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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrungen mit "Jedes Kind kann schlafen lernen" oder "BabySchlafBuch"?



Meryem
01.02.2011, 18:31
Hallo zusammen,

hat jemand von euch Erfahrungen mit den o. g. Büchern oder ähnlicher Literatur gemacht? Was haltet ihr von solchen Methoden?
Was hat bei euch geholfen?

Grüße,
Meryem

Birger mit Theo
01.02.2011, 18:52
Hallo,

meine beste Freundin schwört auf dieses Buch und hat es erfolgreich bei ihren 2 Kindern praktiziert. Es ist zu Anfang etwas schwierig, aber klappt.
Bei uns hatten wir nicht den Nerv, bzw waren zuviele Baustellen, sonst wäre es unbedingt auch ein Mittel für uns gewesen.

LG

Birger

Mareike mit Sarah
01.02.2011, 19:55
Hallo Meryem,

ich habe "Jedes Kind kann schlafen lernen" schon in der ersten Schwangerschaft mal so aus Neugier gelesen. Zum Glück haben meine beiden Töchter mir eigentlich von Anfang an keine großen Probleme beim Schlafen bereitet - ich weiß nicht, ob das auch daran liegt, dass ich sie von Anfang an zum Schlafen in ihr Bettchen bzw. in den Stubenwagen gelegt habe. Sie kennen es eigentlich gar nicht anders. Ich persönlich finde, dass ein Kind eine gewohnte Schlafumgebung braucht, also ein richtiges Bett und auch ruhig Ruhe und Dunkelheit. Klar schlafen sie anfangs immer und überall und auch bei Lärm, aber irgendwann können sie plötzlich bei Stille nicht mehr schlafen...

Meine große Tochter hatte dann mit etwa einem Jahr eine Phase, in der sie nicht mehr so problemlos ins Bett zu bringen war. Da habe ich dann zwei Abende nach der Methode aus dem o.g. Buch gearbeitet, und es hat super funktioniert, ab dem dritten Abend war wieder Ruhe. Ich muss sagen, dass es mich beruhigt und bestärkt hat, nach einer vorgegebenen Methode vorzugehen. Ich glaube, Kinder spüren sehr schnell, ob man bereit ist, konsequent zu sein. Und dafür ist das Buch echt eine Hilfe.

Darüber hinaus findest Du in dem Buch sehr viele interessante Hintergrundinformationen zum Thema Schlafen und eine Menge Fallbeispiele, in denen man sich sicher teilweise auch wiederfindet. Meine Große hatte z.B. mit knapp zwei Jahren mal einen Nachtschreck, und ohne das Buch hätte ich nicht gewusst, was da passierte und wie ich helfen konnte.
Übrigens wird in dem Buch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Methode nur bei gesunden Kindern ab sechs Monaten angewandt werden sollte. Wobei mit "gesund" keine LKGS gemeint sein dürfte, sondern eine Erkältung oder sonstwas Akutes.

Sarah ist ja in der letzten Woche operiert worden. Vorher haben wir sie abends immer zur gleichen Zeit und immer mit dem gleichen Ritual (singen usw.) hingelegt - und wie gesagt hatten wir nie größere Probleme, bei beiden Töchtern nicht. Im Krankenhaus dann ist zum einen Sarahs Schlafrhythmus völlig durcheinander geraten, zum anderen hatte sie ja Schmerzen und so, und deshalb ist sie ein paar Abende nur auf dem Arm und tagsüber nur im Kinderwagen eingeschlafen. Doch seit wir wieder zu Hause sind, gewöhnt sie sich auch erstaunlich schnell wieder an das frühere Vorgehen. Klar nehmen wir sie hoch, wenn es ihr nicht gut geht, und sie darf auch mal auf dem Arn einschlafen. Aber das ist eine Ausnahme, und ich glaube, das weiß sie mit ihren neun Monaten auch schon. Ich hatte nicht den Eindruck, dass es für sie schwer war, sich in der vertrauten Umgebung wieder nach dem gewohnten Ritual hinlegen zu lassen, und sie schläft nun auch wieder alleine im Dunkeln ein. Sie plappert noch ein wenig vor sich hin, und irgendwann hören wir dann ihr Schnarchen durchs Babyfon...

So, nun habe ich einen halben Roman geschrieben.
Kurz: Ich finde das Buch super informativ und die Methode sicher praktikabel. Mir persönlich hat es einfach Sicherheit gegeben. Es werden übrigens auch ein paar mögliche Ursachen für schlechtes Schlafverhalten beleuchtet und ein paar einfache Tipps genannt, diese zu vermeiden.

Na, ich wünsche Euch jedenfalls viel Glück und Erfolg!

Liebe Grüße,
Mareike

Martine
01.02.2011, 20:20
Ich habe auch das Buch "Jedes Kind kann Schlafen lernen" gelesen und angewendet. Hat ehrlich gesagt super geklappt.

Sandy und Bruno
01.02.2011, 21:35
Ich finde die in dem Buch beschriebene Methode schrecklich und das Buch steht auch scharf in der Kritik (durfte zeitweise gar nicht mehr vertrieben werden).
Wenn ein Buch zu diesem Thema, dann eher "Schlafen und wachen".
Interessant übrigens zu "Jedes Kind kann schlafen lernen" die unterschiedlichen Bewertungen auf Amazon ;) http://www.amazon.de/schlafen-lernen-Einzeltitel-Partnerschaft-Familie/dp/3774274096/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1296592138&sr=1-1 , ich finde, da kann man sich schon ein grobes Bild verschaffen. Hier auch mal ein Link zu dem Thema: http://www.ferbern.de/

Bei meinen Kindern komme ich langfristig so am besten zurecht:
- kontinuierlicher, immer gleichbleibender Ablauf
- keinerlei Unruhe (Radio, Fernseher, laute Gespräche, Telefon, etc.) am Abend bzw. bei der Zubettgehzeit
- feste Rituale (lesen, singen, Babymassage)
- wenn ein Kind schreit gehe ich kurz ins Zimmer, mache kein Licht an, spreche kurz, leise und beruhigend, ggf. Schnuller, und gehe dann wieder raus (wenn es sein muss etliche Male)
- Schlummerlicht kann hilfreich sein
- bei manchen hilft leises summen oder Händchen halten, dann sind sie schnell beruhigt und eingeschlafen

Einfach mal ausprobieren. Ich wünsche viel Erfolg und Ausdauer :)
Liebe Grüße!

