PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Viele Fragen...Begleitkrankheiten? Alter? Operationen?



Josi mit Elias
05.08.2012, 09:43
Hallo ihr Lieben,
wir haben seit 2 Tagen die Diagnose LKGS links (23. SSW). Seit gestern sind wir nun hier angemeldet und haben und haben auch schon eine Menge durchstöbert, aber für einige Fragen müsste man vielleicht viel zu weit zurückscrollen oder sie wurden so in der Form noch nicht gestellt, warum ich sie gerne loswerden würde wollen und hoffe, von euch ehrliche Antworten zu bekommen... danke schonmal im Voraus und ich hoffe, dass ich hier die richtige Sparte gewählt habe.

Meine erste Frage wäre, wie das bei euch war? Kamen außer der LKGS noch Diagnosen dazu? Trisomie? Ohrendeffekte? Oder sonstiges in der Art?

Habt ihr die Fruchtwasseruntersuchung gemacht (sofern ihr die Diagnose LKGS in der Schwangerschaft bekommen habt)? Wenn ja, wie sind eure Erfahrungen mit den Ergebnissen im Vgl. zur Realität?

Wie alt seid ihr alle so? In einigen Themen habe ich schon gesehen, dass die Mütter um die 40 sind (um Himmels Willen, ich verurteile das nicht und ihr seid deswegen nicht alt, nur eben älter als wir)... ich frage nur, weil wir eben "erst" 23/26 Jahre alt sind.

Wie war das bei euch mit mehreren Kindern? Auch wir wollten immer gerne noch ein zweites Kind bekommen... klar, nun steht erstmal der erste Krümel bevor, aber man stellt sich ja schon die Frage, ob damit auch ein erhöhtes Risiko dafür besteht, dass der zweite Krümel das auch bekommt (ist bei uns keine genetische Geschichte, wir haben beide keine LKGS in der Familie).

Die Art und der Umfang der Operationen hängt ja von der Ausprägung ab, das ist ja soweit auch klar. Trotzdem würde mich interessieren, wann eure Süßen (und sie sind zweifelsohne ALLE süß) das erste mal operiert wurden und wie oft insgesamt und wie ihr das mit eurem normalen "Berufsalltag" vereint habt? Ich bin Studentin auf dem Weg zum Abschluss. Eigentlich würden meine Examensprüfungen losgehen, wenn unser Schatz dann ca. 8 Monate ist und nun weiß ich nicht, ob das so alles klappen wird.

Ich danke euch für eure Antworten und wenn mir noch Fragen einfallen, dann leg ich sie nach ;).

Ganz lieben Gruß

Josi

omaschlie
05.08.2012, 11:45
Hallo Josi! Ich bin die Omi von Zina (47)*grins* und berichte mal vom Alltag meiner Tochter plus Mann. Also unsere Zina hat auch Paukenröhrchen in den Ohren damit die Belüftung des Innenohres gewährleistet wird und sich keine Paukenergüsse ergeben. Sonst ist Zina top-fit. Seit ein paar Wochen geht sie auch zur Logopädie. (14-tägig)Sie bekommt dort Übungen zur Stärkung der Mundmuskulatur z. B. Zina hat noch einen großen Bruder, der ist jtzt am 15.8. 3 Jahre alt und hat auch keine Spalte. Bei uns in der Familie gab es allerdings schon mal einen Spalte( meine Cousine). Meine Tochter ist vollberuflich bei der Bundeswehr und kriegt ihren Haushalt , die Kinder gut unter einen Hut. Die Kinder gehen in die Kita jeweils nach Ende des Erziehungsurlaubs.
Die ersten 3 Monate war Zina sehr von Kolliken geplagt, das war sehr anstrengend und auch die Nahrungsaufnahme dauerte wirklich Ewigkeiten. Aber das ist auch von Kind zu Kind unterschiedlich.
2 Op hat Zina schon hinter sich und sie muss nochmal ran im Nächsten Jahr, dann wird dr harte Gaumen geschlossen. Die Krankenhausaufenthalte waren nie länger als 5 Tage.
So das war es erstmal.

