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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Trauma???



ema2703
21.06.2011, 12:29
Erst einmal ein Hallo an Alle :hallo:!

Meine 3-jährige Tochter Ema kam mit einer Gaumenspalte auf die Welt, welche bei ihr mit 8 Monaten verschlossen worden ist. Leider gab es nach der OP so schlimme Komplikationen (starke Blutungen, Atmennot - wurde intubiert), dass ich gedacht habe, dass sie das alles nicht überleben wird. Gott sei Dank ist sie heute ein sehr neugieriges Mädchen, welches aber nicht spricht - kein Wort!!! Sie brabbelt, kann weinen und lachen. Sie bekommt die Frühförderung mit Ergo, Physio und Heilpädagogik. Beim HNO und Phoniatrie wurde sie ebenfalls untersucht. Hören kann sie. Ist aber um den Kopfbereich sehr empfindlich und ängstlich. Manchmal sogar schreckhaft, wenn sie plötzlich etwas sehr lautes hört. Sie hört auch auf beide Ohren gut. Da liegen keine Probleme an. Mir macht eben nur die Sprache Sorgen. Nun kam das Thema des Traumas auf. Vielleicht hat sich durch die Komplikationen nach der OP ein Trauma erlitten, welches sie bis heute nicht verarbeitet hat. Ihre Mundmotorik ist auch nicht einwandfrei, da macht sie aber Fortschritte. Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Bin irgendwie ratlos, da man viel liest, aber nichts genaues finden kann .... Danke

rebecca mit yannick noah
21.06.2011, 13:48
erstmal herzlich willkommen im forum!

ich habe in bezug auf sprachverweigerung folgende erfahrungen bei uns in der familie gemacht:es gab eine scheidung und daraufhin hat meine nichte sehr lange nicht gesprochen(sie war ungefähr im selben alter wie deine tochter).
sie war definitiv traumatisiert,sprach aber nach einiger zeit wieder.

ich kann mir durchaus vorstellen,dass deine kleine durch dieses schlimme op erlebnis einen schock bekommen hat.
von mir selbst kann ich sagen,dass ich bis heute auch sehr"kopfscheu" bin.ich mag auch nicht ständig umarmt werden oder viel am kopf berührt werden.es wird wohl schon irgendwie mit der spalte und den operationen zusammenhängen...
:Daumendrück:,das sich die sprachblockade bald löst.vielleicht ist hier im forum ja jemand,der fachwissen hat,damit kann ich leider nicht dienen...


glg,rebecca:hallo:.

robertsmama
21.06.2011, 22:42
Hallo,
also Erfahrung habe ich damit nicht. Bekommt Sie Therapie nach Castillo Morales? Das wird ja bei LKGS immer wieder empfohlen.
Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass Du Deine Kleine mal bei einem Osteopathen vorstellst. Die können Blockaden erspüren und auch auflösen. Ich kenne einen guten Osteopathen in Norderstedt und eine Freundin von mir hat eine sehr gute Osteopathin für Kinder in Blankenese, glaube ich. Kannst Dich ja per PN mal bei mir melden, dann gebe ich Dir die Adressen. Schaden kann es sicher nicht.
Liebe Grüße
Andrea

Birger mit Theo
22.06.2011, 00:19
Hallo,

wir haben bei unserem Thema Ursache und Wirkung gleich. Theo läuft zudem auch nicht. Wir sind bei einer Logop. in Bergedorf, die spezialisiert ist auf diese Art von Störungen. Spielt den Ema sinnvoll und macht sie Sachen nach? Unsere Logo hält z.B. das Thema H.O.T. ( Handlungs.orientierte. Tätigkeiten) für sehr wichtig, für den Beginn der Sprachentwicklung. Wir sollen alles positiv besetzen, was uns doch manchmal sehr schwer fällt. Wir haben sehr gute Erfahrung mit einer Musiktherapie erzielt, die vorallendingen die Non verbale Kommunikation anregt. Was sagt denn eure Logo dazu? Unsere ist relativ entspannt, obwohl demnächst die Entwicklungsfenster beginnen. Frag sonst mal Deine Logopädin ob Sie evtl eine Intensivtherapie z.B. in Baiersbronn für Sinnvoll hält? Dort wird nach Padovan gearbeitet, ist aber unsere Sache nicht gewesen.
Das ein Trauma nach dieser OP anliegt, ist naheliegend und das der Kopf ein sehr sensibler Bereich ist auch. Wir haben eine Friseurin zu Hause gehabt und mit viel Geschrei eine Art von Haarschnitt geschafft. Theo hätte nach diesem Erlebnis eigentlich bis vor ein paar Monaten das Essen mindestens eine Woche verweigert, doch jetzt ist er stabiler geworden.
Schreib bitte mal Deine Erfahrungen, wäre für uns auch sehr interessant!

