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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abtreiben wegen ner Spalte???



Antje mit Nils
11.10.2004, 22:38
Hallo,

es sind ja jetzt schon sehr viele Beiträge zu diesem Thema. Und auch verschiedene Meinungen. Ich denke es ist nun mal so, dass es normal ist, dass man angestarrt wird wenn man nicht ganz der "Norm" entspricht.
Sei es, dass man zu dick ist, zu dünn, zu klein, zu groß, bunte Haare, keine Haare hat...oder eine Fehlbildung im Gesicht. Es ist ja auch noch ok wenn die Leute nur gucken, ich gehöre wahrscheinlich auch dazu, aber müssen es den verletzende Worte sein???Klar, wenn ich ein Kind sehe das eine Behinderung hat schaue ich auch hin. Vielleicht auch aus Interesse. Aber ich gehe doch nicht zur Mutter und sag ihr irgendwelche Sachen die ihr noch mehr weh tun. Ich kenne jemanden, der meinte, wenn er/sie in der SS erfahren, dass ihr Kind eine Spalte hätte, würde sie abtreiben!!!!!!!! Obwohl sie Nils kennen!!!!!Das tut dann sehr weh!!!

LG
Antje

Gigi und Leon
12.10.2004, 14:32
Auch wenn es unvorstellbar klingt -
Wir haben mal bei einer Studie vor ein paar Jahren mitgemacht. Zwei Logopädinnen haben ihre Arbeit über Spaltkinder geschrieben. Insgesamt waren die Fragen ok, hat eigentlich auch Spaß gemacht.
Dann kam die Frage,ob wir uns überlegt hätten abzutreiben. ?????
Klar wurde uns die Möglichkeit genannt aber es war für uns kein Thema - zu KEINEM ZEITPUNKT!!! und so deutlich habe ich das dann auch erklärt, da schauten sich die beiden nur an und meinten, dass sage und schreibe 80% der in der Schwangerschaft entdeckten Kinder mit Spalte abgetrieben würden.
Mir wurde damals ganz schlecht - ich konnte es mir nicht vorstellen aber die hatten da die nackten Zahlen.
Es beschäftigt mich immer wieder va. wenn ich mal wieder unheimlich stolz auf meinen Großen bin. Da kommt der Gedanke : und so ein fixes freundliches aufgewecktes Menschenleben soll "nur" wegen der "Spalte" nicht leben dürfen? *schauder*
Gewiss, es ist Einstellungssache - jeder sollte das Recht haben es für sich zu entscheiden und es sollte akzeptiert werden, was ich auch tue - ohne Zweifel - aber eine Spalte alleine als Abtreibungsgrund, weil es zu viel Mühe macht oder wegen "Den anderen Leuten" -das finde ich erschreckend.
In diesem Sinne nachdenkliche Grüsse von Gigi

Tina & Andy
12.10.2004, 19:36
Hallo Gigi
was 80% das ist ja der Hammer.Okay ich habe es erst nach der Geburt erfahren aber ich glaube nicht das ich das Kind hätte abtreiben lassen.Nie never enfach nicht vorstellbar.Vorallem ich frage mich jetzt.Die meinsten von euch haben es in der 20 SSW erfahren wer treibt da bitte schön ab??????
Das ist ja ne Horror vorstellung.
Nee Nee das sind keine Menschen.
Die geschockt Tina mit ihren (-.-) schlafenden Babys.

Nicole & Ben
12.10.2004, 20:21
Das kann ich gar nicht glauben, das eine Spalte heute noch ein Abtreibungsgrund sein soll! (Einen Grund für Abtreibung gibt es nach meiner Ansicht sowieso garnicht).Kennt sich da einer in der aktuellen "Abtreibungsproblematik" aus ? Das klingt völlig absurd...bin total schockiert...
Wie lange ist diese Untersuchung denn her Gigi?
Habe Anfang des Jahres über einen solchen Fall was in der K-Zeitung gelesen, die berichteten über eine Abtreibung wegen einer Spaltbildung in England, wogegen eine Pfarrerin vor Gericht gegangen ist, die selber Spaltträgerin war....habe aber leider nichts weiter über den Ausgang gelesen. Ich dachte das sei bei uns gar nicht möglich :cry:
Da darf ich nicht weiter drüber nachdenken....grrrr wegen einer Spalte...
LG Nicole mit Ben

Gigi und Leon
12.10.2004, 20:42
Ich weiß es leider auch nicht mehr so ganz genau - hab so was im Kopf, dass es bis zur 24. SSW möglich ist, mag aber auch gar nicht drüber nachdenken ehrlich gesagt - hab das direkt damals verdrängt als ich die Zahl 80% hörte - sie erscheint mir eigentlich auch zu hoch- aber warum sollten die beiden Mädels da so in ihren Recherchen übertreiben? Dachte mir, ich sei vielleicht zu blauäugig und bin jetzt froh, dass es mir wohl nicht alleine so geht mit dem geschockt sein.
Das Thema Abtreibung finde ich sowieso sehr schwierig zu händeln :buhu:
ich denke, dass da nicht umsonst so viele Diskussionen drüber geführt werden. Das laß ich jetzt mal so stehen.
Schönen Abend noch wünscht Gigi

Anonymous
12.10.2004, 21:36
Hallo miteinander,

hab gerade das neue Forum entdeckt!

Sorry, hab ein bisserl wenig Zeit für Euch, aber diese Woche noch, und dann bin ich eh wieder zu Hause!
Ja wegen dem Thema:
Also ich hab gar nicht daran gedacht, das ich abtreiben könnte! Und ich hätte es niiiiiieeee gemacht, denn ich war so froh, das ich schwanger geworden bin!
Ich weiss nicht so genau, aber ich glaube bei einem Genetischen Fehler kann man bis zur 35. Woche abtreiben, aber bei einer Spalte habe ich leider keine Ahnung!
80% sind ja echt der Hammer!! Was leben für Menschen auf unserem Planeten! Echt eine Sauerei!
Bitte, unsere Kids haben ja nur eine Spalte!

lg
maria

Nicole und Julia
12.10.2004, 21:50
Hi...

mir geht es da genau wie Maria und vielen anderen hier auch! Ich finde es sehr sehr schade das sich so viele Menschen dafür entschieden haben/hätten ihr Spaltkind einfach abtreiben zu lassen. Den meisten fehlt doch sonst gar nichts und sie sind schlaue und liebenswerte Menschen wie alle anderen.