Leslie mit Ylvie
01.02.2011, 21:36
Hi,

hab mir das Buch nicht komplett durchgelesen... aber mich in dem wenigen was ich gelesen hab sehr gut wiedergefunden.
Meine Große hatte mal mit 15 Monaten so eine Nichtschlafen-gegenallessein-Bockphase. Das ins Bettbringen hat 4!!! Stunden gedauert- vor 00.00h war nix mit schlafen. Haben das Buch konsequent 3 Tage angewandt... und schwupps... hat Lilith wieder normal geschlafen.

Das Buch ist ja schon ein großes Streitthema. Aber ich weiß nicht was besser ist. Monatelanges heulen und gezeder über 4 Stunden oder für 3 Tage mal etwas mehr heulen und nicht bei jedem Pups reingehen. Für mich war Nr. 2 die bessere Variante.

Lg Leslie

Theresa mit Malou
01.02.2011, 23:01
Ich finde das Buch schrecklich und habe/ würde es nie bei einem meiner Kinder anwenden. Wenn man nach "ferbern" googelt bekommt man viele Infos darüber, wie gesagt, ich würde es nie in Erwägung ziehen- aber da scheiden sich die Geister...

LG Theresa

MamaMia09
01.02.2011, 23:07
ich habs nie gelesen...
Habe das Buch :Schlaf gut, Baby - 73 tipps für Eltern...
das finde ich richtig schön... mansche tipps haben auch geholfen...

pooki mit kimi
02.02.2011, 15:51
ich finds super, habs bei beiden gemacht und was die kritik angeht: wie bei allem gibt es auch hier zwei lager! genau wie manche meinen stillen sei das beste fürs kind gibts genauso viele theorien nach denen es das nicht ist. muss einfach jeder für sich wissen!

ich habe bei beiden kindern nach dem programm etwa 2 stunden gebraucht. am ersten abend hat meine tochter ne stunde geweint - ich war immer spätestens nach 5 minuten bei ihr, hab sie beruhigt und bin wieder raus. seitdem hat sie durchgeschlafen!

bei kimi lief es genauso - nur leider nicht so anhaltend. er schläft prinzipiell nicht so gut.

jeder, der sagt, das buch würde foltermethoden anwenden, hat es nicht richtig gelesen! meine meinung! denn spätestens wenn man zwei kinder hat, weiß man, dass man nicht IMMER SOFORT springen kann, wenn das baby weint. und ich kann mir nicht vorstellen, dass das nem kind schadet! wenn maya grade meine hilfe brauchte, sei es ne windel bekommen hat oder getröstet werden musste und kimi genau dann anfing zu weinen - musste er eben ein paar minuten warten! und mehr als ein paar minuten soll man das kind auch laut buch nicht weinen lassen... alsoso what?
es steht nix weiter drin, als dass man checken soll, dass es dem kind körperlich gut geht, dass es ansonsten alles hat, was es braucht und man dann beginnen kann, die schreitoleranz ein bisschen zu erweitern.

ich hab es erst gemacht als meine knapp 1 jahr war - vorher fühlte es sich für mich nicht richtig an. 7 minuten waren mir auch zu lang, also waren es bei uns im maximum 5... auch das steht im buch - man soll nach seinem gefühl gehen...

die beste sache, die ich je gemacht hab und im nachhinein hab ich mich geärgert es nicht eher gemacht zu haben. denn eine ständig übermüdete und genervte mama ist sicher nicht besser fürs kind ;-)

Isa mit Giuliana
02.02.2011, 16:36
Ich persönlich habe das Buch nie gelesen, aber gehört, dass der Autor den Inhalt seines Buches widerrufen haben soll.

Ich finde, es wird hier sehr deutlich, dass JEDE Mama und Jede Familie ihren eigenen Weg finden muss.

Bei Giuliana z.B. war es gar kein Thema, wir brachten sie zusammen ins Bett und dann schlief sie. Bis Joel da war, dann nur noch mit Papa.
Joel hat von anfang an das Bettchen nicht akzeptiert. Er schrie sich lieber ohnmächtig und schlug mit dem Kopf gegen die Seiten, als das er nachgab. Nach 30 Minuten und allem 4 Minütigen reinlaufen, habe ich aufgegeben. Selbst mein Mann konnte nicht mehr. Für uns definitiv keine geeignete Methode.

Momentan praktizieren wir das Familienbett, wobei wir ein Bett Marke Eigenbau von 2,70 m breite haben. So hat jeder genug Platz zum Schlafen und die Kinder gehen friedlich und ohne Geschrei ins Bett, schlafen FAST durch, aber zumindest ruhiger als vorher und für UNS ist das eine akzeptable Methode - für viele andere aber nicht. Häufig höre ich dann, dass meine Kinder dann ja "nie" aus unserem Bett kommen oder dass ich schon sehen werde, was ich damit anrichte. Aber das ist nicht deren sondern mein Problem und wie pooki schon schreibt: Eine ausgeschlafene Mama ist besser, als eine die die ganze Nacht von einem Zimmer ins andere läuft und nur noch genervt und gereizt ist....

