PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Entsetzt über Verhalten der Klinik bei Spaltkindern



Karsten und Steffi mit Maximilian
23.06.2010, 10:57
Hallo erst einmal. Wir hatten unseren ersten Kontakt zur Entbindungsstation / Kinderklinik hier in Minden. Nach unserm Beratungsgespräch mit dem Chirurgen haben wir auf sein Anraten hin gleich die Entbindungsstation/Kinderklinik besucht. Bei unserem Nachfragen hinsichtlich der Vorgehensweise bei Spaltkindern waren wir sichtlich entsetzt. Die Kinder würden sofort nach der Entbindung zur Beobachtung auf die Kinderstation verlegt. Eine Mitaufnahme der Mütter als Wöchnerinen wäre nicht möglich. Aber man könnte ja jederzeit zum Kind. Auf meinen Einwand hin, das wir das aber nicht so haben möchten, wurde uns mitgeteilt, das würde aber immer so gemacht.
Wir sind wie geplättet, und wissen im Augenblick nicht so wirklich weiter. Wer hat Ähnliches erleben dürfen / müssen ?
Gruß Karsten

Nicole mit Gabriel
23.06.2010, 12:30
Da bin ich aber geschockt

Wir wussten gar nichts von der Spalte aber die Ärzte haben in der Klinik echt toll reagiert und es war überhaubt kein Problem auf der Entbindungsstation zu bleiben incl. Rooming in usw... es kam jeden Tag ein Kinderarzt vorbei um nach allen Kindern zu schauen , und es wurde dort kein Unterschied zwischen Gabriel und den anderen Babys auf Station gemacht, außer das ich ein bissle mehr Hilfe beim anlegen / stillen gebraucht habe. Das war aber kein Problem.

Gibt es in der Nähe noch ein anderes Krankenhaus indem entbunden werden kann und es so nicht gehandhabt wird... ?

Katharina
23.06.2010, 13:44
Hallo!

Mir ist es leider so ergangen. Ich wusste nichts von der Spalte und in meinem Krankenhaus war man anscheinend auch der Auffassung man müsse sie auf die Intensivstation verlegen. Es gab allerdings außer der Spalte keine Probleme. Ich durfte sie am ersten Tag ja nicht einmal in den Arm nehmen. Das verzeih ich denen glaub ich sowieso nie. Ich habe sehr darunter gelitten mein Kind nicht bei mir zu haben und habe lange gebraucht diesen Schmerz zu überwinden. Ich rate euch dringend wenn es geht, dass ihr euch ein anderes Krankenhaus sucht. Ich würde mir das heute nicht mehr gefallen lassen.

Glg

Carmen und Fabian
23.06.2010, 14:08
Hallo Karsten!

Ich wusste es auch schon in der Schwangerschaft und hatte den Ärzten in der Entbindungsklinik gesagt, dass ich nicht möchte, dass man mir mein Kind nach der Entbindung wegnimmt. Voraussetzung war: er trinkt und hat sonst keine Probleme bzw. Auffälligkeiten. Und nach der Entbindung war Fabian nach der Untersuchung ununterbrochen bei mir. Es ist ganz klar, wäre es ihm schlecht gegangen, hätte auch er auf die Kinderstation gemusst, aber es war alles o.k. und so konnte er, wie jedes andere Baby auch, bei mir bleiben.

Habt Ihr nicht noch eine andere Klinik zum Entbinden zur Auswahl?

Karsten und Steffi mit Maximilian
23.06.2010, 14:46
aktuell sind wir noch nicht wirklich weiter. Aber aufgeben...nix da !!! Mit einer anderen Klinik hier in der Region wird es schwierig. Unser Gespräch bez. der Entbindung steht noch aus. Und auf der Station haben wir mit einer Kinderärztin und einer Kinderkrankenschwester gesprochen. Aber das sich nach dem anstehenden Gespräch etwas grundsätzliches ändert, das glaube ich kaum. Das wir mit einem LKGS Kind einen Kampf vor uns haben werden, das war uns klar. Aber das der schon sooo früh beginnen würde, nein, damit haben wir nicht gerechnet.
Aber die haben auch nicht mit uns gerechnet. Wer Kampf haben will, soll ihn bekommen. Jetzt erst recht !!