LG Birgit

Meryem
05.08.2012, 15:54
Hallo Josi und herzlich willkommen!! :-)
Wir können immer nicht sooo ganz mitreden weil unser Sohn "nur" eine Lippen-Kiefer-Spalte hat. In der SS wurde eine Lippen-Kiefer-GAUMEN-Spalte diagnostiziert, bei der Geburt wurden wir aber überrascht :-) Wir waren natürlich heilfroh.
Daher hat Milyan keine Probleme mit den Ohren und dem Sprechen und hatte bisher auch "nur" den Lippenverschluss mit 3 Monaten. Die Kiefer-OP wird dann zwischen 7-9 Jahren gemacht. Bis dahin haben wir etwas Luft.

Es ist so, dass wir leider auch in der SS von der Spalte erfahren haben und ich mir deshalb genau wie ihr auch ständig diese Fragen stellte.
Wir haben uns damals für eine Fruchtwasseruntersuchung entschieden, weil ich von Natur aus so ein ängstlicher Mensch bin und wahrscheinlich vor Sorge, dass noch etwas hinzu kommt, gestorben wäre. Klar kann auch eine Fruchtwasseruntersuchung keine 100%-e Sicherheit geben, aber es war nach dem Schock der Diagnose ein kleiner Lichtblick, da Gott sei Dank alles in Ordnung war und auch ist.
Unser Pränataldiagnostiker hat damals alles untersucht, was nur ging und uns gleich mitgeteilt, dass er davon ausgeht, dass außer der Spalte nichts auf uns zu kommt und das war auch so. LKGS-Kinder haben, soweit ich weiß, nicht unbedingt eine höhere Wahrscheinlichkeit auf zusätzliche Krankheiten, Syndrome etc. als andere Kinder.

Bezüglich des 2. Kindes muss ich sagen, dass eine erneute SS sicher nicht so unbeschwert werden wird, wie sie sein sollte. Ihr könnt aber zum Genetiker gehen und checken lassen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit auf ein 2. Baby mit LKGS ist.
Klar haben wir Bedenken. Weniger aber wegen einer Spalte, mehr wegen all der anderen Dinge, die sein könnten.

Ich drücke alle Daumen!

Doreen mit Elisei
05.08.2012, 19:27
Hallo Josi, herzlich Willkommen im Forum und Gratulation zum Kugelbauch.

Kommt ihr aus dem Strausberg bei Berlin? Dann macht mal einen Termin bei Frau Dr. Schmidt im Virchow-Klinikum in Berlin. Sie ist MKG-Chirurgin und kann euch ne Menge Ängste nehmen, was die Spalte betrifft. Sie kann euch auch alles zu den OPs erklären.
Ca. 95% der Kinder mit Spalte sind gesund und haben keine weiteren Beeinträchtigungen.Wenn bei dir im Ultraschall nichts weiter als die Spalte festgestellt wurde, gehört ihr höchstwahrscheinlich auch zu den 95%.
Ich habe keine FU machen lassen, weil ich den Kleinen nicht gefährden wollte. Abtreibung kam für mich eh nicht infrage.
Mein Sohn kam mit Spalte zur Welt und auch die Belüftung der Ohren hat nicht funktioniert, aber mit Paukenröhrchen gings gut. Die hat er nur bis kurz nach der letzten OP gebraucht. Seither gehen wir nur noch sporadisch zur Kontrolle zum HNO. Aber er hört gut und spricht gut.
Elisei wurde mit 3 Monaten zum ersten Mal operiert und blieb jeweils 5 Tage in der Klinik. Er hat das alles ganz gut weggesteckt. Nur hatte er ne sehr ausgeprägte Spalte, so dass 5 OPs notwendig waren. Im Normalfall sind es in den ersten Jahren höchstens 3 bei durchgängigen Spalten.
Wirst du in Elternzeit gehen? Wenn ja, wirst du in dieser Zeit auch die OPs hoffentlich fertig haben. Dann hast du kein Problem wegen Studium.

Josi mit Elias
05.08.2012, 21:51
Danke euch 3en für eure lieben und vor allem aufbauenden Antworten.