Meine Stifmama hat mich auch am Telefon, schon lange nach Jules Geburt gefragt ob ich es den vorher gewußt habe. "Ja "sagte ich und sie"Aha - und du hast es trotzdem bekommen" so viel wie..."warum hast du nicht abgetrieben?" Mir hat das sehr weg getan. Mein Vater war ähnlicher Meinung wollte sich aber nicht so direkt äußern und meinte er würde hinter unserem Entschluß stehen, egal wie er ausfällt.

Klar haben wir und für das Kind entschieden, und ich hoffe das es viele Spaltmamis in der Zukunft auch so tun werden. Mir gehen bei solchen Prozentzahlen echt die Nackenhaare hoch und ich frag mich ob wir noch zu ner Gesellschaft werden die sich die Kinder wie im Katalog bestellen wird/will!

Doreen mit Elisei
12.10.2004, 22:16
Unser Ärztin sprach bei unserem ersten gespräch in der 23. Woche auch von solchen zahlen, aber genau habe ich sie nicht mehr im Kopf. Sie erzählte, dass sie überall "missioniert" für die Spaltkinder und das sie froh ist über jedes Elternpaar, dass sich für sein Kind entscheidet. Aber meist ist es halt so, dass die Leute unter extremen Druck stehen, wenn sie von der Spalte erfahren. Oft wird ihnen gesagt, dass noch andere schwere Behinderungen dranhängen (z.B. Trisomie 18). Und es ist sehr wenig Zeit, sich erst mal Informationen zu holen. Die meisten entscheiden sich innerhalb von 1-3 Tagen für die Abtreibung und werden auch noch von Ärzten gedrängt. Aufklärung findet fast nicht statt. Und im ersten Schock entscheidet mancher anders, als er sich mit mehr Informationen und mehr Zeit entschieden hätte. Leider.
Für mich selbst würde Abtreibung nicht in Frage kommen, egal was mit dem Kind ist, aber wer da nicht so einen festen Standpunkt hat, gerät da schnell ins Schwimmen. Vor allem wenn so ein negatives Bild vermittelt wird.

Peter Ecker
12.10.2004, 23:36
Hallo,
die Frage ist doch: möchte man dem künftigen Kind das zumuten? Und die Antwort kann nur sein: nein. Denkt allein an die ganzen Operationen, und die sind noch das kleinste Problem.
Viele Grüsse, Peter

Doreen mit Elisei
13.10.2004, 00:37
Hallo Peter, da muß ich Dir aber mal heftig widersprechen! Niemand weiß, was dem gesunden Kind, dass man bekommt im Leben alles noch passieren kann. Ob es ein glücklicher Mensch wird oder nicht. Unsere Kinder mit Spalte sind leider noch meist zu klein, um sie zu fragen, aber ich glaube, dass kaum einer der Meinung ist, dass er lieber nicht zur Welt gekommen wäre. Sicher sind die OPs nicht einfach wegzustecken, aber deshalb hat mein Sohn zumindest keine Probleme mit seiner Lebensfreude. Er ist quietschvergnügt und genießt sein Leben in vollen Zügen.
Ich denke nicht, dass wir als Eltern oder zukünftige Eltern das recht haben, darüber zu entscheiden ob das Leben unserer Kinder für sie lebenswert ist oder nicht! Es gibt so viele gesunde aber von Herzen unglückliche Menschen auf dieser Welt. Hätten die Eltern das vor der geburt schon gewußt, hätten sie dann lieber abtreiben sollen, um dem Kind und späteren Erwachsenen das Unglück ihres Lebens zu ersparen?

Gigi und Leon
13.10.2004, 09:36
Ich muß da auch mal heftig widersprechen!
ich denke, dass jeder Mensch sein Büdel zu tragen hat,ob mit oder ohne Spalte, entscheidend ist, wie der/diejenige damit umgeht.
Dem künftigen Kind das zumuten? Ja ! Denn einfach zu sagen: Tja mein liebes Kind , du hast zwar "nur" eine Spalte aber deswegen will ich dich nicht und ICH entscheide jetzt für dich , dass du nicht zu leben hast ist doch noch grausamer.
Schaut euch hier unsere Jugendlichen an, die kommen im Großen und Ganzen doch ganz gut zurecht - klar gibt es Probleme und Sorgen, aber die gibt es bei Nichtspaltkindern genauso - entscheidend ist, wie damit umgegangen wird!!!!
@ Peter: Ich weiß nicht ob und wie viele Ops du schon über dich ergehen lassen musstest, bedenke aber bitte, dass die OP-techniken jetzt viel ausgefeilter sind, so können die Ops auf ein Minimum reduziert werden. Was dann nachher an "Schönheitskorrekturen" für einen selbst dazukommt, bestimmt jeder selber und da gibt es auch genügend Nichtspaltträger die sich immer wieder unters Messer legen.
Ich rede hier nicht von wirklich medizinisch notwendigen Ops!!
Was du mit anderen "Problemen" meinst, weiß ich nicht, aber mit einem guten Schuß Selbstbewusstsein kann noch jede Lebenslage gemeistert werden - es ist gewiss nicht leicht, dass will ich auch gar nicht behaupten, aber so schwarz zu sehen wie du das wohl momentan tust, braucht man auch nicht.
Mit Unterstützung, Akzeptanz , Vertrauen und Liebe werden es unsere Spaltkinder noch sehr weit bringen, da bin ich mir ganz sicher. Denn uns sind unsere Kinder nicht egal, wir helfen ihnen auf ihrem Weg ins Leben so gut wie wir das können und ich denke, dass das auch gut klappen wird.
Gigi