pooki mit kimi
02.02.2011, 18:58
aber so ist es doch mit allem was kindererziehung angeht- es kommt immer auf das eigene kind und den eigenen leidensdruck an! für mich käme ein familienbett nie in frage - nicht wegen irgendwelcher schlimmen dinge, die man sich damit antut ;-) sondern schlicht weil ich es HASSE wenn jemand neben mir rummurkelt. meine kinder drehen und wenden sich, schnarchen, reden im schlaf - da würd ich kein auge zutun! ne freundin von mir macht das auch so, sie geht sogar mit den kindern ins bett und wartet bis sie schlafen! auch das wär nix für mich, dafür sind mir meine abendstunden viel zu kostbar!

also jeder wie er meint und wie es passt. meine beiden sind schon immer alleine gut eingeschlafen, nur mit dem durchschlafen hatten wir probleme und dafür war das buch perfekt. ich hab lange darin gelesen und überlegt, was ich für mich annehmen kann und was nicht und hab dann so ca. 4 monate später das gefühl gehabt, jetzt wär der zeitpunkt gut. hat wunderbar geklappt und feddich! :-)

Isa mit Giuliana
02.02.2011, 20:15
Ich mach es auch so wie deine Freundin - und verliere nichts von meinen kostbaren Abendstunden. Im Gegenteil. Ständig würde einer Rufen: "Mama, trinken!" "Mama, Pipi" immer wieder rauskommen etc etc.

So legen wir uns zusammen hin, ich lese im Bett eine Geschichte vor, dann sagen wir "Gute Nacht" und ungefähr 10 Minuten später gehört der Abend nur noch mir oder uns. Wir wechseln uns da auch ab, so dass ich immer nur einer der "Bu-mann" (wie es einige vielleicht ansehen) ist.

Da mein Mann so laut schnarcht, wie bestimmt ein Presslufthammer oder so - stören mich meine Kinder da eigentlich nicht ernsthaft. Klar bekomme ich mit, wenn Giuli Pipi muss oder einer schlecht träumt oder Joel trinken möchte. Aber all das würde ich auch mitbekommen, wenn sie im Raum nebenan schlafen würden. Und ich kann beide so gleichzeitig ins Bett bringen, ansonsten müsste ich erst einen dann den anderen wegpacken. Ich kann nur für mich sprechen, dass es für mich so einfach besser handhabbar ist.

MoonyArsaraidh
03.02.2011, 00:57
Ich habe wohl von diesem Buch gehört, mir es aber nie geholt und auch nie gelesen. Wir haben unseren eigenen Weg mit Rouven gefunden. Abends nch dem Zähneputzen wird er umgezogen, bekommt was vorgelesen, in seinem Bett dann das Gute Nacht Gebet, ein Kuss an Kind und Kuscheltiere, gemeinsames "Licht auspusten" und dann heißt es Gute Nacht. Manchmal ruft er noch, manchmal nicht. Wenn er ruft kommt es drauf an wie er ruft. Entweder wir reagieren gar nicht darauf oder aber gehen nochmals kurz rein. Meist will er dann nochmal kurz was trinken oder eben doch nochmal beten. Das verweiger ich ihm nicht. Danach schläft er meist sehr schnell ein. Manchmal wacht er nachts auf und will entweder nur was trinken oder kurz raus. Auch das verweiger ich ihm beides nicht. Wenn er raus kommt dann meist nur für eine kurze Zeit, zwischen 5 und 10 Minuten. Da trinkt er was, sitzt bei mir auf dem Schoß und kuschelt oder kuschelt mit Papa. Dann gehts wieder ins Bett und er schläft bis zum nächsten Morgen durch. Außer er hatte einen Albtraum gehabt. Aber in der Regel haben wir Nachts dann unsere Ruhe, wenn wir selber schlafen bzw wenn wir Kinder Auszeit haben, sprich Zeit für uns. Das ist unsere Methode und vielleicht auch nicht für jeden das richtige, aber wir kommen damit gut zurecht und ich verlass mich da auf mein Bauchgefühl. Und das sagt mir, dass es gut ist und Rouven ist auch ein ausgeglichener kleiner Mann

Fienchen05
04.02.2011, 13:59
wens interessiert
www.ferbern.de (http://www.ferbern.de)

pooki mit kimi : wo bitte scheiden sich denn die geister wenns ums stillen geht??? das würde mich doch mal interessieren.

liebe grüße

pooki mit kimi
04.02.2011, 19:09
google einfach mal! als unser erstes kind anstand war für mich klar, dass ich stille. mein mann war dagegen!! er hat daraufhin tausende von studien angeschleppt, die zeigen (sollen), dass stillen nicht besser ist als flasche geben. und es gibt da so einige!

mia-julie
04.02.2011, 23:35
Ha! Man sollte diese Frage mal bei urbia.de stellen --- gesteinigt wird man!

Ich habe das Buch genauso gelesen wie "Jedes Kind kann Regeln lernen" und "Jedes Kind kann essen lernen"...
Es gibt mM nach total sinnvolle Anregungen und Hintergrundinformationen.
Ob man nun das "Schlafprogramm" unbedingt so durchziehen sollte und ob es den Kindern schaden kann, keine Ahnung.
Wer weiß das schon? Wir haben bei unserer Tochter in einer kritischen Phase mal diese Methode ganz ganz sanft verändert getestet und sie schlief tatsächlich nach 3 Tagen super ein und durch und seitdem ist das so. Gelitten hat sie wohl nicht... bei ihr ist es auch so, daß sie manchmal schreien muß, um herunterzukommen.
Daß sie aber nicht haben will, daß wir dann um sie herum sind.

Ich denke, wir sind alle erwachsene Menschen und können doch reflektieren und aus Ratgebern unsere Essenzen herausziehen.

Großes Lob an Euch alle! Es ist genial, daß bei dieser "Bombenfrage" niemand völlig entgleist.

:-)

Sandy und Bruno
05.02.2011, 13:54
Ha! Man sollte diese Frage mal bei urbia.de stellen --- gesteinigt wird man!

Oh ja :hau mich weg:




Großes Lob an Euch alle! Es ist genial, daß bei dieser "Bombenfrage" niemand völlig entgleist.
:-)

Seh ich genau so! :gut:

Isa mit Giuliana
05.02.2011, 14:46
Ich finde auch, dass es sehr gesittet zugeht. Und das finde ich wahnsinnig PRIMA!