Momentan ist meine Gefühlswelt ein totales Chaos... ein Wechselbad zwischen der Vernunft und dem Wissen, die mir sagen "Das wird alles gut", und dem bloßen Gefühl, dass die Welt ungerecht ist. Auch die familiären Reaktionen, machen mir teilweise zu schaffen... insbesondere wenn da einfach geweint wird, weil es einem natürlich das Gefühl gibt, dass es doch "GANZ SCHLIMM" ist... dann bricht es auch über mich herein und ich weine wieder einfach. Wobei ich im nächsten Moment wieder denke, dass ich mich zusammenreißen muss. Zum einen, weil der Krümel das doch auch merkt und zum anderen, weil es 1 Mio Dinge gäbe, die schlimmer wären.
Wie waren bei euch die Reaktionen rundherum?

@Doreen: Ja, Strausberg bei Berlin. Waren in Rüdersdorf zur Feindiagnostik und haben dort am Freitag auch die Telefonnummer von Frau Schmidt aus der Charité mitbekommen (wurde dort auch empfohlen) und ich werde mich morgen um einen Termin kümmern. Hab hier auch bisher nur Gutes von ihr gelesen.

Haben hier auch gelesen, dass es 2 Bücher zu der Thematik gibt: Gespaltene Gefühle und das andere Lächeln. Bei gespaltene Gefühle finde ich bei amazon allerdings nur ein Buch für 60,20 Euro. Kann das stimmen? Ist das wirklich so teuer? Das andere haben wir gestern bestellt, um uns bestmöglich auf die Situation einzustellen.

Also ich nehme die Elternzeit wegen meinem Nebenjob, allerdings würde ich wiegesagt nach 8 Monaten (unabhängig von meiner Elternzeit) meine Examensprüfungen haben. Und nun weiß ich nicht, ob es egoistisch ist, wenn ich die auch trotzdem wie geplant machen will. Aber wahrscheinlich muss ich auch einfach die Zeit abwarten. Ich meine letztlich scheint ja doch sehr viel von der Spalte und der Art etc. abzuhängen und entsprechend ist dann wahrscheinlich auch zu planen.

Meryem und Doreen, darf ich fragen, wie alt ihr ward, als eure Knirpse kamen?

Vielen Dank für eure Antworten und noch einen schönen Sonntag :)

Doreen mit Elisei
05.08.2012, 22:04
Das mit den Prüfungen wird sich alles regeln, wenn es soweit ist. Mach dir da nicht zu viele Sorgen.

Ich war 33 bei der Geburt. Aber die Spalte hat nichts mit dem Alter der Mutter zu tun. Bei meinem Jüngsten ist sie vererbt.

Caro
05.08.2012, 22:43
Hallo Josi!
Ich hab dir schon auf deinen ersten Beitrag geantwortet, ich habe 2 Kinder mit LKGS. Die Lisa wird im Oktober 3, bei ihrer Geburt war ich 33. Der Bennett wurde am 29.3. geboren,da war ich 35. Bei Lisa haben wir eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen,um vorbereitet zu sein,falls noch mehr als nur die Spalte ist,ein schlimmerer Befund hätte für uns aber nicht die Konsequenz für einen Schwangerschaftsabbruch gehabt.Als wir von Bennetts Spalte erfuhren,waren wir bei einer Humangenetikerin zur Beratung,wir haben keine Spaltkinder in unseren Familien.Die hatte gesagt,dass die Wahrscheinlichkeit,dass auch der Bennett nur eine Spalte ziemlich groß ist,weil ja auch die Lisa nur eine isolierte Spalte hat. So ist es auch,beide haben eine einseitige LKGS ohne weitere Nebenbefunde.Die Lisa hat allerdings irgendwann Paukenergüsse bekommen,sodass sie in ihrer 2. OP Paukendrainagen bekommen hat. Beim Bennett waren bisher keine Ergüsse,beide werden am 3.9. operiert, Bennett das 1. Mal,Lisa zum 3. Mal,davor wird nochmal geschaut,ob sie Paukenergüsse haben,wenn ja werden in der OP gleich die Paukendrainagen gelegt. Ich wünsch euch alles Gute! Fühl dich unbekannterweise umarmt, Trost tut gut,aber ich bin zuversichtlich, es ist und wird alles gut!