Gabi und Lukas
13.10.2004, 11:28
Eigentlich geht es doch ums Prinzip: Abtreibung ja oder nein? Wenn ich der Ansicht bin, ein genetischer Defekt sei ein Grund für eine Abtreibung, wo ziehe ich dann die Grenze? Kann es nicht sein, dass ein Mensch mit DS ein viel glücklicheres Leben führt als ein Mensch mit Spalte? Also, welches Kind "darf" man dann eher abtreiben? Aber wie Doreen schon geschrieben hat: Es gibt keine Versicherung, dass ein Mensch ein glückliches Leben führen wird, egal ob er gesund ist oder krank, ob er schön ist oder hässlich, ob arm oder reich...Die meisten Behinderungen entstehen übrigens erst nach der Geburt bei Unfällen oder durch Krankheiten, rein statistisch gesehen.
Deshalb halte ich von der ganzen pränatalen Diagnostik, wie sie zur Zeit gehandhabt wird, nicht viel. Natürlich, wenn es darum geht, Krankheiten zu diagnostizieren, die sofort nach der Geburt behandelt werden müssen, also wenn es darum geht, dem Baby dann optimal helfen zu können, dann ist es wichtig, vorbereitet zu sein. Aber so wie das heutzutage praktiziert wird, hat die pränatale Diagnostik doch hauptsächlich das Ziel, eine Auslese zu betreiben: wer nicht gut genug ist, muss sterben. Die meisten jungen Mütter entschließen sich doch für eine FWU, weil sie hören wollen, mit ihrem Kind ist alles in Ordnung. Aber was ist, wenn sie das Gegenteil erfahren? Oftmals werden sie dann noch von den Ärzten unter Druck gesetzt, so ein Baby der Gesellschaft doch nicht zuzumuten. Ich habe gehört, in Amerika ist es sogar schon so weit, dass die Krankenkassen nicht mehr die Kosten für behinderte Kinder übernehmen, wenn die Eltern vor der Geburt von der Behinderung gewusst haben.
Und was mich am meisten daran stört: Keiner der Ärzte, der vorher zur Abtreibung geraten hat, kümmert sich hinterher noch um die Mutter und wie es ihr mit dieser Entscheidung geht. Welche Mutter verkraftet es denn, wenn sie ein Baby wegen einer Spalte abgetrieben hat (meist durch Spätabtreibung, d.h. die Geburt wird eingeleitet, das Kind ist aber noch nicht lebensfähig und stirbt desewegen)? Die meisten leiden für den Rest ihres Lebens unter Schuldgefühlen, aber das ist den lieben Ärzten und dem Rest der Gesellschaft natürlich egal.
Ich könnte noch viel zu dem Thema schreiben...
Gruß, Gabi

Nicole & Ben
13.10.2004, 22:18
Hallo Peter,
meine Vorrednerinnen haben ja schon eien Menge geschrieben auf deinen Beitrag hin und ich kann mich ihnen nur anschließen.
Leben schenken und auch Leben nehmen liegt nicht in unserer Hand!
Jeder muß das Beste versuchen zu machen aus seinem "Lebensgeschenk".
Deine Aussage hat mich sehr verletzt, weil du mit dieser Formulierung unseren Kindern, die eine Spalte haben, die Daseinsberechtigung abzusprechen scheinst.
Ich bin sehr entäuscht, so etwas hier im Forum lesen zu müssen... :(
(vielleicht habe ich deine Formulierung auch mißverstanden????)
LG von Nicole mit Ben

Nicole und Julia
13.10.2004, 22:53
Hallo Ihr...

auch ich habe diesen Beitrag von Peter gelesen und denke er hat es nicht so gemeint das ein Kind mit LKGS Spalte keine Daseinsberechtigung hat. Ich denke er meint es bestimmt in dem Sinne das er vielleicht auf Grund eigener oder erlebter Erfahrungen mit diesem Thema viele Spaltträger gesehen hat die im Leben nie richtig mit ihrer Fehlbildung fertig geworden sind und von daher viel zu leiden haben und noch leiden müssen.

Vielleicht sind diese Erfahrungsträger aber auch alle in einer anderen Situation wie unsere Kinder heute geboren. Ich meine das es vielleicht damals alles ganz anders zu geganen ist (ans Bett binden nach den OPs, Eltern durften nicht bei den Kindern bleiben, etc) wie Pat vom WRG Forum schon sehr oft dort gepostet hatte. Sie konnt auch nicht nachvollziehen das es heute anders ist und mit den Kindern schon von Baby auf gut umgegangen wird, das die Eltern immer bei den Kindern sein können, das die Op Anzahlen deutlich zurück gegangen sind, das man schon früh auf Logopädi achtet etc....

Also wenn es heute noch so wäre wie vor 40 Jahren sag ich mal und ich selber eine Spalte gehabt hätte und damit NUR schlechte Erfahrungen gemacht hätte, dann würde ich auch jedem Elternteil das ein Kind mit Spalte bekommen soll raten sich das für das Wohl und das weitere Leben des Kindes noch mal genau zu überlegen was ihnen wichtig ist und wie viel sie dem Kind zumuten wollen/können!

Heutzutage ist das natürlich nicht mehr so und darum finde ich es auch richtig was ihr alle hier schreibt. Nur wissen wir nicht wie es früher war und sollten darum auch mit "Anschuldigungen" für jemanden der es anders kennt vorsichtig sein. Das ist meine Meinung!
Hab ja auch schon geschrieben das ich mit dem Wissen wie die Spaltkinder heute behandelt werden können, auch nie abtreiben würde!

bettina u paul
14.10.2004, 12:58
Ich hab mir jetzt eure Beiträge dazu durchgelesen und kann mich nur allen anschließen. Ich käme nie auf die Idee mein Kind wegen einer Spalte abzutreiben. Und wie schon geschrieben- LKGS ist keine Behinderung im herkömmlichen SInn, sondern eine Fehlbildung, die sich heute schon ausgezeichnet korrigieren lässt.
Wie die Kinder mit ihrer Spalte umgehen, möchte ich mal behaupten, hängt auch sehr mit ihren Eltern und deren Erziehung ab. Ich kenne viele Leute mit einer anderen Fehlbildung/Behinderung (ob schon pränatal oder erst später erworben sei dahingestellt), die wirklich sehr zufriedene Menschen sind und sehr viel geschafft haben. Natürlich erschwere oft Mitmenschen diesen das Leben und es werden ihnen andauernd Steine in den Weg gelegt, doch sie gehen ihren Weg.
Mir tut´s nur sehr weh ums Herz, wenn ich bei Gesprächen mit anderen Müttern höre, dass sie ihr Kind bei einer Behinderung abtreiben würden. Und dann heißt es gleich darauf "Aber bei so wie bei Paul mit seiner Spalte käme das nicht in Frage". Da habe ich mich schon gefragt, wie ich das nehmen soll.

LG
Bettina

Peter Ecker
14.10.2004, 21:32
Hallo,
vielen Dank für eure Kommentare. Ich sollte noch sagen, dass ich selbst erwachsen bin und eine linksseitige LKGS habe.
Viele Grüsse, Peter

Marion
18.10.2004, 00:47
Zunächst einmal schließe ich mich der hier überwiegenden Meinung an, daß es ganz drauf ankommt, was man aus seinem Leben macht.
Jemand anderes hat weiter oben schon erwähnt, daß es ja noch keine Garantie zum Glück ist, wenn ein Kind gesund geboren wird. Viele Eltern tragen ja noch selbst dazu bei, das Kind nach dem eigentlich geglückten Start zum Idioten heranzuziehen. :D
Für mich sind die 80% Abtreibungen absolut nachvollziehbar. Man sollte sich da doch nichts vormachen. Was herrscht hier denn für ein Menschenbild vor? Nur weil die Leute das Internet erschaffen haben, ins All fliegen, Sexualstraftäter therapiert werden und Angela Merkel vielleicht bald Bundeskanzlerin wird, haben wir ja nicht per se eine aufgeklärte, tolerante , moralisch starke Gesellschaft.
Nicht jeder wächst an seinen Aufgaben und von Eltern erzogen zu werden die das mentale Problem mit der Spalte nie überwinden können, ist schon wieder ein großes Problem für sich, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann. Wenn solche potenziellen Eltern sich gegen das Kind entscheiden, muß das nicht schlecht sein.