Scheinbar werden wir alle immer "reifer"...:FallvomStuhl:

Fienchen05
05.02.2011, 17:17
also wenn fienchen wieder gesund ist, werd ich mich mal belesen welche studien belegen das stillen nicht das Beste ist.

Sandy und Bruno
05.02.2011, 17:27
also wenn fienchen wieder gesund ist, werd ich mich mal belesen welche studien belegen das stillen nicht das Beste ist.

Na dann bin ich auch mal sehr interessiert (als Stillberaterin ;) )

pooki mit kimi
05.02.2011, 22:50
es gibt einfach thesen, die besagen, dass stillen nicht ratsam ist, wenn die mutter nur so strotzt vor allergien - dazu kommt noch, dass man über die muttermilch eben auch schadstoffe weitergeben kann - sofern man denn welche in sich hat ;-) und dass die industrielle milch das nicht tut...

mein mann war halt einfach gegen das stillen, er meinte das wär unnötige quälerei für mich (von wegen, er kann nachts nicht mal übernehmen, ich muss immer parat sein, ich muss auf so viel verzichten, etc...) er geht halt lieber den bequemen weg und das sei nunmal die flasche. außerdem bin ich komplett gestillt worden und wie gesagt voller allergien - das argument mit der vorbeugung dieser zieht bei ihm also auch nicht.

ich habe beide kinder ein jahr gestillt, davon 6 monate voll - ich hab brustentzündungen und stillstreiks durch. ich musste beide kinder alle 2 stunden anlegen, anders hab ich es nicht hinbekommen - dafür nachts aber nur einmal, ok. trotzdem hat mich das ziemlich alle gemacht - besonders da ich nie ausstreichen konnte und sogar meine hebi mit mir verzeifelt ist, mich akupunktiert hat wie ein weltmeister um ein paar tropfen milch rauszukriegen OHNE dass ein kind dran hing. war nämlich super, wenn die kleinen nicht trinken wollten - ich bin schier geplatzt und hatte noch nie so schmerzen. die kehrseite ist, dass ich nie stilleinlagen brauchte :-)))


wie auch immer, ich hab aus überzeugung gestillt, würde es auch immer wieder tun, aber ein spaß war es nicht immer. auch wenn es natürlich unschlagbar praktisch ist...

ich hab die seiten nicht mehr gespeichert, aber es gibt wohl immer wieder mal studien über die "nebenwirkungen" vom stillen...

allerdings hat das thema schlafen damit nicht wirklich zu tun. wollte nur zum ausdruck bringen, dass es einfach kontroverse themen gibt über die man nicht streiten kann/sollte :-)

omaschlie
05.02.2011, 23:01
Für die Kindererziehung gilt doch immer noch ...3 Pädagogen/ Eltern ...3 Meinungen. Ich halte es mit denen, die sich für klare Rituale beim Einschlafen entschieden haben. Kinder brauchen Orientierungspunkte, dass gibt ihnen Sicherheit. Und ein sicheres Gefühl...das kennt ihr alle, ist das beste Schlafmittel.
Ansonsten kann ich noch empfehlen, nicht nur zum Thema " Schlafen", sondern zum Thema Grenzen setzen ( darum gehts beim Einschlafen letztendlich nämlich auch) " Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden" Von Dr. Winterhoff ( Kinder- und Jugendpsychiater). Der erklärt dort die Prozesse der seelischen Reife, sehr interessant und gut verständlich.

Liebe Grüße Birgit

pooki mit kimi
05.02.2011, 23:25
das hab ich auch gelesen, fand es mitunter ganz schön erschreckend!!!

wir haben auch von geburt an rituale und ich denke auch, dass ohn gar nichts geht. so gibt es bei uns dinge, wo einfach gar nicht rüber geredet wird. sehr angenehm ist das!

anne
05.02.2011, 23:44
Studien zum Thema "warum besser nicht stillen" gibt es natürlich unter www.nestle.de (http://www.nestle.de), www.nestle.com (http://www.nestle.com) und bei diversen weiteren Anbietern von Babynahrung. Hier ein konkreter Link: http://www.nestle.com/RandD/News/Pages/Nestle-Nutrition-Institute-symposium-early-nutritionand-health.aspx, (http://www.nestle.com/RandD/News/Pages/Nestle-Nutrition-Institute-symposium-early-nutritionand-health.aspx)
der zeigt, dass sich gleich ganze Expertengruppen diesem wichtigen Thema fundiert widmen.
Ich stimme zu, dass es da ganz klar Positionen gibt: auf der einen Seite die Vetreter der Babynahrungshersteller und auf der anderen Seite die Menschen, die sich ihren klaren Verstand zu bewahren versuchen...

