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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Integrationshilfe für den Kindergarten



Ina und Tanja
07.12.2012, 17:15
Hallo zusammen!

Ina kommt im Juni 2013 in den Kindergarten.

Nun gibt es bei uns in Ba-Wü die Möglichkeit für "behinderte und von Behinderung bedrohe Kinder" eine Intergrationskraft zu beantragen.
Diese kommt in den Kindergarten und hilft dem Kind dabei sich in die Kindergruppe zu intergrieren.
Soweit so gut- klingt ja wie für unsere Kinder geschaffen.

Jetzt soll es aber wohl in Inas Fall nicht genehmigt werden.
Wer hat ähnliche erfahrungen gemacht und kann mir helfen.


Danke im Voraus


Tanja

Claudia mit Jenny
07.12.2012, 20:33
Also ich weiss nicht wie das bei euch ist, aber meine Tochter ist auch in einen Integrationskindergarten gegangen, und geht jetzt in eine Integrationsschule, ist aber selber kein Integrationskind.

Die Kinder die dort besonders betreut wurden hatten meist geistige Behinderungen. z.B. geht jetzt in Ihre Schule ein Kind mit Down-Syndron, ein Kind ist Authist, was die anderen haben weiss ich nicht (aber man erkennt die I-Kinder).
Wenn es bei euch "nur" um die Spalte geht wüsste ich jetzt nicht warum Sie besonders Integriert werden müsste bzw. warum Sie da besondere hilfestellung braucht um normal im Kindergarten klar zu kommen.

Soweit ich weiss sollen ja durch diese Integrations Betreuungen die Kinder die früher nicht in einen normalen Kindergarten/Schule gehen konnten in den normalen Kindergarten Intergriert werden. Hättest du dein Kind denn in einen KiGa für Behinderte Kinder geben wollen, oder Später in eine Behinderten Schule ?

Gruß
Claudia

Carmen und Fabian
07.12.2012, 21:11
Hallo Tanja,

ich schließe mich Claudia an und sage, dass ich keinen Grund sehe, warum Dein Kind nur wegen einer Spalte einen Integrationsplatz im Kindergarten bräuchte?! Wenn Ina wirklich "nur" eine Spalte hat und sonst nicht in irgendeiner Form entwicklungsverzögert ist oder andere Defizite aufweist, dann ist es ein ganz "normales" Kind und braucht auch keine Integration.

Über einen Integrationsplatz hatte ich bei meinem Sohn damals nicht einen Moment nachgedacht, da er zum Glück den anderen Kindern in nichts nachstand.

Noch ist Ina ja recht klein und ist gerade mal drei Jahre alt geworden, wenn sie in den Kindergarten kommt. Ich würde mir diesbezüglich überhaupt keine Gedanken machen.

Julia und Felix
09.12.2012, 18:56
Hallo Tanja,
bei uns hier, läuft es etwas anders. Hier im Ort gibt es einen integrativen Kiga, wo eine Heilerzieherin in der Gruppe, die Kinder nochmal zusätzlich unterstützt. Was für uns ein wichtiger Aspekt war, ist, dass die Therapien im Kiga laufen können. Das wäre ansonsten ein echtes Problem geworden, da wir sonst in der Woche noch zusätzlich drei oder viermal an den Nachmittagen los gemusst hätten. Mein Sohn ist allerdings "nur" körperlich eingeschränkt, in der motorischen Entwicklung etwas hinterher. Ich bin dankbar für diese Möglichkeit, aber wäre es jetzt auch "nur" um die LKGS gegangen, hätte ich den Platz nicht beantragt. Er kommt jetzt nächstes Jahr in die Schule und ich denke, dass die Zeit im Kiga wichtig für ihn war, allerdings sehe ich für die Schule da keine Notwendigkeit mehr, ihm jemanden an die Seite zu stellen, der ihm bei der Integration helfen würde.
Ich würde auch sagen, wenn jetzt keine anderen Baustellen bestehen, würde ich Ina ganz normal in den Kiga schicken.
LG.Julia

Ina und Tanja
10.12.2012, 12:00
Hallo!

Ich verstehe es nicht, da die Integrationshilfe für Kinder ist, die "behindert sind oder von einer Behinderung bedroht".

Wieso haben unsere Kinder dann einen Behindertenausweiß????

