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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Haushaltshilfe durch die Krankenkasse?



sannylove
13.03.2005, 17:31
Hallo,

unser Krümelchen wird nun schon bald 3 Monate alt, seitdem sammelt sich aber auch der Staub im ganzen Haus... :oops:

Ich komme hier einfach zu gar nix und da ich irgendwo mal gelesen habe, daß man Anspruch auf eine Haushaltshilfe hat, möchte ich hier mal fragen, wie ich denn am besten daran komme. Muß mir das ein Arzt verschreiben, wenn ja von welchem und mit welcher Begründung?

Außerdem haben wir bereits einen Antrag auf Pflegegeld laufen (aber die Krankenkasse läßt sich ewig Zeit...), kann ich denn trotzdem in der Zwischenzeit eine Haushaltshilfe beanspruchen?


Wäre super, wenn mir jemand helfen könnte...

Liebe Grüße
Sanny

Gabi und Lukas
13.03.2005, 18:54
Hallo Sanny!
Schau mal hier, das Thema hatten wir schonmal. http://www.lkgs.net/viewtopic.php?t=93
Überhaupt findest Du unter "Recht in Deutschland" viele interessante Tipps.
Grüße von Gabi

Doreen mit Elisei
13.03.2005, 19:41
Hallo Sanny, das ist ne schwierige Sache. Nach der Entbindung hättest Du eine Haushaltshilfe bekommen. Da genügt ein rezept vom Frauenarzt mit Hinweis auf die Entb. und die LKGS Deines Kindes. Der Zug ist leider abgefahren.
Nun wird es auf jeden Fall schwieriger. Dein Hausarzt oder Frauenarzt kann Dir z.B. totale Erschöpfung attestieren. Wenn dann auch noch vom KIa was kommt wegen der Spalte, könnte es vielleicht klappen.

Wegen Pflegegeld brauchst Du Dir keinen Kopf machen. Das dauert meist sehr lange bis die sich melden. Aber wenn es bewilligt wird, wird vom Antragsdatum an gezahlt. Melde Dich ruhig, wenn es soweit ist und du noch Fragen hast.

sannylove
14.03.2005, 08:46
Habt vielen Dank für Eure Antworten!

Dummerweise sitzen hier in Soest bzw. in Münster nur Fachidioten im Versorgungsamt, Luca hat bisher lediglich einen Behinderungsgrad von 60 ohne Merkzeichen anerkannt bekommen.

Wir sind schon in Widerspruch gegangen, der aber abgelehnt wurde. Nun müssen wir erst eine Klage bei Gericht einreichen. Und bis das entschieden wird, werden wohl 2 bis 3 Jahre vergehen...so hat uns das zumindest ein Anwalt erklärt.

Also wirds mit der Begründung mit dem Behinderungsgrad schwierig.

Ich meine doch aber, wenn man ein "schwerbehindertes" Kind im Haushalt hat, hat man generell Anspruch???
Ach das ist doch alles soooo blöd! :roll:

Liebe Grüße
Sanny

Nicole und Julia
14.03.2005, 12:11
Das mit dem Pflegegeld kann schon mal 4 Monate dauern... wenn ihr den Antrag bei Geburt gestellt habt, .... wenn nicht halt noch länger! Mit Haushaltshilfen kenn ich mich leider nicht aus doch ich dachte nur wenn man eine HH hat dann gibt es kein Pflegegeld mehr. Schau mal bei Geld und Recht was Pia alles dazu geschrieben hat!

Was für eine Spalte... (komplett und durchgängige LKGS?) hat dein Sohn denn noch mal? Sorry, bin bei so vielen neuen echt überfordert mir alles so genau zu merken!

Dann müßte er ja 100 mit H bekommen, so hat es Julia auch und der wurde gleich auf 5 Jahre festgesetzt, weiß nicht obs sie zwischendrin noch mal drauf kommen, also wir mache nix das sie eher prüfen, .... haben erst vor kurzem das große Auto umgemeldet auf sie!