Antje mit Nils
28.10.2004, 21:15
Hallo,

ich war ja vor Nils schonmal schwanger. Meine Tochter hatte viele Fehlbildungen, u.a. einen offenen Rücken. Der Arzt stellte mich vor die Entscheidung die SS zu beenden. Allerdings wurde dann bei einem 2. FA festgestellt, dass ich die SS beenden muß, weil das Baby nicht überlebensfähig ist und auch große Gefahr für mich bestand. Als Grund stand dann in den Papieren "mütterliche Indikation" d.h. ich hätte bis zur 40.SSW abtreiben können. Bei "kindlicher Indikation" geht das bis zur 22.SSW. Ich bin gegen Abtreibung. Mir wurde die Entscheidung vom Arzt abgenommen. Wäre das nicht so gewesen, hätte ich wahrscheinlich trotzdem abgerieben. Bitte verurteilt mich jetzt nicht, aber es waren sehr viele Fehlbildungen und mein Kind hätte nur an Schläuche und Geräte auf Zeit überlebt. (Herz, Gehirn, Nieren und Lunge waren betroffen).
ABER WEGEN DER SPALTE????? NIE IM LEBEN!!!!!!!!!
Das kann ich auch nicht verstehen. Es ist doch keine Lebenslängliche Fehlbildung! Schaut euch die Technik von heute an. OK...die OPs. Aber was ist wenn ein Kind mal einen Unfall hat, stellt man sich dann auch hin und sagt...laßt es einschlafen, die OPs!!! Dann wird doch auch um jeden Preis gekämpft. Spaltkinder können ein völlig normales Leben führen. Sie sind doch deswegen nicht eingeschränkt was z.B. die Berufswahl betrifft!!!

LG
Antje

Nicole & Ben
28.10.2004, 22:18
Hallo,
habe letzte Woche bei meiner Gyn nachgefragt:
Tatsächlich darf in Deutschland bis zur 24. SSW aufgrund einer diagnostzierten Spalte abgetrieben werden. :cry:
...da fehlen mir die Worte...
LG
Nicole & Ben

Tina & Andy
29.10.2004, 13:23
Das ist echt tragisch
Das Kind könnte unter umständen da schon überleben (es gab ja schon sollche Frügeburten die sogar in der 25 SSW geboren wurden und das überlebten)und die treiben es ab.Da mußte man doch irgendwas dagegen machen können.So eine Schweinerrei.

Anonymous
07.01.2005, 17:29
Hallo,
nach meiner Kenntnis ist es in Deutschland nicht zulässig, Babys nur aufgrund einer LKG-Spalte abzutreiben; es sei denn, es wird z.B. bei einer Fruchtwasseruntersuchung festgestellt, dass noch weitere Chromosomen geschädigt sind und das Baby geistig schwerstbehindert sein wird.

Doreen mit Elisei
07.01.2005, 20:01
Hallo Sonja, leider ist das nicht der Fall. Babys können allein wegen der Spalte abgetrieben werden, sogar noch über die 20. Woche drüberweg. Leider. Habe es selber in der 23. Woche angeboten bekommen.

Nicole und Julia
07.01.2005, 21:06
Bir mir wurde in der 20 Woche die Spalte entdeckt, also bei meiner Tochter und dann gleich die FU gemacht, falls da was gewesen wäre hatte ich auch noch abtreiben können... aber bei NUR Spalte kam das für uns nie in Frage! Denke aber auch das es auch bei NUR Spalte von den Ärtzen genehmigt worden wäre!

Anonymous
08.01.2005, 15:13
Hallo,
nach meiner Kenntnis ist es in Deutschland nicht zulässig, Babys nur aufgrund einer LKG-Spalte abzutreiben; es sei denn, es wird z.B. bei einer Fruchtwasseruntersuchung festgestellt, dass noch weitere Chromosomen geschädigt sind und das Baby geistig schwerstbehindert sein wird.

So wissen wir es auch !!! Als man bei mir in der 22. SSW den Befund LKG-Spalte nannte, habe ich auch gefragt, ob es Leute gibt, die deshalb abtreiben. Man sagte mir, dass eine LKG-Spalte in Deutschland kein Grund für eine Abtreibung ist. Man bekommt k e i n e kindliche Indikation für eine Abtreibung. Für eine mütterliche Indikation würde man auch keine Hilfe in Deutschland finden, da es ja nun wirklich ein reparabler "Schaden" ist und man mit Argumenten wie "halte ich psychisch nicht aus und stehe ich nicht durch" alleine dastehen würde.

Hätte die danach erfolgte Fruchtwasseruntersuchung jedoch bei den Trisometrien 13,17 und 21 (genetische Fehlbildungen) auch überdies noch Schäden gezeigt, dann hätte die Sache anders ausgesehen.

Eine Abtreibung kam für uns, nachdem zum Glück positiven Ergebnis der Fruchtwasseruntersuchung, nicht in Frage, aber ich finde es sehr komisch, dass das Thema Abtreibung bezüglich der LKG-Spalte so unterschiedlich bei den Ärzten behandelt wird. Wir haben doch in Deutschland alle die gleichen Gesetze, oder???

Selbst in Holland ist eine Abtreibung nicht mehr so ohne weiteres möglich - und das ist auch gut so !!!

Denn ich meine auch, wo fängt es an und wo hört es auf !?!

Wenn ich ein Kind bekommen möchte und habe das Glück schwanger zu werden, dann darf ich nicht mit einem 100%ig gesundem Kind rechnen. Es ist zwar wünschenswert, aber wenn man mal genau im Bekannten- und Freundeskreis herumhört, dann haben doch viele Kinder irgendwelche Probleme. Bei der LKG-Spalte besteht es halt von Anfang an, aber viele Kinder werden "gesund" geboren und erst nach Jahren kommen Krankheiten und Leiden zum Vorschein, die vorher keiner festgestellt hat.
Hätten die auch alle abgetrieben, würde es bald keine Kinder mehr geben.