Ich möchte damit einfach nur sagen: es gibt keine zwei vernünftigen Ansichten, sondern viele mögliche Gründe, warum Stillen ganz individuell nicht die richtige, die passende Lösung sein kann, was dann auch vollkommen in Ordnung ist. Allerdings wird keiner dieser Gründe in den gängigen Studien aufgeführt, sondern immer sehr allgemeine Gründe (Umweltgifte, Allergien, Nährstoffzusammensetzung) angeführt, die allesamt als verallgemeinerte Standpunkte schlicht und einfach Quatsch und vielfach widerlegt sind.
Es ist doch klar, dass sich die Hersteller von Babynahrung alles mögliche abbrechen und keine Kosten und Mühen scheuen, um die Welt davon zu überzeugen, dass sie die Natur überlistet haben. Die Frage ist nur, warum ihnen das jemand glauben sollte...
Wie gesagt, individuelle persönliche Gründe stehen hier selbstverständlich außen vor.
Viel Spaß beim Suchen und Lesen von Studien (gerade in England gab es wieder eine neue Studie, die meint herausgefunden zu haben, dass es vielleicht besser ist weniger als die von der WHO empfohlene Mindestdauer ("Mindest-", nicht "Maximaldauer") von 6 Monaten zu stillen).
Warum müssen wohl Hersteller von Babynahrung auf ihren Packungen den Hinweis anbringen, dass Stillen das Beste für ein Kind ist. Das werden sie wohl kaum deshalb tun, weil alle ihre wunderbaren Studien genau das Gegenteil beweisen konnten, oder? Die Hersteller wurden dazu verpflichtet, weil leider zuviele Eltern auf die subtilen Werbelkamapagnen für Babynahrung hereinfielen und glaubten ihren Kindern mit dem Zeug Gutes zu tun. Ich schreibe bewusst "Zeug", weil mir nicht einleuchten will, was an industriell hergestelltem Kuhmilchpulver, das mit Vitaminen und anderen lebenswichtigen Zusätzen versetzt wird, besser (oder auch nur gleichwertig) sein soll, wie Muttermilch, die genau so zusammengesetzt ist, wie es ein Kind braucht und zudem wichtige Hormone enthält, die eine Kunstnahrung nie anbieten kann.
Es gibt keine zwei Auffassungen, zwischen denen man einfach nach Belieben wählen kann, sondern die von der Natur angebotene Lösung und die von großen Chemieunternehmen beworbenen Industrieprodukte. Das sind keine wirklichen Alternativen, sondern eine Lösung und eine Notlösung.
Soweit meine Meinung.

Zum eigentlichen Thema diese Threads fällt mir eine Beitrag im Radio ein, in dem ein Pädagagoge/Psychologe die Bücher aus dieser Reihe als "seelische Verstümmelung von Kindern bezeichnet", was ich sehr gut nachvollziehen kann. Es ist ja klar, dass ein Kind, das einfach ein einem extra Zimmer liegen gelassen wird, irgendwann nicht mehr schreit. Es schreit dann nicht mehr, weil es aufgegeben hat und damit gelernt hat, dass ein dringendes Bedürfniss (nach Nähe) eben einfach nicht erfüllt wird. Dies ist eine Erfahrung, die für das spätere Leben evtl. von großer Bedeutung sein wird, denn es kann evtl. kein Urvertrauen entwickeln, weil es keine grundsätzliche Sicherheit hat, dass seine Grundbedürfnisse erfüllt werden, es wird evtl. lernen, dass es sich eben damit abfinden muss, dass alleine klarkommen muss und nicht auf Unterstützung bauen kann, es wird evtl. Bindungsprobleme haben, was sich u.a. in gesteigerter Aktivität äußert, um Aufmerksamkeit zu erregen, sprich Aufmerksamkeit zu binden. Aber dafür gibt es heutzutage ja prima Diagnosen und prima Mittel: ADHS und Ritalin erleben ja einen entsprechenden Zuspruch...
Es mag in der Erziehung immer mindestens 3 Meinungen geben, doch gibt es sehr eindeutig Praktiken, die ganz klar an den Bedürfnissen der Kinder vorbeigehen bzw. diesen Bedürfnissen und einer gesunden Entwicklung sogar entgegenstehen. Oft scheint die vordergründige Lösung eines "Problems" der Eltern wichtiger zu sein, als ein Mitempfinden der selben Eltern mit den Bedürfnissen ihrer eigenen Kinder.
Grenzen setzen ist wichtig, doch das Setzen von Grenzen an sich ist kein sinnvolles pädagogisches Allheilmittel, es muss schon darauf geachtet werden, welche Grenzen man unter welchen Bedingungen in welchem Alter setzt, sonst kann der Schuss auch noch hinten losgehen.

omaschlie
06.02.2011, 00:02
Selbstverständlich ist das Setzen von Grenzen vom Entwicklungsstand des Kindes abhängig. Keine Frage! Aber ohne das Setzen von Grenzen wird es für das Kind keine Entwicklung geben! Es ist auch richtig, dass das Urvertrauen entwickelt werden muss, sonst gibt es tätsächlich ne fette Persönlichkeitsstörung, aber die Kinder müssen es entsprechend ihres Alters lernen, dass ihre Bedürfnisse nicht der Nabel der Welt sind. Und sie müssen lernen, mit Frustration umzugehen. Dieser Entwicklungsprozess findet schon erstaunlich früh statt. Ca. 15 - 18 Monate. Das ist sie Zeit in der die Kinder begreifen lernen , dass es ein ICH gibt und die ANDEREN auch als selbständige Wesen kennenlernt, die ihrerseits ihre Bedürfnisse haben die beachtet werden müssen.
Im Grunde müssen wir Eltern/ Großeltern wieder viel mehr unserem Instinkt von Richtig und Falsch vertrauen, uns ab und an andas erinnern , was unsere Eltern uns vorerzogen haben. Denn mal ehrlich so schlecht haben die es doch gar nicht gemacht. Wir sind doch alle ganz gut geraten!


P. S. ADHS ist nicht ein gesteigertes Bedürfnis nach mehr Aufmerksamkeit durch andere, sondern die fehlende Fähigkeit, seine eigene Aufmerksamkeit über längere Zeit auf ein Ziel auszurichten. ( soll jetzt nicht besserwisserisch klingen, ist aber für das Verständnis der Störung unbedingt wichtig zu wissen)

Isa mit Giuliana
06.02.2011, 07:09
Hmm, keine Ahnung, wie man vom Schlafverhalten zu Stillen und vom Stillen zum ADHS geraten kann? Ihr seid mir ein paar Früchtchen....

Ich habe das Buch von Winterhoff gelesen. Vieles war ok, vieles war schier blödsinn. Er hat wunderbare Beispiele genannt, in denen ich mich oder Bekannte/Freunde auch wiedergefunden habe. Er hat dann kritisiert, das ist nicht gut, das ist schlecht, wie kann man nur so als Eltern reagieren und dahinter seine "Störungen an den Eltern" aufgezeigt. Aber mal ein Beispiel geben, wie er es denn dann für richtig erachtet - das konnte er nicht. Weder in "Warum unsere Kinder Tyrannen werden" noch in "Tyrannen müssen nicht sein". Wobei ich letztes vom Verständnis her deutlich einfacher fand...