Das ihr da nun so kämpfen müßt ist echt doof und tut mir total leid, bei uns ging das anstandslos und ohne Umscheife sogar noch recht zügig. Also drücke die Daumen das ihr das auch so bekommt wie es sich gehört!

Gerda mit Luca
14.03.2005, 13:55
Hallo Sanny,

daß einige Wochen nach der Geburt "Land unter" ist kommt anscheinend bei den meisten Familien vor, die keine Helf-Oma haben.

Ich habe meine Zwillinge 5 1/2 Wochen nach der Geburt nach Hause bekommen und mich, nachdem die 4 Wochen Urlaub von meinem Mann vorbei waren auch alleine durchschlagen müssen.

4 Monate nach der Geburt habe ich mich auf eigene Rechnung an eine eine Firma gewand, die Haushalthilfen vermittelt. Ich wollte für 3 Stunden die Woche Hilfe. 4 Wochen später kam die Hilfe das erste Mal.
Die Frau war einfach klasse, sie hat die Arbeit gesehen und war recht gründlich. Leider hat sie nach kurzer Zeit die Firma verlassen und von da an kam nur noch alle 2-3 Wochen jemand. . . nach insgesammt 4 Monaten wollte ich nicht mehr.

Seit dem komme ich alleine klar. Geholfen hat mir, daß ich einiges straffer organisiert habe :-)

Für´s Fläschchenmachen habe ich das Wasser in einer Thermokanne paratstehen gehabt (morgens und abends kontrolliert, bzw. frisch gemacht) Ein Milchpulverportionierer verhindert das mit-Tüte-und-Schippken-Pulver-durch-die Küche-verteilen ;-) mit anderen Worten, die Fläschchen sind wesentlich schneller fertig, Streß durch schreiendes Kind während des Fläschchenmachens fällt weg.

Wäsche nach dem Waschen in den Trockner und noch leicht feucht auf Kleiderbügel hängen. . . dadurch spart man gut die Hälfte an Bügelzeit.
Meine Mutter hat mir außerdem eine Bügelstation geschenkt, mit dem Argument wenn sie schon nicht helfen könne (sie ist 79) dann wolle sie eben "so" helfen. Mit dem Teil bekomme ich locker 8 Oberhemden in 30 Minuten ausgehfein.
Wenn´s bei uns RICHTIG enge ist, bringe ich die Arbeitshemden meines Mannes zum Bügeldienst und bei meinen Zuhause-Sweatshirts reicht das oben geschilderte leicht feucht auf-den-Bügel-hängen.

Achja, nach einigen Monaten habe ich den zeitgleichen Mittagsschlaf eingeführt. Die Kinder kamen nach dem Mittagessen ins Bettchen. Nach einigen Tagen hatten sie´s raus, daß nach dem Mittagessen für 1-2 Stunden Ruhe ist.
Die Zeit nutze ich heute für den Haushaltskram. . . und die heiße Tasse Cappucino und Internet.

Sanny, geholfen hab´ ich Dir jetzt nicht wirklich, aber vielleicht habe ich Dir Ideen gegeben wie Du den Haushalt straffen kannst bis Du Hilfe bekommst.

Viele liebe Grüße
Gerda
mit Luca & Linus *3.02.03

sannylove
17.03.2005, 10:59
Liebe Gerda,

hab vielen lieben Dank für Deine Antwort!

Allerdings, wenn es noch keine Haushalttipps gegeben hätte, dann hätte ich die erfunden! :lol: Ich mach schon nur das Nötigste und bin an sich gut organisiert, aber trotzdem klappt zur Zeit überhaupt nichts.

Wenn Luca schläft, muß ich die Zeit zum Abpumpen nutzen, aber das werde ich jetzt aufgeben. Mich wurmt das einfach total, ich starre nur noch auf die Uhr und bin in Gedanken schon wieder bei der nächsten Sache...