Nein, so einfach kann man das nicht sehen!!!!!!!!!

Sprechen eure Kinder denn wie die anderen Kinder??? Also Ina nicht und schon alleine deshalb ist sie gefährdet an den Rand der Gruppe zu geraten.
Kann das denn keiner nachvollziehen????
Bin echt enttäuscht!!!!!

Carmen und Fabian
10.12.2012, 13:51
Hallo Ina,

die Kinder haben einen Behindertenausweis, damit wir als Eltern einen Ausgleich für Mehraufwendungen z.Bsp. für Arztfahrten bekommen. Es gibt leider keinen "Fehlbildungsausweis".

Das Wort "Behinderung" ist natürlich sehr dehnbar.

Wenn sich Deine Tochter nicht so entwickelt, wie es sein sollte, dann macht es sicherlich Sinn, einen Integratinsplatz für sie zu bekommen. Aber "nur" weil ein Kind mit einer LKGS geboren wurde, oft bis zum Eintritt in den Kindergarten die ersten großen OP`s hinter sich hat und mit
3-4 Jahren kaum bis keine Einschränkungen hat, a b e r einen Behindertenausweis besitzt,
m u s s man doch keinen Integrationsplatz erhalten.

Die Frage, ob ein Kind einen Integrationsplatz braucht oder nicht hat nichts mit einer LKGS zu tun, sondern mit der Entwicklung, die ein Kind macht. Warum bist Du denn der Meinung, dass Ina nicht altersgemäß spricht? Ich finde, es ist noch recht früh, dies mit zwei Jahren beurteilen zu können oder meinen die Ärzte das auch?

Wie sieht es denn mit Logopädie bei Deiner Tochter aus, um das Sprechen zu verbessern?

Claudia mit Jenny
10.12.2012, 20:45
Hallo Ina,

wenn die kleine nicht "normal" sprechen kann, dann ist das natürlich ein Grund.
Jennifer war damals sowohl von der Sprache als auch von der Entwicklung auf demselben stand wie Gleichaltrige.

Denke die richtige anlaufstelle wäre dann der Kinderarzt, damit der feststellen kann das Sie in Ihrer sprachlichen Entwicklung verzögert ist.
Mein Bruder ist damalas auch in einen Sprachheil-Kindergarten gegangen, da er mit 3 Jahren fast garnicht gesprochen hat. Für solche Kinder sind die I-Plätze natürlich auch da.

Wie ausgeprägt das bei euch ist kann ich natürlich nicht beurteilen, aber wenn ich richtig gelesen habe ist deine kleine erst 2 Jahre, da gibt es natürlich von Kind zu Kind noch erhebliche Unterschiede die sich einfach verwachsen.

Hast du denn schonmal mit dem Kinderarzt darüber gesprochen ? Auch wegen dem I-Platz ?
Vielleicht gibt es ja noch andere wege ihr bereits jetzt zu helfen, damit Sie dann auf dem selben stand wie die gleichaltrigen Kinder ist.

Isa mit Giuliana
11.12.2012, 20:17
Hallo!

Zunächst würde ich erstmal über Logo nachdenken.
Was habt ihr denn für Berichte bei dem Antrag beigefügt?

Wir mussten z.B. einen 2-stündigen Entwicklungstest selbst bezahlen und mitmachen. Zusätzlich hat der Kinderarzt, die Logopädin und die Ergotherapeutin einen Integrationsplatz befürwortet.

Giuliana sprach aber nicht nur schlecht. Sie hatte Schwierigkeiten mit der Nahrungsaufnahme, ist motorisch, feinmotortisch und sprachlich entwicklungsverzögert, laut Siegen in allen Bereich zwischen 3/4 - 1 1/2 Jahre.

Sie kommt im September in die Schule. Wir haben jetzt einen Antrag auf gemeinsamen Unterricht gestellt, der mündlich quasi schon zugesagt wurde. Dann kommt 2-3 Mal die Woche eine Lehrkraft aus der Sprachheilschule in die Regelschule und unterstützt Giuliana im Alltag, bindet aber die Klasse mit ein, damit sie keine Sonderstellung erhält. Aber auch hierfür ist auch eine ausführliche Diagnostik geplant - mit Sonderpädagogen, Gesundheitsamt und Co.