Selbstverständlich brauchen Kinder Grenzen und Orientierungspunkte. Die kann man in Form von Ritualen den ganzen Tag setzen. Ein geregelter Tagesablauf ist doch das A und O - mal ehrlich, doch auf für uns. Wer liebt nicht seinen Kaffee oder Tee am morgen? Oder nach der Arbeit? Auch wir fühlen uns mit Ritualen wohler - nehmen es nur nicht bewusst wahr.

Ich habe letztens gelesen, dass auch für uns Erwachsene ein Einschlafritual wichtig ist. Menschen, die jeden Abend gleich ausklingen lassen - schlafen besser ein! Das Gehirn schaltet dann um auf "jetzt ist Schlafenszeit". Zumindest laut der Studie, der ich Glauben schenken möchte.

Und genau deswegen kann hier NIEMAND richtige Tipps geben. Jede Familie ist Individuell, hat einen anderen Tagesablauf, andere Rituale, andere Grenzen. Was für Birgit als Stress ausartet ist für mich ein Signal "Jetzt ist Feierabend" wichtig (auf das zu den Kindern legen, bis sie schlafen bezogen).

Ich habe ein Mal versucht, meinen Sohn schreien zu lassen und habe dann zusammen mit meinem Mann festgestellt: "Wer das durchhält, muss herzlos sein!" Ganz so schlimm ist es natürlich nicht. Aber meine Nerven halten DAS nicht aus. Das war purer Stress für mich. Er schlug mit dem Kopf gegen die Stäbe, hielt die Luft an, bis er ohnmächtig wurde. Ich habe erst nicht nachgegeben - sonst hat er den Dreh ja raus (Um Mama rumzukriegen muss ich nur meine Atmung einstellen!). Aber nach dem dritten Mal gings nicht mehr und es waren erst 20 Minuten vergangen! Hätte mein Sohn nur geweint und sich dann irgendwann beruhigt - hätte ich es vielleicht auch durchziehen können. Aber das war eben nicht der Fall.

Allen Mamas, die noch nach einer Lösung suchen - so wie ich auch schon ganz oft - kann ich nur aus meiner Erfahrung sagen, dass die Lösungen meistens ganz nah liegen, wir denken manchmal nur zu kompliziert. Und mit etwas Geduld, springen sie uns förmlich ins Auge - wie sie dann aber aussehen, hängt nur von euch und eurer Familie ab!

pooki mit kimi
06.02.2011, 09:47
allerdings hängt das ganze doch auch wieder von jedem kind individuell ab! meine kinder haben nie irgendwann aufgegeben, herzlos im nebenzimmer gelegen und stundenlang allein geschrieen!! die sind beide nach 4x5 minuten prima eingeschlafen!
nachdem kimi schon früh die erfahrung machen musste, dass er nicht allein auf der welt ist - schlicht weil ich noch eine 2jährige hatte, die ich nicht fallen lassen konnte, wenn der herr schrie - denke ich doch, dass auch babys schon eine gewisse frustrationstoleranz haben müssen. wir reden hier über vielleicht 2 minuten!!! mir kann NIEMAND erklären, dass man einem baby schadet, wenn man ihm diese zeit zumutet zu warten/allein klar zu kommen! und NICHTS anderes hab ich mit dem schlafprogramm gemacht. man stelle sich vor übermüdete mutter ist nach 8 monaten einfach mal nachts um 3, 4, 5, nicht so fix auf deinen beinen sondern braucht einfach mal ne minute bis sie wach ist und zum kleinen läuft wenn es kräht! DAS kann doch kein problem sein!!
nur, dass ich eben vor der zimmertür saß und nicht im bett geschlafen hab und dort gewartet habe, bis die 5 minuten rum sind! maya war zu dem zweitpunkt 12 monate alt - kimi dann später 9...

ich find das buch nach wie vor toll und es hat NICHTS verstümmelung oder sowas zu tun! die behauptung finde ich doch schon ganz schön krass!

jeder, der kinder hat, wird wissen wie oft man als übermüdete mutter an seine grenzen gerät! es gäbe weitaus schlimmere reaktionen einer solchen mutter, als sein kind KONTROLLIERT ein paar minuten sich selbst zu überlassen! wenn wir hier von längeren zeiträumen reden würden, ok - aber die paar minuten?? hallelujah! noch nie auf dem klo oder in der dusche gewesen, wenn das baby angefangen hat zu schreien? was würde hier für menschen rumlaufen, wenn alle die, die mal ausharren mussten, sofort seelisch verstümmelt wären!!!

omaschlie
06.02.2011, 11:46
@Birgit: Genauso sehe ich das auch!
@Isa: Auf ADHS sind wir gekommen, bei der Frage, ob das "Schreienlassen" dazuführen kann, dass das Urvertauen gestört wird, welches sich dann zu einer ADHS entwickeln könnete , wie Anne meinte. Also sooo weit weg waren wir dann doch nicht vom Thema;-)

mia-julie
06.02.2011, 14:05
Ich glaube, daß wir alle so respektvoll miteinander umgehen, egal wie explosiv die Frage ist, liegt daran, daß wir uns ingesamt verändern durch LKGS.

Mehr Gelassenheit, mehr Verständnis für andere.

Isa mit Giuliana
06.02.2011, 15:27
Nein, Mia, das sehe ich nicht so. Hier sind schon ganz andere Themen in die Luft gegangen....

Ich habe Annes Text gar nicht gelesen. Erstens war es mir heute morgen zu früh, zweitens schien es sich auf den ersten Blick ums Stillen zu drehen.