Ich könnte jetzt noch Romane schreiben, aber ich will es erst einmal dabei belassen.

Gruss
Carmen und ??? (noch nicht geboren)

Anonymous
09.01.2005, 13:58
Genau so war es bei uns auch. Die Lippenspalte wurde bei uns in der 22. SSW erkannt. Die Ärztin sagte mir auch, dass dieses kein Abtreibungsgrund sei. Kein Arzt in Deutschlang würde nur wegen einer Spalte abtreiben. Das sei wohl nicht zulässig. Es sei denn, bei der Fruchtwasseruntersuchung würde ein weiterer Defekt (ich glaube es war das Chromosom 1) festgestellt. Dieser tritt wohl manchmal in Verbindung mit Spalten auf. Die Kinder haben ganz schlimme Defekte und sind nicht lebensfähig. Dann darf bzw. muss oder sollte wohl abgetrieben werden.
Dieses hat mir aber auch noch ein Pränataldiagnostik-Arzt in Hannover bestätigt. Es muss wohl stimmen. Nur komisch, dass die Ärzte verschiedene Auskünfte geben.
Gott sei Dank war bei uns alles in Ordnung. Es war nur die Spalte.
Meine Meinung dazu: Es gibt halt nicht nur perfekte Menschen und das ist auch gut so.
Leider haben viele ein Problem damit, wenn man nicht der Norm entspricht.

Doreen mit Elisei
10.01.2005, 00:44
Hallo Kirsten, ja, wir waren zum 3D-Sono in Berlin-Mitte. Dort wurde eine Trisomie 18 in den Raum gestellt, zusätzlich zur Spalte, die sie aber dann nicht bestätigen konnten. Aber aufgrund der Tatsache, dass wir schon Naima mit DS hätten, wäre es wohl ein Grund zu Abtreibung gewesen, laut den Ärzten da. Dass ich mich vehement gewehrt habe, brauche ich wohl keinem hier erzählen. Auch die FU habe ich abgelehnt, weil ich den Süßen nicht gefärden wollte.

Nicole und Julia
10.01.2005, 09:40
Doch... die FU haben wir damals bei Jule schon gemacht, weil ich einfach sicher sein wollte das sonst nix ist. Und schlimm war es auch nicht, Keine Wehen keine Schmerzen danach und erst recht keine Frühgeburt, da Jule ja drei Tage über Termin war... also das geht heute echt schonend und ist kein Grund sich mehr Sorgen ums Baby zu machen. Aber man hat den Rest der SS ein gutes Gefühl bei negativem Ergebnis und weiß andereseits wenn was sein sollte sich vorzubereiten!

Gabi und Lukas
10.01.2005, 11:21
Nicole, da muss ich Dir leider widersprechen. Es ist einfach eine Tatsache, dass die FU das Kind einem gewissen Risiko aussetzt. Ich weiß jetzt keine genauen Zahlen, und mit Statistiken soll man auch immer vorsichtig sein, aber es ist mit Sicherheit falsch zu sagen, das sei völlig unbedenklich für das Kind. Man muss eben abwägen, was einem wichtiger ist. Ich kann Frauen verstehen, die sagen, sie wollen für den Rest der Schwangerschaft Sicherheit und deswegen das Risiko in Kauf nehmen.
Aber zum Thema Sicherheit: Überschätzt bloß nicht die Künste der Ärzte. Eine Freundin von mir hat eine FU machen lassen, weil für sie, wie sie damals sagte, ein behindertes Kind nicht in Frage kam. Die FU war ohne Befund, trotzdem kam das Baby mit Down-Syndrom zur Welt. Heute ist die Freundin übrigens heilfroh, dass sich die Ärzte damals irrten, denn sonst gäbe es ihren kleinen Schatz wohl nicht.
Man kann sich einfach nicht gegen alles versichern. Wer weiß denn schon, ob ein Kind, bei dem kein Chromosomenfehler vorliegt, nicht vielleicht eine Stoffwechselkrankheit hat, oder einmal an Krebs erkranken wird, oder bei einem Verkehrsunfall einen Hirnschaden davontragen wird?
Wie gesagt, ich will keinem ein schlechtes Gewissen einreden, der eine FU machen lässt, aber man sollte die Risiken fürs Kind nicht verschweigen.
Liebe Grüße von Gabi

Nicole und Julia
10.01.2005, 14:43
Ups Gabi
.. das ist ja komisch.
Denn gerade auf dieses Syndrom wird ja untersucht. Na ich habe ja auch nur von meiner FU gesprochen, also das ich keine Probleme hatte weder dabei, noch dirket danach, noch später in der folgenden Restschwangerschaft und ich war froh zu wissen das alles ok ist. Klar kann des dann noch Krankheiten geben die einfach nicht in diesen Test mitreinfallen, aber es ging uns ja auch um die getesteten Chrmosomenfehler.

Natürlich muss das jeder selber abwägen, mir war es wichtig und ich bin natürlich auch froh das es so gut abgelaufen ist und keine Schwierigkeiten gab, hoffe das das bei vielen oder den meisten FUs auch so bleibt!

Gigi und Leon
12.01.2005, 20:53
Hallo!
Bei Leon stand damals die Abtreibung so im Raum sag ich mal. Wir ja durch diesen blöden Tripletest überhaupt erst zur Dopplersono gekommen sind -BEIM Test war eine DS-Wahrscheinlichkeit von 1:250 herausgekommen -
FÜr uns kam dann eine FU nicht in Betracht, da ich erstens ein sehr ungutes Gefühl hatte und zweitens wir überlegt haben, ob es überhaupt einen Unterschied machen würde, wenn DS bestätigt würde o.ä. Ich hätte trotzdem wahrscheinlich nicht abgetrieben, deshalb haben wir es gelassen.
Gigi