LG

Birger

Hanna&Emma
22.06.2011, 13:56
Hallo,

meine Tochter hat auch eine Zeit nicht gesprochen. Unsere Logopädin gab uns den Tip, mit ihr zusätzlich zum Sprechen noch mit Gesten und Gebärden zu kommunizieren. Dies hat Ihr große Freude gemacht und die Kommunikation erleichtert.
Ich selber arbeite im Kindergarten ebenfalls mit Zeichen - wenn Kinder noch nicht sprechen können!

Falls du Interesse hast, schau mal hier: www.babyzeichensprache.de - und lass dich vom Wort Baby nicht abschrecken - es geht um Kommunikation - egal wie alt das Kind ist!

LG und Alles Gute

Hanna

Sanne mit Lena
22.06.2011, 22:30
Hallo,

wir haben jetzt auch mit sprachbegleitenden Gebärden angefangen. Lena findet es total klasse und lernt ganz schnell Neues. Und macht dabei weiter Fortschritte beim Sprechenlernen. Vielleicht hilft es Deiner Tochter auch. Wir haben damit angefangen, weil wir gemerkt haben, dass es Lena manchmal frustriert, wenn sie sich nicht ausdrücken kann.

Über Ostepathie und v.a. Craniosacraltherapie gab auch schon einige Beiträge hier im Forum. Gib mal "Cranio" in der Suchfunktion ein. Ich finde das hört sich vielversprechend an.

Liebe Grüße

Sanne

ema2703
23.06.2011, 12:24
DANKE, DANKE, DANKe für die vielen Rückmeldungen. Ja, Ema bekommt - wie bereits erwähnt - im Werner-Otto-Institut (in Hamburg) Therapien. Mit der Logopädie wollen sie jetzt langsam anfangen, da es bisher nicht möglich war. Mit den Gebärdenzeichen haben wir auch angefangen, wobei sich Ema einige Gebärden selber angeeignet hat, z.B. wenn sie hunger oder durst hat, baden, schlafen etc. Sie vergibt sehr viele Handküsschen, wenn sie sich verabschiedet - gibt aber auch manchmal die Hand zum schütteln, da sie das bei uns Erwachsenen sieht - und auch Handküsschen, wenn sie sich bedanken möchte. Es sind schon so einige Sachen, die sie sehr gerne nachmacht, u.A. mag sie sich kämmen, Tücher um sich wickeln, trägt sehr gerne Taschen und besonders mag sie Schuhe. Sie ist eben ein kleines richtiges Mädchen. Von mir hat sie sich das aber nicht abgeguckt. Sie lächelt die Menschen um sich herum sehr gerne an, vor allem junge Mädels oder auch Leute, die ihr gefallen und schaut sich diese genau an. Sie ist also sehr aufmerksam. Aber leider hapert es einfach an der Sprache und das ist wirklich sehr schwer für uns, auch für ihren großen 13-jährigen Bruder. Er fragt häufig, wann sie denn anfängt zu sprechen. Aber das weiß leider keiner so genau. Ein Wach-EEG wurde auch bereits gemacht, dieses war aber unauffällig. Es steht uns noch also ein CT vor und evtl. eine Blutstoffuntersuchung. Vielleicht ist ein Osterpath auch keine schlechte Idee - vielen Dank! Ema hat anfangs als Baby lange gebraucht bis sie mit der Löffelnahrung anfing zu essen, hatte häufig die Zunge draußen und auch fing sie erst mit 17/18-Monaten an zu laufen. Krabbeln konnte sie auch sehr lange nicht. Die ersten Zähne kamen auch sehr spät - so mit 13 Monaten. Sie hat auch ein unschönes Gebiß, u.a. einen Zwillingszahn und eine ganz komische Zahnstellung. Aber da wird jetzt erst einmal lt. den Zahnärzten nichts gemacht, bis diese einmal rausfallen und dann sehen wir weiter. Ansonsten holt sie schon auf und macht eigentlich nur das, was ihr gefällt und was sie möchte. Mir fällt auf, dass sie sich in der Öffentlichkeit sehr benimmt, also sich "gut verkauft". Sie tut sehr lieb und lächelt viel, dass die älteren Damen sie am liebsten gleich adoptieren würden. Aber eigentlich ist sie ein neugieriges Kind, was auch kein Problem hat, sich hinter die Kassiererin an der Kasse zu stellen und sie anzustrahlen. Sie läuft auch gerne Kindern hinterher und stellt sich zu Leuten hin, die etwas Naschen, um selber was abzubekommen. Ist dann ganz happy, wenn sie ein Bonbon bekommt und tut ganz freundlich. Na ja, wir lieben sie über alles. Eigentlich ist sie auch ein Sonnenschein, aber wir sind manchmal sehr traurig, warum das alles so ist, wie es ist. Aber ich Danke euch für die vielen netten Rückmeldungen und vielleicht meldet sich ja noch jemand zu Wort, dessen Kind mit LKG-Spalte o.ä. nicht spricht und wie dieses Kind therapiert wird.