Für meine Große finde ich auch kaum Zeit und das ist beinahe katastrophal. Durch ihre ADS Geschichte braucht sie auch extrem viel Aufmerksamkeit und vorallem Lenkung. In vielen Dingen ist sie wie ein 2jähriges Kind mitten in der Trotzphase... :cry:

Hab aber trotzdem vielen Dank für Deine Bemühungen!

Liebe Grüße
Sanny

Gabi und Lukas
17.03.2005, 11:13
Liebe Sanny!
Ich habe das Abpumpen damals auch aufgegeben, weil ich es zeitlich einfach nicht hinbekommen habe. Ich habe es viel früher aufgegeben, ahtte dabei aber ein fürchterlich schlechtes Gewissen. Aber bei mir war auch der Hauptgrund, dass ich fand, dass die Geschwister von Lukas viel zu kurz kamen, schließlich hatten die doch auch gewisse Rechte.
Ich möchte Dich einfach nochmal ermutigen, genau auf Deine innere Stimme zu hören: Wenn Du meinst, dass Du das Abpumpen nicht mehr schaffst, dann ist das Deine Entscheidung, dann lass Dir deswegen bloß kein schlechtes Gewissen einreden! Wenn Du aber das Gefühl hast, nur im Moment ein Tief zu haben, dann denk dran, dass es eine schwerwiegende Entscheidung ist, die Du nicht so gut rückgängig machen kannst.
Ich weiß nicht, ob Dir klar ist, was ich meine...ich denke in erster Linie an Dich, nicht an Luca: Er wird sich auch ohne Muttermilch prächtig entwickeln (Vorsicht: ich möchte keine Diskussion lostreten "Muttermilch ja oder nein?", bin selbst überzeut von den Vorteilen der Muttermilch, meine aber, es gibt besondere Situationen, in denen man einfach abwägen muss, was wichtiger ist.) Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man sich selber mit Schuldgefühlen ziemlich fertig machen kann, wenn man diese Entscheidung getroffen hat.
Ich habe damals wegen der anderen Kinder aufgehört abzupumpen und habe diese Entscheidung danach zwar bereut, aber dennoch würde ich es, wenn ich nochmal in genau der gleichen Situation wie damals wäre, vermutlich wieder tun.
Klingt vermutlich für Dich jetzt total wirr...Was ich sagen wollte, ist: Wenn Du Dir sicher bist, dass es so besser ist, dann lass das Abpumpen ruihig bleiben, aber eben nur, wenn Du wirklich sicher bist.
Liebe Grüße von Gabi

Corinna
19.03.2005, 09:13
Hallo Sanny,

ihr habt doch eine LKGS-Spalte, Ihr könnt Euch berufen auf die

"Anhaltspunkte für die ärtzliche Gutachtertätigkeit im sozialen Entschädigungsrecht nach dem Schwerbehindertengesetz 1996"

100 % H für 5 Jahre! Attest des Kieferchirurges beilegen.

sweetcandy84
19.03.2005, 18:07
wie habt ihr denn das pflegegeld bekommen????
mir wurde gesagt, dass ich weniger als 2 stunden pro tag mehraufwand habe, und deswegen kein pflegegeld bekommen würde!!! finde ich komisch, was musstet ihr denn alles machen, oder wo habt ihr das beantragt???

Nicole und Julia
19.03.2005, 20:41
Hi Corinna...

schau mal im Unteforum bei "Geld und Recht" , glaub da hat Pia bestimmt ne gute Liste /Link zusammen gestellt...

zb Hier... http://www.lkgs.net/viewtopic.php?t=91&highlight=pflegegeld

oder hier...

http://www.lkgs.net/viewtopic.php?t=1085&highlight=pflegegeld

Hoffe dort kann die einigermaßen geholfen werden!