Kerstin mit Paulina
19.01.2005, 09:09
Hei, alle zusammen!
Ich muß nun auch mal meine Geschichte loswerden. Als die Lippe von Paulina noch nicht verschlossen war, haben schon viele Leute geguckt. Ich habe die Öffentlichkeit jedoch nie gescheut, bin mit ihr Bus und S-Bahn gefahren, in Einkaufszentren gewesen - eben alles was, ich vorher auch so gemacht habe. Dadurch, dass ich 8 Monate lang Milch abgepumpt habe, mußte ich zwar immer nach 3 spätestens 4 Stunden wieder zuhause sein, ging aber auch. Ich war und bin viel zu stolz auf meine Süsse, um sie irgendwo zu verstecken. Ich weiss aber auch, daß es anders sein kann. Eine Mutter, die ich in der Spaltsprechstunde getroffen habe, erzählte mir, dass sie vor dem Lippenverschluß immer ein Tuch auf den Mund ihres Sohnes gelegt hat, damit man im Kinderwagen, wenn Leute reingucken wollen, die Spalte nicht sieht. Das finde ich wirklich schlimm.
Auch ich habe schlimme Sachen erlebt - aber auch viele schöne und ermutigende Erfahrungen.
Eine meiner - damaligen - besten Freundinnen sagte einmal zu mir, damals war Paulina 2 Jahre alt (heute ist sie 4 Jahre), daß meine Tochter sich fast nie wehrt, wenn sie von anderen Kindern bzw. vor allem von dem Kind meiner Freundin mal geschlagen wird. Ich sagte daraufhin, daß es viele Kinder gibt, die sich nicht wehren, schließlich muß man das ja auch noch alles lernen.
Sie sagte daraufhin, dass Paulina aufgrund ihrer Schmerzerfahrungen durch die Operationen von anderen geschlagen werden möchte, dass sie es also regelrecht brauchen würde. Ich war wie versteinert. Habe noch nie so einen Blödsinn gehört. Aber sie meint das völlig ernst und besteht nach wie vor darauf, dass das so ist, wie sie das sagt. Sie unterstellt mir, dass ich ein Problem mit der Spalte meiner Tochter hätte, und deshalb die Wahrheit nicht annehmen könnte. Ich konnte das alles gar nicht glauben, das ist Psychologie für Hobbygärtner!!!
Ich habe, bevor ich Soziologie studiert habe, eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht und außerdem Sozialpädagogik studiert. Soll heißen, ich habe schon so´n bißchen Ahnung von Entwicklungspsychologie - aber sowas habe ich noch nie gehört.
Jedenfalls habe ich den Kontakt nach mehrmaligen Treffen, die Sache doch noch zu klären, endlich abgebrochen. Es tut mir zwar für die Kinder leid, denn schließlich waren es die besten Freundlinnen, aber ich mag meine Tochter nicht mit so einer Frau alleine lassen, wenn sie so etwas über Paulina denkt.
Was sagt ihr dazu? Das mußte ich mal loswerden, hat mich ganz schön lange belastet.
Alles Liebe von
Kerstin
Ich muß nun auch mal meine Geschichte loswerden. Als die Lippe von Paulina noch nicht verschlossen war, haben schon viele Leute geguckt. Ich habe die Öffentlichkeit jedoch nie gescheut, bin mit ihr Bus und S-Bahn gefahren, in Einkaufszentren gewesen - eben alles was, ich vorher auch so gemacht habe. Dadurch, dass ich 8 Monate lang Milch abgepumpt habe, mußte ich zwar immer nach 3 spätestens 4 Stunden wieder zuhause sein, ging aber auch. Ich war und bin viel zu stolz auf meine Süsse, um sie irgendwo zu verstecken. Ich weiss aber auch, daß es anders sein kann. Eine Mutter, die ich in der Spaltsprechstunde getroffen habe, erzählte mir, dass sie vor dem Lippenverschluß immer ein Tuch auf den Mund ihres Sohnes gelegt hat, damit man im Kinderwagen, wenn Leute reingucken wollen, die Spalte nicht sieht. Das finde ich wirklich schlimm.
Auch ich habe schlimme Sachen erlebt - aber auch viele schöne und ermutigende Erfahrungen.
Eine meiner - damaligen - besten Freundinnen sagte einmal zu mir, damals war Paulina 2 Jahre alt (heute ist sie 4 Jahre), daß meine Tochter sich fast nie wehrt, wenn sie von anderen Kindern bzw. vor allem von dem Kind meiner Freundin mal geschlagen wird. Ich sagte daraufhin, daß es viele Kinder gibt, die sich nicht wehren, schließlich muß man das ja auch noch alles lernen.
Sie sagte daraufhin, dass Paulina aufgrund ihrer Schmerzerfahrungen durch die Operationen von anderen geschlagen werden möchte, dass sie es also regelrecht brauchen würde. Ich war wie versteinert. Habe noch nie so einen Blödsinn gehört. Aber sie meint das völlig ernst und besteht nach wie vor darauf, dass das so ist, wie sie das sagt. Sie unterstellt mir, dass ich ein Problem mit der Spalte meiner Tochter hätte, und deshalb die Wahrheit nicht annehmen könnte. Ich konnte das alles gar nicht glauben, das ist Psychologie für Hobbygärtner!!!
Ich habe, bevor ich Soziologie studiert habe, eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht und außerdem Sozialpädagogik studiert. Soll heißen, ich habe schon so´n bißchen Ahnung von Entwicklungspsychologie - aber sowas habe ich noch nie gehört.
Jedenfalls habe ich den Kontakt nach mehrmaligen Treffen, die Sache doch noch zu klären, endlich abgebrochen. Es tut mir zwar für die Kinder leid, denn schließlich waren es die besten Freundlinnen, aber ich mag meine Tochter nicht mit so einer Frau alleine lassen, wenn sie so etwas über Paulina denkt.
Was sagt ihr dazu? Das mußte ich mal loswerden, hat mich ganz schön lange belastet.
Alles Liebe von
Kerstin