Sonja und Tobi
15.01.2005, 11:18
Halli Hallo!
Dieses Thema regt mich immer wieder auf! Bei mir war da damals aber genau so. Wir haben in der 22. SSW bei der Feindiagnostik erfahren, dass unser Kleiner eine Spalte hat. Ich werde nie vergessen, wie ich da lag, mein Mann neben mir und die Ärztin einfach aus dem Raum gegangen ist. Da war uns schon klar, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sie meinte dann, dass er halt diese Spalte hat. Ich war sehr traurig, weil man nicht mit rechnet, dass gerade seinem Baby etwas nicht stimmt. Da meinte sie dann auch, dass wir am nächsten Tag zur Fruchtwasseruntersuchung kommen sollten, und wenn nicht dann "machen sie es weg". So war der genaue Wortlaut. Bei uns war es aber auch wegen den Nierenbecken, da diese aufgeweitet sind. Deshalb haben wir auch gedacht, dass diese Untersuchung gemacht werden sollte. Bis sie uns aufgeklärt haben, dass diese wegen der Spalte wäre. Und da haben wir nein gesagt. Uns war halt bloß sehr wichtig, dass das mit den Nierenbecken in Ordnung ist. Aber wir haben gesagt, nur weil unser Kind eine Spalte hat. Ich hätte meinen Sohn nie deswegen abtreiben lassen. Sie haben uns ja dann noch erzählt, dass die Wehen dann eingeleitet werden und man das Kind normal auf die bringen muss und danach kommt es weg. Ich hätte das niemals gekonnt. Den Kleinen auf die Welt bringen und dann hergeben. nie!!! Als er dann da war, haben wir bloß gesagt, dass wir sehr glücklich sind, dass wir das nie machen lassen haben.
Ich finde es sehr traurig, wenn Eltern ihre Kinder wegen einer Spalte nicht wollen. In einem Bekanntenkreis kenne ich einen Jungen, der wegen der Spalte zur Adoption freigegeben wurde. Sehr traurig!

Schöne Grüße

Sonja mit Tobi (3 1/2 Monate)

katha mit ben
15.01.2005, 20:20
hallo, ich war damals 18jahre und im 6monat schwanger, ich war damals bei meinem frauen arzt und er meinte ich hätte zuviel fruchtwasser und er könnte die lippe nicht richtig erkennen un gab mir eine überweisung nach magdeburg in die uni zur feindia. mein freund und meine mum waren mit, meine mum kam mit ins untersuchungszimmer und als die ärztin meinte sie könnte die diagnose lkgs nur bestätigen brach für mich eine welt zusammen, die ärztin meinte nur zu mir es wird ein junge, und fragte mich ob ich eine todgeburt machen möchte, da sagte ich nur gehts?
sie bot mir noch die fruchtwasser untersuchung an, zur vorsorge anderer ,,behinderungen" zum glück 99prozent nix. die ärztin sagte dann es sei alles operativ behandelbar und es sei kein grund abzutreiben nur wenn es ,,geistig behindert wär", und meinte sie hat respekt weil ich mich für ben oli entschied, und meine mum meinte zumir ich hätte es nicht behalten, aber ich sah in ihr nicht die böse mum sondern ein ängstliche, und erklärte ihr das ich mich für meinen sohn entschied weil es nich einfach ist das kind weg zumachen, wenn man schon spürt wie es sich bewegt, und seit dem tag standen alle hinter mir un ben. und es hat alles supi geklappt.
aber mal im ernst die fruchtwasseruntersuchung war der hammer ich dacht ich muss sterben die großen nadel ohne betäubung in den bauch zukriegen is die härte und das warten auf das ergebnis. und dann noch das risiko eine frühgeburt zubekommen, habe dann noch drei spritzen in den o.schenkel bekommen zur stärkung der babylunge. habe auch schon alles durch. das leben kann auch hart sein.


aber jetzt habe ich einen prächtigen jungen. knutsch un knuddel den ganzen tag.


gruß katha

Carmen und Fabian
16.01.2005, 15:34
Hallo Katha!

Ist ja komisch, dass Dir die Fruchtwasseruntersuchung solche Strapazen bereitet hat. Ich habe eigentlich überhaupt nichts gemerkt. Es war eher meine Anspannung mit der Angst, ich könnte was merken. Ich fand die Fruchtwasseruntersuchung überhaupt nicht schlimm. Das Warten auf das Ergebnis war natürlich auch für mich die Hölle, weil ich mir wirklich die Frage gestellt habe, was mache ich, wenn das Kind behindert ist ?!?

Aber auch dieser Schmerz hat sich im nachhein bei Euch ja für alle gelohnt !!!

Tschüss

Carmen

Nicole und Julia
16.01.2005, 15:45
Hi Carmen, mir ging es genau wir dir...

ich habe auch überhaupt keine Probs gehabt, weder Wehen noch Schmerzen und ich hatte nur was Angst um Jule als die Spitze im Bauch zu sehen war, aber der Doc hat Jule abgehalten, das sie sich nicht piksen konnte.... :razz:

Pia und Ellen
16.01.2005, 20:27
Hallo

ich weiß jetzt nicht mehr wer das Thema "Risiko bei FU" angeschnitten hat. Ich bin ja aktuell im Thema und möchte euch das nicht vorenthalten:

Von einer Risikoschwangerschaft sprechen die Mediziner, wenn eine Frau 35 Jahre alt ist.
Das Alter 35 kommt einfach daher, da laut Statistik eine Frau mit 35 Jahren das Risiko trägt eins von 250 Kindern mit Behinderung zu bekommen.
Genauso groß ist das Risiko (1:250), dass bei der FU etwas passiert. Daher empfehlen Sie FU den Frauen ab 35. Vorher ist das Risiko einer FU größer als die Wahrscheinlichkeit/Risiko ein Kind mit Behinderung zu bekommen.

Ich hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen.

süsser-lockenkopf19
06.11.2005, 14:50
hallo ihr!!

Wenn ich die Frage schon lese, kommen mir ja beinahe die Tränen.
Denn ich bin glücklich leben zu dürfen :?

Sowas tut schon sehr weh. Gerade wo mein Leben so schön ist!
Alles das, was ich jetzt schreiben könnte, wird die Sache eh nicht ändern, dass eine Mutter ihr eigenes Kind wegen einer Spalte abtreibt.

Ich kann mich Euren Kommentaren natürlich nur anschließen.
Natürlich ist es nicht leicht, die schweren Steine im Lebensweg aus dem Weg zu räumen, aber man kann es schaffen. Das sehe ich z.b an meinen Eltern, sie haben mich ganz doll lieb auch wenn am Anfang alles nicht so einfach war. Aber jedes Spaltkind ist etwas besonderes.

Und wenn eine Mutter ihr Kind wegen einer Spalte abtreibt , mangelt es entweder an Wissen oder mangelt nicht an Selbstsüchtigkeit, bloss ein hübsches kleines Ding zur Welt zu bringen, ohne große Probleme...

...traurig,traurig...

lg jenny :stumm:

Bassmeister
05.12.2005, 13:58
Es gibt noch viel nichtigere Gründe, weswegen abgetrieben wird. Das ist ja auch öffentlich ein stark diskutiertes Thema.