Ich gebe Pooki Recht. ADHS entsteht garantiert NICHT wegen einem kontrollierten Schreienlassens! Sowas sinnloses habe ich noch nie gehört: Kind kann sich nicht konzentrieren, weil es als Baby mal schreien gelassen wurde. :roll:

Man sollte sich vielmehr fragen, in wie weit sich das "Leben" in den letzten Jahrzehnten im Allgemeinen Verändert hat! Hand aufs Herz:

Wer von euch bringt das Kind mit dem Auto zur Schule oder Kiga statt zu laufen?
Wessen Kind (bis 6) darf sich stundenlang draußen austoben - egal welches Wetter herrscht?
Welches Kind (bis 6) hat nicht mindestens 2 Termine in der Woche für irgendwelche "Förderkurse"?

Ich bin überzeugt, dass 75 % aller ADHS-Kinder gar keine ADHS-Kinder sind. Diese Kinder sind einfach nur nicht genug ausgelasstet - körperlich. Der natürliche Bewegungsdrang wird doch von uns Eltern "reguliert" in dem wir lieber die 900 m mit dem Auto zurücklegen, statt zu laufen, in dem wir nicht bereits sind, bei Regen 2,5 Std auf dem Spielplatz zu sitzen und zu frieren oder vernünftige Alternativen bieten können. Wie viele Eltern sitzen lieber vor PC oder Fernseher, als sich um ihre Kinder zu kümmern?

Ich spreche hier niemanden persönlich an, ich kenne euch ja nicht.
Aber ich sehe, dass meine 2 Kinder von den 65 Kindern in unserem KiGa nur zu den 5 Kindern gehören, die NICHT gefahren werden.
Ich sehe, dass ich häufig ganz alleine auf dem Spielplatz mit meinen beiden bin.
Ich sehe, dass viele Kinder schon "musikalische Frühförderung", "Englisch ab 3" etc bekommen, anstatt Freizeit als Spielzeit erleben zu dürfen.
Ich sehe, dass viele Kinder täglich sehr viel fernsehen und zu früh mit Computern und Konsolen umgehen können.

Ich kann mir vorstellen, dass manche Eltern schon mit einer selbstgestellten ADHS-Diagnose zum Arzt laufen und dann wird zu schnell "nachgegeben".

So, jetzt sind wir aber ehrlich weit weg vom Thema....

anne
06.02.2011, 20:19
Isa, ich schließe mich deinem Beitrag voll und ganz an. Sowohl was deine Sichtweise von ADHS angeht als auch deiner Ansicht, was Kinder brauchen und was nicht. Ich wollte auch nicht behaupten, dass die Kinder später "ADHS HABEN", sondern dass es eben v.a. der Bequemlichkeit halber diagnostiziert wird. Stimme dir auch zu, dass man sich schon fast verteidigen muss, wenn man Kinder draußen spielen lässt, sie nicht zu tausend Gruppen und "Förder"angeboten schickt und sie trotz schlechten Wetters zu Uss laufen lässt.

Zum Thema "Respekt, Gelassenheit, Verständnis und Reife" denke ich, dass es wenig nützt, wenn alle nur brav nicken und sagen "ach so kann man das auch sehen, na dann schau mal ruhig weiter", sondern Dinge, die schief laufen ruhig auch beim Namen genannt werden dürfen, auch wenn sich manchmal jemand dabei auf den Schlips getreten fühlt - um so besser, das macht wach! ;-) Solche Themen sind für mich Anti-Still-Studien, "ADHS"-Ursachenforschung oder -negierung und vielleicht noch ein paar andere.
Kinder einfach schreien zu lassen, damit sie es sich abgewöhnen ist für mich Gewaltausübung in einer stark abhängigen Beziehung. Wenn dies in einem Alter stattfindet, in dem das Kind noch keine Objektpermanenz hat (sprich: nicht "weiß", dass die Mutter noch da ist, wenn sie aus dem Blickfeld ist), grenzt solches Verhalten für mich an seelische Misshandlung von Schutzbefohlenen, um es einmal quasi-juristisch auszudrücken.
Ähnlich ist es bei dem Stillthema, wo die chemische Industrie mit professionellem Marketing versucht, den Menschen zu erklären, dass ihre rein profitorientierten Produkte besser sind als die natürliche Muttermilch. Das ist nicht nur Ver...., sondern fast versuchte Körperverletzung oder zumindest die Anstiftung dazu. Wie gesagt, kein Thema, wenn es nicht anders geht, aber mir kann niemand erzählen, dass es bei all den verkauften Packungen, die meterweise in den Märkten über den Ladentisch gehen "nicht anders geht".

Ich wünsche mir in manchen Dingen, bei manchen Themen, weniger Respekt, Gelassenheit, Verständnis und vermeintliche Reife gegenüber haarsträubenden Thesen und Aussagen, die einfach mal aus Bequemlichkeit übernommen werden (das mag nun hart klingen, aber mit Nach- und und Weiterdenken bleibt man an den genannten Punkten nicht stehen!).

anne
06.02.2011, 20:29
Hier gibt es eine (und wahrscheinlich noch viel mehr) wunderbare Rezension des Buches bei Amazon. Einfach mal lesen, es lohnt sich für alle, die sich ihre Meinung zu dem Buch und den angewandten Methoden noch nicht abschließend gebildet haben. Für alle anderen natürlich auch :hallo:

Also hier der Link, gleich die erste Rezension von Bapapapa:
http://www.amazon.de/product-reviews/3934333095/ref=cm_cr_pr_redirect?ie=UTF8&showViewpoints=0#R1LUGKDPWOBJ5Z

Karen mit Katharina
06.02.2011, 21:45
"Der Mensch ist ein Gewohnheitstier."

Wir richten uns gern in Ritualen und wiederkehrenden Abläufen ein.

Und das Fantastische ist, wenn die regelmäßigen Abläufe gefestigt sind, ist auch eine Ausnahme kein Problem.