omaschlie
05.08.2012, 23:25
Vielleicht kannst du ja die Bücher auch bei Jemanden von uns gebraucht kaufen. Viele haben sie und viele haben ja auch schon ältere Kinder und geben sie eventuell ab. Einfach mal im Treffpunkt LKGS oder in der Klönecke fragen.
Meine Tochter war 24 als sie ihre Lütte bekam.
Und lass dich von den Tränen nicht Irre machen. Wir haben auch alle viel geweint. Es hat ja auch ein wenig was mit Trauer und deren Verarbeitung zu tun. Wir haben viel geweint, weil wir nun davon wussten, dass die Lütte schon so klein so viel " Durchmachen" muss. Das es dann von den Mäusen viel besser verkraftet wird, als wir uns in unseren Mama-Papa und Oma- Köpfen vorstellen können, weiß man ja erst später. Bei unserem Umfeld war von Weinen bis laut " Sch..."sagen alles dabei. Aber alle waren sich schnell einig , sie wird das tollste kleine Mädchen der Welt.

Alles Liebe Birgit

P:S. vielleicht magst du ja hierLKGS TV-Beitrag inkl. Interview mit Fr. Dr. Schmidt (Charitè Berlin) (http://www.lkgs.net/showthread.php/12178-LKGS-TV-Beitrag-inkl-Interview-mit-Fr-Dr-Schmidt-(Charit%C3%A8-Berlin))mal schauen!

robertsmama
05.08.2012, 23:51
Hallo Josi,
herzlich willkommen im Forum und herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft.
Dein Gefühlschaos kann ich sehr gut verstehen. Aber ich habe mir auch immer gesagt, dass es viel Schlimmeres gibt. Das stimmt auch, auch wenn es kein Spaziergang ist, ein Kind mit LKGS zu haben aber es ist machbar, eine LKGS ist gut behandelbar.
Nun zu Deinen Fragen:
1. Nein, es kamen keine weiteren Diagnosen hinzu.
2. Eine Fruchtwasseruntersuchung habe ich nicht machen lassen. Ich wollte den kleinen Mann im meinem Bauch nicht gefährden. Ich weiß zwar nicht, was die Statistiken sagen, aber die Gefahr, dass eine FWU zu einem Abort führen kann, ist hoch. Das Risiko war uns zu hoch, zumal eine Diagnose Trisomie für uns keine weitere Konsequenz gehabt hätte, wir hätten das Kind trotzdem bekommen. Ich weiß nicht, was man sonst noch bei einer FWU rausfinden könnte, ich wollte auch einfach nicht mehr wissen, als das was ich schon wusste. Und somit war das Thema sofort vom Tisch.
Robert hatte dann allerdings auch schnell Paukenergüsse, so dass er schon bei der ersten OP, der Gaumen-OP, mit sechs Monaten Paukenröhrchen bekommen hat.
3./4. Wir haben zwei Kinder: Bei uns ist das erste ohne LKGS geboren, Clara ist jetzt 5 Jahre alt, bei der Geburt war ich fast 37, bei Robert war ich fast 40. Aber das Alter hat keinen Einfluss. Auch in unserer Familie gibt es keine weitere LKGS. Wir wissen nicht wirklich, warum Robert eine LKGS bekommen hat. Ich habe nur eine Vermutung.
5.Die erste OP fand mit sechs Monaten statt, es war die Gaumen- und Kiefer-OP, die zweite mit 10,5 Monaten. Das war die Lippen-OP. Frau Dr. Schmidt arbeitet meines Wissens in drei Schritten, also 3 OP's für die Primärbehandlung, alle im ersten Lebensjahr. Das ist wirklich von Spaltzentrum zu Spaltzentrum verschieden. Deshalb macht es auch Sinn, sich mehrere anzusehen. Aber bei Frau Dr. Schmidt seid Ihr wirklich in sehr guten Händen.
Wie lässt sich der Alltag managen? Ich sag mal so, bis zur Gaumen-OP hatte ich weder Zeit zu waschen, zu bügeln oder sauber zu machen. Wenn ich Freizeit hatte, dann habe ich entweder versucht zu schlafen oder mit Clara zu spielen. Ich bin ja auch ihre Mama. Das klingt jetzt wahrscheinlich recht drastisch, aber ich hätte auch bei einem gesunden Kind nicht gewusst, wann ich hätte lernen sollen im ersten Lebenshalbjahr des Kindes. Mein erstes Kind war ja gesund und das Stillen klappte bei ihr prima. Trotzdem ist man doch ziemlich kurz getaktet mit einem Säugling.
Bei Robert mit der LKGS war dann die Nahrungsaufnahme schwierig. Du hast ja schon das Buch "Das andere Lächeln" bestellt. Kirsten Caspers hat ziemlich ausführlich die Problematik dabei beschrieben und dargestellt, wie sich der Alltag darstellt. Damit hatte sie mir die Augen hinsichtlich der Stillproblematik geöffnet, denn alle in meiner Umgebung hatten mich immer gepampert mit der Aussage, dass das schon gehen würde. Es ging dann auch mit Tricks und Hilfsmitteln. Aber ob nun an der Brust oder mit der Flasche, die Nahrungsaufnahme bei Kindern mit LkGS dauert lange, manchmal geht die eine Mahlzeit in die andere über, kaum Pausen, kaum Erholung dazwischen. Aber es wird besser, sobald der Gaumen vollständig operiert ist. So ging es uns jedenfalls. Nach der ersten OP hatte ich ein ganz normales Stillbaby und der Alltag normalisierte sich. Ich habe nach einem Jahr Elternzeit dann auch wieder angefangen zu arbeiten.
Du wirst schon sehen, alles wird sich irgendwie finden. Jede Familie organisiert sich so, wie es am besten passt. Ich habe schon hier gelesen, dass einige Mütter auch studieren. Vielleicht berichten sie mal von ihren Erfahrungen.