Mir fällt da noch was anderes auf: Das ist mal wieder die Licht- und Schattenseite des (hier medizinischen) Fortschritts.
Auf der einen Seite ist es heute möglich, vielen, sehr vielen Spaltkindern das Leben zu retten, die sonst schlicht verhungert wären oder an Infektionen in den Atemwegsbereichen zugrunde gegangen wären.
Auf der anderen Seite ist es schon frappierend, daß man einfach so in den schwangeren Bauch reinschaut und so schon bevor es sein soll Dinge sieht, die die Entscheidung über Leben und Tod beeinflussen können.

Wir haben nur das allernötigste an Diagnosen gemacht. Wir wollten, daß unser Kind möglichst "naturnah" und ungestört reifen kann. (So eine Fruchtwasser-Diagnose muß für solch ein Würmchen extremer Streß sein!)
Und wir haben es nicht bereut!

Carmen und Fabian
05.12.2005, 21:19
@Olesia: Ja, das sehe ich genauso. Ich muß zugeben, dass in der Schwangerschaft, als die Diagnose gestellt war, auch sehr traurig und schockiert war. Sofort haben wir im Internet nach Lippen-Kiefer-Gaumenspalte recherchiert und die unmöglichsten und viefältigsten Berichte gelesen. Wir haben uns auch anfangs gefragt, ob man einem Menschen das (die LKG) zutrauen kann, so viele OP's und und und. Aber nachdem wir dann durch die WRG und viele selbstbetroffene Eltern gehört haben, dass es ja nun kein Problem ist, solche OP's durchzuführen und die meisten Kinder, sofern kein Down-Syndrom oder ähnl. vorhanden ist, ganz "normal" sind, wäre es wirklich unmenschlich, ein solches Kind abzutreiben. Wir möchten unseren Sohn niemals missen und wenn man sein Kind erst mal in den Armen hält, dann kämpft man auch.

Andrea mit Sabrina
05.12.2005, 22:07
Bei mir hat der Frauenarzt eine Nackentransparenz gemacht um auszuschliessen, dass das Kind ein DS hat.



Und selbst beim DS gibt es Unterschiede. Es gibt Kinder, die können sogar mit ein wenig Hilfe alleine leben. Andere sind stark geistig behindert. Das Thema muss man also auch differenziert betrachten.

Eigentlich hat jedes Kind ein Recht darauf geliebt zu werden. Und wie sicher ist eine vorgeburtliche Untersuchung? Fehler passieren oft genug.

Doreen mit Elisei
05.12.2005, 22:08
...und wenn sie Down Syndrom oder ähnliches noch zusätzlich zur Spalte haben?

Andrea mit Sabrina
05.12.2005, 22:09
Ich glaube nicht, dass ich die Kraft zu einer Abtreibung hätte.

Anonymous
05.12.2005, 22:13
Hallo erstmal, ich möchte mein Kompliment ausrichten, und zwar an diejenigen die trotz LKGS fest zu den kleinen Rackern halten. Alle haben das ganz bestimmt verdient! Um auf den Herren mit der Spalte zurückzukommen, ich muss jetzt unbedigt eines loswerden, Peter , hab selber einen betroffenen Sohn und finde Deine Aussagen voll depremierend! Das ist zwar Deine Einstellung als Betroffener, ich frage mich ob Du Respekt vor schon existierendem Leben hast? Ein Embryo ist auch schon lebendig ob mit oder ohne Spalte! Bist Du nicht froh atmen zu dürfen?


Papa von Leon und (Olesya)

Andrea mit Sabrina
05.12.2005, 22:18
Kleine Racker?

Meine ist inzwischen 14 und hat mich mit ihren 1,75 m schon überholt.

Sie meldet sich nicht oft hier, aber ein Foto ist schon drin: http://www.lkgs.net/viewtopic.php?t=2771

Sie hatte eine reine Gaumenspalte, zur Zeit 3 Zahnspangen im Mund (1 wird im Januar entfernt, dann müssen noch 2 Backenzähne gezogen werden) und ist ansonsten normal zickig, aber auch anlehnungsbedürftig. Halt normal für 14.

Andrea mit Sabrina
05.12.2005, 22:34
Ich habe nur geschrieben, dass ICH es nicht könnte. Entscheiden muss es jeder selber für sich.

Da mein Mann Blei im Blut hat und wir nicht wissen, was die Spalte verursacht hat (und uns die Ärzte vor einer weiteren SSV gewarnt haben) sind wir kein Risiko eingegangen und sie ist halt Einzel-Jugendliche :razz: . Kind will sie nicht mehr hören....

olesya und leon
05.12.2005, 22:57
bitte löschen

Andrea mit Sabrina
05.12.2005, 23:10
Es kann auch noch bei der Geburt Probleme geben.

Wir haben eine Nachbarin 3 Häuser weiter. Deren Tochter ist inzwischen 21 und wahrscheinlich durch die Geburt geistig geschädigt (körperlich und geistig). Wodurch ist nie geklärt worden.

Melanie braucht noch Hilfe beim Laufen, braucht noch Windeln, kann nicht sprechen, etc. Aber sie reagiert auf die Umwelt. Wenn sie nachmittags nach Hause kommt und man in der Nähe draußen ist und sie nicht beachtet, dann macht sie sich bemerkbar. Ich bewundere Jutta (die Mutter), dass sie das schafft. Sie hat schon einen Platz beim betreuten Wohnen beantragt. Das wird aber noch ein paar Jahre dauern. Sie sagt, dass man Melanie anmerkt, dass sie nachmittags (nach der Freude des nach Hause kommens) unruhig ist. Sie ist nicht ausgelastet dann.

Sie wird bei Feiern normal (wie es geht) mit einbezogen. Sie kennt jeden hier (Reihenhaussiedlung) und wird akzeptiert.

Ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass mit einer "normalen" SSW nicht alles io sein muss.

Doreen mit Elisei
06.12.2005, 12:46
Stimmt Andrea, die meisten Behinderungen entstehen erst bei oder nach der Geburt und da fragt auch keiner mehr die Eltern, ob sie damit klarkommen können.
Übrigens kann man das DS nicht einfach so im Ultraschall erkennen. Es gibt zwar diese Nackenfaltenmessung, aber da rutschen komischerweise die meisten Kinder mit DS durch, bleiben also unerkannt. Richtig sicher sein kann sich ein Arzt erst nach der FU und einer Chromosomenanalyse, aber dann ist man als Schwangere schon an die 20. Woche ran oder drüber. Bleibt also nur eine Spätabtreibung, bei der Wehen ausgelöst werden und das Kind tot (oder in manchen Fällen lebendig) zur Welt gebracht wird.
Was ich mich dabei frage ist, wie die Eltern denn damit klarkommen sollen, ihr eigenes Kind getötet zu haben. Zumal sie null Hilfestellung bekommen.

