. Er hat sofort zu weinen aufgehört!

Also ich glaube fest daran!

@ Larissa,

du kannst dich villeicht nicht mehr an die OP´s erinnern, villeicht war deine Mutter auch ruhig und gelassen, aber das ist so, das man Gefühle auf andere Menschen überträgt. Frag doch mal deine Mutter, oder noch besser, lass mal deiner Mutter diesen Beitrag lesen und dann frage sie, wie sie darüber denkt!
Andrea stellte auch nicht die Frage, ob du die OP´s mitbekommen hast, sie stellte die Frage ob unsere Kinder (du hast ja noch keins, also eher keine Thema für dich sondern für deine Mutter) unsere Gefühle mitbekommen.
Ich bitte dich nochmals, denke lieber nochmals darüber nach, bevor du hier eine Antwort schreibst!

sandra dirscherl
15.06.2005, 14:27
Um meine Tochter, 6 J., auf die OP vorzubereiten hab ich mit ihr zusammen Bilder gemalt, die wir dann zusammen geheftet haben als Geschichte zum immer wieder lesen. Ich malte das KH, was vor der OP so passiert und hinterher und Annabell durfte die Bilder dann anmalen. Nebenbei habe ich versucht ihr alles zu erklären. Dadurch war sie gut vorbereitet und auch gar nicht so ängstlich wie sonst bei Arztbesuchen. Wenn sie Fragen stellte antwortete ich ihr ehrlich und sagte ihr auch, daß ich aufgeregt bin. Das hat ihr geholfen, da sie merkte das sie nicht alleine nervös war. Als meine ältere Tochter mit 4 Jahren die Polypen rausbekam habe ich nicht so viel erklärt. Ich wollte sie nicht beunruhigen. Da sie nicht wußte was mit der OP bei ihr geschah war sie nach dem Aufwachen total mit den Nerven am Ende. Sie hat viel geweint und ich mit. Zu der Zeit war ich mit Annabell schwanger. Durch den ganzen Streß ging es mir selbst so schlecht, das ich im KH bleiben musste und meine Tochter ein paar Wochen zu Oma zog.
Liebe Grüße Sandra mit Annabell