Ich wünsche Euch alles Gute.

Viele Grüße
Andrea

Meryem
06.08.2012, 06:57
Hi Josi,

ich war gerade 25 Jahre geworden als unser Kleiner zur Welt kam :-)
Was das Weinen anbelangt- ich habe viel geweint und das tut mir auch leid für unseren Sohn. Er war die ersten Monate ausgesprochen unruhig und das sind weder mein Mann noch ich je gewesen ( auch nach Aussage unserer Eltern- wir sollen ausgesprochen ruhig gewesen sein). Ich denke schon, dass sich meine Gefühlslage auf ihn übertragen hat. Leider kann man seine Gefühle ja aber nicht verstecken, am wenigsten vor einem Kind, dass sich direkt unter dem eigenen Herzen befindet :-) Ich würde vorschlagen, dass Du Deine Gefühle einfach als gegeben nimmst, versuchst Dir regelmäßig etwas Gutes zu tun und mit eurem Baby sprichst. Versuche Dir immer vor Augen zu führen, wieviele andere Dinge bei eurem Kleinen (es wird ein Junge, habe ich das richtig in Erinnerung?) "gesund" und süß sind. Ganz davon abgesehen, dass Du seine Spalte sicher auch nicht als nicht süß empfinden wirst, das weißt Du wahrscheinlich einfach noch nicht :-) War bei mir zumindest so.
Auf jeden Fall verstehe ich, dass die Reaktionen in Deinem Umfeld nicht schön sind. Meine Familie hat auch geweint. Sicher fühlt man sich da nicht besser, aber ich fand damals, dass auch sie ein Recht auf Gefühlsäüßerung haben... Klar haben sie versucht, dass so gut wie möglich zu verstecken, gemerkt habe ich es dennoch. Sie weinen, weil sie mich und das Baby lieben und nur das Beste wollen. Sicher auch weil sie sich wünschen, dass es anders ist. Gib ihnen etwas Zeit!
Und wenn Du merkst, dass es Dich zu sehr mitnimmt, sprich es ehrlich an!
Ich wünsche alles Gute und wann immer Du Hilfe brauchst- hier wirst Du welche finden!!!

Josi mit Elias
09.08.2012, 14:04
Hallöchen ihr Lieben,

es ist schön, wenn man merkt, dass man nicht alleine ist und es irgendwie allen ähnlich ging. Wir haben nun am Sonntag einen Termin in der Charité bei Frau Schmidt und ich war schon nach dem Telefonat wirklich begeistert von dieser Frau, die scheinbar mit Herzblut ihren Job ausübt und sich selbst am Wochenende Zeit nimmt. Keineswegs selbstverständlich und es hat mich echt baff gemacht. ich hoffe, dass sie uns dann am sonntag ein wenig unsere ängste nehmen kann.

