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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gehirnstammmessung



Andrea und Lukas
22.04.2005, 00:03
Hallo Gemeinde,

nach dem Lukas seine ersten Pauken abgestossen hat und die Löcher im Trommelfell zu sind, hat uns der Schnupfen von Lukas gleich einen Paukenerguß beschert. Nun verhält es sich so, dass unser HNO uns zu einer Kollegin nach München überwiesen hat. Sie soll bei Lukas eine Gehirnstammmessung vornehmen. Unser HNO hat zwar mittlerweile einige Gehörmessung gemacht ,aber es fehlten dann doch immer wieder einge Frequenzen bei Lukas Ohren. Ich würde gerne Wissen, wer sich darüber auskennt, was da auf uns zukommt? Ick kenne es nur aus den Vorankündigung der Uniklinik das die Kinder eine kurze Narkose bekommen, so hieß es bei Lukas als er noch ein Säugling war, jetzt ist er mittlerweile 14 Monate alt. Braucht man denn da noch so eine Narkose? Und gibt es auch noch andere Möglichkeiten? Nach dem der Erguß momentan im Ohr besteht, stellt sich bei mir auch die Frage , ob es mit dem Erguß Sinn macht eine Messung durch zuführen und ob die dann auch aussagekräftig ist?
Unser Termin ist am Mittwoch und ich hoffe das ihr mir einpaar Antworten geben könnt!

Anonymous
22.04.2005, 08:50
Moin Andrea:

habe das hier gefunden:
BERA und ERA

Zu den bekanntesten "objektiven" Hörprüfungen für Kleinkinder zählen die BERA (Brainstem Evoked Response Audiometry) und ERA (Electric Response Audiometry). Beide Verfahren setzen voraus, dass die Kinder ruhig und entspannt sind. Bei Kleinkindern führt man diese Untersuchungen im Schlaf durch, der durch Beruhigungs- bzw. Schlafmittel oder eine Kurz-Narkose erreicht wird. Solche Untersuchungen können ambulant durchgeführt werden. Sie haben durch die Untersuchung bei einem niedergelassenen HNO-Arzt im Vergleich zu einem Klinikbesuch den Vorteile. Die Dauer der Untersuchung ist kurz, die Auswertung der Ergebnisse liegt oftmals sofort oder innerhalb kurzer Zeit vor, eine kurzfristige Anpassung von Hörgeräten ist möglich. Es gibt jedoch nur wenige Ärzte, die ambulant eine objektive Hörprüfung durchführen. Wir können Ihnen mit Adressen weiterhelfen.

Bei der BERA werden die Reizantworten am aufnehmenden Teil des Gehirns (Stammhirn) gemessen. BERA-Messungen sind maximal bis 120 dB möglich, können aber oft nur bis 100 dB ausgeführt werden. In dieser Untersuchung werden sogenannte "Klicks" verwendet, die mit ansteigender Lautstärke über Kopfhörer ausgesandt werden. Anhand der Reaktion des Gehirns auf diese "Klicks" lassen sich Art und Grad der Schwerhörigkeit ermitteln. Allerdings beschränkt sich die BERA auf die höheren Frequenzbereiche und liefert keine Aussagen über das Resthörvermögen im Bereich unterhalb von 1000 Hz.

Bei der ERA handelt es sich um Ableitungen akustisch evozierter Potentiale am verarbeitenden Teil des Gehirns (Hirnrinde) des Menschen. Wie bei der BERA werden die Kinder für kurze Zeit sediert. Auch hier werden den Kindern über Kopfhörer Töne unterschiedlicher Lautstärke und Frequenz zugeführt, auf die das Gehirn bei Wahrnehmung reagiert. Das Verfahren gibt Aufschluss über die Hörschwellen und die Frequenzen, in denen Hörreaktionen gemessen werden konnten. Im Gegensatz zur BERA wird dabei auch der Tieftonbereich unterhalb von 1000 Hz abgedeckt.