Andrea & Jana
27.06.2011, 08:57
Unsere Jana war nach der 1.OP mit 13 Wochen so traumatisiert, daß sie sich nicht mehr anfassen ließ. Eigentlich war es ihr am liebsten, wenn sie einfach in Ruhe gelassen wurde und lag in der Wippe oder im Bettchen. Selbst beim Fläschen füttern durfte ich sie nicht auf den Arm nehmen.
Ich durfte sie nach 2 harten Monaten wieder auf den Arm nehmen, Papa nach 2 Jahren. Eigentlich hat sie niemanden akzeptiert und wirkte immer ängstlich und verschreckt.
Dann haben wir die Cranio Sacrale für uns entdeckt und schon nach der 1. Behandlung war sie wie ausgewechselt. Nun geht sie in den Kindergarten und hat viele ihrer Ängste ablegen können. Spontan anfassen darf man sie aber auch heute noch nicht. Sie muß die Hand also kommen sehen bzw. kündige ich es an.
Cranio stabilisiert ganzheitlich und ist eine gute Unterstützung zur Logopädie. Sie ist viel gesünder, die ständigen MOE längst Geschichte.
Es wär einiges anders gelaufen, wenn ich diesen Tipp etwas früher bekommen hätte.
In Österreich soll es Cranio bereits auf Krankenschein geben bzw. wird vom Behindertenfond bezahlt.

nani
14.07.2011, 11:36
Meine Nachbarin hatte auch erzählt, dass ihr Kind nach der OP Abstand gesucht und sich zurückgezogen hat. Das war eine schwere Zeit für sie und ihren Mann. Sie hatte Angst, dass der Kleine zu sehr in sich kehrt und gar nicht mehr spricht.
Sie hat ihm jeden Abend etwas vorgelesen und ist Schritt für Schritt auf ihn zu. Aber große Schritte hatten sie damit nicht erzielt. Deshalb haben sie sich an eine Therapeutin gewandt, um ein paar Tipps von ihr zu bekommen..vor allem erhoffte sie sich aber auch weitere Gründe für das Verhalten des Kleinen (ob sie und/oder ihr Mann etwa falsch machen). Die Therapeutin hat sie ermutigt und ihnen ebenfalls Cranio Sacrale empfohlen hat. Das hat wohl auch geholfen. Von Mal zu Mal hat er sich geöffnet.