Karen mit Katharina
23.06.2010, 15:01
Hallo Karsten,
bin auch gerade in der "Geburtsortplanungsphase". Die Entscheidung für mich steht zwischen einer UNI Klinik mit Spaltzentrum und einem Kreiskrankenhaus. Habe gerade heute einen Termin mit der Oberärztin im Krankenhaus meiner Heimatstadt gemacht, um die Umstände mit ihr abzuklären. Die leitende Hebamme (die ich bereits von meiner ersten Entbindung her kenne) sagte, die Entbindung hier sei kein Problem. Die Kinder bleiben bei ihren Müttern, soweit keine Komplikationen auftreten. Der Kinderarzt wird nach der Geburt hinzugezogen und wenn alles io ist, werden die Kleinen wie jedes andere Neugeborene auch betreut (Rooming-in).
Mein "Großer" kam vor 4 Jahren auch hier zur Welt und hatte eine starke Gelbsucht wegen einer Anämie. Selbst unter diesem besonderen Umstand sprach sich der Kinderarzt dafür aus, ihn nur in der ersten Nacht auf der Neonatologie zu überwachen und brachte ihn mir am nächsten Morgen persönlich. Die notwendige Behandlung mit UV-Licht begann erst 2 Tage später, da musste er dann wieder auf die Neo. War aber kein Problem, weil die bei uns räumlich in die Wöchnerinnenstation integriert ist.
Ich brauchte nur 2 Türen weiter und war vor Ort.
Lasst Euch wirklich nicht davon abhalten "Eure" Vorstellungen durchzusetzen. Ein Gespräch mit dem Oberarzt ist bei Euch vielleicht noch drin und kann das üblich Vorgehen doch noch abmildern.
Die Aussage "das wird aber immer so gemacht" ist doch eine reine Schutzbehauptung. Ihr habt die Chance zu zeigen, dass es gar nicht erforderlich ist.
Ich wünsche Euch viel Kraft beim Überwinden des ersten Problems, wir haben mit unseren Kleinen ja noch ein paar zu bewältigen.
Ihr schafft das, ihr wisst schließlich sehr genau was ihr nicht wollt!

Karen

Karsten und Steffi mit Maximilian
23.06.2010, 16:28
Danke Karen,

jawoll, wir wissen genau, was wir wollen, und was nicht ! Wir halten euch hier auf dem Laufenden, versprochen.

Isa mit Giuliana
23.06.2010, 18:16
Hallo Karsten!

Als wir im EVK in Hamm die Diagnose der LKGS erhielten, riet der Feindiagnostiker gleich, bei Ihnen im Hause zu entbinden. Dort würde schließlich Dr. Bergermann schnell reagieren können, etc etc etc.

Nachdem ich einige Wochen hier las, war mir klar, dass LKGS-Kinder nicht überall gleich behandelt werden. Ich setzte mich ans Telefon und rief im EVK an. Auf meine Frage, was denn mit meinem Baby nach der Entbindung passieren würde, sagte man mir, es käme zur Beobachtung auf die Kinderstation.

Das war für mich ein No Go! Ich rief also die Klinik vor Ort an und erkundigte mich, wie es hier gehandhabt wird. Man sagte mir, dass das Kind bei mir bliebe. Meine Wahl war dann ganz schnell getroffen.
Dann trichterte ich meinem Mann täglich ein, dass wenn ich nach der Geburt nicht die Kraft hätte und sie mir mein Kind nehmen wollen würden, ich von ihm erwartete, dass er für uns 2 Löwen wie 4 Löwen kämpft. Ausnahmen: Das Kind wird blau, bekommt keine Luft oder hat andere nicht spalt typische Krankheiten.

Das war dann aber gar nicht nötig. Sie holten wohl sofort nach der Geburt den Kinderarzt dazu, aber mein Baby blieb bei mir, wurde mir nachts zum stillen und kuscheln gebracht (leider klappte das stillen nicht!) und alle sprachen uns Mut zu.

patatuff
23.06.2010, 21:03
Wir hatten schon vor der Entbindung mit einem (als sehr kompetent bekannten) Oberarzt der Kinderklinik Bethel gesprochen.

Der hat uns ganz deutlich gesagt, dass es für "normale" LKGS-Kinder, also Kinder ohne andere Probleme bei der Geburt, überhaupt keinen Grund gibt, auf die Intensivstation verlegt zu werden bzw. von der Mutter getrennt zu werden.

Claudia und David waren dann auch ganz normal auf der Entbindungsstation...

Dirk