Giuliana fällt zwar im ersten Moment nicht auf, sie spricht mittlerweile recht deutlich und viel. Aber eine Geschichte oder etwas erlebtes kann sie nicht erzählen. Manchmal fängt sie mitten im Satz an und wenn ich nachfrage was sie meint, wiederholt sie diesen Satz x mal. Erst wenn ich ausflippe und quasi rausbrülle, dass ich nicht verstehe, was sie von mir will und sie es mir bitte anders sagen soll - versucht sie es, und auch das nicht immer. Sie verweigert Aufträge und Kooperation, wenn sie sich nicht wohl fühlt.

Sie hat noch einen kleinen, fast 4 jährigen Bruder, der sie sprachlich und motorisch um Längen überholt hat. Das macht vieles nur noch schlimmer...

Ich sehe es also so wie die anderen. Nur wegen der LKGS an sich sehe ich keinen Grund für die Integrationskraft. Hat sie aber andere Besonderheiten - Entwicklungsverzögerungen in irgendwelchen Bereichen - dann ist eine I-Kraft sinnvoll. Aber man bekommt solche Plätze nicht geschenkt, du musst schon mehrere Stellen anlaufen, eine ausführliche Diagnostik mit deinem Kind durchmachen, etc. Der Ausweis an sich bedingt nicht automatisch ein Recht auf einen I-Status.

Ich glaube, die Stellen weisen auch nicht so schnell und grundlos Anträge ab. Die machen sich schon Gedanken, bei welchem Kind es Sinn macht und bei welchem nicht. Eine I-Kraft kostet Geld, das man da Abstriche machen muss und schauen muss, wo es wirklich notwendig ist, ist schon richtig.

Ina und Tanja
12.12.2012, 08:26
Heute ist nun der Termin und wir werden dann ja sehen, was dabei heraus kommt.

Ich werde weiterhin für die Integration kämpfen.

Kinder welche sich nicht adäquat ausdrücken können geraten doch sehr schnell an den "Rand" der Gruppe und da kann ein bischen mehr Unterstützung doch nicht falsch sein.

Ich finde Ina spricht mit ihren 2,5 Jahren durchaus nicht altersgemäß und ich habe die Vergleiche (bin selbst Erzieherin).

Werde mich nach dem Termin nocheinmal melden;
habe aber nicht das Gefühl hier richtig verstanden worden zu sein.
Ist aber nicht schlimm!!!!!

Gruß

Carmen und Fabian
12.12.2012, 10:16
Hallo Ina,

ich bin mal gespannt, was Du von Deinem Termin berichtest.

Ich bin eigentlich schon der Meinung, dass ich Dich verstanden habe. Als Erzieherin hast Du evtl. eine andere Sichtweise, da Du mitten im Geschehen bist und mehr Hintergrundwissen hast. Integration hat sicherlich etwas mit Sprache und Aussprache zu tun, aber auch mit Verstehen, sozialem Verhalten und Umsetzung von Dingen. Wenn Deine Tochter sich aber sonst sehr gut entwickelt und sie "nur" sprachlich zurück ist, sehe ich keinen Grund für eine Integration. Ich kenne Kinder, die bei uns in der Stadt einen Integrationsplatz haben. Bei denen ist aber außer der Sprache noch mehr im argen.

Ich persönlich finde eine logopädische Behandlung in diesem Fall sinnvoller. Das ist aber nicht böse gemeint. Es ist nur meine Meinung.:freude:

Ina und Tanja
13.12.2012, 11:52
Hallo Zusammen!

Gestern war ja unser Termin in der IFS (Interdiszilinäre Frühförderstelle) und siehe da- sie befürworten meinen Antrag!!!!!

Alle Aufregung umsonst; jetzt muß nur noch das Schreiben kommen und da gehts an den runden Tisch eine qualifizierte Person für Ina finden!!!!

Freue mich so!!!!

Gruß Tanja

Carmen und Fabian
13.12.2012, 14:45
Hallo Tanja,

das ist doch prima! Eine große Sorge weniger, stimmts?! ;-)

Julia und Felix
13.12.2012, 16:05
freuen uns mit euch!

Claudia mit Jenny
13.12.2012, 17:02
Das ist doch super! Gratuliere!