habt ihr negative erfahrungen mit dem umfeld gemacht? davor habe ich nämlich große angst... ich hab einfach angst, dass ich da nicht drüber stehe.
wie zufrieden seid ihr alle so mit den operationsergebnissen bei euren süßen? wie häufig war auch die nase in mitleidenschaft gezogen? weil die wird ja häufig erst endgültig nach der pubertät gemacht und manchmal hab ich angst... denn kinder sind fies. klar, kinder finden immer was, wenn sie jemanden hänseln wollen (name, gewicht, haarfarbe, aber eben auch makel für eine unsymmetrische nase). hattet ihr diese ängste auch?

lg

josi

Meryem
09.08.2012, 17:51
Hi Josi, die Reaktionen im Umfeld bei uns waren alle positiv. Ich habe aber auch schon in der Schwangerschaft alle um uns herum so gut wie möglich aufgeklärt und so war es zumindest für alle engeren Personen keine Überraschung. Unterwegs gab es viele verschiedene Reaktionen, aber eigentlich nie negative. Es ging über kindliche Ehrlichkeit "Was hat das Baby da?" bis hin zum Schweigen, Fragen, Zurückschrecken, Bemitleiden, Mut zusprechen... Ich war nie traurig oder böse. Ich weiß selbst nicht wie ich vorher reagiert hätte. Man erwartet von einem Baby nicht, dass es im Gesicht nicht "perfekt" ist... Die meisten meinen es nicht böse, viele kennen eine LKGS auch schon. Bei MIR war es so, dass ich gerne drüber aufgekärt habe und meinen Sohn so schön fand, dass ich ihn allen ganz stolz zeigen wollte. Ich hoffe, dass es bei euch genau so sein wird! Davon gehe ich eigentlich fest aus...
Was die Hänseleien anbelangt, so habe ich immer noch Angst. Jeden Tag wenn ich ansehe denke ich daran. Aber ich versuche ihm Stärke und Selbstbewusstsein mitzugeben. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis, aber es wird nie so sein, dass es "komplett" weg ist. Die Spalte ist und bleibt Teil seines Gesichts und unseres Lebens.
Die Nase von unserem Kleinen ist betroffen und auch recht schief. Das macht mir auch Sorge... Aber ändern können wir es nicht und wir nehmen es so, wie es ist und versuchen das Beste draus zu machen.

omaschlie
09.08.2012, 18:12
Meryem hat das prima ausgedrückt! So war es bei uns auch. Allen Bescheid geben und aufklären. Wir haben nie negative Erfahrungen machen müssen. Vor dem Blick in den Kinderwagen, haben wir meist darauf hingewiesen. So ist uns sogar peinliches Schweigen erspart geblieben.
Wir sind mit dem Ergebnis NUN sehr zufrieden. Selbst die Nase ist wundervoll symetrisch obwohl die Spalte sehr breit war und die Nase dadurch deutlich deformiert. Die Lippe zog die ersten Monate sehr hoch...aber die geforderte Geduld wurde belohnt. Schau gern in unser Album, da kannst du die Entwicklung sehen. Klar ist da jetzt immer noch die feine, blasse Narbe...die gehört eben dazu!
Und so wie Meryem schreibt: Die Kinder müssen zu selbstbewussten Menschen erzogen werden, so oder so!

LG Birgit

robertsmama
11.08.2012, 22:03
Natürlich habe Angst davor, dass meine Kinder gehänselt werden könnten, wegen was auch immer. Und ich habe sehr große Angst davor, dass Robert ein vorstehendes Kinn bekommt und sich sein Unterkiefer vorschiebt. Das kann passieren, muss aber nicht. Robert ist erst zwei und bislang bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Er sieht wirklich süß aus und seine Narbe ist kaum zu sehen. Aber wir wissen ja nicht, wie sein Gesicht weiter wächst. Ich kann nur hoffen, dass alles weiter so gut läuft wie bisher.
Wie Birgit und Meryem schon sagten, man kann nur versuchen die Mäuse zu selbstbewussten Menschen zu erziehen, ihnen immer den Rücken zu stärken und für sie da sein. Wir können nicht alle Gefahren und Probleme von ihnen fernhalten als Eltern, das sollten wir auch gar nicht, aber wir können sie stark machen.
Liebe Grüße
Andrea