Die ERA liefert oftmals die genaueren Ergebnisse. Mit Hilfe dieser Ergebnisse kann eine individuelle und präzise Anpassung der Hörgeräte erfolgen.

Gigi und Leon
22.04.2005, 10:33
Hallo Andrea!
Bei Madita wurde im Alter von 3 Monaten eine Hirnstammaudiometrie gemacht (BERA), da sie ja direkt nach der Geburt eine Hirnhautentzündung hatte und nicht klar war, ob da nicht im Gehirn was "Zusammengeschmolzen" war.
Nachdem was ich damals erfahren hatte, kam ich zu dem Ergebnis, dass es sinniger ist, die BERA ohne NArkose zu machen, da dann die Ergebnisse klarer sind. Also hab ich mit dem zuständigen Arzt rumdiskutiert *gggg*(typisch Gigi ich weiß) und er wollte mir nicht glauben, dass ich Madita auf die Uhrzeit genau zum Schlafen bekomme. Ich hab dann nur gesagt, sagen sie mir die Uhrzeit und dann werden sie es schon sehen. Der Termin war um 12 Uhr mittags, ich hatte eine Woche Zeit sie "umzutrainieren" und sie hat geschlafen. Aber wie gesagt, sie war 3 Monate, da ist es leichter mit dem Einschlafen. Ich denke, dass es bei Lukas doch mit so ner leichten Schlafnarkose gemacht wird.
Madita bekam in einem absolut schalldichten Raum dann einen Kopfhörer auf und dann ging das Geklacker los, erst das eine Ohr, dann das andere. Ich durfte im Raum bleiben. Mein Hinweis zwischendurch, dass der Kopfhörer auf dem rechten Ohr wohl nicht ganz mittig sitzt, wurde ignoriert :evil: . Das Ergebnis war durchwachsen. Linkes Ohr 100 %ige Hörfähigkeit, beim rechten Ohr 100% taub. Irgendwie wollte ich das aber nicht glauben , :D ich weiß, sag nichts, also ich zum HNO und ihm gesagt, dass der Hörer ja nicht saß und Madita ja eigentlich vollkommen unauffällig reagiert. Er bestätigte mir das und wir haben uns darauf geeinigt, dass Madita wie <Leon ja auch engmachiger kontrolliert wird.
Letzte Woche hatte sie Schuleingangsuntersuchung, beide Ohren bestens :D .
Also, ob das Sinn macht den test durchzuführen, wenn er eh nen Erguss drin hat weiß ich nicht, aber ich bezweifle es ganz strak, schließlich saß der Hörer bei Madita nur ein wenig schief und heraus kam, dass sie NICHTS höre.
Die Narkose muß gemacht werden, da die Kinder absolut ruhig sein müssen, sich nicht bewegen dürfen und nicht abgelenkt sein dürfen, da ja sonst das Gehirn anders arbeitet und sich nicht so sehr auf die Geräusche konzentrieren kann. Es reicht aber auch Schlaf beim Säugling aus wie gesagt.
Wenn du noch was genauer wissen willst, dann steh ich dir gern zur Verfügung.

Petra und Emelie
22.04.2005, 14:00
Hallo Andrea,
unser Pädaudiologe wollte auch ne Bera bei sich in der Praxis mit Emelie machen. Sie war damals ca. 3 Monate. Sie hat auch geschlafen, aber als die Arzthelferin anfing die Elektroden aufzukleben, wurde sie wach und blieb es auch. Beim 2. Mal hats auch nicht geklappt. Wir haben und dann auf eine Bera während der ersten OP geeinigt. Mit dem Ergebnis, daß beide Ohren beeinträchtigt waren.
Wenn wirklich nötig ist, wird Lukas wohl kurz "eingeschläfert".

Nicole und Julia
22.04.2005, 14:22
Bei Julia sollte der vor der Gaumen OP gemacht werden... aber dann sagten die Ärtze das es bei so Minis noch nichts bringt, was Gigis Erzählung ja ein wenig bestätigt.