Melli
11.02.2013, 21:13
Hallo Ina,

ich habe erst jetzt deinen Beitrag gelesen. Unser Sohn Max ist jetzt 4,5 Jahre alt und wir haben Mitte des letzten Jahres eine Integrationsfachkraft für ihn beantragt. Er geht in einen ganz normalen Regelkindergarten und da gibt es eigentlich auch keine Probleme. Jetzt stand aber im Sommer der Wechsel von einer kleinen Gruppe (8 Kinder) in die große Gruppe (22 Kinder) an. Da er im Vergleich zu Gleichaltrigen noch nicht so gut spricht, hatten wir die Befürchtung, dass er - so wie du schreibst - schnell an den Rand der Gruppe kommt. Die Befürchtung hat sich Gott sei Dank nicht bestätigt. Nach langem Hin und Her mit den Behörden haben wir zwar jetzt keine Integrationsfachkraft bewilligt bekommen, jedoch 2x2 Stunden pro Woche eine heilpädagogische Maßnahme. Das ist besser als gar nichts. Die zusätzliche Erzieherin nimmt Max nicht aus der Gruppe raus (er soll ja keine Sonderstellung bekommen), sondern arbeitet mit ihm in der Kleingruppe. Von ihr profitieren auch andere Kinder. Ziel ist einfach, dass es - wenn es sprachliche Barrieren gibt - sie vermitteln kann und ihm Hilfestellung geben kann, wie er sich besser ausdrückt, damit er auch bekommt, was er möchte und dass er verstanden wird. Das Ganze ist jetzt im Januar angelaufen und ich werde mal nach 3-4 Monaten berichten, wie es läuft.
Wenn du das Gefühl hast, dass deine Kleine untergeht oder auf Grund sprachlicher Probleme ausgegrenzt wird, würde ich mich weiter stark machen für eine Unterstützung, egal wie diese aussieht.
Alles Gute jedenfalls für Euch.

Melli

Melli
11.02.2013, 21:15
Oh, hatte die zweite Seite noch nicht gelesen. Dann hat ja alles geklappt. Viel Glück weiterhin.

Melli

Ina und Tanja
12.02.2013, 18:35
Hallo Meli!

Danke für Deine Antwort.

Bei Ina ist es jetzt so wie du es von deinem Sohn auch beschrieben hast.
Sie bekommt eine Kraft an die Seite gestellt, welche im Zweifel eingreifen kann, wenn sie es nötig findet.

Weiterhin bekommt Ina Logopädie (was sie übrigends schon seit ihrem 2. Lebensjahr bekommt), da eine solche Integrationskraft ja die Logopädie nicht ersetzt oder so.

Und Du hast Recht ich würde immer für meine Tochter kampfen wenn ich von einer Sache überzeugt bin und sie ihr gut tut.
Ganz egal was andere (Ämter oder so) finden oder auch nicht.

Danke für die aufmunternden Worte.

Susanne und Georg
13.01.2017, 19:23
Hallo an alle, die einen Integrativplatz haben oder hatten,
wir haben "damals", als Georg etwa 1 Jahr alt war, einen Integrativplatz im Kindergarten beim Sozialamt beantragt. Wir waren dann bei der Amtsärztin, der Lippenschluss war zu der zeit noch nicht gemacht. Es war kein Problem, den Platz zu bekommen, Georg ist seit Mitte 2015 in dem Kindergarten und hatte immer extra-Betreuung von einer zur Heilpädagogin weitergebildeten Erzieherin. Im Dezember 16 hatten wir einen neuen Termin bei der Amtsärztin. Sie war sehr angetan von Georg und nun endet die Integrationsförderung des Landkreises zum 31.01.17.
Nun ist der Kindergarten etwas konsterniert gewesen, weil monatlich eine ordentliche Summe an Integrationszuschuss vom Landkreis fehlen wird.
Zum Glück wollen sie uns nicht herauswerfen (die Amtsärztin hatte auch extra einen Satz dazu geschrieben, dass ein Kindergartenwechsel nicht befürwortet wird), aber ein etwas schlechtes Gewissen habe ich schon. Jetzt werden sie ein weiteres Integrativkind in der Gruppe aufnehmen müssen.

Hat jemand Ähnliches erlebt? Eure Beiträge sind ja jetzt schon ein paar Jahre alt.

Viele Grüße

Susanne