Sylvia mit Paulchen
06.12.2005, 16:43
.

Wir haben nur das allernötigste an Diagnosen gemacht. Wir wollten, daß unser Kind möglichst "naturnah" und ungestört reifen kann. (So eine Fruchtwasser-Diagnose muß für solch ein Würmchen extremer Streß sein!)
Und wir haben es nicht bereut!

So haben wir es auch gehandhabt, wir wollten dieses Kind und hätten auch andere "Behinderungen" akzeptiert.
Wir haben nur die üblichen Frauenarztbesuche hinter uns gebracht und sämtliche Zusatzuntersuchungen abgelehnt. Ich wurde öfter darauf angesprochen, ob wir nicht doch lieber eine FU machen lassen möchten, da ich ja nun schon nicht mehr die jüngste bin/war, aber wir haben`s immer wieder abgelehnt. Und ich muss sagen, das ich es nicht bereut habe, denn so habe ich eine schöne (meistens jedenfalls) Schwangerschaft gehabt und der kleine Schreck bei der Geburt war auch innerhalb weniger Minuten verschwunden. Und bei der jetzigen Schwangerschaft habe ich wohl endlich die "richtige" Ärztin gefunden, denn Sie untersucht mich wie jede andere Schwangere auch ohne mich ständig auf mein Alter und evtl. Risiken hinzuweisen.

katha mit ben
06.12.2005, 19:58
guten abend @all..
wie ich auf seite zwei schon sagte,

also ich denke mal das thema abtreibung wegen spalte oder anderen behinderungen sollte jeder für sich entscheiden, nur wir selbst wissen wie viel wir schaffen und aushalten, da kann keiner rein reden.
ich habe auch eine fruchtwasseruntersuchung gemacht denn wenn ben event. andere behinderungen gehabt hätte (wenn wir es gewusst hätten)
wüsste ich nicht ob ich ihn bekommen hätte, ich bin 20 und ob ich dafür reif gewesen wäre und diese verantwortung hätte tragen können?
das ist eine gute frage.. ich hatte ja noch meine ausbildung und so manch andere sorgen..
es wäre gelogen zusagen ich habe nicht dran gedacht abzutreiben als ich die diagnose im 6ssw monat erfuhr, gab es bestimmt einige minuten als ich dran dachte, ich kannte lkgs nicht, da wir es nicht in der familie haben soweit wie es bekannt ist.
aber ich habe die fruchtwasserun. gemacht und dort wurde mir gesagt das zu ca. 99 proz. nichts sei.
in diesem moment stand klar, ok ben solls bleiben und werden.
also ich finde es ist ein umstrittendes thema, was jeder für sich handhaben sollte.
liebe grüße katha[/quote]

Bassmeister
06.12.2005, 20:55
Ein bißchen off topic, aber die Frage brennt mir in dem Zusammenhang schon länger auf der Seele:

Wie steht Ihr dem Thema Abtreibung gegenüber, wenn das Kind aus einer Vergewaltigung hervorgegangen ist? Kann frau diesen kleinen Menschen dennoch lieb haben?

Doreen mit Elisei
06.12.2005, 21:17
Schweres Thema, aber der kleine Mensch, der da heranwächst kann ja nichts dafür. Und vielleicht mit der richtigen Begleitung kann frau es auch lieben, warum nicht?

Nina mit Leonie
16.12.2005, 18:05
Hallo!

Also ich hätte auch niemals "nur" wegen einer Spalte abgetrieben!!! (Auch aus anderen Gründen nicht)

Dazu muß ich sagen, daß ich auch etwas "positiv vorbelastet" bin, was LKGS angeht: Mein kleiner Bruder wurde mit einer LKGS-Spalte geboren und bei ihm sind die OP´s und auch alles andere ganz super und problemlos abgelaufen. Die Narbe ist schön, er spricht wie jeder andere auch, er hatte nie Probleme mit den Ohren, hat ohne Gaumenplatte gegessen,...
Daher bin ich mit dem Gefühl aufgewachsen: Das ist gar nicht so schlimm!

Und von daher wäre ich auch niemals auf den Gedanken gekommen, daß es Menschen gibt, die ihr "Spaltkind" abtreiben lassen (und dann noch so viele!)!!! :frown:

Irini und Georgios
02.01.2006, 22:27
allo Zusammen,
wir haben von der Spalte erst erfahren als bei Giorgo die U1 gemacht wurde. Ich würde nie und nimmer wegen einer Spalte abtreiben. Ich war am Anfang geschockt, aber mir wäre es wirklich lieber gewesen wenn ich schon in der SS davon erfahren hätte. Es hat mich viele Nächte gekostet um den Schock zu überwinden aber ich bin Froh das Giorgo so ist wie er ist nähmlich was ganz ganz besonderes und das will/wollte ich um keinen Preis der Welt missen. Es ist mir mittlerweile egal was Leute sagen oder denken.

Mathias
03.01.2006, 00:48
Hallo,
ich hab mal im Fernsehen ein Bericht gesehen, in dem wurde darüber berichtet, dass man das noch im Mutterleib befindliche Kind dort operieren kann - auch glaub es ging um Kinder die einen Herzfehler haben.
Bei einer solchen OP im Mutterleib sollen sich keine Narben bilden - das Kind kommt später ohne Narben zur Welt. Könnte man das nicht auch Gaumenspalten etc. machen, dann würde sich da keine Narbe mehr bilden.
Hat jemand von sowas mal gehört?
mathias

Doreen mit Elisei
03.01.2006, 13:12
Hallo Matthias, gehört zwar gaaaaaar nicht zum Thema, aber naja....
Diese OPs im Mutterleib sind eine ganz seltene Angelegenheit und werden nur durchgeführt, wenn das Kind sonst gar nicht lebend zur Welt kommen könnte. Sie sind sehr Risikobehaftet, aber vielleicht ist die Medizin irgendwann soweit, dass sie Routine sind, dann könnte man vielleicht auch Spalten operieren, wer weiß. Aber alles nur Spekulation:gruebel:

Gabi und Lukas
03.01.2006, 19:01
Hi, unser Spalt-Doc hat mir mal erzählt, man hätte sogar schonmal versucht, Spalten im Mutterleib zu operieren, allerdings mit kathastrophalen Ergebnissen, deswegen hat man diese Versuche dann wieder bleiben lassen.
Gruß, Gabi