Bisher wurde er nicht gemacht und ich denke auch das er nicht notwendig ist da sie super gut hört und alles auch leise gesprochenes prima verstehen kann, mehr wie mir manchmal lieb ist!!! :D

katha mit ben
22.04.2005, 19:13
huhu, bei ben wurde ende märz auch der bera test gemacht,
und dabei sind die ärzte zum entschluss gekommen die paukis einzusetzen.
die bekam er ja am 8.4 bei der restlichen gaumen op.
liebe grüße katha

Andrea und Lukas
24.04.2005, 22:48
Hallo,

sorry komme jetzt erst dazu zu antworten ! Danke euch für die sehr genauen Ausführungen für diese Messung. Wir müssen wohl abwarten wie es genau gemacht wir, da mir ja die Sprechstundenhilfe, nach dem ich nach der Narkose gefragt hatte, es ja verneint hatte, dass Lukas eine Narkose bekommt. Denke aber auch das ohne Ruhig sein und leise Atmen das eher wenig bringt, anderer Seits gehe ich davon aus, dass die ihr Handwerk verstehen. Werde euch auf dem laufenden halten und Berichten ob ERA oder BERA durchgeführt wurde. Erinnert mich etwas an Ernie und Bert :D !

Andrea und Lukas
04.05.2005, 10:22
Hallo nochmals zu der Messung!

Waren am Mittwoch noch in Muenchen bei dieser HNO Aerztin. Es lief alles ganz anders ab, als voher erfragt. Die Aerztin hat sich Lukas angensehen und dabei immer sehr laut gesprochen und ihn von allen Seiten angesproechen. ....Hallo Lukas..... Guckmal da! u.s.w. Dann mussten wir wieder warten und dann wurde bei Lukas ein Phonatrischer Text durchgefuehrt, und zwar der mit den Lautsprecherboxen um zu sehen wie seine Reaktionen sind. Dann haben wir wieder gewartet und es wurde noch eine Messung mit einem Geraet gemacht. Die Aerztin meinte im Anschluss, Lukas hoere gut und wir koennten die Gehirnstammmessung noch probieren, aber es waere nicht wirklich von noeten. Lukas liess sich diese beiden Messungen auch nicht mehr gefallen und so war es eh entschieden keine Messungen zu machen. Ob Era oder Bera weiss ich jetzt nicht. Es handelte sich um einen Ohrhoerer aehnlich wie bie einem Telefon nur kuerzer und der hatte zwei Elektroden fest installiert, dabei kamen toene raus,aber das war Lukas nach dieser langen Zeit einfach zu viel. Waren fast 3,5 Stunden bei dieser Aerztin und dannach alle Geschaft.
Nun wissen wir Lukas hoert gut. Naechster schritt Pauken wieder einsetzten lassen und sie meinte noch zum Abschluss er waere sehr gut operiert worden und sein Gaumensegel wuerde sich auch schon sehr gut bewegen. Also bis zur naechsten Untersuchung :D

Gigi und Leon
04.05.2005, 20:29
Wie heisst dieser tolle Spruch nochmal? :
Erstens kommt es anders und
Zweitens als man denkt..... :D
Na prima, sind doch gute Nachrichten.
Ich freu mich für euch!
Gruß Gigi :D

Nicole und Julia
04.05.2005, 20:56
Prima Andrea
... dann kannst du ja nun beruhigt sein und Lukas mit toll beweglichem Gaumensegel so richtig anfangen zu plappern....

hoffen wir das die Paukenop dann bald von statten gehen kann, das er weiterhin so gut hört und dort nix verschleppt wird mit dem neuen Erguß!

Aber komisch das die Ergebnise doch gut waren obwohl ein Erguß vorliegt, das war ja bei Gabi keinesfalls so, so das sie wieder kommen sollte nach mehreren Wochen.... :?