Meryem
07.02.2011, 05:12
Guten Morgen zusammen,
da habe ich mit meiner Frage ja etwas losgerissen :-) Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten und vor allem für die Rezension von Amazon und den link ferber.de.
Ich freue mich auch, dass ihr alle so ruhig auf diese anscheinend umstrittene Frage geantwortet habt. Wobei ich sagen muss, dass ich nicht einmal auf die Idee gekommen bin für solche eine neutrale Anfrage "gesteinigt" zu werden. Fände es doch sehr schade, wenn man in unserem Forum keine solche Themen erstellen kann...Das hätte mich auch sehr gewundert.

Ich persönlich bin nun zu dem Schluss gekommen, dass ich nicht nach solchen Büchern und "Wegen" handeln werde weil ich finde, dass die Gegenargumente überwiegen.
Allerdings finde ich es auch absolut ok und Verständlich, wenn man sich dazu entscheidet. Das sollte jeder Mutter aus dem Bauchgefühl heraus machen und natürlich hängt es auch noch dazu von den Kindern ab.
Mich persönlich haben die Kritiker überzeugt und demnach hoffe ich, dass M. irgendwann einmal (wenn es geht bald :-)) auch alleine schlafen wird mit Ritualen, die ich einführen werde und viel Geduld.

Ich glaube auch nicht, dass es schädlich für die Kinder ist wenn sie ein paar Minuten weinen. Ich renne auch nicht sofort zu ihm wenn er denn weint und ich gerade zu tun habe.
Aber ich denke schon, dass es ihn weh tut wenn er weint, mich sieht und ich mich umdrehe und den Raum verlasse. Also, wenn ich weg gehe.
Ich habe es einmal versucht und es hat sich FÜR MICH einfach nicht richtig angefühlt. Auch wenn ich an den "Erfolg" solcher Methoden glaube weil sie einfach ganz logisch sind.

Also, vielen Dank!!!!!!!!!!! Ihr habt mir sehr weiter geholfen.

Grüße

Isa mit Giuliana
07.02.2011, 13:07
Lach, dann haben unsere Pro und Contras - in sehr gesitteter Form - ja einen Erfolg ergeben!

Meine Kinder, 3,5 und knapp 2, schlafen wie gesagt mit uns. Das ist aber keine Durchschlafgarantie. Garantieren kann ich aber, dass sie ruhiger schlafen! Joel wird z.B. wach, sieht "Papa liegt neben mir" und schläft einfach weiter. Vorher hätte er einfach Gebrüllt.
Giuli genauso. Früher rief sie dann immer nach "Mama", Mama ist aufgestanden, musste sich zu ihr legen und dann wieder zurück, weils zu eng war. Jetzt schlafen wir mehr, ruhiger und ich bin ausgeglichener! Natürlich geht es mir nicht viel anders als pooki - ich bekomme fast alles mit. Giuli geht aufs Klo? Ich geh mit. Joel träumt nicht gut und jankert? Giuli sucht ihr Kuscheltier? Mama ist dann immer wach. Aber ich muss nicht mehr aufstehen, durch die Wohnung rennen, etc. Zudem genieße ich die Nähe zu meinen Kindern - die sooooo schnell groß werden.

Dani & Corvin
10.02.2011, 21:00
Huhu,

Corvin hat von Anfang ruhiger in seinem Bett (1 1/2 Jahre stand das neben unserem) geschlafen. Wir haben das Familienbett probiert, Corvin schlief dort wenn überhaupt nur sehr unruhig. Ich glaube da ist er gepolt wie ich ;-) wir brauchen Freiraum zu schlafen. Er schläft übrigens problemlos ein. Es gab auch noch keine Phase in der das anders war. Wir haben jeden Abend den selben Ablauf, die selbe Zeit... Einer von uns legt sich immer mit dazu und liest ein Buch, erzählt eine Geschichte oder singt ihm was vor oder wir erzählen über den Tag. Meist kuscheln wir noch mit ihm bis er schläft, einfach weil wir das schön finden und weil Corvin 8 Stunden im Kiga ist.

Was sich so langwierig liest dauert max. ne halbe Stunde, ab halb Acht ist Elternzeit. ;-) Wir haben gemerkt das er oft zu diesem Zeitpunkt schläft und haben mit ihm ausgemacht das ab dann Feierabend ist. Auch wenn er dann noch nicht schläft können wir problemlos rausgehen. Er erzählt sich meist noch kurz was (wenn überhaupt) und schläft dann allein ein.

Wir haben einfach nur eines gemacht, auf die ganzen Ratgeber verzichtet und auf unser Bauchgefühl gehört. Corvin weiß das wir immer für ihn da sind und deshalb schläft er gut. Er vertraut uns. Das ist das wichtigste!

Die vielen Einträge zeigen schon wie vielfältig die Meinungen sind und so sind eben auch die Familien. Für den einen klappt es gut mit Schlafprogramm der andere fühlt sich damit mit gar nicht wohl. Und es gbit tausende Möglichkeiten irgendwo dazwischen! Manchmal finde ich das die Vielfalt an Ratgebern die Eltern mehr verunsichern als unterstützen. Schade eigentlich...

omaschlie
10.02.2011, 22:52
Da hast du mit deiner Ahnung von "Verunsicherung der Eltern" aber ein wahres Wort gelassen ausgesprochen. Ich sehe das auch so und ermutige junge Mütter an den eigenen Instinkt von richtig und falsch zu glauben. Die Mamis kennen ihre Süßen nun mal am besten und eine zufriedene Mami hat auch zufriedene Schätzchen. Die Kleinen merken sehr schnell ,ob wir hinter dem stehen, was wir da tuen und reagieren auch entsprechend. In diesem sinne hoffe ich mal, das meine Enkelchen( Marlon, 18 Monate) heute Nacht durchschläft:hoff:, denn für ihn sind seine kleine Regeln zur Zeit total durcheinander. Mami nicht da:cry: ( hat ja die Zina bekommen:freude:), übernachten bei Omi und Opi....Aber morgen wird wieder :alleswirdgut: